Teil I - Reiseerlebnisse Jamaika

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Rehlein

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Guten Abend alle zusammen,

um mich herum im Haus schläft schon alles (einschließlich Hund;) ), da es schon auf Mitternacht zugeht aber ich möchte mein Versprechen halten und wenigstens einen ersten Teil meiner Reiseerlebnisse auf Jamaika in Worte fassen.

Also: Es war einmal …. So fangen alle Märchen an und dieser Urlaub war ein märchenhafter Urlaub. Meine Tochter (23-jährig) und ich starteten am Sonntag, den 10.09.06 von unserem Provinznest aus in die große, weite Welt. Erst mal mit dem PKW zum Hbf nach Leipzig, dann in den ICE nach Frankfurt (leider gab es keinen Direktflug vom Flughafen Halle-Leipzig aus) und dort in den Flieger nach Jamaika, Zielhafen Montago Bay. Als wir ohne Verspätung oder Komplikationen dort gelandet waren und die Koffer in Empfang nehmen wollten, standen diese schon ordentlich sortiert vor dem Band. Das ist mir auch noch nicht passiert. Wir wurden von der Reiseleiterin der TUI zum Bus begleitet und ab ging die Fahrt. Unterwegs gab es schon die ersten Erläuterungen. Nach ca. 45 Min waren wird dann in unserem Hotel.

Es machte von außen schon einen sehr guten Eindruck, was man so im Dunkeln mit Beleuchtung sehen kann. An der Rezeption erhielten wir, entgegen einer anderen Meinung aus der Bewertung des Hotels, sofort den Safeschlüssel, die Karten für die Badehandtücher und unsere Koffer wurden in Windeseile aufs Zimmer gebracht. Das Zimmer war groß und freundlich mit zwei großen Doppelbetten und auch die Balkontür ließ sich ohne Probleme sicher verschließen. Der Safe war mit im Zimmer, das Bad war groß mit zwei Waschbecken, Badewanne mit Dusche usw. Der Kühlschrank war sehr gut bestückt. Nun lacht aber nicht. Ich war schon in vielen Ländern, auch in der Karibik, aber das ich dort meinen eigenen „Alkoholspender“ im Zimmer hatte, gab es noch nie. Wir waren sonst meist in Iberostar-Hotels. Dieses war eine 5-Sterne-Clubanlage von RIU. Da hingen doch wirklich 4 Flaschen Alkohol an der Wand, so mit einer Dosiereinrichtung. (Weißer und brauner Rum, Wodka, Gin). Also wenn ich Alkoholiker wäre, würde ich mich dort dauerhaft einmieten:rotfl: Der Kühlschrank wurde jeden 2. Tag und die Flaschen, falls sie leer wurden, aufgefüllt alles inklusive.1 Flasche haben wir auch leer bekommen aber weniger zum Trinken, als vielmehr uns gegen die kleinen Sandflöhe, die wenn es feucht ist, gern am Strand herumspringen, zu wehren. Hat auch geholfen. Authan haben sie geliebt und haben sich gefreut, aber den Rum wollten sie dann doch nicht. (Sind eben schlaue Tierchen, aber machen eigentlich keinen Schaden, außer das es wie bei einem Mückenstich juckt.:( )

Über das Essen braucht man nichts zu sagen, außer es gab nichts, was es nicht gab, sogar dunkles Brot. Für Liebhaber von Meeresfrüchten war es ein Hochgenuss. Jeden Tag Krabben, Garnelen, Krebsfleisch und oft auch Muscheln. Ich mag das nicht aber andere haben sich einen Huckel auf den Bauch gefuttert. An Fleisch alle möglichen Varianten, Obst, Gemüse, Desserts usw. usw. bis zum Abwinken. Es gab noch ein französisches Restaurant, eine Pizzeria und ein Steakhaus sowie das Büfettrestaurant, eine Strandbar, Poolbar, Swimm-up-Bar und 3 diverse Bars. So nun aber genug zu den kulinarischen Sachen, sonst denkt ihr, wir waren nur zum essen und trinken dort. (ach war das lecker und die Drinks):trinken: :döner:

