Kohlenhydrate am Abend

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AW: Kohlenhydrate am Abend

Für mich sind die Speicher halt Leber UND Muskulatur.

Und auch am Tag gibt es niedrigen Blutzucker bei KH-Essern. Warum werden die wohl sooft 3-4 Stunden nach dem Essen so müde? Und bei LC ist genau das fort.
Es funzt also schon am Tag nicht sooo reibungslos, wenn Insulin da drin rumspielt.
In Ketose ist es wurscht, ob du deine 10 g KH abends oder mittags isst.

Das mit dem "Eiweißopfer" ist von einem Autor, der sich damit jahrelang beschäftigt hat. Das findest du nicht im Internet.

ja ja, natürlich sind die Speicher Leber UND Muskulatur - in der Nacht nimmt - laut meinen Quellen - der Körper die Energie (in diesem Fall Zucker) aus der Leber.
Diesen Speicher hat man am Abend gefüllt anstatt in der Früh. das Intervall ist mit 24h gleich, ob am Abend oder in der Früh.
Insulin ist Insulin - ob es in der Nacht oder am Tag ausgeschüttet wird. Daher verstehe ich weiterhin nicht, wieso KH am Abend eher zu Fett umgebaut werden soll als KH in der Früh, wenn die Speicher ja leer sind. Warum sollen nicht prioritär die KH Speicher gefüllt werden?
 
AW: Kohlenhydrate am Abend

Daher verstehe ich weiterhin nicht, wieso KH am Abend eher zu Fett umgebaut werden soll als KH in der Früh, wenn die Speicher ja leer sind. Warum sollen nicht prioritär die KH Speicher gefüllt werden?

Wird es doch auch gar nicht.
Es geht um die allgemeine Stoffwechsellage.

Wenn die zugeführten KH gering genug sind, also im LC-Bereich, ist die Tageszeit egal.

SiS ist aber für Leute, die eben NICHT im LC-Bereich essen und nur abends keine KH zu sich nehman sollen.
Und bei denen hat der Glukosestoffwechsel in der Nacht halt einen Engpass.

Wenn also die Speicher VOLL sind, wohin bitte soll die Glukose aus dem Abendessen dann hin ohne körperliche Aktivität in den Stunden danach, weil man schläft? Sie wird teilweise in FETT umgewandelt, um sie aus dem Blut zu schaffen. Und damit haben wir auch einen "hübschen" Insulinausstoß, der eben abensds vermieden werden soll. Denn Glukagon kann zu dieser Zeit nicht wirken. Und das soll es ja, weil es Fett AUS den Zellen schleust, um verbraucht zu werden. Insulin lagert EIN.

DAS ist ja das Prinzip von LC - der niedrige Insulinspiegel.
 
AW: Kohlenhydrate am Abend

guten morgen!
schätze mal, wie Paracelsus schon sagte, die Dosis macht das Gift.. ob KH oder Fett zu Speicherfett umgewandelt wird, hängt nur von der Menge ab.
Wenn alle annähernd leeren Speicher gefüllt sind und erst wenn alle Energieverbraucher im Körper gesättigt sind, wird überschüssige Energie in Körperfett umgebaut.
Der Körperteil, der in der Nacht am meisten Energie verbraucht, ist das Gehirn, und dieses bevorzugt rein prinzipiell, sofern vorhanden, die schnelle Energie der Kohlenhydrate und erst danach die Energie aus Fettsäuren (Ketonkörper).
Das heißt, wenn keine KH oder Fette aus der Nahrung im Verdauungstrakt vorhanden sind, werden die Körperreserven angetastet.
Kommt nur drauf an, was du willst, Stelpa!

mit freundlichen Grüßen
 
AW: Kohlenhydrate am Abend

Nachtrag:
glykogenspeicher werden bevorzugt nach vorangegangener körperlicher aktivität aufgefüllt; sprich wenn man abends noch sport gemacht hat, kann man auch "mehr" KH zu sich nehmen, ohne dass sie zu Fett umgebaut werden. also angeblich.. ausprobieren wie du dich fühlst!
 
