6 Fragen zur Keto (teils viell. Merkwürdig)

Hallo zusammen,
wir ihr seht bin ich neu im Forum, hab das geschehen aber schon seit längere Zeit verfolgt und mich etwas eingelesen. Mittlerweile mach ich selbst eine Kett-Diät, seit ca. 1,5Wochen, jedoch sind mir noch folgende Sachverhalte unklar:

1. Während der Körper in Ketose ist wird das Fett in Nahrung und Körper zu Energie Gewinnung herangezogen.
Was passiert mit dem Fett bei einem Menschen der nicht in Ketose ist? Ich erinnere mich gelesen zu haben das der Körper nicht Fett zu Energiegewinnung heranziehen kann wenn er nicht in Ketose ist, deshalb stellt er sich ja um…

2. Was geschieht nach der Keto? Hab schon öfters gelesen dass der Umstieg von Keto auf normale Ernährung nicht so einfach ist und oft die zuvor erreichte Gewichtsreduzierung wieder zunichte macht. Wie sind da eure Erfahrungen?

3. Angenommen ich nehme am Tag 2000kcal zu mir und benötige diese auch:
Mahlzeit 1 um 9 Uhr mit 600Kcal
Mahlzeit 2 um 14 Uhr 600Kcal
Mahlzeit 3 um 18 Uhr 800Kcal

Sagen wir der Körper hat bis 13Uhr bereits die 600kcal aufgebraucht, greift er dann auf die Körperreserven zu, bis um 14Uhr die nächste Ladung kommt?

Fall zwei: Der Körper hat aus der Nahrung um 14Uhr noch 200kcal übrig, speichert er diese gleich ab auch wenn er sie später noch braucht oder bleiben die ich sag mal im „Arbeitsspeicher“?

4. Ich habe immer etwas angst zu wenig Kcal zu mir zunehmen. Kann man sich auf die Kalorienrechner zur Bestimmung des Umsatzes wirklich verlassen? Ja/Nein genügt.

5. Weiter interessiert mich, wenn der Körper zu wenig bekommt, stellt er ja auf Sparflamme, muss er dabei drastisch zuwenig bekommen? Wie bekomme ich ihn wieder aus der Sparflamme raus.

6. Wieso kann er auf Sparflamme stellen? Was er braucht, braucht er, oder? Er kann ja nicht sagen ich brauch jetzt weniger, weil ich weniger bekomme. Ich könnte mir höchstens vorstellen dass er mit Kcal-Bedarfsreduzierung auch gleich die max. Leistung des Körpers drosselt? Stimmt das? Ja/Nein genügt.

7. Nahrungsmittel bei welchen steht „Kohlenhydrate 40g, davon 0g Zucker (oder 4gZucker).“ Darf ich diese essen, bzw. erhöhen diese mein Kohlenhydratspiegel um 40g?

Ich weiß, viele Fragen und alle sehr merkwürdig aber es raubt mit einfach den Verstand. Ich würde mich über eine Aufklärung sehr freuen. Danke schon einmal.

Schönen Abend Michael

PS: Meine bisherigen Erfahrungen: Die ersten 3Tage waren der Hammer. Ich war extrem schlapp und konnte wirklich garnichts machen, beinahe hätte ichh schon aufgegeben. So schlecht hab ich mich echt noch nie gefühlt. Schwindel, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche... Jetzt bin ich voller Kraft. Teils auch mehr Ausdauer bei Cardio, wenn ich mir das nicht einbilde, und nebenbei schwitze ich weniger.

1. Während der Körper in Ketose ist wird das Fett in Nahrung und Körper zu Energie Gewinnung herangezogen.
Was passiert mit dem Fett bei einem Menschen der nicht in Ketose ist? Ich erinnere mich gelesen zu haben das der Körper nicht Fett zu Energiegewinnung heranziehen kann wenn er nicht in Ketose ist, deshalb stellt er sich ja um…

Man nimmt ab, wenn man ein Energiedefizit hat, Ketose ist nur ein Faktor dabei. Sie zeigt an, dass der Körper seine Energieversorgung des Gehirns über Ketonkörper statt Glukose deckt.

2. Was geschieht nach der Keto? Hab schon öfters gelesen dass der Umstieg von Keto auf normale Ernährung nicht so einfach ist und oft die zuvor erreichte Gewichtsreduzierung wieder zunichte macht. Wie sind da eure Erfahrungen?

Es sollte eine dauerhafte Ernährungsumstellung sein. Der Bereich würde aber ohne Ketose ablaufen, im Low Carb-Bereich.
Es kommt auf die Energiezufuhr und den Verbrauch an, Physik bleibt Physik.

