Beurteilung der Macrowerte

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Sky

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Ich habe mich heute wieder viel zu sehr belesen, dann an meinen Macros rumgedoktert und mittlerweile bin ich maximal verwirrt.

Es wird gesagt:

>> Zu viel Fett stoppt die Gewichtsabnahme weil der Stoffwechsel sich dann am zugeführten Fett bedient und nicht am Körperfett

>> So viel Fett wie nötig, und so viel wie möglich

>> Zu wenig Fett kann die Ketose und auch die Abnahme stoppen

Ich würde nun gerne mal wissen, was ihr von meinen Werten haltet die bei KH: 10 g | P: 60 | F: 150 liegen. Das sind 83 % Fettanteil und ich frage mich jetzt, ob das vielleicht doch zu viel des Guten ist.

Würde mich über Rückmeldungen freuen.
 
Nicht so viel lesen
;)

Zu viel Fett geht praktisch nicht.
Du bist mit dieser Verteilung recht dicht beim schwedischen LCHF und das klappt nachweislich auch.

Ich weiß wirklich nicht, warum alle immer Prozente ausrechnen. Die sagen ja praktisch nie etwas vernünftiges aus.
83% in Bezug auf was?
Nehmen wir die Makros in Gramm, können die 83% schon mal nicht stimmen, denn das sind unter 69%.
Wenn man es auf die Nahrung insgesamt bezieht, wird es auch nicht stimmen, da der größte Teil sicher Wasser ist.

Sind es malwieder die Kalorien? Wenn ja, ist es kompletter Unfug. Wir wissen ja, dass wir Kalorien ermitteln können, indem wir die Nahrung verbrennen. Das hat aber nur sehr entfernt was damit zu tun, wie der Körper Energie aus der Nahrung zieht.

Man sollte aus der ganzen Sache auch keine Wissenschaft machen. Es ist nur Essen.
Es wird gesagt:

>> Zu viel Fett stoppt die Gewichtsabnahme weil der Stoffwechsel sich dann am zugeführten Fett bedient und nicht am Körperfett

>> So viel Fett wie nötig, und so viel wie möglich

>> Zu wenig Fett kann die Ketose und auch die Abnahme stoppen
Zu wenig Fett ist ungünstig, das stimmt. Fett sollte immer der größte Posten sein.
Zu viel Fett geht praktisch nicht, denn das gibt dann eine äusserst geschmeidige Verrichtung und als Folge nimmt man das Fett nicht mehr auf, da es zu schnell durch einen durch rauscht.
Damit ist die mittlere Aussage auch richtig (wenn man es halbwegs vernünftig angeht).

Wenn du es jetzt extrem angehen würdest und praktisch nurnoch an der Fettstange nagen würdest, dann würde dir vermutlich schlecht werden, ohne dass du satt wirst. Nebenbei würdest du (wie schon erwähnt) einen kräftigen Durchfall bekommen. Fett sättigt kaum, dafür braucht es eher Eiweiß.
Also bist du mit den einfachen Regeln:
- KH unter 20 g/Tag
- mehr Fett als Eiweiß
- Kalorien ignorieren
gut aufgehoben
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Jan, herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Das lässt mich doch sehr viel entspannter in den Sonntag starten.

Dann schau ich mal, wie meine Werte drauf anspringen und nicht zuletzt, was dann die Waage sagt.

Schönen Sonntag dir :)
 
Zuviel Lesen geht auch fast nicht - genau wie zuviel Fett. Kann nur passieren, dass das Hirnschmalz heiß läuft!

Letztendlich geht es doch tatsächlich darum, möglichst schnell möglichst viel und möglichst gesund dauerhaft abzunehmen und dafür betreibst du den Aufwand?

Okay! Kann ich gut verstehen.

Dann bedenke bitte folgendes:
Wenn jemand Probleme hat, in Ketose zu kommen oder ein Plateau hat, das länger als 4-6 Wochen anhält, so empfiehlt ihm Dr. Atkins das FETTFASTEN!

Warum?
Weil der Körper damit sozusagen "gezwungen" wird, das eingehende Fett auch zu verstoffwechseln und damit auch das eigene wieder anzufassen, das er wohl die ganze Zeit vorher gespart hat und statt dessen evtl. aus Geweben Gluconeogenese betrieben hat.

Ist ja auch nicht schlecht im Endeffekt, wenn die schlaffe Haut gestrafft wird und sonstige Gewebereste und defekte Zellen verstoffwechselt werden. Das passiert meist während der Plateaus. Das Problem ist also eher unsere Ungeduld und unser mangelndes Verständnis für die Prozesse die im Körper immer zu unserem Wohl und dem Besten des Körpers ablaufen - zumindest in Ketose.

Das hier ist der Haupt-Thread. Über die Suche findest du hier im Forum Vieles dazu.

https://www.ketoforum.de/thema/fettfasten.21988/
 
Dankeschön @SonjaLena

Mir gehts nur in zweiter Position um die Gewichtsabnahme. Ich will nur wieder von der Ernährungsketose in die Therapeutische Ketose weil das die besten Auswirkungen auf meine Depressionen hat. Geduld beim Abnehmen habe ich schon, das läuft ja auch ohne nennenswerte Probleme. Fettfasten & co. ist mir alles bekannt. Mir ging es nur speziell um mein o.E. Macros, ob das so gut ist oder ob ich da in die falsche Richtung gedacht habe.
 
