Verhältnis Omega 3 zu Omega 6, Fischöl, Algenöl, DHA und EPA

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PerditaX

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........... ich habe das jetzt in einigen TB gelesen. Könnt ihr mal ein paar eurer Infos hier auflaufen lassen, warum das wichtig sein soll. Mir erschließt sich das nicht so ganz.
 
Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren gehören ja zu den essentiellen Fettsäuren, die unser Körper über die Nahrung benötigt.
Sie sind wichtig für Herz, Hirn & Augen, haben Einfluss auf unser Immunsystem, Konzentrationsfähigkeit und die Zusammensetzung bzw. Fließgeschwindigkeit unseres Blutes
Sie sollten optimaler Weise in einem Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 von 5:1 und mindestens von 1:1 im Körper vorliegen.
Omega 3 Fettsäuren wirken zudem anti-entzündlich, während zu viele Omega 6 Fettsäuren entzündliche Prozesse im Körper begünstigen können, wie es beispielsweise auch bei Rheuma geschieht.
Nachteilig ist auch, dass beide Fettsäuren im Körper um die selben Enzyme zur Verarbeitung im Körper konkurrieren.
Die Anzahl an zur Verfügung stehenden Enzymen zur Verarbeitung ist nämlich limitiert, was aufgrund dessen das Verhältnis beider Fettsäuren zueinander so bedeutend macht.
Ist Zuviel Omega 6 vertreten, geht das zu Lasten der wenigen Omega 3 Fettsäuren und ein Ungleichgewicht bringt langfristig gesundheitliche Nachteile.

Üblicherweise liegt das Verhältnis heutzutage in der Ernährung bei 20:1 bzw. 25:1.
Dieses Missverhältnis lässt sich durch eine gezielte Auswahl an Lebensmitteln, die möglichst von Natur aus bereits ein gutes Verhältnis haben, verbessern.
Also möglichst wenige Öle mit hohem Omega 6 Anteil verzehren und dafür dann möglichst Nahrungsmittel mit hohem Omega 3 Anteil konsumieren.

Die üblichen Quellen für Omega 3, wie beispielsweise 2x je Woche Fisch essen, eignen sich grundsätzlich.
Jedoch enthalten Fische aus Aquakultur nicht mehr die guten Fettsäureprofile wie die der wild lebenden Fische.
Da herrscht mittlerweile eine ähnlich schlechte Situation wie wir sie beim Weidefleisch und dem konventionellem Fleisch haben.
Und zudem essen die wenigsten Leute überhaupt 2x wöchentlich Fisch, um auf einen hohen Omega 3 Input zu kommen.
Mögliche Quecksilber- und andere Umweltbelastungen verderben zudem auch noch den Appetit auf Fisch.

Und da kommen dann alternative Quellen, wie z.B. Algenöl ins Spiel.
Fische beziehen ihr gutes Omega Fettsäuren Profil ebenfalls über ihre Nahrung bzw. Umgebung, auch aus Algen.
Also warum nicht gleich sauber gezüchtetes Öl aus Algen konsumieren, das höhere Level an Omega 3 beinhaltet, als es aus fragwürdigen Fischquellen gewonnen werden kann?

Für mich ist die Antwort auf diese Frage, ein Grund, dass ich mich für ein Algenöl entschieden habe.
Zuvor hatte ich schon Krillöl-Kapseln verwendet. Die kommen jedoch nicht annähernd an die Werte vom Algenöl.

Tagesdosis: Krillöl VS Algenöl

Krillöl 2 Kapseln = (EPA 135mg, DHA 60mg)
Algenöl 5 ml = (609mg EPA & 1.158mg DHA)
 
Wir essen regelmäßig Leinöl, was ja mit das beste Verhältnis hat und Alpha Linolensäure enthält, aus denen der Körper EPA und DHA bildet. Das scheint nach neuesten Kenntnisstand nicht mehr ausreichend zu sein?
 
Das ist schon gut. Und solange ihr auf ein gutes Verhältnis von 6:3 kommt, bestehen auch gute Chancen, dass der Körper sich die essentiellen Fettsäuren selbst bilden kann.
Wobei er auch nur einen sehr geringen Teil selbst herstellen kann. Ich meine, was um die 5% gelesen zu haben.