Am 1. Tag haben wir eine Stadtbesichtigung gemacht und waren beim Leuchtturm. Dann haben wir ich glaube am 3. Tag eine Shopping-Tour unternommen und waren abends in Ricks` Cafe. Es soll eines der 10 schönsten der Welt sein. Es wurde 2004 durch einen Hurrikan verwüstet und wieder so aufgebaut, dass es den Stürmen jetzt trotzt. Von dort aus hat man den schönsten Sonnenuntergang auf der ganzen Insel, wie die Sonne so in das Meer taucht und versinkt. Phantastisch. Sicher gibt es noch weitere schöne Stellen, von denen man das beobachten kann. Es wurde Live-Reggae-Musik gespielt und die mutigsten Einheimischen stürzten sich unter dem Jubel der Zuschauer von den Felsen in das Meer. (die sogenannten Klippenspringer):shock: . Es war sehr beeindruckend.

Jeden Abend gab es im Hotel ein Programm, bei der die hoteleigene Band und Tanzgruppe auftrat und natürlich auch viel Reggae-Musik. Wie sich diese Mädels und Jungs bewegen können, ist wunderbar. Da denkt man, die haben gar keine Knochen, oder jedenfalls nicht an den Stellen, wie wir zum Beispiel. Die Einwohner Jamaikas sind sehr freundlich und hilfsbereit und sogar pünktlich. Bis auf einen Ausflug ist der Bus jeweils 5 Minuten früher abgefahren und bei dem einen Mal, als sie 7 Minuten zu spät kamen, hat sich der Fahrer für den Stau und die Verspätung entschuldigt.

Dann haben wir noch eine 2-Tages-Tour mit Übernachtung in einem anderen Hotel gemacht. Wir fuhren zu 12. in einem Bus für 20 Personen und hatten genügend Platz. Start war 6.00 Uhr morgens. Die Reiseleiterin war eine Jamaikanerin, die sehr gut deutsch sprach und zufällig wie ich, auch Diabetikerin ist. Sie hat erzählt, dass ca. 70 % der Jamaikaner an Diabetes leiden. Die medizinische Betreuung lässt aber zu wünschen übrig. Entweder man hat genug Geld und ist privat versichert oder man geht in ein staatliches oder halbstaatliches Krankenhaus und muss dort mitunter sogar über die Nacht hinweg warten, bis man an der Reihe ist. So gehen viele Menschen zum Buschdoktor und es soll wohl auch helfen, vorausgesetzt, man glaubt auch daran. Na da hätte ich ja schlechte Karten, was den Glauben angeht.

Wir haben in den 2 Tagen ca. 600 km zurückgelegt. Es war eine sehr eindrucksvolle Tour rund um die Insel. Die Vegetation ist dort sehr üppig. Nicht nur im Regenwald sondern auch in den Orten wächst alles mögliche an Grünzeug usw. bis an die Straße. Würde man das Fenster im Bus öffnen, könnte man die Bäume und Büsche greifen. Zum Beispiel sind wir durch einen Bambushain gefahren. Dort waren die Bäume so dicht und lang, dass sie sich oben wieder von beiden Seiten der Straße aus trafen und wie einen künstlichen grünen Tunnel bildeten. Dann haben wir noch eine Plantage besucht. Dort wurde gemischtes Obst usw. angebaut. Es wurden uns die Bäume und Pflanzen erläutert und in einer offenen „Bar“ wurden dann die Früchte verkostet und Kokosmilch und Guavensaft probiert. Mir persönlich hat die Mama-Frucht (weiß aber nicht, ob das richtig geschrieben ist) besonders geschmeckt.

Was mich auch sehr beeindruckt hat, war der Aufbau der Dörfer und kleinen Städte. Da kam mal ein Haus, dann wieder nur Wald und Wildnis und dann eine prächtige Villa und so in der Art setzte sich das fort. Es gibt da nicht so den direkten Stadtkern sondern es ist alles sehr weitläufig und durch viel Grün- und Buschwerk unterbrochen. Unsere Reiseleiterin sagte uns, dass es nur die Oberschicht und die untere Schicht in der Bevölkerung gibt. Es fehlt sozusagen die Mittelschicht. Daher auch die starken Unterschiede bei den Häusern. Manche waren richtige Paläste, wie ich sie dort nicht vermutet hätte, traumhaft schön. Da hätte der Bausparvertrag bei uns nicht mal für den Zaun gereicht :lol: Andere dagegen waren sehr armselig. Aber sie sagte uns auch, dass das Motto der Jamaikaner ist,…“ es gibt für mich keine Probleme, ich lebe jetzt, mir geht es heute gut oder wenn nicht, dann wieder morgen und ich mache mir da jetzt keinen Kopf, sonst habe ich nur Sorgen. Es wird schon alles wieder klar kommen.“ Die Menschen dort sind sehr zufrieden. Auch ohne den uns bekannten Wohlstand.