Es gibt einen weiteren Grund, weil viel Nahrungsfett kein Problem ist:
Um es zu speichern, also in die Fettzellen zu bekommen, braucht es Insulin. Ohne Insulin klappt das praktisch nicht. Hier haben Leute mit einer Insulinresistenz sogar einen kleinen Vorteil, da sie sogar enorm viel Insulin brauchen, um etwas in die Fettzellen zu bekommen. Ohne KH und mit einer moderaten Menge Eiweiß, ist der Insulinspiegel aber sehr weit im Keller. Wir können das Fett also nur schlecht nutzen. Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Irgendwann ist es zu weit durchs Gekröse und selbst wenn da durchaus noch nutzbare Energie wäre, kommen wir da nicht mehr dran. Was passiert dann? Wir brauchen ja Fett um Ketone herzustellen, damit wir keinen Energieengpass bekommen. Ganz einfach, es wird Energie aus den Fettzellen geholt und in Form von Cholesterin zur Leber transportiert, damit diese daraus Ketone herstellen kann.

Zack! Wir sind dort, wo wir hin wollen.

Direkt nach dem Essen wird natürlich Nahrungsfett verstoffwechselt. Das ist konzept und nicht schlimm. Nahrungsfett ist die leicht verfügbare Energiequelle, mit der wir die Ketonproduktion in Schwung bringen. Kein Nahrungsfett mehr da? Kein Problem, wir haben ja auch Leberfett (oft mehr als gut ist). Dies wird als Puffer verwendet, bis der Transport von den Fettzellen zur Leber richtig läuft.
Darum bessert sich eine Fettleber meist auch sehr zügig, wenn man sich in Ketose begibt. Am Anfang wird sehr viel Leberfett abgebaut. Ist dieses wieder auf ein gesundes Niveau gesunken, wird es praktisch konstant gehalten, da es ein wichtiger Puffer ist.

Je nach den jeweiligen Startbedingungen kann man am Anfang (also im ersten Jahr) durchaus 1-2 kg an Leberfett verlieren. Die Leber ist zum Glück ein sehr regeneratives Organ, dass sich relativ zügig wieder erholen kann.

Also einfach weitermachen :)
 
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Hier haben Leute mit einer Insulinresistenz sogar einen kleinen Vorteil, da sie sogar enorm viel Insulin brauchen, um etwas in die Fettzellen zu bekommen.

Das trifft nur auf eine physiologische Insulinresistenz zb durch Fasten oder KetoDiät zu - sonst wären ja alle Diabetiker schlank.

Ansonsten bedeutet es nur enorm hohe Blutzuckerwerte und mit Glucose überfüllte Zellen, die auch bei viel Bewegung nicht gesenkt werden können, wenn das Insulin die Zellmembran nicht überwinden kann. Deshalb wird immer mehr Insulin produziert und der Hunger wird größer und die Resistenz auch. Dadurch entstehen Mangelsyndrome die dafür sorgen, dass alles an Glucose, was irgend geht als Fett gespeichert wird, auch körpereigene und andere Proteine werden per Gluconeogenese verzuckert und Muskeln abgebaut.

Denn nur Glucose wird als Fett gespeichert. Wenn es aber erst einmal Fett ist, kann es wg der IR nicht mehr abgebaut werden. Das ist die Crux.

Und so muss zuerst einmal die Insulinresistenz abgebaut werden indem man den Insulinüberschuss senkt v.a. durch weniger Mahlzeiten. Weil jeder Snack und jede Zwischenmahlzeit eine Insulinausschüttung auslöst. Das ist das Problem, mit Frühstück, Pausensnack, Zwischenmahlzeit, Mittagessen, Snacktime, Kaffeezeit, Afterwork-Snack, Abendbrot und abendlichem Rumknuspern. Und dann noch nachts den Kühlschrank plündern!

Statt 2 oder 3 Mahlzeiten mit 5-6h Abstand gibt es 8-10 Snack-Mahlzeiten, also unentwegt. DAS ist der erste Schritt mit einer ersten IF Planung, dass mal 8h nix gegessen wird. Das wird dann immer weiter ausgedehnt auf 12/12, dann auf 16/8 und das eine Weile gehalten, damit der Körper eine Chance hat, sich wieder an Normalität zu gewöhnen. Und von da aus kann man dann LC gehen und dann keto. Und dann kann man das Fastenfenster ausdehnen. Aber alles nur soweit, wie der Körper das auch zulässt. Denn sobald man ihn überfordert weil es einem zu langsam geht und man glaubt, das erzwingen zu können, gibt es STress und damit Cortisol-Ausschüttung und wieder Gluconeogenese statt Ketonbildung.

Deshalb kann das einige Zeit dauern.
Das ist das öffentliche Keto Continuum-Konzept von Dr.Boz, das sie allen zur Verfügung stellt. Mit und ohne Coaching.
 
Ich danke euch für die vielen Hintergrundinfos, das hat mir sehr weiter geholfen. Bin auch mittlerweile wieder im therapeutischen Kotosebereich \o/
 
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