Sie und ihr Körper - kleine Diätgeschichte

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blondi1971

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Das habe ich in einem anderen Forum gelesen uns fand es ganz gut.

Grüße
Anja-Rosanna


"SIE" und "IHR KÖRPER"

"SIE" hat 59 Kilogramm und die Absicht, ihr Körpergewicht zu reduzieren. Oberschenkel, Gesäß, Hüften und Taille sollen schlanker werden. Ein neues enganliegendes Kleid und der Winter-Badeurlaub in der Karibik sind ihre Motivation.

"IHR KÖRPER" hat nur eines im Sinn: ihr Leben zu erhalten, um fast jeden Preis. Wie ihre Figur aussieht ist ihm egal, er weiß nichts von ihrem neuen Kleid oder ihrem Badeurlaub, es würde ihn auch nicht interessieren. Er sorgt sich nur um die ausreichende Versorgung aller lebensnotwendigen Systeme.

"SIE" macht eine 1000 Kalorien-Diät (die allerneueste lllustrierten-Diät), bei der man in 14 Tagen 5 Kilo leichter, schöner und schlanker werden soll. Ihre Bürokollegin "diätelt" mit ihr. Sie ist also nicht allein. Es kann losgehen. Sie beginnt die Diät...

"IHR KÖRPER" ist von den Socken! Jeden Tag hat sie ihn pünktlich versorgt, er dachte an nichts Böses und nun plötzlich das. Die Nahrungszufuhr wird drastisch gesenkt. Wo er noch gestern genießerisch wählen durfte aus dem mehr als reichlichen Angebot - plötzlich Ebbe...

"SIE" hat nach 3 Tagen bereits 1,5 kg abgenommen. Ihre Bürokollegin sogar schon 1,64 kg. Alles ist happy. Sie sieht sich schon am Strand von Waikiki und fühlt bereits die bewundernden Blicke der braungebrannten, schönen einheimischen Jünglinge auf ihrem neuerschlankten wohlgeformten Körper brennen.

"IHR KÖRPER" hat sich über die ersten paar Tage hinübergerettet. Er hat genügend eingelagert. Er holt sich etwas aus den Fett-Depots, beginnt die Kohlenhydratlager zu plündern und knabbert ein wenig am Muskel-Eiweiß. Nur eines stört ihn: ihr Grundumsatz liegt bei 1300 Kalorien, und einen Arbeitsumsatz hat sie ja auch. Er überlegt sich einige Sparmaßnahmen. Er senkt die Körpertemperatur - ihr wird es manchmal etwas kühl - und greift vermehrt zum Muskel-Eiweiß. Denn aus Fett macht sich das Gehirn nichts, aber aus den Eiweißbausteinen kann er sich Gehirnnahrung zusammenbauen. Er geht also ans "Eingemachte"!

"SIE" freut sich, denn die Waage zeigt nach 6 Tagen bereits 2,5 kg Gewichtsverlust. Sie hat zwar Verdauungsprobleme, weil ihr Darm zu wenig arbeiten muss und daher träge reagiert. Und außerdem ist sie etwas lustlos, weil ihre Kollegin, nicht ganz so willensstark wie sie, am Wochenende zum Schlemmen verführt wurde und so stark gesündigt hat, dass sie ihren Gewichtsverlust vollständig wieder oben hat. Aber im allgemeinen sieht sie sich schon in Kürze schlank und rank...

"IHR KÖRPER" hat sich total auf eine Hungersnot eingestellt. Er spart, wo er kann, reagiert auf Bewegungen äußerst unwillig und seine/ihre geistige Konzentrationsfähigkeit hat nachgelassen. Er baut jetzt regelmäßig und immer intensiver das Muskel-Eiweiß ab, weil ihm die Versorgung der Zentrale - sprich das Gehirn - eigentlich mehr am Herzen liegt als ihre schlanken Oberschenkel.

"SIE" hat fast keine Motivation mehr. Zwar hat sie leidvoll nach 8 langen Tagen ganze 3,2 kg abgenommen, aber zu sehen ist es nur dort, wo sie nichts verlieren wollten, im Gesicht und am Busen. Aber am Po usw. schwabbelt noch fast alles in voller Größe.

"IHR KÖRPER" hat inzwischen 1 3/4 l Wasser verloren, fast 1 kg Muskelmasse und nur 1/2 kg Fett. Er kämpft um ihr Überleben und sie nimmt es gar nicht zur Kenntnis. Sie schaut nur auf die Skala ihrer Waage und in den Spiegel. Und das macht ihn nervös und sie wird es durch ihn...

"SIE" hat jetzt endgültig das Handtuch geworfen und die Diät aufgegeben. Damit sie aber die mühsam ab gehungerten Kilo nicht wieder drauf kriegt, nimmt sie sich vor, etwas weniger als vor Beginn ihrer Diät zu essen. Damit die Schinderei nicht ganz umsonst war...

