50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

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Metti

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Hallo,

ich habe da eine Frage und zwar würde ich gerne wissen, ob folgendes machbar, Sinn macht oder überhaupt gesund ist:

kann man sich jeweils 2 Wochen im Monat ketogen ernähren und die anderen zwei kohlenhydratreich? In den letzten Monaten bin ich ein richtiger Fan der kohlenhydratarmen Ernährung geworden, aber ich habe immer ein bischen das Gefühl, dass mir Nährstoffe fehlen. Ich mache Sport und da glaube ich, dass ich mit Kohlenhydraten eher das Maximum erreichen kann. Obwohl ich es nicht oft genug betonen kann: ich habe im Moment meine beste sportliche Form seit Jahren trotz kcal-Defizit und ketogener Ernährung. Daher mächte ich diese Ernährungsweise irgendwie dauerhaft im meinen Leben integrieregen und nicht nur, wenn ich abnehmen möchte. Mein Ziel ist es eigentlich je nach Bedarf auf eine bestimmte Ernährungsweise zu wechseln ohne dabei gezielt den Gedanken zu haben eine Diät zu führen oder sonst wie eingeschränkt zu sein.

Stimmt es, dass eine ketogene Diät nur über einen längeren Zeitraum Sinn macht, damit sich der Stoffwechsel erst richtig einstellen kann? Oder zählt einfach nur, dass man in der Ketose ist? Nach einen Refeed dauert es ja auch nicht Wochen bis man wieder in der Ketose ist. Bei mir geht es in 1-2 Tagen, vor allem wenn ich mit Ausdauertraining die Glykogenspeicher leere. Diese Tatsache würde eigentlich dafür sprechen, dass der Körper sich relativ schnell umstellen kann. Irgendwelche nennenswerte Nebenwirkungen hatte ich bisher nicht, außer dass meine Beine (insb. die Waden) schneller ermüden als normalerweise bei mir.

Ich hoffe ich versteht in etwa was gemeint ist. Ist wahrscheinlich wieder so ein individuelles und körperabhängiges Thema, aber vielleicht hat jemand damit Erfahrung und hat dafür evtl. medizinische Belege.

Wäre coll, wenn da mir jemand was dazu erzählen kann.

MfG
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Ob sinnvoll oder nicht, bedenke dass du während zwei Wochen immer einen hohen Insulinausstoß haben wirst.

Die einen Menschen stecken das auch dauerhaft einfach weg, die anderen werden Diabetiker.
Man weiß vorher nicht, ob man dazugehört. Und wenn es dann soweit ist, ist es zu spät.

(Zuzüglich allen anderen Krankheiten, die mittlerweile den KHs (mit)zugeschrieben werden: Parkinson, Alzheimer, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, sklerotische Erkrankungen etc)

Was aber sicher nicht schlecht ist: Wenn man zwei Wochen "normal" und zwei Wochen LC lebt!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Was versteht man denn hier unter "normaler" Ernährung? Wie groß ist denn der KH-Anteil bei einer normalen Ernährung? Dachte eigentlich, dass High-Carb "normal" wäre, also ca. 60% KH, 25% EW und 15% Fett oder ist es erst ab 80% KH wirklich High-Carb?
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Nach meiner Auffassung wäre eigentlich LC "normal". Ich meinte in meinem Posting aber das "normal", so wie es die breite Bevölkerungsschicht versteht. Also so essen, wie die meisten anderen auch essen. Aber ich würde keinesfalls versuchen, absichtlich die KHs noch mehr nach oben zu schrauben!
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Okay, verstehe. Bin auch der Meinung, dass Low-Carb zumindest nicht falsch ist. Ich finde es spielen zu viele individuelle Faktoren eine Rolle um jetzt eine bestimmte Ernährungsform als die eine "richtige" zu bestimmen. Wenn man jetzt nicht irgendwelche Krankheiten hat die einen einschränken, dann sollte man für sich verschiedene Ernährungsformen ausprobieren. So habe ich das ja auch gemacht.

Nochmal zu meiner ursprünglichen Frage:

Was aber sicher nicht schlecht ist: Wenn man zwei Wochen "normal" und zwei Wochen LC lebt!
Also wäre so eine Makronährstoffverteilung unbedenklich:
Woche 1+2: 60% Fett, 35% Eiweiß, 5% Kohlenhydrate
Woche 3+4: 10% Fett, 35% Eiweiß, 55% Kohlenhydrate

So ein 2-Wochen-Intervall ist doch sinnvoll um im jeden fall von der Ketose etwas zu haben. Ist das so richtig gedacht von mir?
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Wäre vielleicht die anabole Diät etwas für dich, wo du an den Refeed-Days dann eben viele Vitamine zu dir nimmst?

Ich habe auch eine zeitlang einen Nährstoffmangel gehabt und meine Fingernägel waren total spröde und sind ständig abgebrochen. Seit ich aber jeden Tag abends meinen Salat esse (1 Tomate, 1 Gurke (die ganz kleinen, die etwas größer sind als Gewürzgurken) und 1/2 grüne Paprika mit ganz viel Olivenöl) ist das weg.

An den Refeed Tagen (alle 3-4 Wochen Samstag und Sonntag) esse ich dann normal, bzw. auch viele Sünden. Versuche allerdings auch Obst mit einzubauen.

@Michael: Du schreibst - andere werden dadurch Diabetiker. Meinst Du wegen der hohen Insulinausschüttung weil es High Carb ist?