Ob das allein ausreicht, hängt bestimmt auch von der langfristigen Nahrungszusammensetzung ab.
Bei mir war/ist die Zusammensetzung nicht immer "optimal". Teilweise gab es da schon ein großes Ungleichgewicht und da kommt mir dann so eine Supplementierung zu Gute.
 
Ich sammle nochmal hier ein paar Infos, zB. meinen Beitrag von 2006.

Bei der Auswahl des Öl für jegliche LowCarb-Diät sollte man das Verhältnis von Omega6- zu Omega3-Fettsäuren beachten. Für eine artgerechte Ernährung sollte es in unserer Nahrung 1:1 bis 5:1 betragen.

Bei normaler Mischkost sind es aber eher 20:1. :shock:
Zu empfehlen sind:
--------------- Omega6 zu Omega3
Leinöl.......................1:4
Rapsöl...................2-4:1
Olivenöl..................11:1
Walnussöl........... 6-10:1
Hanföl..................... 4:1
Weizenkeimöl.......... 8:1
Bitte weglassen! :shock:
Maiskeimöl ------ -- 84:1
Sonnenblumenöl-- 122:1
Traubenkernöl ---- 138:1
Distelöl ------------148:1

Details nachzulesen bei U.Gonder: Fett! Hier
Mittlerweile gibt es ein aktuelleres Fettbuch: Mehr Fett! von Gonder und Worm
Das alte ist weiterhin zu empfehlen, falls es jemand günstig bekommen kann.
 
Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren gehören ja zu den essentiellen Fettsäuren, die unser Körper über die Nahrung benötigt.
Nicht alle diese Fettsäuren sind essentiell, wie eben auch DHA und EPA, sonst würde ja ein Großteil der Bevölkerung aussterben, weil sie keinen Fisch essen und keine Fischölkapseln nehmen. Vermutlich ist das schon passiert, nur Menschen die beide Fettsäuren aus Alpha-Linolensäure herstellen können haben sich evolutionär durchgesetzt. :wasntme:

Nems aller Art sind z.Z. sehr im Aufwind und sicher auch bei manchem hilfreich für's Wohlbefinden, aber ich kenne immer gern die Hintergründe und ob es wirklich nötig ist.

Viel Infos findet man auf Seiten, die ein wirtschaftliches Interesse daran haben. Das ist prinzipiell nicht verboten, man sollte es nur nicht außer Acht lassen.
 
Nicht alle diese Fettsäuren sind essentiell, wie eben auch DHA und EPA, sonst würde ja ein Großteil der Bevölkerung aussterben, weil sie keinen Fisch essen und keine Fischölkapseln nehmen. Vermutlich ist das schon passiert, nur Menschen die beide Fettsäuren aus Alpha-Linolensäure herstellen können haben sich evolutionär durchgesetzt. :wasntme:

Ja, das ist richtig und aus dem Grund ist es auch so wichtig, dass auch das Verhältnis der Fettsäuren zueinander passt.
Denn nicht nur die grundsätzliche Fähigkeit DHA und EPA aus ALA herstellen zu können, ist relevant, sondern z.B. auch, wie viele der Omega 6 Fettsäuren im Blut vorhanden sind.
Das hängt mit der begrenzten Anzahl an Enzyme zusammen, die jede der Fettsäuren benötigt und um die sie dann konkurrieren. Und wer die Überzahl hat, gewinnt scheinbar.^^
Von den vielen anderen Faktoren einmal ganz abgesehen.

Einfach nur eine Pille einwerfen und hoffen, dass die es richten wird, ist sicher auch nicht die Lösung.
Daher ist es hilfreich, sich inhaltlich mit dem Thema zu befassen, um auf der Basis, bewusste Entscheidungen treffen zu können.

Würden wir nur natürliche Nahrungsmittel essen, bräuchten wir uns inhaltlich vermutlich gar nicht mit solchen Themen befassen.

Ich denke, die Folgen einer Unterversorgung kommen auch erst schleichend und langfristig zum Tragen.
Sie äußern sich u.a. in den inzwischen als "normal" empfundenen Krankheitsbildern und werden häufig als gegeben hingenommen.

