schon bei Aufwärmphase große Probleme

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Bauchschuss

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22. Sep. 2011
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Hallo zusammen,

ich habe seit etwa 10 Jahren Magen- und Darmprobleme und habe bisher so gut wie alles ausprobiert um diesen beizukommen, bis auf eine kohlenhydratreduzierte Ernährung (Lutz).
Mein erster Versuch vor einigen Jahren scheiterte kläglich: ich hörte von heute auf morgen mit den KH auf und stieg auf Eier, Speck usw. um. Das Resultat war eine bleiernde Müdigkeit, 100%ige Unkonzentriertheit und dann auch noch Durchfall, den ich ja gerade vermeiden wollte. Ich war mir sicher, dass low carb für mich nicht geeignet sei. Im Nachhinein weiß ich, dass die Müdigkeit in den ersten Tagen normal ist und ich vielleicht zu radikal umgestellt habe. Der Durchfall resultierte wohl aus dem zuviel an Eiweiß und dem zuwenig an Fett.

Lange Rede kurzer Sinn: Vor 5 Tagen habe ich beschlossen einen weiteren Versuch zu wagen. Jedoch wollte ich mich nun schrittweise annähern, so dass der Übergang leichter fällt. Zunächst die Frage: ist eine langsame Reduzierung der KH überhaupt sinnvoll?
Mein erster Schritt besteht darin, zunächst sämtliches Brot und Backwaren zu streichen. Reis ist nachwievor erlaubt. Lutz beschreibt, dass besonders Brot für Magen- und Darmerkrankungen ursächlich ist. Dies ziehe ich nun seit 5 Tagen durch und siehe da: mir geht es vom Bauch her schon spührbar besser. Ich habe nun deutlich weniger Probleme mit Obst oder Gemüse als vorher. Zudem habe ich in diesen 5 Tagen merklich abgenommen (mein Kampfgewicht: 92 KG bei 180 cm!) Das Blöde ist nur: ich habe wieder diese bleiernde Müdigkeit und Schwäche, besonders morgens nachdem ich auf Toilette war. Und das obwohl ich immer noch massig KH in Form von Reis/Obst und teilweise Zucker zu mir nehme. Nur das Brot fehlt halt. Ich muss dazu sagen, dass ich der totale Brotjunkie bin, da mir insbesondere Backwaren (Weizen) bisher vom Magen/Darm her gut bekommen sind. An manchen Tagen habe ich mich durchgehend nur von Backwaren ernährt, wenn kein Nachschub kam, gab es Schwindelattacken und unendliche Schwäche, dann ein Croissant und ich hatte für etwa 1 Stunde konzentrierte Energie und war in der Lage auf der Arbeit Höchstleistung zu vollbringen. Im Laufe der Zeit musste ich immer mehr und mehr Backwaren in mich hineinstopfen um den Tag überhaupt zu überstehen. Ich könnte mir also vorstellen, dass mein Körper etwas länger braucht, sich an die reduzierte KH-Zufuhr (in euren Augen natürlich immer noch viel zu viel KH) anzupassen.
Hat hier eventuell jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht oder kann mir sagen wie lange mein Körper benötigt um ohne Brot fit zu sein? Dann könnte ich den nächsten Schritt gehen und 100% Lutz folgen (80g KH/Tag).

Sorry für den Roman,
Grüße,
BS
 
Hi,
du bist ein richtiger Kohlenhydratjunkie.
Mir ging es mit den Schwindelatacken nach längerer Kohlenhydratpause genauso, musste auch immer nachlegen, damit ich mich wohlfühlte und leistungsfähig war.
Vielleicht hast du schon eine Insulinresistenz. Das müsstest du beim Hausarzt mal abklären lassen.
Ich habe auch 2 Wochenlang damit begonnen, ALLE sichtbaren KH`s, wie Nudeln, Reis, Brot, Obst, Zucker, Süßspeisen wegzulassen. Danach bin ich erst auf Atkins umgestiegen.
Deine Müdigkeit kommt hauptsächlich von den noch zu vielen KH`s. In der 1. Atkinswoche habe ich mich auch schlapp und energielos gefühlt. Das ist der KH-Entzug. Manche haben auch noch paar Tage schlimme Kopfschmerzen, ich bekam eine heftige Migräneatacke. Dies nennt man Atkinsgrippe. Es sind einfach Entzugssymtome. Die verschwinden aber spätestens nach einer Woche und man wird spürbar fitter, außer beim Sport. Da dauert es paar Wochen länger, bis er sich der Umstellung angepasst hat. Ab jetzt gehts nur noch bergauf. Keine Blähungen mehr, keine Müdigkeit usw.
Du musst eigentlich nur die 1. Woche überstehen, das kann zwar hart werden, aber es lohnt sich. Auch Durchfälle können in der Umstellungsphase vorkommen, sind aber auch normal. Der Körper braucht eben Zeit dafür. Ich glaube noch nicht mal, dass die Durchfälle durch zu viel Eiweiss ausgelöst werden, sondern normals Umstellungssymtome sind. Hatte ich in den erstenWochen auch des öfteren, normalisiert sich aber.
Also, fang nochmals langsam an und lass auch Reis und Obst weg, dann beginne mit Lutz oder Atkins. Wahrscheinlich musst du ausprobieren, bei welcher KH-Grenze deine Darmbeschwerden wieder anfangen. Würde an deiner Stelle ein paar Wochen lang auf max. 20g KH gehen und dann 5g pro Woche steigern, bis du merkst, dass du wieder Probleme bekommst. Dann gehst du einfach wieder 5g zurück.
Abnehmen steht glaube ich bei dir nicht im Vordergrund, wirst du aber wahrscheinlich nicht ganz verhindern können. Sieh zu, dass du genügend Kalorien aufnimmst, wenn du eine Abnahme nicht anstrebst.
Hoffe, konnte dir ein bisschen helfen.
Bengelchen.
 
