Geist/Gehirn und Ketonen

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Andrasterix

Neuling
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02. Aug. 2010
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Hallo.
Ich interessiere mich unsystematisch und ohne eine spezifische Fachbildung für Ernährung, vor allem mit der folgenden Fragestellung: wie beeinflusst die Ernährung unsere intellektuelle Tätigkeiten? Kreativität, Konzentration Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprachfähigkeiten usw.: wie ändern sich nach unterschiedlichen Diäten?
Jetzt meine Frage wäre: ändert sich die Qualität der Gehirnstätigkeit, wenn das Gehirn seine Energie aus Ketonen statt aus Glukose bekommt? Könnte nicht sein, dass wir einen eher ungesunden Überschuss von Glukose brauchen, um die höchste Niveau von intellektueller Tätigkeit zu erreichen? Vielleicht ist ein Gehirn, das aus Ketonen seine Energie gewinnt, langfristig gesünder und stabiler aber dazu unfähig, jene Spitzen von Konzentration und Kreativität zu erreichen, die bei der Konsum von Zucker beobachtbar ist. Jede Aufregung, die oft ein Überschuss von Kohlenhydraten begleitet, könnte sein, wenn gut kanalisiert – man könnte vielleicht eben sagen ‚sublimiert’ – der mächtigste Treibstoff für den geistigen Motor. Wäre die Entwicklung der menschlichen Zivilisation in Neolithikum nicht ein Beweis dafür? Könnte nicht es sein, dass gerade der durch die Landwirtschaft ermöglichte Überschuss von Kohlenhydraten eine rasche Entwicklung des menschlichen Geistes ermöglichte, die sonst für paleolithische Menschen, die die Energie für ihre Gehirne vorwiegend aus Ketonen gewannen, unmöglich geblieben wäre?. Kohlenhydrate machten den Menschen insgesamt ungesunder, machten aber sein Gehirn dazu fähig, Überschusse von geistige Aufregung zu erreichen, die für die kulturelle Entwicklung entscheidend gewesen sind.
Meine Fragen haben auch mit Selbstbeobachtung zu tun. Ich experimentiere mit mir selbst un ernähre mich seit einer Woche nach den Hinweisen von Wolfgang Lutz, der Autor des Buches ‚Leben ohne Brot’: 6-7 BE pro Tag. Ich fühle mich ganz gut, nur meine Konzentration ist eher schwach und die geistige Tätigkeit überhaupt nicht brillant. Vor allem fehlen mir Reize zu neuer Arbeiten, obwohl ich überhaupt nicht depressiv bin, sondern eine gute und ausgeglichene Stimmung habe.
So, zusammenfassend: Könnte es sein, dass das Gehirn, das Ketonen verbraucht, nicht nur ruhiger und langfristig gesünder, sondern auch dummer wird?
Ich bedanke mich bei euch für Anregungen und für jede Art von Bemerkungen. Ich spure, dass meiner Überlegung jede zu ernste wissenschaftliche Grundlage fehlt und möchte gerne andere Meinungen darüber hören.
 
Wenn du derzeit 6-7 BE zu dir nimmst, ist es eher unwahrscheinlich, dass du in Ketose bist. Von daher gehen deine Überlegungen schon von falschen Grundlagen aus.

Unser Körper reagiert in Stresssituationen, indem er den Blutzuckerspiegel ganz von alleine anhebt; dazu braucht man keine KH zu essen. Sinn der Sache ist es allerdings, Energie bereitzustellen, um zu kämpfen oder wegzulaufen, nicht um sich eine besonders kniffelige Lösung auszudenken.

Das Gehirn verbraucht sehr viel Energie. Daher braucht es eine hochwertige Energiequelle. Nicolai Worm schreibt in seinem sehr lesenwerten Buch "Syndrom X" dass die Entwicklung des Gehirns deutlich voranging, als der Mensch genug Fett zur Verfügung hatte.

Liebe Grüße
Einstein
 
Leider berücksichtigt Syndrom X nicht, dass wir heutzutage einen teilweise extrem gesteigerten Hirnstoffwechsel haben und Ketone da zu einem Engpass führen können.
Ich brauche zBsp.bei Autofahrten von mehreren Stunden trotz guter Ketose einige kleine Dosen Zucker (ich nehm ein Pocket Coffee pro 100 km ;-)), sonst bekomm ich Unterzucker und mir zittern die Hände, von mangelnder Konzentration rede ich mal gar nicht...
Da aber diese Glukose sehr schnell verbraucht wird, bleibe ich sogar in Ketose und kann beides miteinander vereinbaren.

