"Ketogene Diät" gegen Krebs - mehr Schaden als Nutzen?

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Mausal

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Guten Abend zusammen,

ich habe heute aus Zufall einen meiner Meinung nach interessanten Artikel zum Thema ketogene Diät und Krebs gefunden:

http://www.drjacobsweg.eu/wp-content/uploads/2014/04/Ketogene-Diät-gegen-Krebs_-Schaden-oder-Nutzen.pdf

Grundsätzlich ist der Artikel sehr wissenschaftliche aufgebaut, es wird auf viele aktuelle Studien und Theorien verwiesen. Leider wirbt der Verfasser an einigen Stellen für sein eigenes Buch, weshalb man sich nicht sicher sein kann, inwieweit er nicht einfach nur selbst sein Ernährungskonzept verkaufen will. Ich denke jedoch man kann auch gut auf die im Text genannten Originalstudien zurückgreifen.

Hier im Forum wurde immer mal wieder der positive Effekt der ketogenen Ernährung auf die Krebsvorbeugung und -entwicklung diskutiert. Bisher habe ich dazu hier nur sehr einseitige Sichtweisen gelesen in denen es heißt, dass man den Krebs durch Verzicht auf Zucker "aushungern" kann. Ich denke gerade für Betroffene ist es auch gut mal die andere Sichtweise zu lesen. Hier zum Beispiel ein Zitat aus dem Artikel:

"die Mehrzahl der Krebsarten [ist] sehr wohl in der Lage (...), alle Makronährstoffe bestens zu metabolisieren. In einem Review von Barger und Plas (2010) werden die diversen Stoffwechselwege von Krebszellen (Glykolyse, Glutaminolyse, Fettsäureoxidation) ausführlich erörtert. Präklinische Studien legen auch nahe, dass Tumoren sogar Ketonkörper als Energiequelle verwerten können."

Es stehen jedoch auch andere wirklich interessante und belegte Aussagen in dem Artikel. Die Tatsache, dass der Verzehr von Fleisch und Käse den Insulinspiegel ebenfalls stark ansteigen lassen können war mir z.B. auch noch gar nicht bewusst, da diese Lbensmittel eigentlich keine Kohlenhydrate enthalten. Das Ganze nennt sich Insulin-Index und bezieht sich wohl auf die enthaltenen Aminosäuren, die zu Glucose verstoffwechselt werden können.

Diskussionen und eigene Meinungen erwünscht.

Liebe Grüße
Mausal
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Annahme bisher war, dass eine ketogene Ernährung manche Krebsarten positiv beeinflussen kann, nicht dass sie das immer tut.
"Mehr Schaden als Nutzen" würde ich nicht unterschreiben. Es gibt so viele Krebsarten, da halte ich wenig von Pauschalisierung. Ich bin sicher dass manche Dinge bei einer Krebsart sehr gut wirken und bei einer anderen Schaden hervorrufen können. Ich weiß, das ist so larifari, aber das halte ich wirklich für die eine realistische Annahme.
Heißt natürlich auch, dass im Ernstfall erst mal etwas rumprobiert werden muss, bis man das richtige gefunden hat.
Und dann gibt es natürlich noch unheilbare Krebsarten, da kann man sich dann ernähren wie man will, "hilft nix schad't nix".

Interessant ist der Artikel allemal. Ich war jetzt definitiv zu faul alle zitierten Quellen (etwa 1400 Stück heißt es in der Buchbeschreibung, huiuiui) zu überprüfen, ein paar Stichproben haben sich aber als seriös herausgestellt.

Ich fühle mich ja ein bisschen bestätigt, dass der übermäßige Verzehr von tierischen Proteinen das Tumorwachstum begünstigen kann.
Abtippen ist mir jetzt zu mühsam, wer sich dafür interessiert: Seite 4, Kaptel 4, Absatz 2: "Steak setzt mehr anaboles Insulin frei als Pasta al dente."
Gut, reißerische Überschrift, aber egal.
Pflanzliche Proteine kommen da deutlich besser weg.
Meine Meinung: die Erkenntnisse weisen eher darauf hin, dass eine ketogene Ernährung bei hoher Zufuhr tierischer Proteine auch ungewünschte Folgen haben kann.