"IHR KÖRPER" merkt plötzlich, dass die Nahrungszufuhr wieder steigt und ist begeistert. Als einer, der gelernt hat, für Notfälle vorzusorgen, beginnt er jetzt noch stärker als vorher Vorräte, sprich Fettdepots anzulegen. Alles was sie zu sich nimmt, wird bis ins Letzte verwertet. Er holt sich seine Reserven, wo er kann. Er hamstert...! Und wie!

"SIE" weiß nicht, wie das zugeht. Sie isst weniger als vorher und hat jetzt 3 Wochen nach ihrer Diät vollere Hüften und auch der Po und die Oberschenkel ... Oh, Schreck...!

"IHR KÖRPER" ist mit sich und der Welt zufrieden. Er ist jetzt besser als je zuvor für Notfälle gerüstet. Er lagert rundherum ein was geht und kann der Zukunft gewappnet ins Auge sehen...

"SIE" hingegen sieht entsetzt auf der Waage, dass sie ihr altes Gewicht wieder erreicht hat. Und trotzdem wird sie das Gefühl nicht los, fetter zu sein als vorher. Ihre Kleider sind ihr zu eng, doch die Waage zeigt nicht mehr an als vor ihrer Diät...

"IHR KÖRPER" hat jetzt mehr Platz für seine Fett-Depots, weil er einen Teil der Muskulatur abgebaut hat. Da aber das schwabbelige Fett ein Drittel mehr Volumen hat als der feste Muskel, hat er eben noch ein wenig erweitert. Er sorgt sich eben um sie...
 
Genial! Besser kann man es nicht erklären!!!!!

Danke!!!
 
Wie wahr, wie wahr. Das sollten alle FDH Anhänger oder AD-Hasser mal lesen. Ist super
LG Martha
 
super

:p :lol:
Den Beitrag finde ich absolut super!!
Nun kann ich mir auch selbst erklären, weshalb mir seit gestern eine Jean passt, die ich mir kaufte- und nur 2x mal trug- als ich ca. 81 kg wog. damals ging das Gewicht übrigens plötzlilch steil nach oben...

Zu meiner Befriedigung nehme ich nun an. dass ich Fett-Volumen verloren habe und da dies relativ leicht ist zeigt die Waage auch nicht so viel Verlust an, wie sie es bei reduzierter Muskelmasse getan hätte.

D A N K E
Gruss Zarzis
 
super

:p :lol:
Den Beitrag finde ich absolut super!!
Nun kann ich mir auch selbst erklären, weshalb mir seit gestern eine Jean passt, die ich mir kaufte- und nur 2x mal trug- als ich ca. 81 kg wog. damals ging das Gewicht übrigens plötzlilch steil nach oben...

Zu meiner Befriedigung nehme ich nun an. dass ich Fett-Volumen verloren habe und da dies relativ leicht ist zeigt die Waage auch nicht so viel Verlust an, wie sie es bei reduzierter Muskelmasse getan hätte.

D A N K E
Gruss Zarzis
 
super

:p :lol:
Den Beitrag finde ich absolut super!!
Nun kann ich mir auch selbst erklären, weshalb mir seit gestern eine Jean passt, die ich mir kaufte- und nur 2x mal trug- als ich ca. 81 kg wog. damals ging das Gewicht übrigens plötzlilch steil nach oben...

Zu meiner Befriedigung nehme ich nun an. dass ich Fett-Volumen verloren habe und da dies relativ leicht ist zeigt die Waage auch nicht so viel Verlust an, wie sie es bei reduzierter Muskelmasse getan hätte.

D A N K E
Gruss Zarzis
 
Das ist ja super geschrieben. Genau so ging es mir auch immer wieder, aber jetzt gehts bergab, mit dem Gewicht und besonders mit meinem Umfang..........

Viele liebe Grüße
Sabine
 
Das mit dem Volumen von Fett und Muskelmasse interessiert mich: Weis eine (r) von Euch, wie gross das Volumen von einem Kilo Körperfett ist?
 