AW: Kohlenhydrate am Abend

Das Gehirn kann seinen Energiebedarf sehr viel besser durch Ketone decken. Tatsächlich werden diese dazu bevorzugt. Es sind die Muskeln die besser auf Zucker laufen und damit mehr Leistung bringen.
Zucker adressiert zwar das Belohnungssystem und das Gehirn will deshalb immer mehr davon, aber das steht auf einem ganz anderen Blatt
 
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ah hoppla... da ging wohl meine antwort gestern nicht durch... ich schreibe nochmal:

Es geht mir nicht um SiS, das war nur als Beispiel, dass es dort geschrieben steht. Es geht nicht um Keton oder nicht Keton, oder ob Hirn oder Muskeln lieber Glukose haben ;)

So, wie Fussel eben geschrieben hat, ist es - bei leeren KH Speichern - irrelevant, wann die KH konsumiert werden, da prioritär die Speicher gefüllt werden. Wenn dem so ist, ist meine Frage beantwortet.

Ich bin auf die Frage eben gekommen, weil gern geschrieben wird: KH am Morgen gut, KH am Abend schlecht, da sie sofort zu Fett umgewandelt werden. Wenn nun aber die Speicher leer sind durch LC unter tags, werden die Speicher gefüllt.
 
AW: Kohlenhydrate am Abend

Das Gehirn kann seinen Energiebedarf sehr viel besser durch Ketone decken.

Dazu müssen aber erstmal (ausreichend) Ketone vorhanden sein und nachproduziert werden.
Genau das funzt bei KH-Essern nicht gut.

Man kann eben NICHT pauschal sagen, dieses oder jenes und wann zu essen, ist gut oder schlecht.
Es kommt auf die zugrundeliegende Ernährung an.


Zitat von stelpa:
Ich bin auf die Frage eben gekommen, weil gern geschrieben wird: KH am Morgen gut, KH am Abend schlecht, da sie sofort zu Fett umgewandelt werden.
DAS Betrifft eben die KH-Esser mit ihren meist übervollen Glykogenspeichern. Der Zucker MUSS halt weg, also... Fett.


Erklär mal einem Vegetarier, ein Rindersteak lieber in Butter, statt Margarine zu braten ;-)

Für UNS Lowcarber aber genau richtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kohlenhydrate am Abend

Dazu müssen aber erstmal (ausreichend) Ketone vorhanden sein und nachproduziert werden.
Genau das funzt bei KH-Essern nicht gut.

Man kann eben NICHT pauschal sagen, dieses oder jenes und wann zu essen, ist gut oder schlecht.
Es kommt auf die zugrundeliegende Ernährung an.
...

Das ist natürlich richtig. Auch sollte das Gehirn an Ketone als Energiequelle gewöhnt sein.
Fehlt diese Gewöhnung, bekommt man eher Kopfschmerzen, da der Bregen nach Zucker schreit ;)
 
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Hab neulich einen ganz akuten Fall von Glukosemangel im Gehirn geschildert bekommen.
Von meinem Kollegen.

Er hat am Iron Man 70.3 (also halbe Distanz) teilgenommen und vor dem Schwimmen (außerplanmäßig, auf Anraten anderer) noch nen Glukose-Booster eingeworfen. DANN passte aber das Zeitfenster nicht und er bekam beträchtliche Probleme. Er schilderte es als nahezu orientierungslos und überfordert, er konnte mittendrin auf Land (war so ine Teilung der Wasserstrecke) dann nichtmal gradaus laufen, brauchte das Geländer und wurde angesprochen, ob er weitermachen kann...
Hat er, und ist letztlich mit seinem Zeitwert auch sehr zufrieden gewesen. Später lief ja auch wieder alles gut

Sowas kannte ich aus einen TV-Bericht, der "beweisen" sollte, dass KH-freie Ernährung nicht gut sein KANN.
Die haben nämlich ne Mountain-Bike-Gruppe am Morgen des Fahrtests auf Fett-EW gesetzt, die Vergleichsgruppe bekam ihr Zuckerkram.