Aber insgesamt kann ich mit meinen mehrjährigen Erfahrungen einschätzen: Der Zustrom von Ketonkörpern ist gleichmäßiger als jede Zuckerschaukel und ich fühle mich insgesamt SUPER.
 
Meine Fragen haben auch mit Selbstbeobachtung zu tun. Ich fühle mich ganz gut, nur meine Konzentration ist eher schwach und die geistige Tätigkeit überhaupt nicht brillant. Vor allem fehlen mir Reize zu neuer Arbeiten, obwohl ich überhaupt nicht depressiv bin, sondern eine gute und ausgeglichene Stimmung habe.
So, zusammenfassend: Könnte es sein, dass das Gehirn, das Ketonen verbraucht, nicht nur ruhiger und langfristig gesünder, sondern auch dummer wird?

Obwohl ich ja begeisterter Atkinsvertreter bin, kann ich deine Beobachtungen in meinem Falle nur bestätigen.
Nach 2 Jahren strengem Atkins ohne irgendeinem Ausrutscher war ich kaum noch in der Lage, ein Buch zu lesen (d.h. lesen schon, nur den Inhalt habe ich nicht begriffen :rolleyes: ) oder durch Nachdenken Probleme zu lösen. Sowohl meine Konzentrationsfähigkeit als auch mein Gedächtnisleistung waren eigentlich nicht mehr vorhanden!
Inzwischen bin ich zwar nicht wieder auf meinem vorherigen intellektuellen Stand, aber es bessert sich durch die Zufuhr größerer Mengen KH an speziellen Tagen ungemein!
 
Nach 4 Jahren fast ununterbrochener Ketose hab ich da nichts gemerkt. Muß beruflich häufig sehr komplexe Analysen machen und mir sind bisher keine Konzentrationsmängel etc. bewußt geworden.
Was aber auffällig ist, daß ich beim Autofahren (ca. 70 000 km/Jahr) viel ruhiger und gelassener geworden bin.
 
Ich freue mich für eure Antworte. Muss ich zufügen, dass letztlich ich auch wieder viel Sport treibe und in letzen Monaten eher unter Stress war. Das sollte man auch bei der Einschätzung des Einflusses der Ernährung auf geistige Leistungen wohl berücksichtigt werden. Jedenfalls würde ich gerne mehr wissen über Ernährungsgewohnheiten von bekannten Künstler, Wissenschaftler, Erfinder, Philosophen usw. Ich glaube, dass wäre eine interessante Forschung, die eigentlich noch zu machen ist. Wohl findet man zerstreuten Hinweise in Biographien usw., aber es fehlt noch ein gesamte systematische Betrachtung des Thema. Andererseits könnte man merken, dass die Ernährung nur ein Teil der Geschichte ist: z.B. Sexuelles Leben oder körperliches Training müssen dabei eine große Rolle spielen.
MfG
 
Kokosnussöl und Alzheimer

Dieser Link klingt sehr interessant, leider nur englisch:

Da ich noch keine Links posten darf, stattdessen bitte auf die beiden folgenden Strings googeln:

"can-this-natural-food-cure-or-prevent-alzheimers"

und

"mercola"

Der oberste Treffer sollte ein Link auf den Videobeitrag sein.
 
:rolleyes: Ich bin jetzt über ein Jahr in Ketose, mit ganz kleinen Ausrutschern, auch ich hab festgestellt das ich mich viel weniger konzentrieren kann, mein Gedächnis leidet. Als ich mein Englisch auffrischte war das Lernen sehr mühsam. Bis Atkins hatte ich ein Gedächnis wie ein Elefant.
 
:lesen1:

Das mit der Gedächtnisleistung beschäftigt mich ziemlich.

Klar gibt es immer 2 Meinungen - wie auch hier - die einen bestätigen einen Konzentrationsmangel bzw. nachlassende gesitige Fähigkeiten verschiedener Art - die anderen bemerken nichts von alledem.

Ich bin jetzt seit 4 Monaten dabei - nicht immer sehr konsequent - und habe noch keine Veränderungen im Gehin festgestellt, aber das ist wohl auch erst längerfristig feststellbar.

Deswegen werde ich diesen Thread sehr aufmerksam verfolgen.


:lesen1:
 
Goldie, ich hatte von Care mal den Tip mit dem Magnesium bekommen. Seitdem nehme ich jeden Tag eine Tablette Magnesium mit Kalium von Doppelherz und es ist nicht mehr so schlimm, mit der Vergesslichkeit! Nimmst du irgendsowas ein?
 
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