Lily & die KH-Sucht - ein steiniger Weg

Hallo ihr Lieben,

ich habe jetzt auch beschlossen, Tagebuch zu führen.
Ich möchte es nicht pedantisch tun, da ich ohnehin schon das Gefühl habe, mich viiiel zu viel mit Essen zu beschäftigen, aber trotzdem will ich auch die Kontrolle nicht verlieren. Das sind meine beiden großen Problempole:

1. den ganzen Tag über Essen nachdenken = alles dreht sich nur um die letzte und die kommende Mahlzeit...

2. absoluter Kontrollverlust, sobald ich meinen Insulinspiegel ein bißchen in die Höhe schieße...habe mich früher immer gewundert, warum eigentlich alle irgendwann satt werden, und nur ich immerimmerimmer weiteressen kann. Irgendwann kam dann die Erkenntnis: KHs sättigen mich nicht. Ich kann sie endlos in mich reinschieben, ohne Probleme.

--> Ich versuche es also mit Low Carb. Die Regeln habe ich schnell verinnerlicht. Nur: ich liiiiebe weiterhin KHs. Der Kampf ist also hart. Außerdem möchte ich niemanden von meiner "Diät" erzählen. Deshalb wird es in sozialen Situationen manchmal richtig schwierig (wenn's etwa beim Essen bei Freunden nur Pizza, Nudeln o.Ä. gibt). Ich habe die irrsinnige Hoffnung, dass ich eines Tages kontrolliert irgendwo zwischen 60 und 100 KHs essen kann. Dass ich mir also die KHs gönnen kann, die ich so liebe, aber trotzdem in einem Bereich bleibe, in dem ich nicht die Kontrolle verliere. Mal abwarten...

Futter heute:

Frühstück: soziale Situation --> es gab nur Brötchen; habe also nicht LC-konform gegessen.

Mittagessen: %

Abendessen: 3 kleine Thunfischfrikadellen mit etwas Remoulade, dazu Brokkoli und Blumenkohlpüree mit Frischkäse & Feta

Dessert: 100g Hüttenkäse mit 140g Sojajoghurt und 3 EL Leinsamen.

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Erinnerungen an mich selbst:

* Milchprodukte reduzieren (meine große Schwäche), heißt pro Tag ENTWEDER etwas Käse ODER Joghurt/Quark

* nicht zu viele LC Backexperimente (ich kenne keine Portionsgrößen und esse dann im Endeffekt zwar LC, aber haufenweise kcal)

* nicht 10 verschiedene Dinge zu Abendessen und haufenweise Snacks / kleinere Dinge hier und da essen, sondern eine vernünftige Mahlzeit

* das Abendessen nicht super spät einehmen und nach dem Abendessen nicht noch 2x zum Kühlschrank rennen

* min. 4 Stunden Pause zwischen alle Mahlzeiten

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Den ganzen Tag über Essen nachdenken. Geht mir fast genau so. In der Arbeitszeit gelingt es mir es zu verdrängen.

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Liebe Lily

In Deinen Zeilen erkenne ich mich selbst wieder.

Das häufige Nachdenken übers Essen ist wahrscheinlich allen bekannt, die schonmal ne Diät gemacht haben. Besonders am Anfang. Bei mir kommt noch der Faktor dazu, dass mich auch die ganzen Wissenschaftlichen Aspekte etc. sehr interessieren. Aber ich finde im Alltag Ablenkung. Hoffe Du auch.

Der Kontrollverlust bei zu vielen Carbs und das fehlende Sättigungsgefühl (bzw. satt wär man wahrscheinlich schon, aber das Hirn sagt erstmal "noch mehr") ebenso. Bis ca. 100g pro Tag + Sport geht bei mir jetzt das aber ganz gut. Taste Dich mal langsam an Deine Wohlfühlgrenze an.

Zu den Sozialen Situationen. Wieso willst Du denn niemandem von Deiner Diät erzählen? Nenns doch einfach "Ernährungsumstellung" klingt gleich ganz anders. Du bist sicher nicht die einzige, die etwas auf sich achtet, oder? Nur die wenigsten reden offen darüber, man gilt halt gleich als eitel, zumindest denkt man das. Bei fremden Menschen kann ich das aber verstehen. Von Familie und Freunden würd ich jedoch schon Verständnis erwarten.

Ich war auch eine, die gerne zehn kleinere Dinge ass statt ne ordentliche Malzeit. Abhilfe: Wirf die zehn kleinen Dinge in die Pfanne und mach nen Eintopf draus ;-)

Das mit den Pausen zwischem dem Essen ist auch eine Glaubenssache. Einige raten dazu, den Körper regelmässig alle 2-3 Stunden mit Nahrung zu versorgen, andere predigen strikte Pausen von 5 Stunden zwischen den Malzeiten. (Ich persönlich hör da eher auf mein Hungergefühl. Manchmal ess ich alle 3 Stunden - dann eher kleinere Portionen. Und an manchen Tagen ess ich nur zweimal dafür richtig.)

