Blutzucker will nicht mehr runter gehen

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christoph2

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Liebes Forum!
Ganz kurz zu meiner Geschichte, wie ich zu LCHF gekommen bin. Ich war vor Jahren ein Insulin pflichtiger 136kg schwerer Mann, und stand gewissermaßen mit dem Rücken zur Wand. Ich habe LCHF angefangen, und festgestellt, daß ich kein Insulin mehr brauche, weil sich durch die Umstellung der Blutzucker von ca. 80mg/dL auf 120mg/dL erhöhte. Ich durfte also gar kein Insulin mehr spritzen. Alles lief wie gewünscht, ich bin mit meinem Gewicht ziemlich schnell auf etwa 110kg gekommen, aber dann ist es stagniert, d.h. es gab keine Gewichtsreduktion mehr. Aber mit der Zeit erhöhte sich der Blutzucker, langsam aber stetig. Einmal musste ich ins KH, dort gab man mir Cortisol, und also hatte ich eine Erklärung für einen Blutzucker von ca. 180mg/dL. Nach dem KH-Aufenthalt hat es sich dann auch wieder normalisiert. Aber jetzt läuft alles aus dem Ruder. Zur Zeit bin ich krankgeschrieben und kann mich kaum bewegen, das muss natürlich dazugesagt werden. Also: wenn mein Blutzucker stieg, hatte ich mit ein, zwei Tagen fasten 'ne sichere Möglichkeit ihn wieder <100mg/dL zu kriegen. Aber das klappt nicht mehr. Gestern hatte ich vor dem Essen einen Wert von 260mg/dL, dann habe ich drei rote Paprika gegessen, und 200ml Schlagsahne in meinen Kaffee genommen, und eine Stunde danach war er auf 369mg/dL. Schlafen gelegt, und jetzt 12 Stunden später, ist der Nüchternwert (sollte eigentlich so sein, nach 12 Std.) bei 350mg/dL! Also für mich sieht das so aus, daß meine Insulinresistenz derart gravierend ist, daß sich der Blutzucker in meinem Fall nur noch abbauen lässt durch Bewegung/Sport und Fasten. Ketonkörper kontrolliere ich natürlich, da ist im Moment nichts, weil ich weiß ein hoher Blutzucker & Ketonkörper ist der Weg in die diabetische Ketoazidose, die sehr gefährlich ist.
Irgendjemand 'ne Idee, wie ich meinen Blutzucker (ohne Insulin - da will ich nicht wieder hin) sicher runterkriegen kann?
Vielen Dank.
 
Wie sieht dein Tag so aus?
Wenn du keine Carbs isst, wie sieht es denn mit dem Protein aus.
Dein Nüchternwert könnte von der Leber kommen.
 
Hallo Christoph,

das wirkt schon sehr bedrohlich, was du beschreibst. Deine Ablehnung gegen ein Mittel kann ich grundsätzlich nachvollziehen.
Aber bitte nicht um jeden Preis!

Ich nehme an, dein Arzt hat dir zum Insulin geraten und kann dir keine anderen Tipps geben?

Dass selbst Fasten nichts mehr nutzt, ist schon komisch.

Ich denke, du musst dich wirklich viel bewegen. Deine Zellen brauchen ein Reset, wie es mir scheint.
Wenn du Muskulatur aufbaust, hast du dadurch zusätzliche Verbraucher für die ganze Glukose im Blut.
Das Gleiche bei Ausdauersport bzw. -bewegung, da braucht dein Körper für die extra Bewegung auch zunächst die Glukose.

Ich würde an deiner Stelle vermutlich mit den Kohlenhydraten bewusster wirtschaften.
Bedeutet, z.B. keine rote, dafür grüne Paprika und statt Schlagsahne im Kaffee vielleicht Butterkaffee.
Außerdem ziemlich viel grünes Gemüse und Salate, da hast du Ballaststoffe, die den Abbau der Glukose auch verlangsamen können.

Spontan ist das mein Vorschlag. Jedoch würde ich mir evtl. auch die Option offen halten, Insulinspritzen so lange zu nehmen und die Dosis dann zu reduzieren, bis sich mein Lifestyle so angepasst hat, dass es dann langfristig auch wieder ohne funktioniert.

Falls mir noch was einfällt, werde ich es ergänzen.

Irgendjemand 'ne Idee, wie ich meinen Blutzucker (ohne Insulin - da will ich nicht wieder hin) sicher runterkriegen kann?

Sicher und das meine ich auch doppeldeutig wird es wahrscheinlich nur mit Insulin gehen.
Alles andere braucht Zeit und das kann sich auch negativ auswirken.
Ist halt wirklich blöde, dass dir Fasten nicht den gewünschten kurzfristigen Effekt bringt.
 
Also: wenn mein Blutzucker stieg, hatte ich mit ein, zwei Tagen fasten 'ne sichere Möglichkeit ihn wieder <100mg/dL zu kriegen. Aber das klappt nicht mehr.
Wie fastest du denn? Von jetzt auf gleich auf 0? Fastenbrechen?

Kennst du Atkins und das Fettfasten.

