Kosten des Typ 2 Diabetes in Deutschland

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Im Rahmen der CODE-2®-Studie (Costs of Diabetes in Europe) wurden die Gesamtkosten für Typ 2-Diabetiker in Deutschland erstmals detailliert erfasst. Die Studie wurde parallel in acht europäisches Ländern durchgeführt. Im deutschen Arm der Studie wurden retrospektiv verschiedenste Daten von 809 Patienten über den Zeitraum eines Jahres erhoben und durch persönliche Interviews mit 135 primär versorgenden Ärzten vertieft.

Die im Jahre 1998 durch Patienten mit einem Typ 2-Diabetes in Deutschland verursachten Kosten betrugen 31,4 Mrd. DM. Den größten Anteil mit 61% trugen die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen (GKV und PKV). So gaben die GKV jährlich 18,5 Milliarden DM für die Behandlung dieser Patienten aus. Von diesen Kosten entfielen 50% auf die stationäre Behandlung, 13.% auf die ambulante Behandlung und 27% auf Medikamente, wobei Diabetes-Medikation (Insulin, orale Antidiabetika) nur 7% ausmachten.

Bei lediglich 265 aller Patienten lag der HbA1c-Wert mit <6,5 im Therapiezielbereich gemäß den Empfehlungen der European Diabetes Policy Group. 50% der Patienten zeigten bereits schwerwiegende Gefäßerkrankungen. Die Kosten pro Patient stiegen mit dem Komplikationsstatus vom 1,3fachen (keine Komplikationen) auf das 4,1fache (mit Gefäßerkrankungen) der durchschnittlichen Ausgaben für in der GKV-Versicherte an.

Es ergibt sich insgesamt, dass die Gesamtkosten von Patienten mit Typ 2-Diabetes höher liegen als in bisherigen Schätzungen angenommen. Verantwortlich für die hohen Kosten sind in erster Linie diabetesbedingte Komplikationen und Folgeerkrankungen. Die Blutzuckereinstellung ist bei der Mehrzahl der diabetischen Patienten unzureichend. Eine optimierte Behandlung des Typ 2-Diabetes ist im Sinne einer Prophylaxe von Langzeitfolgen nicht nur aus medizinischer, sondern auch aus gesundheitsökonomischer Sicht dringend geboten.

Quelle: Liebl A. et al.: Dtsch. Med. Wschr. 126, 585-589 (2001)
 

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