Medikamente und Gewichtszunahme

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Infoman

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Vielleicht einer der häufigsten Gründe warum Frauen (aber natürlich auch Männer) Medikamente ablehnen oder nicht mehr regelmässig einnehmen wollen ist die Angst vor einer Gewichtszunahme.
Man sollte dabei keinesfalls die Problematik verharmlosen oder kleinreden, denn tatsächlich können (bestimmte !) Medikamentengruppen mit einer Wirkung am zentralen Nervensystem AUCH eine Veränderung von Appetit und Essverhalten mit beeinflussen und so zu einer Gewichtszunahme beitragen.

Allerdings :

nicht das Medikament allein steuert oder beeinflusst das Essverhalten. Wieviel oder wie wenig man isst, wird letztlich von einer ganzen Vielzahl von Einflussfaktoren bestimmt. So kann natürlich auch die zugrundeliegende psychische Problematik oder eine Veränderung des Appetits im Verlauf einer Erkrankung eine Rolle spielen
nicht alle Medikamente führen in gleichem Ausmass zu Veränderungen des Essverhalten
spricht man eine Gewichtszunahme unter der Behandlung an, lassen sich häufig (praktisch immer) gute Alternativen bzw. Hilfe finden
dennoch sollte man IMMER NUTZEN und RISIKEN einer Behandlung gegeneiander abwägen.
Antidepressiva
Längst nicht alle Antidepressiva (Medikamente u.a. zur Behandlung von depressiven Verstimmungen oder auch Angststörungen) führen zu einer Gewichtszunahme. Ob und in welchem Ausmaß der Appetit beeinfluss wird, hängt von der unterschiedlichen Beeinflussung der Botenstoffe bzw. der Andockstellen im Gehirn (Rezeptoren) ab. Welche Medikamente führen also zu Keiner Gewichtszunahme bzw. allenfalls minimale Beeinflussungen?

1. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
z.B. Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin

2. Serotonin- und Noradreanlinwiederaufnahmehemmer
z.B. Venlafaxin

3. Reversible und irreversible MAO-Inhibitoren
z.B. Moclobemid , Tracylpromin

4. Selektive Noradreanlinwiederaufnahmehemmer
(Dieses können sogar als unerwünschte Wirkung eine Minderung des Appetits aufweisen!)

z.B. Reboxetin, Atomoxetin

Andere Medikamente können ggf. eine Gewichtszunahme beeinflussen.

1. Tricylische Antidepressiva
z.B. Amitryptilin, Clomipramin, Desipramin, Doxepin, Maprotilin, Trimipramin

2. Andere
z.b. Mirtazapin


Neuroleptika
Bei den neuroleptischen Medikamenten (u.a. zur Behandlung von Psychosen aber auch häufig unverzichtbar in der Behandlung und Stabilisierung von Manisch-depressiven Störungen) unterscheidet man die "klassischen" und die "atypischen" Neuroleptika.
Die neueren atypischen Neuroleptika unterscheiden sich u.a. ganz erheblich in ihrer Beeinflussung des Essverhaltens bzw. des Appetits (was u.a. mit der Wirkung auf das dopaminerge System zu tun hat).

Nur einen geringen Einfluss auf das Gewicht (im Vergleich zu den anderen atypischen Neuroleptika) hat das atypische Neuroleptikum Amisuprid. Die Erfahrungen bzw. Erkenntnisse mit dem atpyischen Neurleptikum Risperidon sprechen auch eher für eine geringgradige Beeinflussung des Essverhaltens (leichter Anstieg möglich, aber eher selten).

Bei einigen anderen atypischen Neuroleptika (z.b. Olanzapin und wohl auch Quetiapin) ist eine Gewichtszunahme nicht selten zu beobachten. Auch bei der Standardsubstanz der atypischen Neuroleptika (Clozapin) ist eine Beeinflussung des Essverhaltens mit einer Gewichtszunahme bekannt. Hier sollte man mit seinem Arzt über geeignete Massnahmen und Hilfen sprechen.
 
Möchte zu den Antidepressiva folgendes ergänzen:
Fluoxetin (=Fluoneurin, Fluctin, Prozac) wird meistens sogar mit einer leichten Gewichtsabnahme in Verbindung gebracht.
Zu Mirtazapin (=Remergil) kenne ich sehr viele Erfahrungsberichte, die von einer erheblichen Zunahme berichten!
Gruß
Albert
 
dem kann ich nur zustimmen - bei Remergil kann es zu ziemlich drastischen Schocks an der Waage kommen, ich kenne da schon 4 Fälle.

