Unerwartete Schützenhilfe für die Atkins-Diät

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Toddy

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Unerwartete Schützenhilfe für die Atkins-Diät

Physik bestätigt: Beim Essen sind nicht alle Kalorien gleich


Für den Körper ist Kalorie tatsächlich nicht gleich Kalorie: Trotz gleichem Energiegehalt von Eiweiß und Kohlenhydraten steht dem Organismus beim Verbrennen von Eiweiß weniger Energie zur Verfügung als bei der Verwertung von Kohlenhydraten. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus thermodynamischen Berechnungen. Sie stützen mit diesem Ergebnis das Credo der Befürworter kohlenhydratarmer, eiweißreicher Diäten wie beispielsweise der Atkins-Diät. Ob dieser Effekt aber tatsächlich zum schnelleren Abnehmen mit solchen Diäten führen kann, bleibt umstritten, berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift Nature.

Physikalisch betrachtet gibt es keinerlei Diskussionen: Eine Kalorie ist eine Kalorie und damit eine definierte Menge Energie – egal, wo sie herkommt. Das sehen viele Kritiker der Atkins-Diät genauso. Sie berufen sich dabei auf den so genannten ersten Hauptsatz der Thermodynamik, nach dem in einem geschlossenen System die Gesamtenergie immer konstant bleibt. Da Energie beim Verbrennen von Nährstoffen also nicht einfach verschwinden kann, wäre es demnach egal, ob der Körper sie aus Fetten, Eiweißen oder Kohlenhydraten bezieht.

Die Befürworter der Atkins-Diät sind dagegen der Ansicht, die verschiedenen Nährstoffe lieferten dem Körper trotz gleichen Kaloriengehalts unterschiedliche Energiemengen. Das wird nun durch die Berechnungen von Richard Feinman von der Staats-Universität in Brooklyn und seinem Kollegen Eugene Fine bestätigt. Die Forscher berufen sich dabei auf den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, nach dem sich Energie spontan verteilt, wenn sie nicht daran gehindert wird. Und beim Verbrennen verschiedener Nährstoffe verteile sie sich eben unterschiedlich, argumentieren die Forscher. So werde bei Eiweißen viel mehr Energie in Wärme überführt als bei Kohlenhydraten und stehe daher dem Körper nicht mehr zur Verfügung.

Andere Wissenschaftler sind skeptisch, ob dieser Effekt tatsächlich zur besseren Gewichtsreduktion beiträgt. Viel entscheidender ist ihrer Ansicht nach, wie viele Kalorien insgesamt aufgenommen werden und wie viel sich die Menschen während einer Diät bewegen. Im Vergleich zu diesen Faktoren sei die unterschiedliche Energieausnutzung absolut vernachlässigbar. Diäten wie die Atkins-Diät sind unter Ernährungsforschern sehr umstritten, da die einseitige, fett- und eiweißreiche Nahrung dem Körper nicht alle Nährstoffe und Vitamine bieten kann. Auch ob wirklich eine langfristige Gewichtsreduktion möglich ist, ist bislang nicht nachgewiesen.

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel

Quelle: http://www.wissenschaft.de/wissen/news/243990.html
 
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