Abnahme = Veränderung des Umfelds

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Schwammpuppe

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Mich würde mal interessieren, ob euch Dinge aufgefallen sind, die sich im Umfeld verändert haben, weil ihr abgenommen habt.

Ich bin heute im Netz auf eine interessante Seite gestoßen, wo es um größere Abnahmen ging und warum man manchmal einfach nicht weiter kommt. Hält man sich vielleicht selbst am Gewicht fest ohne es zu merken? Es waren ein paar Beispiele aufgeführt, die ich meist bestätigen konnte und das unbewusste festhalten am Gewicht war für mich logisch.

Ich versuche mal zu erläutern.

Wenn man längere Zeit übergewichtig war, dann kennt ein Großteil der bekannten Leute einen nicht anders. Die Leute haben sich ein Bild gemacht. Die moppelige Person, die immer nett ist, die so nett ist und selbstlos wird plötzlich schlank. Während sie vorher über sich selbst am lautesten lachen konnte und auch die derbsten Witze gerissen hat (Wenn ich zum Abschlussball komme, könnt ihr mal sehen, wie ein Elefant den Foxtrott steppt) tut dies auf einmal nicht mehr.

Offensichtlicher Neid ist schnell zu erkennen und in gewisser Weise auch eine Anerkennung. Auch wenn er nervt, dadurch, dass er erkennbar ist, kann man lernen damit umzugehen. Aber was ist mit den Sachen, die durch die Blume angemerkt werden?

Man hat einen Tag, wo man nicht vor gute Laune sprüht - ach guck, jetzt meint sie, sie kann aufmucken, nur weil sie dünn ist.

Man trägt keine Anziehsachen mehr, die einfach nur ein Ein-Personen-Versteck dar stellen - jetzt muss sie übertreiben, sie trägt sogar Rock.

Man hat plötzlich Damenschuhe - ach guck, selbsternannter Turnschuhträger muss jetzt auf Tussi machen.

Man hat endlich einen modischen Haarschnitt, weil man endlich ein Gesicht hat, wo man es sich erlauben kann - jetzt macht sie einen auf 20, nur weil sie abgenommen hat.

Man trägt gut geschnittene Hosenanzüge zu bestimmten Anlässen und keine Alternativkleidung, die Übergewicht und Geschäftsmäßigkeit in Einklang bringen - macht sie jetzt ein auf Erwachsen und seriös?

Alles Dinge, die kaum so direkt genannt werden, aber immer wieder irgendwie durchdringen.

Bei mir bewirkt das, dass ich tatsächlich an mir Zweifel, ob ich nicht zu arrogant werde oder mich charakterlich negativ verändert habe.

Wenn ich vorher meine etwas zu direkte Art an mir gehabt habe, dann war das ein Verstecken meiner Fehler, in dem ich mich aufspiele. Wenn ich das jetzt mache, sagt man mir nach, ich würde mir das Recht raufnehmen, weil ich mich jetzt für etwas besseres halte.

NEIN! Ich habe einfach nur zu mir selbst gefunden. Ich muss mich nicht mehr verstecken. Nur, weil ich mich nicht mehr selbst mit meiner Figur auf die Schüppe nehme (was lächerlich wirken würde), jetzt endlich das tragen kann, was mir gefällt und ich auch auf Damenschuhe nicht mehr wie ein Kamel (Selbsteinschätzung) wirke, bin ich ein schlechterer Mensch geworden? Oder legt man mir Fehler auf, weil ich die offensichtlichen abgelegt habe?

Warum bissige Bemerkungen, weil ich vom selbstgebackenen Kuchen meiner Tochter abgebissen habe, um ihre Arbeit zu probieren und würdigen? Nein, ich falle nicht tot um, weil da Mehl und Zucker drin ist und ich muss mich auch nicht übergeben, weil ich finde dass es widerlich schmeckt. Wenn ich nicht geschminkt bin, hat das eher damit zu tun, dass ich es für sinnfrei halte, mich auf zu pimpen, wenn ich vor habe meine Fenster zu putzen, zu bügeln und meine Badezimmer zu schruppen, nicht weil meine Waage mir anzeigt, dass ich wieder zunehme.

Wenn man mir ein Kompliment macht und ich mit "Danke" antworte, dann nicht mit einer komischen Betonung, weil mir das gemachte Kompliment noch zu wenig ist, sondern weil es für mich fremd und ungewohnt ist und ich erst noch lernen muss, richtig damit umzugehen.