Also, viel Erfolg bei der Diä..äh Ernährungsumstellung

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Hallo Lily,

Ich wünsche dir auch ganz viel Erfolg!
Wie Amanita schon sagte, ich würde auch eher dazu raten, den engen Freunden und Familie davon zu erzählen. Es muss ja nicht großartig das Wort Diät fallen! Du willst dich gesund ernähren, von Zucker bekommst du Bauchschmerzen oder Pickel... Nach ein paar Tagen fragt keiner mehr.
Ich denke nämlich, dass es dir umso leichter fallen wird, je konsequenter du bist. Wenn du aus der Zucker-Spirale draußen bist kannst du langsam die KH wieder erhöhen, 60-100 sollten dann nicht unrealistisch sein. Aber erstmal würde ich "clean" werden
Auf Pausen achte ich übrigens auch nicht. Ich will solche Regeln nicht mehr, die helfen mir nicht gerade, entspannt mit dem Essen umzugehen.

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Zu den Sozialen Situationen.

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das ist wieder mal typisch deutsch, hier schämen sich leute,
wenn sie etwas für ihr äußeres tun :lol:

in USA ist es anders, da ist es selbstverständlich, daß man eine diät macht, es wird nur diskutiert welche

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Bei mir im engen Freundeskreis ist es, wie Guter beschreibt. Da wird eher der Maßlose kritisch beäugt (Gott sei Dank, deshalb habe ich immer Unterstützung bekommen)

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guter schrieb:

in USA ist es anders, da ist es selbstverständlich, daß man eine diät macht, es wird nur diskutiert welche

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Daür haben die meisten Amerikaner aber andere Macken - z.B. mit Unterwäsche in die Sauna gehen...

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Es tut gut zu hören, dass es anderen ähnlich geht

Ich möchte es meinem Bekanntenkreis nicht erzählen, weil ich keine Lust auf endlose Diskussionen (bzgl. Eitelkeit oder "Du musst doch nicht abnehmen" etc.) und inhaltliche Auseinandersetzungen (Fett ist so gefährlich etc. etc.). Da habe ich irgendwie keinen Nerv drauf.

Bei meinen Problemen mit strengem LC vergaß ich noch zu erwähnen, dass ich mittags fast immer in der Cafeteria essen MUSS. Dort gibt es so gut wie nie auch nur ansatzweise LC-taugliche Hauptgerichte und manchmal wird es selbst bei Beilagen schwierig (außer das Salatbuffet). Manchmal nehme ich mir was mit, aber dafür habe ich am Abend vorher oder am Morgen auch nicht immer Lust und Zeit...Außerdem esse ich natürlich gerne etwas Warmes am Mittag und finde außerdem die meisten Dinge schwer zu transportieren und aus der Tupperbox irgendwie nicht so den Hit...

Heute gab es:

Frühstück: %

Mittagessen: 2 Thunfischfrikadellen mit Remoulade, kleine Portion Blumenkohl, sehr kleiner gemischter Salat (mit Gurken, Tomaten, Rote Beete, Rotkraut und etwas Olivenöl)

Abendessen: 125g Hecht, große Portion Blumenkohlpüree, kleine Portion Tomaten & Zucchini, etwas grüner Salat mit Senfdressing

Dessert: 100g Hüttenkäse + 150g Sojajoghurt + 3EL Leinsamen; 1 Scheibe Erdnussbrot mit Butter, 40g Camenbert

Also meine Regeln gleich üüüüberhaupt nicht eingehalten.
Ach man. Atkins Phase 1 schaffe ich glaube ich eh nicht. Letztes Mal war ich da energiemäßig sowas von am Boden, das kann ich mir gerade nicht leisten (kommende Klausuren etc.). Außerdem möchte ich rein aus ökologischen Gründen nicht jeden Tag Fisch/Fleisch essen.

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Wenn du es nicht so streng machen willst, dann ist das doch bis auf das Brot ok? Setz dich nicht so unter Druck, finde erst mal rein

Das Problem mit der Kantine kenne ich, aber bei uns kann man ruhig sagen "ohne die Beilagen", wird kurz dumm angeschaut, meckert dann dass die Nudeln hier doch eh immer nur matschig sind, holt sich einen Beilagensalat und gut

Du würdest dir nicht so viel Kummer darum machen, was die Leute von dir denken, wenn du wüsstest, wie selten sie das tun. (John Steinbeck)

Schönen Tag!

AW: Lily & die KH-Sucht - ein steiniger Weg

Was sind das eigentlich für Thunfisch Frikadellen die du da immer isst?