Danke für die schnelle Antwort, Bengelchen.
Gewichtsreduktion steht bei mir tatsächlich nicht im Vordergrund, würde aber ein angenehmer Nebeneffekt sein, da ich zu meinem ohnehin schon angeschwollenen Blähbauch (der sich in den letzten Tagen jedoch schon gebessert hat) diese schlaffen Fettpolster habe, so dass mein Oberkörper im Spiegel dem eines alten Opas gleicht :( (bin 31).
Gut möglich, dass ich bereits eine Insulinresistenz habe. Mein Hausarzt ist dem vor einigen Monaten nachgegangen und hat Blut abgenommen. Auf mein Nachfragen hieß es allerdings bis auf die Leberwerte und das Cholesterin sei alles in Ordnung. Die genauen Werte habe ich allerdings nicht parat, sollte ich mal einfordern. Zumindest hat er mir täglichen Sport verordnet, den ich allerdings mit meiner aktuellen Schwäche kaum durchführen kann.
Was mich ein wenig wundert ist, dass du zunächst sagst, die Müdigkeit käme von den noch zu hohen KH-Dosen, dann aber schreibst, die Schwäche und Energielosigkeit ist der Umstellungsohase geschuldet. Bin ich überhaupt in einer Umstellungsphase? Ich denke schon, da ich ja die KH schon deutlich reduziert habe, von Ketose bin ich jedoch meilenweit entfernt. Die sogenannte Atkins-Grippe kann es also nicht sein.
Insgesamt klingt deine Antwort so dass man KH-reduziert ganz oder gar nicht betreiben sollte, habe ich das richtig verstanden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, nein, nein.
So war das nicht gemeint ! Jede KH-Reduzuerung ist schon einen Schritt in die richtige Richtung.
Es ist allgemein bekannt , dass KH`s müde machen. Du hast zwar reduziert, aber für deine Beschwerden noch nicht genug. Oder?
Zum zweiten kann(muss aber nicht) die totale Umstellung auf ca.20g KH am Tag müde und schlapp machen, ist auch bei jedem anders. Will damit sagen, wenn du auf 20g reduzeieren solltest, sollst du dich nicht wundern, dass du auch mit wenig KH erst mal müde und schlapp sein kannst.
Mit Lutz kenne ich mich nicht aus, weiß also nicht, wieviel KH`s er am Tag erlaubt. Aber um deine Beschwerden los zu werden würde ich so vorgehen, wie ich es beschrieben habe, auch wenn Lutz dir mehr erlaubt. Du musst für dich selber die KH-Grenze finden, das geht einfacher wenn du aufstockst, als wenn du abbaust (meine KH). Ich glaube gelesen zu haben, dass man bei Lutz die Umschaltung von KH-Stoffwechsel auf Fettstoffwechsel trainiert. Also nur hin und wieder in den Genuss von Ketose kommt. Ist das richtig?
 
ja ok, dann sind es 60g. Auf alle Fälle bin ich weit weit darüber. Ich will allerdings gar nicht wissen wieviel KH ich bei meinem bisherigen Bäcker-Alltag zu mir genommen habe. Wahrscheinlich kiloweise.
Jedenfalls bin ich froh zu hören, dass meine anfängliche Reduzierung nicht ganz umsonst ist sondern bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Ich würde gerne etwas radikaler zu werke gehen aber ich habe Angst, dass ich den Arbeitsalltag nicht überstehe. Diese Woche hatte ich Urlaub aber morgen geht es wieder mit der Arbeit los, ich bin mal gespannt ob ich ohne die Croissants und Käsebrötchen zwischendurch umkippe, das wäre dann der Supergau! Grundsätzlich scheinen meine Bauchbeschwerden zwar deutlich weniger geworden zu sein (mal abwarten ob das auch so bleibt), so richtig beschwerdefrei bin aber nicht. Eine weitere Reduzierung der KH muss also erfolgen, da hast du recht, Bengelchen.
 