Tatsächlich scheint es einen Unterschied zu machen ob man sich mit viel Fett, viel Protein und wenig KH oder viel Fett, wenig Protein, wenig KH ernährt.

Ich will aber nicht unter den Tisch kehren, dass in dem Artikel darauf hingewiesen wird, dass bei manchen Krebserkrankungen eine Ernährung mit tierischen Proteinen gut sein kann.

Kein fanatisches Beharren auf einer Sichtweise, finde ich gut.
Die Eigenwerbung für das Buch macht mich aber auch unrund. Das gefällt mir nicht. Andererseits verweist fast jeder Autor, von dem ich in letzter Zeit wissenschaftliche Arbeiten gelesen habe (und verdammt, es waren viele) irgendwo auf ein eigenes Buch. Nur haben die meistens nicht so blöde Titel wie das vorliegende: "Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts".

Ich gehe jede Wette ein, wenn das einen seriösen Titel hätte, wäre uns das gar nicht aufgefallen.

Und zum Schluss: Es geht in dem Artikel ja um ketogene Ernährung während einer Krebserkrankung, nicht vorher oder nachher. Das müsste man schon gesondert betrachten.
 
in Amerika wird die ketogene Ernährung bei Krebs in Kliniken angewandt, auch die Uni Würzburg empfiehlt sie.
 
da war letztens was auf servustv, es gibt wohl eine klinik in meran/südtirol, die forschen an der wirksamkeit von alternativen heilmethoden in kombination mit schulmedizinischer krebsbehandlung, die könnte man mal anrufen. leider war im film kein wort von ketose, nur künstliches fieber (musste ich gestern wieder dran denken, als ich in der sauna war ;)) und so.. könnte sein, dass die das sind:

http://www.sabes.it/de/krankenhaeuser/meran/dienst-komplementaermedizin-me.asp
 
in Amerika wird die ketogene Ernährung bei Krebs in Kliniken angewandt, auch die Uni Würzburg empfiehlt sie.
Ich glaube genau das ist der springende Punkt. Die Frage, ob ketogene Ernährung auch wirklich bei jeder Krebsart sinnvoll ist. Bei manchen scheint eine Wirksamkeit gegeben, bei anderen eben nicht.

da war letztens was auf servustv, es gibt wohl eine klinik in meran/südtirol, die forschen an der wirksamkeit von alternativen heilmethoden in kombination mit schulmedizinischer krebsbehandlung, die könnte man mal anrufen.
Ha, klingt interessant. Weißt du wie der Beitrag hieß? Bzw. war das ein eigenes Programm oder Teil eines anderen?
 
leider nein, das war ein doku-film von einem österreicher, vielleicht findest du es noch auf der seite von servus-tv
 
ich glaub das is es
http://www.langbein-partner.com/?p=3197
möchte aber dazusagen, der stil vom filmemacher traf nicht 100% meinen geschmack, eher ein bischen unwissenschaftlich, aber ein netter streifzug durchs thema
 
Ich war in akuten Erkrankungszeiten nie in Ketose, habe aber auf jeden Fall lowcarb gegessen.

Meine Heilpraktikerin hat mir von Ketose abgeraten und zu akuten Zeiten auch von Fleisch, allerdings Fisch aus hiesigen Seen, Eier meiner eigenen Hühner und Schaf und Ziegenmilchkäse und Hülsenfrüchte.

Dazu sehr viel Gemüse, rohe frische Säfte und Smoothies, Leinöl, Leinsamenknäcke, Butter alles okay...

Es gab damals eine Diskussion, weil Beata einen Artikel einstellte wonach man durch Fasten vor der Chemotherapie in Ketose kommen sollte, was ich mir selber aber nicht vorstellen kann.

Bei Pankreaskarzinomen ist zB eine völlig andere Lage.

Das beste Buch war für mich "a Call to Women" von Sät Dharamsala Kaur, was den kompletten Ablauf, inkl Ernährung gegen Frauenkrebsarten wie Mammakarzinome und Ovarienkarzinome beschreibt.

Die richtigen Nährstoffe sind wichtig und die Rezepte der Uni Würzburg enthalten viele leckere aber unwichtigere Dinge wie Kuchen ect.