Oh, Blondi, das ist cool! Fakten in eine Story gepackt! War spannend zu lesen. Das bringt es einem echt nahe!
LG BlackCat
 
blondi1971 schrieb:
und greift vermehrt zum Muskel-Eiweiß. Denn aus Fett macht sich das Gehirn nichts, aber aus den Eiweißbausteinen kann er sich Gehirnnahrung zusammenbauen. Er geht also ans "Eingemachte"!
sekunde mal, was war noch gleich mit den ketokörperndings und dass die angeblich auch vom gehirn umgesetzt werden?
bin da jetzt nich so bewandert, hab aber gehört dass eine der ehm "kritischen punkte" bei lowcarb ist dass das gehirn angeblich mit glucose arbeitet und so bei lowcarb schnell keine power mehr hat, wenn die muskelproteine die einzige ersatzenergiequelle darstellen heisst das dass ich seit wochen muskeln verheizt habe? :shock:
 
Du musst das im Zusammenhang mit der Geschichte sehen.
Wenn Du wenig bis kein Fett isst, spart der Körper seine Depos ein.
Er wandelt dann lieber Eiweiß in Glukose um.
Wenn Du aber ausreichend Fett zu Dir nimmst und gleichzeitig Kohlenhydrate
stark reduzierst, stellt der Körper ein Enzym her, dass ihn durch die Hunger-
zeit bringt und er wird zwangsweise Ketonkörper herstellen müssen, um
z.B. das Gehirn mit Glucose zu versorgen. Da ja nun ausreichend Fett zu
Verfügung steht, kann er seinen Motor ja umbauen von Beziner auf Diesel
eben.
 
waru m macht der körper das denn nicht bei einer highcarb diät (wenn man das so nennt)? is jezt ne wirre idee aber kann man son enzym dann nicht auch synthetisieren und spritzen um fettabbaut zu fördern? ^^
 
Wenn Fett von außen nicht ausreichend zugeführt wird, so muss es
geschützt werden. Von daher fällt es vielen so schwer mit einer
kohlenhydratreichen Kost abzunehmen, weil der Körper einfach sagt,
"nö ich versuch lieber meine Sachen zusammenzuhalten wenn da nicht
genug von außen rein kommt, ich spar heute"
Also Fett bleibt dran, Kohlenhydrate werden verwertet, Eiweiß zum Teil
von den Muskeln abgebaut, weil das immer noch einfacher ist, als Fett
umzubauen.
Wenn jetzt aber mehr Fett zugeführt wird, dafür auf Kohlenhydrate
verzichtet, muss also zwangsweise das Fett zur Energiegewinnung ran
gezogen werden und wenn dann da schon mal son Enzym da ist, ist es
ja viel einfacher gleich auch die Fettdepos mit ranzuziehen.

Das beantwortet indirekt Deine Frage. Von der Theorie wäre es möglich
das ganze zu injezieren, aber in der Praxis wohl noch nicht.
Schließlich forschen die Wissenschaftler sich ja nen Wolf, wie man den
Menschen ihren Spaß lässt und sie doch dabei abnehmen können.
Das wäre die Marktlücke!! Gesundheitsschädlich?? Egal, hauptsache Fett weg! :wink:

Bei der Gewichtsabnahme geht der kataboler Effekt natürlich auch immer auf die Muskeln über (Muskelabbau).
Unteranderem deswegen ist es auch so wichtig ausreichend Eiweiß zu
sich zunehmen, um dem entgegen zuwirken. Darum sprechen sich viele
(ich auch) während einer Gewichtsreduktion für Muskeltraining aus.
Manche sagen Muskelaufbau oder 100%ige Erhaltung wäre während der
Gewichtsabnahme nicht möglich (Theorie), andere sagen sie selbst hätten
Fett ab- und Muskeln aufgebaut (Praxis). Ich weiß es nicht.
 
Gleichzeitiger Fettabbau und Muskelaufbau ist durchaus möglich. Du darfst nur kein absolutes Energiedefizit haben. Beim relativen Energiedefizit kann sich der Körper immer noch aus Speicherfett und Ernährung soviel holen, dass er Muskelmasse aufbauen kann und nicht wie beim absoluten Energiedefizit gezwungen wird, alles verzichtbare (Muskelmasse und Fettdepots) zu verheizen. Solange man also ein relatives Energiedefizit und eine positive Stickstoffbilanz (knapper Eiweissüberschuss) hat, ist Muskelaufbau durchaus möglich. Ich erleb das grad an mir selbst... Tallienumfang schrumpft, dafür werden Arm- Bein- und Brustumfang langsam aber beständig mehr. Das Gewicht schwankt seit zwei Monaten ständig zwischen 84 und 86 kg
 
Martha die Letzte schrieb:
Wie wahr, wie wahr. Das sollten alle FDH Anhänger oder AD-Hasser mal lesen. Ist super
LG Martha

Was ist los martha????? wieso vor den kopfhau und heul?? :shock: :shock:
 
Eine wirklich tolle Story mit SIE und ihr Körper, hat mir gefallen, da sieht man wieder wie schlimm der Jo-Jo efekt sein kann.
 
Nicole70 schrieb:
Was ist los martha????? wieso vor den kopfhau und heul?? :shock: :shock:
Das vor den kopfhau und heul gehört zu Marthas Signatur in hat mit ihrem Beitrag
nichts zu tun!;)
 
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