3. Angenommen ich nehme am Tag 2000kcal zu mir und benötige diese auch:
Mahlzeit 1 um 9 Uhr mit 600Kcal
Mahlzeit 2 um 14 Uhr 600Kcal
Mahlzeit 3 um 18 Uhr 800Kcal

Sagen wir der Körper hat bis 13Uhr bereits die 600kcal aufgebraucht, greift er dann auf die Körperreserven zu, bis um 14Uhr die nächste Ladung kommt?

Es wird ständig Fett verbrannt, auch bei KH-reicher Ernährung, allerdings mit steigendem Insulinspiegel kommt der Körper da immer schwieriger ran.

Fall zwei: Der Körper hat aus der Nahrung um 14Uhr noch 200kcal übrig, speichert er diese gleich ab auch wenn er sie später noch braucht oder bleiben die ich sag mal im „Arbeitsspeicher“?

Es bleiben eine Menge Nährstoffe lange im Blut, die Pufferzeiten sind ganz unterschiedlich.

4. Ich habe immer etwas angst zu wenig Kcal zu mir zunehmen. Kann man sich auf die Kalorienrechner zur Bestimmung des Umsatzes wirklich verlassen? Ja/Nein genügt.

Diese Rechner sind IMMER ungenau, jeder Körper braucht nunmal individuelle Energiemengen.

5. Weiter interessiert mich, wenn der Körper zu wenig bekommt, stellt er ja auf Sparflamme, muss er dabei drastisch zuwenig bekommen? Wie bekomme ich ihn wieder aus der Sparflamme raus.

Mehr Essen ;-)

6. Wieso kann er auf Sparflamme stellen? Was er braucht, braucht er, oder? Er kann ja nicht sagen ich brauch jetzt weniger, weil ich weniger bekomme. Ich könnte mir höchstens vorstellen dass er mit Kcal-Bedarfsreduzierung auch gleich die max. Leistung des Körpers drosselt? Stimmt das? Ja/Nein genügt.

Oh ja, er kann sparen. hauptsächlich an der Heizung (Thermogenese). Auch kann er die Nährstoffe effizienter verwenden und weniger Energie verschwenden. Ist wie bei uns, wenn das Geld knapp wird, sparen wir und kommen mit weniger aus.

7. Nahrungsmittel bei welchen steht „Kohlenhydrate 40g, davon 0g Zucker (oder 4gZucker).“ Darf ich diese essen, bzw. erhöhen diese mein Kohlenhydratspiegel um 40g?

Alle Kohlenhydrate sind Zucker! Letzlich werden sie ja alle bei der Verdauung aufgespalten, um in verwertbarer Form im Körper gelagert werden zu können -> Gykogen oder Fett.

I
PS: Meine bisherigen Erfahrunge: Die ersten 3Tage waren der Hammer. War extrem schlapp und konnte wirklich garnichts machen. Schwindel, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche...

Der Körper braucht nunmal eine Weile für die Umstellung. Letztlich dauert diese Wochen bis Monate beim erwachsenen Menschen.

Fussel hat ja alles ausgiebig beantwortet.

Wenn ich mir das so durchlese, hast Du angst vor
einer unterversorgung. Vielleicht das als hilfe:

Der körper kommt ohne jede probleme 6 wochen
ohne jede nahrung aus, jedoch nur 3 tage ohne
wasser, kennst Du bestimmt aus filmen!

Und wenn Du grössere fettreserven hast, brauchst
Du Dir da überhaupt keine sorgen zu machen! Unter-
versorgung fast unmöglich!

Bei übelkeit und dergleichen hilft mehr salz aufnehmen,
ab und zu mal eine kaliumtablette und mehr trinken!

Ansonsten, auf geht's!

Hi Gtune,

Deine Fragen wurden ja schon sehr gut beantwortet, jetzt eine Frage von mir: Machst du Sport? Und wenn ja welchen?
Dann gelten nämlich zumindest was die zeitlichen Aspekte betrifft noch zusätzliche Regeln mit denen du noch effizienter bist.

lg, René

danke erst mal für die Antworten. Leider hat mich die Antwort zu Frage 1. mich mehr verwirrt als aufzuklären. Lasst sie mich anders stellen.

Was für einen unterschied macht es, ob ich nur ein Kcal-Defizit habe, oder ein Defizit mit Ketose. Mir geht es hauptsächlich ums abnehmen. Lohnt sich da die Ketose überhaupt oder nimmt man dadurch nur geringfügig mehr ab?

Außerdem Stellt doch nicht nur das Gehirn sondern der Komplette Körper auf Fettverbrennung um oder?

Deshalb auch meine Frage: Was passiert eigentlich mit dem Fett bei Menschen die nicht in Ketose sind? Es kann doch in dieser Form garnicht verbrannt werden, da sie ja nicht in ketose sind oder?

@ guter

hab eigentlich keine angst vor einer unterversorgung. Ich habe nur angst das ich evtl. ein zu hohen Kcal-Defizit habe, mein Körper dadurch auf sparflamme stellt und ich dadurch wieder weniger abnehme.