Nunja, jedenfalls war die arme LC-Gruppe total überfordert und hat auch tatsächlich die Orientierung verloren.

Somit war die These "bewiesen" ;-)
 
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Die haben nämlich ne Mountain-Bike-Gruppe am Morgen des Fahrtests auf Fett-EW gesetzt, die Vergleichsgruppe bekam ihr Zuckerkram. ;-)

also sowas kann doch ohne ausreichende gewöhnung gar nicht funktionieren... ist ja als würde man nem dieselmotor plötzlich bezin einfüllen...

es ist mit diversen experimenten und studien immer ein jammer, dass die immer nur kurzfristig und nicht langfristig und physiologisch richtig designed werden..
 
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Die Durchführung eines Tests hat eben einen sehr großen Einfluss auf das Ergebnis.
 
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*lol* das war ja mal eine geile Studie! *rofl*


aber zurück zu deiner Aussage:
DAS Betrifft eben die KH-Esser mit ihren meist übervollen Glykogenspeichern. Der Zucker MUSS halt weg, also... Fett.
Natürlich, der hat den vollen Speicher.
Und wenn dieser nun unter Tags KH isst, aber am Abend weglässt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er die aufgenommenen KHs auch wieder verbraucht.

Wenn es nun lediglich darum geht, ob in der Früh oder am Abend KH zu sich genommen wird, den Rest des Tages/der Nacht keine, dann wäre der Zeitpunkt in Bezug auf Speicherung als Glukogen oder Fett irrelevant. (ich rede jetzt nicht von Abnahme oder Ketolyse... rein das Prinzip).

Das war schon alles *g*
 
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:rotfl:

ihr deutschen seid schon ein witziges völkchen *gg

gruß aus Wien! :liebdank:
 
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Auch wenns gemein klingt, ich freu mich, dass mein Kollege das mit dem Glukose-Insulin-Verhalten (wenn auch unfreiwillig) bestätigt hat.
Der war überrascht, als ich ihm die Auswirkungen auflistete, nachdem er nur die Worte "vorher" und "zusätzlich Glukose-Booster" nannte ;-)
Tjo, das war sowas wie Unterzucker bzw. der Nachschub fehlte.
Hatte ich auch mal nach 5 Stunden Autofahrt. Ich muste pausiern ,weil ich nicht mehr gradaus fahrn konnte... Seitdem esse ich unterwegs alle 100km ein Pocket Koffee und alles is prima, stört nichtmal die Ketose.

Er meint, man darf einfach an solch einem wichtigen Tag nicht einfach mal was verändern. - Er hat ja wochenlang nach Plänen triniert und gegessen, wie es für IHN gut wirkte...
 
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du, fussel, darf ich dich zu deinem post hier um 11:15uhr mal was fachliches fragen bzgl keto..?

du ernährst dich ja seit längerer zeit schon ketogen, du bzw dein Gehirn ist also mit sicherheit bereits gut daran adaptiert...

- wenn jetzt nun ketonkörper der bessere "sprit" fürs Gehirn sind und
- die langzeitversorgung durch ketonkörper alleine deshalb schon IMMER gesichert ist, weil eben quasi IMMER Fettreserven im Körper vorhanden sind, und
- die Leber sowieso die nötige Gluconeogenese betreibt (wir wissen, es gibt keine essentiellen KH),
- Insulin und glucagon stets den Blutzucker konstant halten während der ketose,

->> wie kann es dann jemals zu schwäche oder konzentrationsschwierigkeiten kommen? (zb bei langen autofahrten ohne nahrungsaufnahme)
 
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- wenn jetzt nun ketonkörper der bessere "sprit" fürs Gehirn sind

Ketonkörper sind super geeignet, funzt alles gut. Aber es gibt durchaus Engpässe. Ich definiere sie als nicht artgerechten Verbrauch - durch unsere Zivilisation. SOO viel Denkleistung und Aktivität wie man heut braucht, war sicher "damals" nicht "eingeplant" oder absehbar. Es ging um lange Wanderungen, Jagden - und alles ohne Schilderwald.
Ketone sind auch für den Rest des Körpers super.

