Atkins & Metformin

Ketoforum

Help Support Ketoforum:

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Insignia76

Aktives Mitglied
Registriert
31. Aug. 2012
Beiträge
41
Reaktionspunkte
0
Ort
Ruhrgebiet
Hallo ihr Lieben,

habe vor einiger Zeit einen Glucosetoleranztest machen müssen, einerseits wegen Hormonproblemen andererseits wegen Stoffwechselproblemen.

Die Ärzte sagten erst, es wäre alles grenzwertig, der Diabetologe meinte aber, um vorzubeugen, wäre es gut, wenn ich Metformin nehme und wir den GTT in einigen Monaten wiederholen würden.

HbA1c war ok. Jetzt habe ich ihn heute darüber informiert, dass ich mich seit einigen Tagen nach Atkins ernähre und er meint, das wäre gar nicht gut, wenn ich dazu Metformin einnehmen würde, da unter eine Ketose mit Einnahme von Metformin das Risiko für eine Lactatazidose steigen würde, wegen der Ketonkörper halt.

Mein Hausärztin meinte, dass würde nur zutreffen, wenn ich wirklich Diabetikerin wäre mit einer eingeschränkten Nierenfunktion.

Nun bin ich etwas ratlos....

Hat jemand von euch Erfahrung mit Metformin und gleichzeitiger Ernährung mit Atkins?

Vielen Dank für eure Hilfe.


LG
Insignia
 
AW: Atkins & Metformin

Hallo Insignia,
macht es denn Sinn das Metformin in Ketose einzunehmen?
Mir hat man erzählt, dass Meformin v.a. 2 Funktionen hat:
1. es verhindert zu einem gewissen Grad die Kohlenhydratverdauung (daher auch die Magen-Darmprobleme als häufige Nebenwirkung)
und
2. die Insulinsensitivität der (Muskel-)Zellen wird verbessert, d.h. Zucker wird besser in die Zellen geschleust;
In Ketose benötigst Du beides nicht.

Bei mir hat sich durch die Metformineinnahme der Laktatwert im Blut deutlich erhöhte (bei Normalkost nicht in Ketose), so dass ich heute einen rießigen Respekt vor diesem Medikament habe. Leider konnte mir bisher auch keine Arzt sagen, ab welchem Laktatwert man Meformin absetzen sollte.

Ganz klar wurde mir aber aber am Anfang gesagt: Absetzen bei Krankheit und bei Fasten.
 
AW: Atkins & Metformin

METFORMIN

Wirkprinzip:
Das molekulare Wirkprinzip von Biguaniden ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Klinische Studien zeigen, dass Metformin die Glucose-Neubildung in der Leber hemmt. Neben der Aufnahme von Zucker (Glucose) mit der Nahrung stellt dieser Stoffwechselweg, mit dem Glucose aus dem Umbau von Aminosäuren und anderen Stoffwechselprodukten gewonnen wird, eine wichtige Einflussgröße des Blutzuckerspiegels dar. Immer wieder wird auch darauf hingewiesen, dass Metformin zusätzlich die Resorption von Glucose im Darm hemmen und eine schnellere Aufnahme in die Muskelzellen bewirken soll, doch konnten diese beiden Effekte bislang nicht sicher nachgewiesen werden.[4] Dennoch sollen Bodybuilder Metformin zum Fettabbau missbrauchen.[5]

