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farraday1

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Ich dachte ich fange mal ein Thema an dass mich in den letzten Tagen besonders beschäftigt und aufregt.
Es sei vorab gesagt dass ich an keinen Gott glaube aber natürlich respektiere dass andere dies tun und sich an ihrem Glauben festhalten.

Nachdem nun mehrere Sendungen im TV wegen des Besuchs des Papstes auf dem WJT ausgefallen sind, habe ich gezwungenermassen einige Minuten zugeschaut und kann so einiges nicht verstehen.

Wie gesagt finde ich es völlig ok an einen Gott zu glauben und auch eine Veranstaltung wie sie gerade in Köln stattfindet ist unter diesem gesichtspunkt verständlich. Nur welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang ein alter konservativer Mann, der Sichtweisen vertritt, die mir nicht in den Kopf wollen und der auf die selbe Art bejubelt wird wie der Teamchef der deutschen Nationalmannschaft... also Parolen, die man aus dem Fußballstadion kennt?

Was spielt es außerdem für eine Rolle welcher Nationalität dieser mann angehört? Wäre es ein Afrikaner geworden, wären uns doch billige Schlagzeilen der Bild-Zeitung und ettliche fernsehdiskussionen erspart geblieben! Wenn dieser Mann aber nun sowas wie das Sprachrohr Gottes ist, was spielt es dann für eine Rolle dass es ein deutscher geworden ist? ich kann diesen Hype in keinster Weise verstehen und mit Glauben hat das doch auch nur noch wenig zun tun oder?

Ständig wird diskutiert dass der Herr Ratzinger so konservativ sei und ein anderer den katholiscvhen Glauben reformiert hätte. Nur wenn die Auslegung des Glaubens von der Einstellung eines sterblichen mannes abhängt, fehlt mir wieder der Bezug zu Gott um den es doch dabei eigentlich geht.

In zeiten wo sich ein HI-Virus enorm schnell verbreitet und ganze Erdteile wie in Afrika einnimmt, weil die menschen dort nicht aufgeklärt werden, ist es doch fraglich eine solch kontraproduktive Meinung zum Thema Verhütung zu haben.

Auf weitere Dinge will ich mal nicht eingehen, aber noch ein zitat einer Freundin zum besten geben.Sie sagte neulich:
"Solange der Papst keine Frau ist, trete ich nicht wieder in die Kirche ein...also nie"
 
gerade gelesen
WJT: Gruppe verteilte Kondome - Pilger sauer
Anlässlich des Weltjugendtages haben vier Jugendliche Kondome verteilt. Sie berichteten, dass die meisten Pilger sympathisch gewesen seien.
Allerdings wurde auch versucht, den Jugendlichen ihre Rucksäcke, in denen sich die Kondome befanden, wegzunehmen. Zudem wurden sie beleidigt und es wurde ihnen gesagt, dass man lieber schöne Babys in die Welt setzen sollte.
Der belgische Kondomhersteller ließ verlauten, dass es sich dabei um den Beitrag der Kondomfirma zur Aids-Bekämpfung handle. Karl Kardinal Lehmann sagte, dass es solche Vorkommnisse bei allen großen Festen gebe.
 
farraday1 schrieb:
Ständig wird diskutiert dass der Herr Ratzinger so konservativ sei und ein anderer den katholiscvhen Glauben reformiert hätte. Nur wenn die Auslegung des Glaubens von der Einstellung eines sterblichen mannes abhängt, fehlt mir wieder der Bezug zu Gott um den es doch dabei eigentlich geht.

Wenn man Katholik ist, stellt sich diese Frage nicht. Denn dann GLAUBST du, dass der Papst Stellvertreter Christi auf Erden ist und salopp gesagt "über den direkten Draht zu Gott verfügt". Er eben "etwas" mehr als nur ein sterblicher Mensch.....aber dann sind wir wieder beim Glauben.
Entweder man glaubt es oder nicht und wer glaubt, dem kann man nicht mit Argumenten kommen, auch wenn sie uns noch so logisch erscheinen. ;-)

Es gibt aber wohl auch Katholiken, die nicht an die Unfehlbarkeit des Papstes glauben. Vielleicht sind ja auch welche unter uns.