Dann haben wir noch die Hauptstadt Kingston besucht, mit dem Devon House, einem alten als Museum umgebauten Haus aus der Kolonialzeit. Ebenfalls waren wir im Bob-Marley-Museum. Einer der prägenden Persönlichkeiten des Reggae. Es war sein Wohnhaus und ist in den meisten Zimmern noch im Original erhalten. Da er bereit tot ist (unbekannt ob Drogen oder Herzversagen wurde uns gesagt:confused: ) hat seine Frau Rita, sein Wohnhaus mit dem Mobiliar als Museum zur Verfügung gestellt. Es hat mir dort sehr gut gefallen. Vor allem die dortige Führung hat gleich mal einige Lieder angesungen. Da ich mich mit Reggae nicht so auskenne, hätte ich sie sicher nicht Bob Marley zugeordnet. Es hat uns allen viel Spaß gemacht. Dort in einem Blumenbeet am Museum war auch eine Marihuana-Pflanze angebaut. Ich hätte nicht gewusst, dass das die Droge ist, wie sie so dastand. Hat schale Blätter, fasst sich genau wie anderes Grünzeug an und richt meiner Meinung nach, nach Thymian. Marihuana ist in Jamaika unter dem Namen Ganja bekannt. Anbau, Besitz und Verkauf sind bei Androhung von Gefängnis zwar streng verboten aber man bekommt es an jeder zweiten Ecke angeboten. Trotzdem sind wir „sauber“ geblieben (eingefleischte Nichtraucher). Aber bei den Einheimischen wird es als Naturheilmittel angesehen, dessen Genuss sie sich nicht verbieten lassen. Sogar die Frauen, sollen es angeblich zu Hause in jedem Alter rauchen. Na wenn sie denken.

Was zwar weniger schön aber trotzdem sehr interessant war, war dies, das wir auch durch die Slums der Hauptstadt Kingston (Stadtteil Downtown) gefahren sind. Da sehr viele Menschen in der Hauptstadt leben, viel mehr als im übrigen Land, reichen die Möglichkeiten einer würdigen Unterbringung nicht aus. Da kann man nur froh sein, dass es einem so gut geht. Aber sie haben trotzdem keinen niedergeschlagenen Eindruck gemacht. Das kann ich wirklich nur bewundern.

Vor Kingston waren wir noch in Ocho Rios. Dort gibt es berühmt Wasserfälle, die man vom Meer her aufwärts gegen die Strömung klettern kann. Die Reiseleiterin sagte, sie würde zwar nicht behaupten, dass es gefährlich ist, aber einfach ist es auch nicht. Bis zum Meer hinunter waren es über 200 Treppenstufen, teilweise sehr weit auseinander. Unten an der Mündung des Dunns River Falls (ich hoffe, es ist der richtige Name, habe die Karte jetzt nicht hier) beginnt die Klettertour. Ich habe mir das angesehen und auch gesehen, wie sich da so mancher Mann/Frau hingebrettert hat. Ich glaube nicht, dass das alles ohne Schmerzen oder mehr noch ausgegangen ist. Da habe ich mir gesagt, nee, nee Mutter, aus diesem Alter bist du raus. Meine Tochter wollte auch nicht und so haben wir uns das Schauspiel von der Treppe und den Plattformen bzw. Stellen, wo man auch hineintreten konnte, angesehen. War trotzdem schön und wir sind noch heil.

Später sind wir dann noch eine ziemliche Strecke durch den Regenwald marschiert, wobei das eher steigen, springen, kraxeln und festhalten, als marschieren war. Aber es hat sich gelohnt. Wir waren dann an noch einem kleineren Wasserfall, der ein natürliches Becken bildete und eine Höhle hinter sich verbarg. Da sind wir mit einem Führer mit dem Paddelboot hineingefahren. War ein bisschen unheimlich, als überall an den Wänden die Krabben und anderes Getier herumkrabbelten.