Gegenanzeigen:
Bei absolutem Insulinmangel wie dem Typ-I-Diabetes, der diabetischen Ketoazidose oder dem diabetischen Koma ist Metformin vollständig ungeeignet (kontraindiziert).
Metformin darf außerdem nicht bei Niereninsuffizienz, Leberversagen, Alkoholismus oder solchen Begleitumständen eingesetzt werden, die eine Übersäuerung durch Milchsäure begünstigen können. Hierzu zählt die Herzinsuffizienz oder etwa eine Fastenkur. Herzinfarkt, Schock oder schwere Infektionen verbieten seine Anwendung.
Bei Schwangerschaft besteht in Deutschland eine strenge Indikationsstellung, da es nicht für diese Indikation zugelassen ist. Hinweise auf eine teratogene Wirkung konnten bisher (Stand 2010) in allen Studien nicht gefunden werden. Metformin ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über. Es sollte während der Schwangerschaft und bei stillenden Müttern nur in begründeten Fällen in Form eines sogenannten Therapieversuches eingesetzt werden (z.B. wenn die notwendigen Insulindosierungen sehr hoch sind).
Vor Operationen, Anästhesien, Untersuchungen mit intravaskulärer Verabreichung (über das Blut) von Kontrastmitteln oder intensivmedizinischer Betreuung muss Metformin mindestens 24 Stunden vor bis 48 Stunden nach dem Ereignis aufgrund des Risikos einer Übersäuerung (Azidose) des Blutes (Laktatazidose) abgesetzt werden.


Quelle: Wikipedia
 
AW: Atkins & Metformin

Guten Morgen Maddin,

vielen Dank für deine Antwort. Es macht ja wirklich keinen Sinn, dass Metformin zu nehmen, wenn man keine Kohlenhydrate so massiv gedrosselt hat.
Das Risiko einer Laktatazidose wäre mir jetzt auch, nachdem ich deine Erfahrungen gelsen haben, viel zu hoch. Zumal es sich ja bei mir auch nicht um einen wirklichen Diabetes handelt.
Ich bleibe bei meiner Ernährung und lasse mich mal überraschen, was meine Hormon- und BZ Werte beim GTT in einigen Wochen ergeben.

Ich werde es einfach nicht einnehmen, dass Risiko ist mir einfach viel zu hoch.


Vielen Dank nochmal!


Lieben Gruß,
Insignia
 
AW: Atkins & Metformin

Hallo Insignia,

das waren keineswegs meine persönlichen Erfahrungen. Das war ein Auszug aus Wikipedia.
Ich nehme Metformin schon mehrere Jahre, während "normaler" und auch während LC-Ernährung. Meinen Laktatwert kenne ich leider nicht.
Bei mir wurde ein sogenannter Pre-Diabetes diagnostiziert. Das heißt, ich hatte leicht erhöhte Nüchternzuckerwerte so um 120mg/dl. Der HbA1C war auch erhöht. Bei der letzten Messung lag er noch bei 6,4. Da habe ich aber gerade erst, nach ca. einem halben Jahr Pause wieder mit Atkins angefangen. Mal sehen wie sich das jetzt entwickelt.
Von dem Metformin nehme ich 2mal täglich 1000mg, bisher ohne jeden lebensbedrohliche Situation und ohne andere Nebenwirkungen. In meinem Atkins Buch steht sogar, daß einem Diabetiker mit Metformin geholfen werden kann, endlich abzunehmen. Ich denke, Atkins sagt das, weil MF die Gluconeogenese drosselt und durch den niederigeren Blutzucker auch der Insulinspiegel sinkt...weniger Insulin, weniger Fetteinlagerung.
In einem anderen Post habe ich geschrieben, daß man mit MF einen Diabetes nicht verhindern, aber zumindest hinauszögern kann. Kommen wird er in jedem Fall. Allerdings nur, wenn du dich "normal" weiter ernährst. Wenn du das tust, und irgenwann dann (böses) Insulin spritzen musst, ist es vorbei mit der Abnahme... (meine pers.Meinung!)

So, jetzt ist wahrscheinlich die Verwirrung am Anschlag, oder? Ich nehme das Metformin jedenfalls weiter. Je nachdem wie sich der Blutzucker unter LC entwickelt, kann ich es ja dann auch reduzieren oder auch ganz weg lassen. Aber ich werde in jedem Fall mit meinem Doc darüber verhandeln...
Wie du damit umgehst, ist deine eigene Entscheidung!