Dafür gibt es bei den Epileptikern einige, die sich absichtlich (trotz manchmal drastischer Nebenwirkungen) Topiramat verschreiben lassen, weil das ein paar Kilos runterbringt.

MFG siggi


edit wegen Nachrichtenunterdrückung
 
Infoman schrieb:
[...]dennoch sollte man IMMER NUTZEN und RISIKEN einer Behandlung gegeneiander abwägen.[...]

Hey KLASSE Infoman ganz meine Rede *DAUMENHOCH* 8)

Btw: Ich nehme jetzt seit 2 Monate Citalopram, und hab dadurch kein Gram zugenommen - trotz Suenden
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Bei mir, zumindest, macht des nix aus.
Hoffe aber trotzdem, dass ich noch 5 kg abnehme - wenn auch nicht sofort, aber noch in diesem Jahr ^^
 
Medikamente bei AD

Wegen meines allerg. Asthmas muss ich leider doch wieder Spasmo-Mucosolvan und Cetirizin einnehmen. Aarane Sray und einige andere Sprays auch noch, aber die schmecken nicht so süß wie die "Aaranepumpe". Wer hat da eine Ahnung wegen den KH Werten? Und welches Vitamipräparat kommt in Frage? (Dragees?)

Macht AD agressiv? Es kommt mir so vor.

LG brumo
 
Re: Medikamente bei AD

In Aarane is kein Zucker drin - sondern Saccharin-Na, und deswegen wirds wohl suess schmecken.

brumo schrieb:
Macht AD agressiv? Es kommt mir so vor.

ADs sind rein grundsaetzlich kein aggressionsfoerdernde Mittel - aber bei den antriebssteigernde ADs (SSRIs, Trevilor zum Bsp.) kann es, je nach Persoehnlichkeitsstruktur durchaus solche Einzel - bzw. Mehrfachschicksale geben 8)

Bei mir zumindest macht mein AD (Citalopram, ein SSRI) nicht aggressiv. Aber ich habe tatsaechlich eine kleine Veraenderung an mir festgestellt, jetzt seitdem ich das schon ein paar Monate nehme: habe schizoide Tendenzen.
Aber das stoert mich ueberhaupt NICHT *harr*
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Viele Gruesse,
10-fr-3
 
Das ist ja auch Scheisse (oki, ausser wenn mans echt braucht) - zumindest kommen bei mir Tetracyclische oder Tricyclische eh nie in Frage - sondern nur SSRIs (vertrag' ich gut, KEINE Muedigkeit, Tagessedation oder sonstigen Scheiss) - vielleicht auch noch n Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer noch dazu, wies mir meine Aerztin angeraten hat, aber will ja nicht so viel Medis nehmen, ich nehm ja schon 2 Gehirnwaeschemedis zudem.
Citalopram ist voll das LMA²-Tablette *harr* wie geil
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Viele Gruesse,
10-fr-3
 
Citalopram hab ich 4 Jahre lang eingeworfen.
Hab sie recht gut vertragen.
Auf jeden Fall, keine Gewichtszunahme...
 
Mir wurde zum Thema Citalopram von meinem Arzt eine andere Auskunft gegeben: nicht sattessen sonst nimmt man zu!
 
Ich denke, bei den Medis reagiert natürlich
jeder anderst. Deshalb stehen auch immer
so viele Sachen im Beipack unter Nebenwirkungen.
 
tweetyfreiburg schrieb:
Ich denke, bei den Medis reagiert natürlich
jeder anderst. Deshalb stehen auch immer
so viele Sachen im Beipack unter Nebenwirkungen.

So ist es.
Zudem einige 'unerwuenschte Wirkungen' gerade bei den Antidepressiva auch mit der Grunderkrankung zusammenhaengt.
Und ich spreche jetzt NICHT von den anticholinerge Wirkung bei den klassischen ADs.

Viele Gruesse,
10-fr-3
 
Warum nimmt man eigentlich zu?
Liegt es an einer Stoffwechselveränderung und wenn ja,
normalisiert sich dies nach einiger Zeit?
ODER
Hat man so einen riesigen Appetit, dass man "zu viel" isst und
deshalb zunimmt?

LG, Sara258456
 
Ich habe leider mit Insidon sehr zugenommen und bekam (auch) deshalb spaeter Trevilor, aber das war in dieser Hinsicht kaum besser.