Ich bin auch nicht schlechter, nur weil ich mich jetzt ein bißchen mehr um mich mehr kümmere, ich meinen eigenen Wert für mich gesteigert habe und kein Overall aus Fett um mir rumliegt, der mich gedemütigt hat. Ich bin auch nicht mehr der Resteverwerter, der alles aufgegessen hat, wenn andere satt waren. Ich möchte nicht mehr zunehmen!!! Ich habe das nicht eingestellt, weil ich mich jetzt für was bessers halte und "böses" Essen vermeide, weil meine Ohrläppchen drohen anzuschwellen.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Das sind jetzt alles direkt geschriebene Reaktionen, die aber auch nett verpackt geschmuggelt sein können.
 
bekommst du denn solche Sätze und Reaktionen wirklich zu hören,
oder waren das jetzt nur Bespiele wei es sein könnte?
Und wenn ja,kommen sie denn oft und von verschiedenen Personen
oder immer von den/der gleichen?
Trauriges Umfeld wenn es so ist...
Musst du denn mit diesen Leuten Kontakt haben,
wenn sie dich dadurch so oft verletzen?
 
Da tust du mir regelrecht leid, bis auf ein oder zwei Menschen (eine im direkten Umfeld, eine flüchtige Bekannte) hat mir niemals jemand sowas gesagt. Bei meiner Schwägerin wundert es nicht weiter, wir mochten uns noch nie. Und die Bekannte wiegt geschätzte 160 kg und ich befürchte es könnte ein wenig Neid sein.

Eigentlich ist mir immer Respekt und auch Freude über meine Abnahme aus Freundes und Familienkreis entgegengebracht worden. Manche nicht so guten Freunde haben mich nach der Abnahme gar nicht wiedererkannt ;)
 
Also ich glaube durchaus, dass es so ist. Es ist einfach bei vielen der Neid, dass man abgenommen hat und vorallem die Eifersucht auf die eiserne Disziplin, die sie selbst nicht schaffen.

Solche Leute gingen davon aus, dass man bis ins Grab so dick und noch dicker werden würde.

Und mal ehrlich neben wen stehen wir lieber, neben jemanden der uns in den Schatten stellt oder neben jemanden wo egal, wie picklig unser Gesicht ist, wie schief die Nase - wo ein dicker einfach immer schlechter abschneidet im Vergleich...

Du hast es selber in einem anderen Beitrag geschrieben, dass du in einen Rau kommst und abcheckst ob es eine dickere Person gibt, damit du nicht so auffallst und die Blicke auf die besagte Person wandern. Siehst du, wir machen es auch - natürlich würde es keiner zugeben. Aber würde ich es zugeben, dann gehe ich auch auf der Strasse, gucke mir die Leute an und wenn ich jemanden sehe der dicker ist, denke ich mir - so dick bin ich gottseidank nicht (mehr), und wenn ich dünne Leute sehe, die eine schöne Figur haben, überkommt mich ebenso der Neid...


Ja es gibt viele Neider, man muss damit umgehen können, oder sich von diesen Menschen verabschieden. Aber im Endeffekt zeigt jeder Funken Neid, nur eine gewisse Anerkennung, denn das Mitleid wenn man dick ist bekommt man geschenkt, aber Neid muss man sich erst verdienen.. :)

Also denk dran, eigentlich ist es schön wenn jemand neidisch ist auf dich, denn das ist das Zeichen dafür dass du etwas erreicht hast.

Es wird immer Kommentare geben, und ja du hast dich als Mensch verändert, aber wir verändern uns ständig, egal ob mit oder ohne Abnahme. Ich bin mir sicher wenn ich 50 wäre, würde ich mein Dicksein ganz anders betrachten als heute. Lass es zu dass du dich veränderst, geniesse dein Leben, das hast du dir wirklich verdient, ganz egal was die Leute sagen, viele von ihnen werden dieses Gefühl des Erfolges niemals kennen lernen, das Gefühl, welches dich heute zu dem macht was du bist... :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, SO wird das nicht bis selten geäußert. Ich wollte nur die Haltung verdeutlichen. Für manche macht man eine Veränderung durch, obwohl man sich vielleicht gar nicht verändert. Man legt nur das dick sein ab.