Ach ja, wenn du in einer späteren Atkins-Phase bist, hast du das Problem mit der Ketose ja eigentlich nicht mehr, weil du die Kh`s ja erhöhst...

LG
Martin
 
AW: Atkins & Metformin

Hallo Martin,

die Verwirrung war fast komplett, aber ich habe dann heute auch nochmal bei meinen Doc´s gebohrt. Das Problem ist wohl, dass mein Diabetologe sich mit Atkins überhaupt nicht auskennt und eher die Ernährungsform "viel Vollkorn" und "pflanzliches Fett" und "ganz wenig Fleisch" verfolgt.

So ist er mir zumindest heute begegnet...er konnte eigentlich gar nicht richtig Stellung dazu nehmen, zumindest heute nicht mehr, als er gezielte Fragen gestellt bekam.

Habe das Ganze nochmal mit meiner Hausärztin besprochen und sie meint weiterhin, dass mir die Ernährungsform mit Metformin nicht schadet, da ich gesunde Nieren habe und ausreichend trinke. Es ist, wie du sagtest, ein "Pre-Diabetes" und durch eine kohlenhydratarme Ernährung und vernünftigem Gewicht, kann man das sehr gut steuern, so dass eine Insulinpflicht auch nicht eintreten muss. Zumal mein HbA1c mit 5,0 nicht bedenklich, aber kontrollpflichtig ist.

Da sich mein jetziges Übergewicht von 71,5kg bei 1,61m in Grenzen hält und mit einer Abnahme auch das Riskio sinkt daran zu erkranken, sieht sie das Ganze sehr gelassen (aber eben nur unter dem Aspekt Übergewicht vermeiden, Ernährung anpassen und Metformindosis anpassen)

Ich habe jetzt mit einer kleinen Dosis von 250mg am Abend begonnen und wir werden jetzt austesten, wo die optimale Dosierung liegt und das Ganze eben ohne den Diabetologen...denn der hat in seinen Arztbericht "Adipositas" geschrieben und das spricht zumindest für mich, für absolute Unkenntnis.

Meine Großmutter ist 86 geworden und hat seit ihrem 65 Lebenjahr Insulin verweigert und alles über die Ernährung ( sie wusste zwar nicht was Atkins ist, aht aber nur morgens KH gegessen) + Medikamente gesteuert, 30kg Gewicht verloren und ist älter geworden, als mancher Arzt es ihr vorausgesagt hat und das alles ohne irgendwelche Gefäß- Nieren- oder Augenkomplikationen.

Ich bin ganz zuversichtlich, dass die Kombination Metformin und Atkins positiv aufgeht.


Danke dir für deine Hilfe.


Lieben Gruß,
Olivera
 
AW: Atkins & Metformin

@Martin: Sorry, sehe gerade erst, dass die persönliche Erfahrung von Tabasco2010 kam!!! Da habe ich wohl was verwechselt. Sorry!!!

@Tabasco: Erhöhte Lacatwerte im Blut unter Metformin und normaler Ernährung sind in der Literatur auch beschrieben. Es steht ja auch im Beipackzettel. Laut meiner Hausärztin ist dies vorallem dann bekannt, wenn eine Nierenfunktionsstörung vorliegt, Alkohol trinkt oder extrem Sport treibt.
Aber es tritt eben als Nebenwirkung bei manchen Menschen auch ohne äußere Faktoren auf. Deswegen sind regelmäßige Blutuntersuchungen erforderlich.

Letztendlich gehört Metformin aber zu den besten Diabetesmedikamenten bei Pre-Diabetes und nicht-insulinpflichtigen Typ II Diabetikern.

Andere Medikamente dieser Wirkstoffklasse sind schon vom Markt genommen worden, weil sie eben starke und teilweise nicht kalkulierbare Nebenwirkungen haben.

Denke, dass es sicherlich, wie viele andere Medikamente auch, für jeden das richtige oder aber auch bessere Medikament gibt. Wir sind eben Menschen und jeder reagiert ganz individuell auf Medikamente.
 
Oben