@ rs78

Ja ich mache noch sport. 3mal die Woche. Bestehend aus 2x25min Cardio und zwischen diesen Einheiten 1h Krafttraining.

Edit: Zu Frage 7. Dachte eigentlich das dass kein Problem ist, denn in den ganzen ketoshops gibts doch auch riegel bei denen steht:

Kohlenhydratarme Schokoladensticks mit nur 3 g verwertbaren Kohlenhydraten (net carbs) pro Riegel:

Nährwertangaben pro 100 g:
Brennwert 475 Kcal / 1987 kJ
Protein 6,8 g
Kohlenhydrate 47,7 g
davon Polyole 35,3 g (davon Lactose 5,9 g)
Fett 34 g
davon gesättigt 19,7 g

also ja oder doch nein?

grüße Gtune

Gtune schrieb:

Was für einen unterschied macht es, ob ich nur ein Kcal-Defizit habe, oder ein Defizit mit Ketose.

Zum Vergrößern anklicken....

O.K., Du brauchst ein Buch!
das zuerst, ohne wird schwierig.

Also, kcaldefizit, heisst grob gesagt, Dein körper verstoffwechselt
glucose, Ketose heisst verstoffwechselung mit fett.

Ketose verhindert das, was Du beschreibst, nämlich das der körper
auf sparflamme schaltet.

Geh' doch mal in das atkins forum, da wird das alles ganz gut beschrieben.

Was für einen unterschied macht es, ob ich nur ein Kcal-Defizit habe, oder ein Defizit mit Ketose. Mir geht es hauptsächlich ums abnehmen. Lohnt sich da die Ketose überhaupt oder nimmt man dadurch nur geringfügig mehr ab?

Ketose ist eine besondere Art des Stoffwechsels, nicht mehr und nicht weniger. Selbstverständlich kann man auch ohne Ketose abnehmen. Aber sie hat eben auch Vorteile, weil Ketonkörper im Blut den Appetit dämpfen und die Muskeln schonen. Außerdem lässt sie sich relativ leicht mit Teststreifen nachweisen, so dass man eine Kontrolle über den Stoffwechsel hat.
Da bei Fettsüchtigen meist eine Störung im Insulin- und Fettstoffwechsel auftritt, ist eine KH-reduzierte Ernährung da besonders erfolgreich.

Außerdem Stellt doch nicht nur das Gehirn sondern der Komplette Körper auf Fettverbrennung um oder?

Das Gehirn stellt sich NICHT auf Fett um.
Zitat Wikipedia: Die Synthese der Ketokörper erfolgt aus zwei Molekülen aktivierter Essigsäure, Acetyl-CoA, dem normalen Zwischenprodukt des Fettsäureabbaus.
In Hungerzeiten tragen die Ketokörper einen beträchtlichen Anteil zur Energiegewinnung bei. So ist es dem Gehirn nach einiger Zeit möglich, mit 40 Gramm anstatt mit 120 Gramm Glucose pro Tag auszukommen.


Deshalb auch meine Frage: Was passiert eigentlich mit dem Fett bei Menschen die nicht in Ketose sind? Es kann doch in dieser Form garnicht verbrannt werden, da sie ja nicht in ketose sind oder?

Doch, es wird STÄNDIG auch Fett als Energieträger verbrannt. Aber wie schon oben gesagt, das geht nur effizient, wenn der Glukagonspiegel (Fettabbauhormon) hoch ist. Bei KH-reicher Ernährung ist nunmal oft der Insulinspiegel (Fettspeicherhormon) hoch. Beide Hormone können nicht gleichzeitig hoch dosiert auftreten!

Letztlich legt unser Körper Depots für Nährstoffe an. Er kann zBsp. keinen Alkohol speichern, deshalb wird der vorrangig verbrannt und abgebaut (was den Fettabbau natürlich erstmal zum Erliegen bringt)
Glukose kann nur begrenzt gespeichert werden, in Leber und Muskulatur.
Wenn dann noch KH kommen, müssen die als Fett weggebunkert werden, sonst wird es tödlich.
Nahrungsfett in normalen Mengen wird eher nicht in Zellen gespeichert, weil es nicht stört ;-)

Besteht ein Mangel an Nahrung, wird ausgenutzt, was nur geht - besteht Überfluss an allen Nährstoffen, wird auch verschwendet (Thermogenese und Ausscheidung).
Deshalb kann man mit 2000 kcal abnehmen UND zunehmen, je nach Ernährungsform.

Schau mal da rein. www.evos.de Ist super erklärt und wenn du dann immer noch Fragen hast schreib wieder sonst wird das glaub ich nix

Wenn du Kraft und Cardio machst, dann würde ich auf jeden Fall zuerst die "ketogene Diät" durchlesen und im Anschluß die "anabole Diät".