Ich muss gestehen, dass mich zur Zeit eine Frage quält und das ist - wie geht es am Ende weiter. Im Kopf zähle ich mich immer noch zu den dicken, wenn auch zu denen, die abgenommen haben. Aber noch lange nicht zu den dünnen. Aber ich muss sagen, dass ich eigentlich gar nicht weiß, wie ich mein essen gestalte, wenn ich am Ziel bin. Also nicht, dass ich kein Wissen diesbezüglich habe, sondern eher das mein Kopf leer ist. Deswegen scheitert auch irgendwie die bewusste Haltephase. Ich hab soviel Angst wieder zu zu nehmen, dass ich das im Laufe des Tages überm Haufen werfe und doch weiter mache - ganz komisch.

Und ich leb noch gar nicht wie eine schlanke (schlankere) Person. Das heißt, die Unbeschwertheit ist nicht so, wie sie sein soll. Ich überlege tatsächlich, ob ich dies oder jenes Kleidungsstück wirklich schon anziehen kann oder ob ich damit über das Ziel hinaus schieße. Dabei geht es nicht um kurze und knappe Sachen, sondern um Sachen, die ich vorher definitiv nie tragen konnte. Und da habe ich zum Beispiel schon mal gehört "Willst du jetzt schon wieder hören, dass du toll abgenommen hast? Siehst du doch, dass du das tragen kannst!". Und das verunsichert eben.

Ich hab natürlich auch schon gegenteiliges gehört "Wieso ziehst du nicht engere Sachen an, wo du es jetzt kannst?".

Worauf ich aber hinaus wollte ist, dass man sich vielleicht ein bißchen an seinem alten ICH klammert, weil man eben den Neid oder was auch immer entgegen geworfen bekommt. Ich finde es nicht so einfach das zu händeln. Weil ich als Person dadrunter ja irgendwie gar nicht mehr wahr genommen werde.

Es ist auch nicht so, dass es aus meinem kompletten Freundes- und Bekanntenkreis so tönt. Oder innerhalb in der Familie. Aber es sickert immer wieder durch. Und ich finde es genauso wie auf der anderen Seite. Selbst wenn mir 20 Leute "gut zugesprochen" haben, hat der eine gereicht, der mich dann mit "Na Dicke, alles klar, oder noch keine Torte vertilgt heute?" begrüßt hat. Steht man drüber, klar - tut man nicht.

Ich fand die Überlegung halt nicht schlecht, dass man sich an seinem Gewicht klammert, solange man im Kopf die Veränderung, die möglichen veränderten Reaktionen usw. noch nicht bewältigen kann.
 
Ich glaube jeder der sagen wir mal "mehr" abgenommen hat, wird dich verstehen. Ich will hier jetzt nicht die Leute schlecht machen, die 5 oder 10 kg abgenommen haben (das ist natürlich auch eine tolle Leistung), aber vom Kopf her denke ich ist es schon ein Unterschied wenn man 30kg abnimmt.

Ich bin noch lange nicht am Ziel, aber selbst jetzt kann ich dir sagen (habe ich auch schon öfters im Forum geschrieben), dass es verdammt schwer ist mit dem Kopf nachzukommen. Die Waage zeigt immer weniger und weniger an, aber man nimmt es selbst nicht so wahr.

Mir selber passen zb auch schon so viele Sachen aus meinen Kleiderschrank, aber die Hemmschwelle ist irgendwie noch immer da um sie anzuziehen und ziehe ich sie an komme ich mir total unwohl vor, weil ich für mich selber eben noch immer so dick bin wie letztes Jahr..

Und auch ich habe mich schon gefragt wie es mal weitergehen soll, wenn ich mal mein Ziel erreicht habe, denn auch ich habe richtige Panik davor wieder zuzunehmen. Mir ist auch bewusst dass es bis dahin noch lange dauert bei mir, andererseits vergeht die Zeit halt doch so schnell im nachhinein..