Jetzt kommt ja bald ein ganz langes Wochenende, da würde ich es mit der Umstellung probieren. Wenn du wieder arbeitest hast du das Gröbste hinter dir.
Ein Versuch lohnt !!
 
AW: schon bei Aufwärmphase große Probleme

2 Jahre sind vergangen und ich bin immer noch nicht soweit. Habe zwischendurch etliches an Therapien und Ernährungsumstellungen ausprobiert, was meinen Gesundheitszustand auf jeden Fall gut verbessert hat und meine Lebensqualität auf ein neues Level heben konnte. Ich habe jedoch das Gefühl, DEN Durchbruch noch nicht erzielt zu haben.

Weizen habe ich so gut wie aus dem Speiseplan gestrichen. Habe dafür ein Ersatzbrot herangezogen (Teff), das zumindest keine so hohen Zuckerspitzen bewirkt. Komme aktuell damit auf die 100-150g KH am Tag. Daneben kommen Fleisch, Tofu, Gemüse, Butter, Käse und ein paar Nüsse zum Einsatz. Bis vor kurzem leider auch viel Schokolade (womit der KH Wert natürlich signifikant höher lag).

Mein Gewicht ist aktuell auf 83 Kg runter. Leider fühle ich mich seitdem auch wieder so richtig scheiße, also müde, schlapp, schwindelig usw.. An Sport ist nicht mehr zu denken.
Hoffentlich gewöhnt sich der Körper daran. Vor 2 Jahren hat sich mein Körper bei deutlich höheren KH Dosen auch schon beschissen angefühlt. Die "Leidensgrenze" konnte ich immerhin Schritt für Schritt herabsetzen. Vielleicht gelingt dies nun erneut.

Insulinresistenz ist übrigens tatsächlich festgestellt worden. Die Endokrinologin empfahl mir LOGI als Ernährung.

Mein großes Problem: Ich kann sehr fette Dinge wie Sahne, Mayo vom Darm her nicht vertragen. Ebenso Eier fallen bei mir aus diesem Grund weg. Andererseits schreibt Lutz, dass er viele Patienten hatte, die nach der Umstellung sehr gut mit den sonst unverträglichen Lebensmittelt zurecht kamen.

Mal sehen was die Zukunft bringt...
 
AW: schon bei Aufwärmphase große Probleme

ich wünsche dir alles, alles gute!!!

:winke:
 
AW: schon bei Aufwärmphase große Probleme

ich habe auch schlimme darmprobleme, schon seit ca 15 jahren. die schwindelanfälle kenne ich auch, ebenso zittern und umfallen.

mir geht es mit fast keinen KH wesentlich besser. also KHs nur grad aus einem gemüse oder einem quark, aber sonst garnichts, auch kein obst.
es dauert eine weile, aber der darm beruhigt sich zusehends.
daneben mache ich noch eine 7monatige darmsanierung, die sehr anschlägt.
vll. solltest du auch mal so eine 'totalrevision' machen.

wünsche dir viel glück
 
AW: schon bei Aufwärmphase große Probleme

Mein großes Problem: Ich kann sehr fette Dinge wie Sahne, Mayo vom Darm her nicht vertragen. Ebenso Eier fallen bei mir aus diesem Grund weg. Andererseits schreibt Lutz, dass er viele Patienten hatte, die nach der Umstellung sehr gut mit den sonst unverträglichen Lebensmittelt zurecht kamen.

Mal sehen was die Zukunft bringt...

Du musst gar nicht superfett essen. Es klingt immer so, als mit dem Begriff "Low Carb High Fat" die Leute zur Schweinshaxe das Olivenöl gleich aus der Flasche trinken.

Verträgst Du Käse? magst Du gebratenes Gemüse? zusammen mit Fleisch, was ja auch bei dir auf dem Speiseplan steht, kommt da schon genug Fett zusammen, lass einfach nur die KH weg.

Langsame Umstellung ist so eine Sache... ist so wie "ein bissel Rauchen" zur Raucherentwöhnung. Mach Dir doch mal eine Liste, was Du supe rgerne von den KH-armen Sachen isst, füll dir damit den Kühlschrank und hau eine Woche rein, was das Zeug hält, und wo noch Fett rankommt, machste ein bissel mehr ran.
 
AW: schon bei Aufwärmphase große Probleme

Ich esse nichts mit extra Fett.
Es gibt genug Sachen die von sich aus Fett genug sind. Nur bei Fisch und Hähnchenschnitzeln helfe ich ein wenig mit selbstgemachter Remoulade oder Kräuterbutter nach.

(Brat-)Wurst ist praktisch immer fett genug. Nimmt man durchwachsenes Fleisch, schmeckt es nicht nur besser, man braucht auch keine dicke Fettkante.
Käse sind zwar auch recht fett, aber Milchprodukte stören bei vielen die Abnahme. Darum sollte man damit ein wenig vorsichtig sein
 
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