Inzwischen brauche ich das Medikament nicht mehr.
 
Guter beitrag. auch die pille kann zur gewichtszunahme beitrage nicht nur antidepresiva. hier gibt es aber auch pillen die das ausschließen sollen.
 
Hab mal diesen alten thread audgebuddelt, weil ---:wsdf:man soll ja erstmal suchen !!

Mir gehts einfach darum, zu erfahren, welche Erfahrungen es bei Euch mit Abnehmen und Medis gibt.

Lt. Atkins Buch ist es ja wohl mit Cortison und Östrogenen sehr schwierig - weil - lagern Wasser ein.
Nun bin ich am Überlegen, obs trotzdem damit gut weitergehen kann und würde mich sehr freuen, wenns dazu Erfahrungen gäbe - natürlich möglichst positive.
Also bei mir ists anscheinen so - nach 3 1/2 Wochen Atkins Phase 1- dass ich erstmal gut Kilos - wahrscheinlich viel Wasser - verloren habe, aber ind den letzten Tagen nischt!:cry:

Ich weiß, Stillstand kann immer sein , hab fleißig gelesen , hab ja Zeit wegen krank.:rolleyes:

Aber - vielleicht gibts ja Erfahrungen mit der Einnahme von Medikamenten, nehme auch noch Medis wegen einer rheumatischen ERkrankung. Und gerade deshalb, Gewicht muss runter, die Gelenke werdens danken.

So, hoffe, das ist nicht zu verwirrend und würde mich freuen, wenns nen Austausch gäbe, wegen der Schilddrüsenmedis gibts ja schon freundliche Unterstützug in nem anderen Thema.


Allen nen sonnigen Tag und
Liebe Grü0e von Ulrike:huhu:
 
Hallo Ulli,

ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen.
Bei mir führt folgendes zu Gewichtszunahme oder keiner Abnahme:


Entzündungen im Körper als allererstes und wenn man Bücher wie zb von Dr. Sears "The Inflammation Zone" liest ist es klar zu erklären.

Da ich mehrere latente Entzündungsherde im Körper habe ist es somit nicht so leicht was loszuwerden.

Bei Erkältung ist ja demnach auch eine Entzündung im Körper.

Medimanete sind auch oft Verursacher.

Ein völlig verfahrener Hormonhaushalt tut das Seine dazu.

Im Prinzip können wir froh sein wenn sich überhaupt was tut finde ich.
 
Wenn du gerade krank bist, dass kann auch ein Grund sein, dein Körper will sich erst mal auskurieren und nicht abnehmen, man bewegt sich viel weniger usw.
 
Da hab ich gedacht, Entzündungen und Krankheiten zehren auch an der Substanz, aber vielleicht ist es ja bei chronischen Sachen anders.

ich bin ja schon froh, dass es wenigstens nen Anfangsruck gab,und -honeylein- recht haste, ist ja super dass etwas passiert.

hatte ja nur so die geheime Hoffnung, dass es irgendnen Trick gibt>:)
oder man irgenwas besonders berücksichtigen muss, und da sind ja persönliche Erfahrungen am hilfreichsten.

Dank Euch und mach einfach eisern weiter.

Liebe Grüße von Ulrike
 
Wenn du gerade krank bist, dass kann auch ein Grund sein, dein Körper will sich erst mal auskurieren und nicht abnehmen, man bewegt sich viel weniger usw.


sehe ich genauso, kann mich seid ein paar wochen kaum richtig bewegen, selbst Spaziergänge bekomm ich nicht hin:shock:
bin echt froh das ich trotzdem nicht groß zunehme :cool:, obwohl ich sogesehen nicht gerade wenig esse, ich denke ohne low carb wäre das Ergebnis mindestens 5 kg Zunahme (denk ich)
medikamente nehm ich eigentlich zur zeit nur schmerzmittel ein, meistens "novaminsulfon"
habe allerdings auch eine Autoimunhepatis , die allerding nicht behandelt sondern nur beobachtet wird.
alles in allen denke ich das sich einiges in der nächsten zeit verbessert, werde nächste woche wissen ob sich meine blutwerte verändert haben

ich denke das wichtigste ist das sich durch die veränderung der ernährung
auch die gesundheitheit im ganzen verändert und man evtl auch auf das eine oder andere medikament verzichten kann, bei mir zb seit 13 wochen keine omepazerol mehr:schumi:, wie sind da eigendlich eure erfahrungen?

gruß bendog
 
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