Durch die vielen Nahrungsmittel, auf deren Zusammensetzung wir selbst gar keinen Einfluss mehr nehmen, ist es ziemlich schwierig, sich natürlich zu ernähren oder auch nur einschätzen zu können, womit wir uns inhaltlich füttern. Selbst Gemüse und Früchte sind bereits von Menschen so verändert worden, dass sie nicht mehr alle Erbeigenschaften beinhalten und für unser Empfinden einfach nur besser schmecken. Da denke ich an sowas, wie Trauben ohne Kerne, Gurken die keine bitteren Blütenenden mehr haben oder Obst, das um ein vielfaches süßer, größer und makellos ist.
Wie mögen sich solche Veränderungen noch auswirken?
Auf so viele Faktoren wird Einfluss genommen. Wir bemerken es nicht wirklich und haben bestimmt auch nur mäßige Möglichkeiten uns dem zu entziehen, wenn überhaupt.

So, wie auf der einen Seite, nun ungünstige Faktoren, auch aus Kostengründen in die Produktion von Nahrungsmitteln einwirken, gibt es vermutlich die NEM-Industrie als Gegengewicht, um Defizite davon ausmerzen zu wollen. Das sind doch interessante Geschäftsmodelle, die sich gegenseitig in die Karten spielen und wir sind der Spielball. ;)
 
Im Jahr 2020 wurde mit Nahrungsergänzungsmitteln ein Umsatz von rund 2.300.000.000 Euro gemacht. (statista.com). 180.200 Tonnen Produktionsvolumen, ca. 11% mehr als 2019 (destatis.de)
Das ist ein riesiger Markt. Da muss man schon ganz genau schauen, was man wirklich braucht. Kann man das? Bedingen sich da nicht zuviele Faktoren gegenseitig? Und woher kommen die Werte, die man nicht unterschreiten oder auch nicht überschreiten sollte?
Auch das Extrahieren von Wirkstoffen aus Kräutern, Algen usw. um sie in Pillen oder Säfte zu pressen, ist ein hochtechnisierter Vorgang und keine natürliche Verwertung. Reicht es aus, diese Konzentrate zu nehmen oder verliert man da die Wechselwirkung mit den anderen Bestandteilen der Pflanze o.ä.?
Es ist ein zweischneidiges Schwert, jeder muss für sich selbst sehen, wie er damit umgeht. Was für den einen lebenswichtig, kann einem anderen schaden.
Ich kenne Leute, die werden allein von ihren NEMs satt ... und „arm“. An mir selbst verdient die entsprechende Industrie so gut wie nix.
 
Als bekennender NEMs Junkie würde ich jetzt gerne einen Vergleich zur Pharmaindustrie nennen,
dagegen stinkt der Umsatz der NEM Industrie nämlich direkt ein bisschen ab:

Umsatz 2020 in Deutschland: 49.500.000.000 €

(und Liliane, du hast natürlich Recht, ich würde auch gerne sämtliche Mineralien und Spurenelemente auf natürliche Weise über gesunde, gute Nahrung zu mir nehmen.. aber wie stellt man das heutzutage denn an? )
 
Ja, ja ... die Pharmaindustrie, da könnten wir stundenlang schreiben! Wie sagt man heut so schön: da bin ich ganz bei dir!
Schon allein über die „Grenzwerte“ bei Cholesterin könnte ich mich ewig aufregen, die werden verändert und ich soll ab sofort Pillen schlucken.:mad:
 
Kerstin hat mir eben ein tolles Video zum Thema rüber gereicht.
Das möchte ich auch mit euch teilen.

Absolut empfehlenswert!!!

 
Ich liebe die "Spitzen-Gespräche" .. da gibts keines, das sich nicht anzuschauen lohnt. :happy:
 
Und was ist jetzt dein Resümée?
Ich werde weiterhin supplementieren und meinen Fettsäure- und Omega 3- Spiegel feststellen lassen, um zu sehen, wie mein Stand ist und welche Dosis diesen Wert beeinflusst.

Zusätzlich war es für mich sehr interessant zu hören, wie gewisse Studien, selbst bei bei objektiver Ausrichtung, zu wenig aussagekräftigen Ergebnissen kommen können.
Die Zusammenhänge rund um das Thema Fettsäuren und die allgemeine Versorgung mit Omega 3 waren aus einer mir bisher noch nicht bekannten Perspektive beleuchtet worden.
 