Irgendwo habe ich gelesen, das man bei der anabolen Diät schon mit einem Fuß in der Diabetes steht, wenn man gefährdet ist. Ich finde nur diesen Artikel nicht mehr.
Da wurde von Insulin und Cortisol gesprochen (weil das Stress ist, wenn der Körper plötzlich wieder KH zur Verfügung hat und so viel Insulin ausgestoßen wird) und dass das ein gefährlicher Cocktail sei.
Was ist da dran?
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Sind denn nicht anabole und ketogene Diät synonyme Begriffe? Ich versuche täglich durch meine Standardlebensmittel bei ca. 20g KH zu bleiben, damit ich nicht immer alles genau abwiegen muss, wenn es doch mal etwas mehr wird. Mikronährstoffe beziehe auch überwiegen aus Salat, Gemüse und aus Tabletten.

Refeeden tu ich jeweils nur am einen Tag. Mal mach so einen Tag nach einer Woche, mal nach drei. Da ich mit der ketogenen Diät primär zur Körperfettreduktion begonnen habe refeede ich eigentlich nur, wenn ich das Gefühl habe zu stagnieren oder wenn ich mich merklich anders bzw. schwächer fühle als sonst. Meinen Refeed-Day gestalte ich eigentlich so, dass ich Fett so gut es geht vermeide (ca. 10-20g maximal), Proteinmenge gleich bleibt und mich mit den Rest mit gesunden KH und Traubenzucker vollpumpe bis ich im kcal-Überschuss bin. Fruktose meide ich dabei auch, außer am morgen wo meine Glykogenspeicher noch leer sind nicht nicht "ausversehen" in Fett umgewandelt werden können. Im Prinzip ist mein Refeed-Day sehr streng, da ich keinen Risiko eingehen möchte. Vielleicht bin ich da ein wenig zu streng.

Ich habe mich bisher eigentlich wenig mit Diabetes im Bezug auf meiner Ernährung beschäftigt. Habe nur gelesen, dass Diabetiker sich nicht ketogen ernähren sollen.

Meine Blutzuckerwert liegt in der ketogenen Diät bei mir bei 70 mg/dl. Davor hatte ich einen Wert von 80 mg/dl, wo meine Ernährung eher proteinbetont war und die KH in normalen Mengen und so weit es geht komplex waren. Habe bischer aber nur einmal mein Blutwerte checken lassen in den letzten paar Monaten, aber vom Gefühl würde ich sagen, dass ich nicht gefährdet bin.
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Ketose nicht verwechseln mit Ketoazidose. Ketose ist ein gewollter Stoffwechselzustand im Körper, Ketoazidose eine Stoffwechselentgleisung bei einem Diabetiker.
Ich bin Diabetiker und ernähre mich ketogen, sehr zu meiner und der Zufriedenheit meines Hausarztes ;)
liegrü von Ivi
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

@Michael: Du schreibst - andere werden dadurch Diabetiker. Meinst Du wegen der hohen Insulinausschüttung weil es High Carb ist?

Irgendwo habe ich gelesen, das man bei der anabolen Diät schon mit einem Fuß in der Diabetes steht, wenn man gefährdet ist. Ich finde nur diesen Artikel nicht mehr.

Beim Typ2 Diabetes entwickelt sich mit der Zeit eine Insulinresistenz. Das heißt, die Zellen sprechen auf das Insulin nur noch sehr schlecht an. Es kann wohl auch irgendwann soweit kommen, dass die Bauchspeicheldrüse überlastet ist und die Insulinproduktion ganz einstellt.
Die "Krankheit" Typ 2 Diabetes ist eine Definitionssache. Es gibt bestimmte Merkmale (Ich weiß es nicht mehr genau - Ist es das Verhältnis von Zeit zum Glukoseabbau??), die bestimmen, ob man nun "dabei" ist, oder nicht.
Würde man diese Grenze etwas nach unten setzen, wären plötzlich viel mehr betroffen. Wer also knapp unter diesem Merkmal liegt, hat eigentlich auch schon eine Insulinresistenz. Da ist es nur noch eine Frage der Zeit.

Früher galt das als eine "alte-Leute-Krankheit", heute werden schon Kinder Typ2 Diabetiker. Dank dem vielen Zucker in den Nahrungsmitteln.

Ich kann mir schon vorstellen, dass bei der anabolen Diät das Pankreas gestresst wird und die Insulinspitzen auch den Körper stressen. Aber auch hier kommt es darauf an, wie man das ganze umsetzt.
Isst man an Ladetagen stärkehaltiges Gemüse und langkettige KHs, wird das wohl kaum was ausmache.
Stapelt man sich dagegen an den Ladetagen ausschließlich mit Cookies, Zuckergebäck und Marmeladebrötchen zu, finde ich das schon recht bedenklich.
ALLERDINGS ist es wohl immer noch besser, diesen Müll nur alle zwei Wochen zu essen, als täglich.

Muss jeder selbst entscheiden. Ich habe für mich festgestellt, dass es mir mit LC, bzw NC deutlich besser geht, als mit KHs. Und wenn es mal eine leckere Lasagne gibt, kann man ja trotzdem einfach mal zugreifen, nur eben nicht täglich.
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Ketose nicht verwechseln mit Ketoazidose. Ketose ist ein gewollter Stoffwechselzustand im Körper, Ketoazidose eine Stoffwechselentgleisung bei einem Diabetiker.
Ich bin Diabetiker und ernähre mich ketogen, sehr zu meiner und der Zufriedenheit meines Hausarztes ;)
liegrü von Ivi

Jo, produziert der Körper zu viele Ketonkörper und kann diese nicht in ausreichendem Maß loswerden, führt beim gesunden Menschen ein Insulinausstoß zum Erliegen der Ketonproduktion. Beim Diabetiker fehlt diese Insulin-Notbremse und es kann zur Übersäuerung führen. Das endet ohne Behandlung tödlich.
 
AW: 50% Ketogen, 50% High-Carb im Monat: Ist das sinvoll?

Vielen Dank für deine Erklärung. Das war sehr informativ.
 
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