- die langzeitversorgung durch ketonkörper alleine deshalb schon IMMER gesichert ist, weil eben quasi IMMER Fettreserven im Körper vorhanden sind, und

Es muss auch hormonell und enzymatisch stimmen. Meist pegelt sich das nach einigen Monaten gut ein. Die Fähigkeit der Ketonproduktion bleibt sogar längere Zeit als "erlernt" erhalten.
Letzlich ist die Energiegewinung eine Sache der benötigten und hergestellten "Fabriken".
Was mir während der Anabolen Diät stark aufgefallen ist: Die Ausdauer ist in Ketose viel besser und eben auch länger. ABER - die Schnellkraft hat deutliche Einbrüche.
Am Trainingstag zum Entladen hab ich den Crosstrainer durchaus bis zum Anschlag getreten, in Ketose wäre mir das nie möglich gewesen.
(während HIIT)

- die Leber sowieso die nötige Gluconeogenese betreibt (wir wissen, es gibt keine essentiellen KH),

Das tut sie, sehr "entspannt" sogar. Lt. Dr. Lutz belasten KH die Leber mehr als Alkohol (in geringen Mengen) - und er bezog sich da sogar auf Leberzirrose-Patienten (meist trockene Alkoholiker)
Ketose ist nicht nur Ketonnutzung, es ist Gesundung durch weniger KH. Aber das ist LC ja bereits.


- Insulin und glucagon stets den Blutzucker konstant halten während der ketose,

Haben schon mehrere hier getestet. Meine Messkurven sind im Thread https://www.ketoforum.de/erfahrungen/44190-barni-bz-messungen.html Neulich mal zum Spaß...

->> wie kann es dann jemals zu schwäche oder konzentrationsschwierigkeiten kommen? (zb bei langen autofahrten ohne nahrungsaufnahme)

Siehe oben - evolutionär sind wir immer noch Steinzeitmenschen. Solch hohe Anforderungen an den Denk-Treibstoff hatten die nicht ;-)
Mit anderen Worten: Unser heutiges Leben ist alles andere als artgerecht.

Hab mehrfach gelesen, dass es etwa 30 000 Jahre braucht für echte evolutionäre Anpassungen. Mutationen (zBsp. Laktoseverträglichkeit) sind schneller. Manches regelte einfach das Leben. Wer in den Ländern der Ackerbau-"Erfinder" das Gluten nicht vertrug, starb wohl meist an Durchfall. Somit vererbte sich die Verträglichkeit weiter...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das gilt natürlich auch für die Nahrung.
Auch wenn wir damals andere Anforderungen hatten, so ist unser Organismus auf Kohlenhydrate als Hauptenergiequelle nicht ausgelegt. Es ist ja auch nicht so, dass mit der Erfindung des Ackerbaus Getreide sofort zum Hauptbestandteil wurde. Da gab es ja noch immer das Lagerungsproblem. Durch die Vorratshaltung konnten nur Phasen mit geringem Jagdglück abgemildert werden.
Nehmen wir doch mal die Germanen zu Beginn unserer Zeitrechnung:
Es wurde Ackerbau und Viehzucht betrieben, ganz klar waren deshalb auch KH im Ernährungsplan enthalten. Aber es wurde auch noch viel gesammelt und gejagt. Wenn es Städte gab, so waren diese recht klein und konnten sich durchaus aus dem Umland ernähren.

Diese Massen an KH (hauptsächlich Zucker) die wir heute in unseren Lebensmitteln finden, hat es ja niemals zuvor gegeben.
 
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