Ich denke dass dich viele nachvollziehen können, die so eine grosse Veränderung durchlebt haben, das einzige was ich mich wirklich frage is, ob man sich irgendwann überhaupt mal schafft als "normal" anzusehen und ob diese Gedanken eben irgendwann verschwinden?
 
wenn eine angestellte einer firma plötzlich befördert wird, hat sie auch ziemliche probleme mit ihren ehemaligen kollegen. hab ich mal miterlebt. ich glaube, daß wir menschen extrem dazu neigen, ein soziales "ranking" zu betreiben. als dicke bist du nicht sehr hoch gereiht. plötzlich mußt du dich in einer neuen position durchsetzen. daß geht nach meinen erfahrungen nur, wenn du die zähne zeigst. also, dir nix gefallen läßt, bis die anderen merken, ok, daß geht jetzt nicht mehr, solche respektlosigkeiten, die steckt nicht mehr alles ein.
traurig, aber wahr.
 
Hallo Steffi,

ich glaube, deine Unsicherheit ist total normal... so ähnlich ging es mir auch. Du hast viel mehr abgenommen als ich, so dass der Effekt wohl noch größer ist. Ich zweifele auch oft, ob ich dies und jenes anziehen kann oder nicht doch wie ein Elefant darin aussehe.... WISSEN tu ich schon, dass es nicht so ist, aber es FÜHLT sich so an.. und dann sehe ich ein Foto von mir und denke "Huch, was bin ich schlank"...

Umdenk Prozesse dauern sehr sehr lang! Nimm dir die Zeit, dass sich nicht nur dein Körper, sondern auch dein Geist an die neue, schlanke Steffi gewöhnt.

Kommentare, Blicke oder unterschwellige Bemerkungen anderer wird es leider immer geben... Da hilft leider nur ein "dickes Fell"
 
Ich habe festgestellt...die Frauen die neidisch sind sagen meistens gar nix. Nur hinter dem Rücken. Allso nie umdrehen ;-).

Und ob man sich selber verändert und überheblich ist...ich denke nein, evtl. traut man sich nur endlich auch zu seiner eigenen Meinung zu stehen und sie auch auszusprechen.

Ich habe nach meinem 2 Kind von 95 auf 68 Abgenommen und enge Sachen angezogen. Ich habe es genossen. Könnte jetzt nicht sagen das ich im Kopf noch dachte das ich weite Sachen anziehen müsste....aber ok ich war auch nur knapp bei 100 Kilo.

Obwohl ich jetzt dünner bin haben bisher noch nicht viele was dazu gesagt. Ich denke wenn man so schnell abnimmt denken viele das man eine Krankheit hat und sagen deswegen nix.

Dasselbe ist mir mit meiner Nachbarin passiert. Sie hat Heilfasten gemacht und ich dachte"o Gott bestimmt ist sie sehr krank, das sie so schnell so viel verlohren hat" ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Steffi,
ich habe mit großem Interesse Deinen Beitrag gelesen und er hat mich so an mich erinnert.
Vor ca 15 Jahren habe ich 30Kg abgenommen.Ich selber habe immer gedacht dass ich mich dadurch überhaut nicht verändert habe.In der ersten zeit war das auch nicht so...... weil ich mich auch nicht als "schlank" empfunden habe.Und so war auch mein Umfeld zu mir.Aber irgendwann habe ich dann eine starke persönliche Veränderung durchgemach.Mein Selbstwertgefühl und mein Selbstbewusstsein ist, ohne dass ich es bemerkt habe, extrem gestiegen(Leider wurde das von meinem Umfeld zum Teil negativ aufgenommen).Mit dem "schlank" sein hat sich auch mein Leben geändert.Erfolgreicher im Beruf,erfolg bei Männern......
Dann kam der Tag an dem meine damalige beste Freundin mir mal sagte: "Du lebst in einer anderen Welt als früher und nicht alles an deiner Veränderung ist so schön... Du stehst mit Deinem Ego 10 Stufen über uns Andere"
Komisch , ich fand mein Leben toll>:)

Dann kam eine Zeit in der ich mir eine dicke fette Warze auf der Nase wünschte oder besser 30 Kg mehr auf den Rippen.Denn ich hatte Probleme die ich vorher nicht hatte.

Zuerst hat mich dass getroffe und ich habe mich gefragt was ich ändern könnte damit alle mit mir zufrieden sind.

Geändert habe ich nichts!
Heute bin ich Ich selbst.

Ich glaube heute, dass es eine Weile dauert bis man sich selbst in diesen Veränderungen gefunden hat.

Ich wünsche Dir ganz viel Mut dich zu Verändern:cool:

Liebe Grüßlis
Carmen
 
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