Die propagierten Antikrebsernährungen basieren alle auf den Erkenntnissen von Wartburg dass Tumorzellen sich von Zucker ernähren.

Bei mir persönlich war es so dass der erste Fall ein triplenegatives Mammakarzinome war und es keine Hormonrezeptoren gab, der zweite war hochgradig Östrogen und Progesteronabhängig.

Im zweiten Fall galt es auch Antiöstrogen zu ernähren, was nochmal anders liegt.

Besonders letzteres ist in jedem Fall bei Krebserkrankungen an Brust, Ovarienkarzinome und Prostata auf den Östrogengehalt der Nahrung und die Umweltbedingungen zu achten.

Krebs ist keine Krankheit, die man immer gleich angehen muss.
 
in Amerika wird die ketogene Ernährung bei Krebs in Kliniken angewandt, auch die Uni Würzburg empfiehlt sie.

Sagen wir mal so, ketogen ist sicher besser als Kuchen und Brot, ob es besser ist als Lowcarb mit viel Gemüse...?
 
Danke für den Link, Peter. Ich schau es mir vielleicht heute Abend mal an.

Krebs ist keine Krankheit, die man immer gleich angehen muss.
So sehe ich das auch. Die Medizin stimmt uns da auch zu. Klar wäre eine Universal-Methode toll, aber wie soll das funktionieren?
Gerade deshalb finde ich Arbeiten interessant, die sich auf spezielle Bereiche konzentrieren. Ich brauche keine allgemeinen Aussagen wenn ich krank bin. Ich will dann wissen was bei genau meiner Erkrankung hilft.
Was hilft es mir wenn ich Darmkrebs habe und mir jemand erzählt, was bei seinem Prostatatumor geholfen hat? Ich habe nicht mal eine Prostata.
Eine meiner liebsten Schulfreundinnen ist an einer Krebserkrankung gestorben. Die Prognose war vom ersten Moment an sehr schlecht, aber sie hat bis zum Schluss nicht aufgegeben, immer wieder alternative Methoden ausprobiert. Was sie aber, so lieb gemeint es sicher oft war, total geärgert hat, waren gute Ratschläge. "Bei meiner Tante hat dies und das gut geholfen", "Probier doch mal Saftfasten!", "nur noch scharfe Speisen essen!", "Operation und fertig!", "Chemo schadet mehr als sie nützt, mein Opa ist dran gestorben". Blablabla. Nur hatte von all denen halt keiner "ihren" Krebs.
Ich glaube es ist ein bisschen die Hilflosigkeit, die Leute zu Pauschalaussagen animiert, aber es ist halt einfach Quatsch.

Ich bin aber fest davon überzeugt, dass die passende Ernährung den Heilungsprozess unterstützen kann. Wie die im Einzelfall aussieht, muss man dann eben rausfinden. Wenn jemand bei Krebs immer Ketose empfiehlt, ohne überhaupt die genaue Erkrankung zu kennen, zweifel ich dessen Kompetenz an.
Darum bin ich den Menschen sehr dankbar, die an spezifischen Ernährungsstudien teilnehmen. Langfristig sind deren Erfahrungen, ob nun gut oder schlecht, sehr wertvoll.
 
Ich hatte das große Glück eine Heilpraktikerin zu haben die sehr tief da hinein ging und viele empfohlene Lebensmittel ausgetestet hat, die nicht gut für mich waren.

Bei einer späteren Konsultation mit einer TCM Ärztin wurden die Aussagen der Heilpraktikerin bestätigt und als ich ihr nach der Untersuchung die Pläne der HP zeigte war sie erstaunt, weil einiges als komplett gesund bei Krebs wäre, aber wenn es für MICH nicht passte, dann bin ich zwar ein Einzelfall, aber es war gut die Dinge einfach weg zu lassen.

Für die allermeisten passen viel Grünzeug in jeder Form und Lein und Kokosöl, aber anderes kann auch kontraproduktiv sein.

Wer selber da rangeht ohne Hilfe wird sich ein Buch nehmen und loslegen, es ist sicher besser als SAD aber noch nicht optimal.