Ich werde weiterhin supplementieren und meinen Fettsäure- und Omega 3- Spiegel feststellen lassen, um zu sehen, wie mein Stand ist und welche Dosis diesen Wert beeinflusst.

Also ich habe entnommen, dass es durchaus möglich ist, dass die Supplementierung im Klo landet und man nicht sagen kann, bei wem sie überhaupt ankommt. Spitzer hat zwar immer danach gefragt, er will das ja auch verkaufen, aber er hat dazu nur die Antwort bekommen, dass man genau deshalb daran arbeite, die Bioverfügbarkeit von Omega3 zu erhöhen.

Was mich jetzt auch nicht hindert weiterhin mein O3 einzuwerfen und wie bisher genau da, wo ich auch Fett esse, wenn auch nicht viel.

Was ich noch nicht weiß, aber mal recherchieren will ist, ab wieviel Gramm Fett pro Mahlzeit die Drüsen überhaupt Lipasen zur Fettverwertung ausschütten. Das war ja die Crux, warum fettarme Veganer so schlechte Spiegel hätten.

Hat jemand schon Ahnung dazu?
 
Was ich noch nicht weiß, aber mal recherchieren will ist, ab wieviel Gramm Fett pro Mahlzeit die Drüsen überhaupt Lipasen zur Fettverwertung ausschütten. Das war ja die Crux, warum fettarme Veganer so schlechte Spiegel hätten.

Hat jemand schon Ahnung dazu?
Zu einer Hauptmahlzeit eingenommen, hat man die besten Chancen, dass es mit aufgespalten wird.
Ansonsten auch dann, wenn man eh fettig ist, z.B. Nüsse etc.. Ich denke, es hängt damit zusammen, dass der Magen zersetzen muss und es nicht einfach nur durch reichen kann.

Das Hauptproblem besteht, wenn man auf nüchternen Magen nur die Omegas einwirft, da kann es sein, dass das wenige Öl nicht ausreicht, um die Enzyme zu locken und wirklich verdaut werden, muss dann ja auch nicht.
Das gilt übrigens für sämtliche NEMs. Die sollten i.d.R. zur Nahrung genommen werden, deshalb auch Nahrungsergänzung.^^

Also ich habe entnommen, dass es durchaus möglich ist, dass die Supplementierung im Klo landet und man nicht sagen kann, bei wem sie überhaupt ankommt. Spitzer hat zwar immer danach gefragt, er will das ja auch verkaufen, aber er hat dazu nur die Antwort bekommen, dass man genau deshalb daran arbeite, die Bioverfügbarkeit von Omega3 zu erhöhen.
Ich habe es so verstanden, dass die Erhöhung der Bioverfügbarkeit auch deshalb so wichtig ist, weil die vorhandenen Quellen für O3 im Grunde gar nicht ausreichen würden, alle Menschen ausreichend versorgen zu können.
Die wesentliche Crux habe ich so wahrgenommen, dass tendenziell eher zu wenig genommen wird und dann auch nicht unter Berücksichtigung, dass die übrige Nahrungszusammensetzung ebenfalls die Aufnahme beeinflusst.
Also Fettsäuren und fettlösliche Vitamine bestenfalls mit entsprechend mit fetthaltiger Nahrung einnehmen.

Ketarier haben sicherlich in genügender Menge Enzyme und somit auch gute Voraussetzungen u.a. Omegas zu verwerten. Bei Rohkost oder anderen Ernährungsvorlieben, die auf Carbs und wenig Fett die Prio setzen, wird die Umsetzung wahrscheinlich auch wegen mangelnder Enzyme zur Fettverwertung schlechter sein.
 
Ich glaube nicht an das ideale Verhältnis. Bei einer LowFat-Ernährung mag es das ja evtl. geben, aber bei HighFat?
Da ist von allem genug vorhanden und der Körper muss sich nur bedienen.
 
All das ist jetzt spekulativ und gibt dieses Video nicht her. Es wirft zwar Fragen auf, beantwortet sie aber in keiner Weise.
 
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