Später dann sind wir bis ca. 860 m hinauf in die Berge (Blue Montains) gefahren und haben dort in einem Hotel mitten im Regenwald übernachtet (für Flitterreisende sehr romantisch).:serenade:

Am anderen Tag sind wir dann weiter die einzige halbwegs ordentliche Straße in Richtung unseres Ausgangsortes gefahren. Haben uns noch einiges angesehen, so zum Beispiel die Stadt Santa Cruz. Abendessen gab es an einem der speziellen Jerk-Grills, auf einer Terrasse hoch über dem Land. Diese Grills werden aus alten Ölfässern hergestellt. Man ist scharfes jerk pork oder jerk chicken mit Maisbrot dazu und scharfer Soße. Hätte nicht gedacht, dass das so gut schmeckt. Ist ein typisch einheimisches „Kochgerät“.

Gegen 22.00 Uhr waren wir dann geschafft aber mit Eindrücken überhäuft in unserem Hotel zurück.

Ich für meinen Teil würde sagen, wer diese Tour nicht mitgemacht hat, weiß nicht, was Land und Leute auf Jamaika bedeuten. Ich war zwar die älteste Frau an „Bord“ aber ich habe alles gut überstanden. Auch dem einen älteren Mann, hat es nichts ausgemacht. Vielleicht war die Tour für Schwangere nicht geeignet, aber offensichtlich war es aus unserer Gruppe keine .:schwitz:

Also nur am Strand liegen und dann nicht mal wissen, wie es hinter der nächsten Ecke aussieht, ist sowieso nicht mein Ding. Es kann sein, dass die Reihenfolge vielleicht nicht ganz chronologisch ist, aber das dürfte ja nicht der Sache schaden.

Später werde ich auch dann noch von den Fische, die wir so gesehen haben, und von einem Gospel-Gottesdienst berichten.

Dann mal bis morgen oder übermorgen. Schlaft alle gut.

Eure Martha ;) :scatter:
 
Mensch Martha, da hast du dir aber ein dickes Lob für deinen tollen Urlaubsbericht verdient!!! SUPER!!!

Wie hast du das Subtropische Klima vertragen?

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!
 
Liebe Martha,

danke für deinen Bericht, das hast du ganz wunderbar beschrieben.
h025.gif
 
Was für ein toller Reisebericht!! Es war sicher eindrucksvoll und herrlich dort! Freut mich ganz doll, dass es so ein toller Urlaub für dich war! Bin gespannt auf die Fische! :)
 
Was für ein toller Urlaub war das! :)
Bitte unbedingt fortsetzen, wir wollen auch ein paar Minuten Urlaub auf Jamaika beim lesen!
 
Ein super toller Bericht, man kann sich gut Bilder dabei vorstellen.
Bin schon gespannt auf den zweiten Teil!
 
Toller Bericht Martha! Man ist wirklich für einige Minuten mit auf Jamaika...>:)

Ich musste natürlich grinsen als ich von den Dosierflaschen gelesen habe.. besonders beim Gin ..hast du das passende Tonic dazu gefunden..;)

Scherz beiseite, das war ja wirklich ein ganz phantastischer Urlaub!!

Bea
 
Oh ja Bea, Tonic gab es in der Minibar auch und auf Wunsch sogar eine Extraportion. Aber an den Bars gab es so viele leckere Sachen, dass der Gin da gar nicht mehr sooo interessant war.
Bin leider noch nicht zum 2. Teil gekommen. Habe jede Menge Arbeit aufzuholen.

LG Martha
 
Hallo an alle Interessierten, muss euch leider etwas mit der Fortsetzung vertrösten. Die ihr sicher schon gelesen habt, fahre ich morgen früh zur Kur und bin heue noch im Dienst. Da fällt noch so viel zu Hause an, dass ich es leider nicht mehr schaffe. Aber aufgeschoben, ist nicht aufgehoben. Spätestens nach der Kur kommt dann der Abschlussteil. Bitte nicht böse sein.

LG die Martha
 
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