Grüße
PerditaX (die keiner Glaubensgemeinschaft angehört, von der Theorie aber evangelisch angehaucht)
 
Hmmm... Timo, heutzutage wird von den Medien alles so aufgebauscht und die Menschen brauchen einfach etwas, dass sie bejubeln und anhimmeln können. Da der Papst der höchste kirchliche Vertreter auf Erden ist, sind die Deutschen stolz, dass er gerade ein Deutscher ist. Das überhaupt heute noch Religionen existieren, zeigt doch, wie arm der Mensch seelisch dran ist, selbst in unseren heutigen, aufgeklärten Zeiten. In schlechten Zeiten suchen die Leute Trost und Hilfe bei Gott und brauchen den Halt durch "Gottes Sprachrohr", den Papst. Die Religionen haben aber auch etwas Gutes, dass man nicht unbeachtet lassen sollte (wenn es denn immer eingehalten werden würde): sie halten Anstand und Moral hoch und unsere Gesellschaft steuert zusehends in Gegenteil. Die 10 Gebote sind schon nicht schlecht. Daran sollte sich auch jeder Atheist nach Möglichkeit halten. So wie ich eine bin.
Mir ist egal, ob der Papst deutsch ist, oder ob es überhaupt einen gibt. Unsere Gottheit ist die Macht der Natur, derer wir trotz unseren Fortschritts immer noch unterworfen sind. Weil wir so machtlos dagegen sind (Seuchen, Tsunamis, Erdbeben) brauchen wir etwas, das wir anflehen können und um Gnade bitten können. Das ist in der frühen Menschheit entstanden, damals noch verständlich. Aber es hat heutzutage zum Teil damit zu tun, durch was wir geprägt werden, was wir erlernen. Meine Mutter ist passive Christin und mein Vater Atheist. Wäre ich vielleicht in einer strenggläubigen Familie aufgewachsen und in eine Gemeinde eingebunden gewesen, sähe die Sache heute vielleicht anders aus. Außerdem, was man erlebt. Hat man ganz schlechte Zeiten hinter sich und weiß nicht mehr weiter, ist es doch sicher ein großer Trost, an Gott zu glauben, der einen beschützt und da ist, wenn niemand anderes mehr für einen da ist...
Meine Meinung! ;-)
 
Ich kann mich Black Cat nur anschließen. Glauben hat es immer gegeben. Ob der Glaube an die große Göttin, den einen Gott oder auch viele Gottheiten nebeneinander.
Der Mensch braucht etwas, an das er glauben kann. Und wenn es nur der Glaube an sich selbst ist.
In der Kirche bin ich auch nicht mehr. Und ich bin aus Überzeugung ausgetreten. So wie die Kirche die Bibel und den Glauben der Menschen im Laufe der Jahrhunderte missbraucht hat, kann ich mich damit nicht identifizieren.
Dennoch glaube ich... an die Kraft der Natur und daran, dass es Dinge gibt, die ausserhalb unserer Vorstellungskraft liegen.
 
Dennoch glaube ich... an die Kraft der Natur und daran, dass es Dinge gibt, die ausserhalb unserer Vorstellungskraft liegen.

da kann ich mich nur anschließen. Ich finde dass dieses Unwissen das Leben im übrigen sehr spannend macht!
 
Hmmm... spannend? Passiert ja nix in der Hinsicht... keine Geister, keine Aliens, keine Götter... :-( ;-)
 
Hallo! Auch von mir mal eine kurze Meldung zu dem Thema...als Katholikin...die sich ncht an alle Regeln des Katholizismus hält...! Für mich ist der Papst einfach eine Riesenrespektperson! Aber natürlich trotzdem nicht unfehlbar. Diese ganzen Verhütungsdiskussion finde ich auch alles andere als förderlich. Auf der anderen Seite war es ja zumindest bei Johannes Paul so, dass er es geschafft hat, zumindest ein bisschen Frieden und Versöhung zu bringen. Es war schon bemerkensewrt, wer auf seiner Beerdigung so alles zu sehen war...! Und diese Personen friedlich an einem Ort zusammen, ich fand es schon ergreiffend! Will sagen...der Papst ist eben auch Politiker!!
Über unseren deutschen Papst habe ich noch nicht so eine genaue Meinung. Habe noch nicht viel von ihm mitbekommen, aber grundsätzlich bin ich als Deutsche natürlich auch stolz darauf, dass es ein deutscher geworden ist...genauso freue ich mich, wenn Deutschland Weltmeister wird...Alberner Vergleich, ist aber so. Hat eben ein bisschen mit Nationalstolz zu tun...was ja an sich nichts schlechtes ist!
Soviel dazu :)

Lg
Désirée
 
@ Osinka
freut mich mal die Meinung von einer Katholikin zu hören bzw. zu lesen. Deine Einstellung befindet sich auf einer Ebene die ich noch prima nachvollziehen kann... vielleicht bis auf die Nationalstolz-Geschichte in bezug auf den papst :) nationalstolz ist im übrigen auch ein interessantes Thema :dafür:

dass du den papst als unfehlbar hälst und die Verhütungsgeschichte kritisierst macht das ganze eben menschlich und nimmt aus der ganzen Sache diesen Fanatismus, wie ich ihn oft empfinde, heraus.

LG
 

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