Persönlichkeitsmerkmale bei Patientinnen mit Essstörungen

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Es gibt einige recht typische Persönlichkeitsmerkmale bei Patientinnen mit Essstörungen, man kann dies jedoch sicher nicht verallgemeinern. Aber einige dieser Aspekte werden als sogenannte individuelle Vulnerabilitätsfaktoren von Experten angesehen. Das bedeutet, dass bei Vorhandensein solcher Faktoren ein gegenüber anderen Menschen erhöhtes Risiko für die Entwicklung und schwereren Verlauf einer Essstörung besteht.

Wenn ein Mensch mit solchen Persönlichkeitseigenschaften in einer entsprechenden sozialen und kulturellen Umgebung aufwächst, in der Schlankheit bzw. Diäten eine besondere Rolle spielen, wird es wahrscheinlicher sein, dass sie (oder er) sich in Diäten oder gestörtes Essverhalten flüchtet, wenn existientielle Schwierigkeiten oder besondere Belastungsfaktoren im Leben hinzukommen. Dies kann dann zu einem Abgleiten in eine Essstörung beitragen.

Man kann daher sagen, dass eine Person ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Essstörung hat, wenn:

er/ sie ein geringes Selbstbewustsein hat
er/sie keine Identitätsgefühl oder Selbstwertgefühl hat
er/sie kein Vertrauen in sich selbst oder anderen Menschen hat
er/ sie kein Gespür oder Wahrnehmung von Gefühlen hat
er/sie perfektionistische Wesenszüge oder Ansprüche hat
er/sie zu Extremen neigt (alles ist weiss oder schwarz / gut oder böse
er/sie keine Kompromisse oder Zwischenlösungen kennt
er/sie hat impulsive oder zwanghafte Verhaltensprobleme, versucht Monotonie zu vermeiden.
er/sie neigt dazu, zuviel Wert auf Gewicht oder körperliche Fittness und Aussehen zu legen
Wenn ein Mensch drei oder mehr von diesen Persönlichkeitseigenschaften aufweist und mit radikalen Diäten beginnt, geht sie oder er ein erhöhtes Risiko ein, eine Essstörung zu entwickeln. Auch wenn zunächst vielleicht Selbstachtung und Willen kurzfristig verbessert erscheinen, da man sein Gewicht "unter Kontrolle" zu haben scheint, so wird doch langfristig das Scheitern vorprogrammiert bleiben.

Einige dieser Persönlichkeitsmerkmale erhöhen leider auch das Risiko für die sogenannten Suchterkrankungen, wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit - aber auch andere exzessive (nicht stoffgebundene) Süchte und Verhaltensextreme.
 
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