Meine Meinung ist, dass Krebs heimtückisch genug ist, und es die eine Chance gibt es richtig zu machen, dazu ist mir ein Buch zu wenig.
 
Ein Einstieg in die Thematik kann man sich mit dem auch von Doris empfohlenen Lothar Hirneise Buch machen, man findet es auch als PDF "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe".

Der Titel ist provokant, das Buch stellt aber auf etwa 1000 Seiten die Erfahrungen und Ergebnisse der Langzeitünerlebenden und Totalremmisionen geordnet einmal nach Therapien und einmal nach Krebsarten dar.

Für all diejenigen, die so viel Angst vor Krebs haben. Wir bekommen töglich etwa 50.000 mal Krebs, der Körper heilt das völlig problemlos über die Apoptose, den programmierten Zelltod.
Selbst beim Versagen dieses Mechanismusses schalten die meisten entarteten Zellen über einen Reparaturmodus sich wieder auf normal.
Nur in ganz besonderen, mehrfachen Versagen der Kontrollmechanismen und Versorgungsmechanismen versuchen die Zellen zu wachsen und an neue Versorgungswege zu kommen.

Eine der aktuellen Erklärungen ist, dass dies ein uraltes genetisches Schutzprogramm der Zelle ist. Was dafür spricht, ist, dass die Zelle auch im unterversorgten aneroben Bereich sobald sie ihre Genexpression auf "Krebs" geändert hat, überleben kann, aber ansonsten "normal" im selben Mileu aterben würde.
Was ebenfalls für diese Hypothese spricht ist die Spontanremmision und der Effekt, dass Krebszellen mancher Arten wieder zu "Normalzellen" sich ändern können, sobald das Umgebungsmileau es zulässt.

Genaues weiss man noch nicht, man forscht halt.
 
Ein Einstieg in die Thematik kann man sich mit dem auch von Doris empfohlenen Lothar Hirneise Buch machen, man findet es auch als PDF "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe".

Der Titel ist provokant, das Buch stellt aber auf etwa 1000 Seiten die Erfahrungen und Ergebnisse der Langzeitünerlebenden und Totalremmisionen geordnet einmal nach Therapien und einmal nach Krebsarten dar.

Für all diejenigen, die so viel Angst vor Krebs haben. Wir bekommen töglich etwa 50.000 mal Krebs, der Körper heilt das völlig problemlos über die Apoptose, den programmierten Zelltod.
Selbst beim Versagen dieses Mechanismusses schalten die meisten entarteten Zellen über einen Reparaturmodus sich wieder auf normal.
Nur in ganz besonderen, mehrfachen Versagen der Kontrollmechanismen und Versorgungsmechanismen versuchen die Zellen zu wachsen und an neue Versorgungswege zu kommen.

Eine der aktuellen Erklärungen ist, dass dies ein uraltes genetisches Schutzprogramm der Zelle ist. Was dafür spricht, ist, dass die Zelle auch im unterversorgten aneroben Bereich sobald sie ihre Genexpression auf "Krebs" geändert hat, überleben kann, aber ansonsten "normal" im selben Mileu aterben würde.
Was ebenfalls für diese Hypothese spricht ist die Spontanremmision und der Effekt, dass Krebszellen mancher Arten wieder zu "Normalzellen" sich ändern können, sobald das Umgebungsmileau es zulässt.

Genaues weiss man noch nicht, man forscht halt.


Ich war eine Zeitlang in einem geschlossenen Forum zum Thema Krebsbekämpfung mit alternativen Methoden angemeldet, und es waren wirklich mutige aber auch erfolgreiche Methoden, mit Heilungserfolg aus Erfahrungen heraus, beschrieben.
Manches machte wirklich Gänsehaut, und da hätte ich mich nicht rangewagt.
Eine Patientin, hat einen recht großen Mammatumor mit diversen Zellstärkenden Medikamenten und Umschlägen mit einer schwarzen Salbe, über ein Jahr behandelt und dann war er weg.

Kaffeeeinläufe waren dort aber bei jedem Krebsfall Standard plus Ernährung und auf den Einzelfall zugeschnittene Naturheilkundliche Behandlungen.

Wer das nicht kennt glaubt halt was er glauben möchte, deshalb existiert es dennoch.
 
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