Wie sieht es mit Stress aus? Sowohl körperlich als auch seelisch. Das wirkt sich auch auf den Blutzucker aus
 
@Ms.SpeckiChan
01) Zuhause sein - praktisch keine Bewegung
02) In den letzten Tagen, so gut wie kein Fleisch
03) Mir ist bewußt, daß die Leber ca. 150g Zucker als Vorrat speichern kann. Bis dieser Vorrat aufgebraucht ist, kann es also schon mal 2-3 Tage dauern, aber dann müsste der Körper den Zucker, der in der Blutbahn ist verbrauchen, weil wir ja alle 24/7 Energie verbrauchen, und zwar unabhängig davon, ob wir uns bewegen oder nicht. Also: auch jemand der den ganzen Tag nichts anderes tut, als liegen und sitzen hat einen Grundumsatz (der müsste bei mir ca. 2300Kcal sein), und alleine dadurch müsste der BZ dann auch mal wieder fallen. Wenn jetzt noch Fahrrad fahren / Spazieren what ever.. dazukäme, müsste es dramatisch fallen. Tut es aber nicht - und das macht mir Angst.

@Sorah
Als ich damals gemerkt habe, daß ich vom Insulin durch LCHF tatsächlich loskommen kann, war das für mich wie ein Sechser im Lotto & Superzahl. Ich kenne den Horror von Insulinabhängigkeit, das Achterbahnfahren, ständig Zucker bei sich zu haben, als Rettungsanker wenn der BZ in den Keller rauscht, und man töten würde für ein Stück Schokolade. Dahin will ich eigentlich nie wieder zurück. Insulin spritzen bedeutet, daß man keine Chance hat, in den Verbrennungsmodus zu kommen, der letztlich auch die Insulinresistenz verbessert. Insulin zu spritzen heißt, immer im storage-mode (Fetteinlagerungsmodus) zu bleiben. Aber einen Wert >350mg/dL den kann man nicht einfach ignorieren, das geht auf Dauer nicht gut.
Mein Arzt kennt die zu hohen Werte, hat mir aber Insulin noch nicht empfohlen, sondern nur gesagt ich müsse mit den Carbs vielleicht noch weiter runter.
Das mit dem Butter anstatt Schlagsahne und grüne Paprika statt rote, ist natürlich 'ne gute Idee
Für mich (wenn ich kein Rezept finde) läuft halt alles auf die Frage zu: Gibt es Diabetiker (Typ2), deren Insulinresistenz so fortgeschritten ist, daß eine ketogene Ernährung nicht mehr hilft, und man erzwungenermaßen wieder auf Insulin angewiesen ist?

@Sonja
Danke

@PerditaX
01) ja - von jetzt auf null - (also: nichts einnehmen, das einen Brennwert hat)
02) Gehört hab ich davon, mich aber noch nicht damit beschäftigt.
03) Ist mir bewußt. Fasten ist für den Körper eine Streßsituation, aber daß sich über Tage der BZ nicht abbaut, dürfte trotzdem nicht sein.
 
Wie hoch sind denn die Carbs/Tag?

Ich hatte nie solche hohen Werte, hab aber den Nüchternwert zB erst durch Fettfasten in den Griff bekommen...

Gut, dass dein Arzt bescheid weiß.
 
@simone
Das hab ich mir auch schon überlegt, daß ich vielleicht viel mehr Fett essen sollte. In der Anfangszeit hab ich zu gebratenem Fleisch (z.B. Wurst) 250g Butter in die Pfanne gegeben, und da war der BZ völlig unter Kontrolle. Aber jeden Tag soviel Fett wurde mir dann doch zuviel, und dann kam das Plateaux.
 
Muss ja vielleicht nicht ganz so viel Fett sein. 200ml Sahne, 250g Butter das sind schon enorme Mengen...
Keto z.B. 5% Carbs, 20% Protein, 75% Fett
vielleicht testest du das mal.
 
Hast du mal eine Einschränkung der Milchprodukte erwogen? Beim Abnehmen hilft das oft beim überwinden eines Plateaus, also bestände auch hier die Möglichkeit. Sahne, Käse oder Quark hemmen oft.

Woran orientierst du dich bei LCHF? Bücher? Internetseiten?
 
Ich würde bei so abnormal hohen Werten ohne direkten Grund (zumindest nach dem, was du schreibst) zu einem Spezialisten gehen und mich durch checken lassen.
Bauchspeicheldrüse, Hormonstatus, Vielleicht noch ein CT oder MRT.
Diese starken Schwankungen sind definitiv nicht normal und haben für mich auch nichts mehr mit einer Insulinresistenz zu tun.
 
Wegen der Diabetes kann ich nichts sagen aber vielleicht schreibst du mal auf was du im Schnitt so isst.
Weil das bei 110 kg schon Schluss ist, und nichts mehr geht, zeigt das insgesamt bei deiner Ernährung was nicht ganz rund läuft.
 
@PerditaX
01) Soviel Milchprodukte nehm ich eigentlich gar nicht.
02) Ich hab vor dem Entschluß Tonnen von Videos gekuckt. Angefangen hat alles mit einem SPIEGEL Titel über Robert Lustig, dann sein Video "Sugar the bitter truth", und dann ging es immer weiter - Garry Taubes / Peter Attia usw.. alles was Rang und Namen hat.

@Linea
Hmm.. Spezialisten. Nicht ganz einfach. Als ich noch Insulin gespritzt habe, war ich bei einer Diabetologin, die mir nach und nach vorschreiben wollte, was ich essen soll. Als ich ihr dann z.B. erklärte, daß ich jetzt auf Brot komplett verzichten wolle, war sie ganz enttäuscht, und ab da war mir klar, daß selbst eine Diabetologin von LCHF so gut wie nichts versteht.
Kennst Du denn jemanden in Berlin, der sich mit ketogener Ernährung auskennt, wie sagen wir ein Dr. Jason Fung [Canada]?
Wenn es keine fortgeschrittene Insulinresistenz ist - auf was tippst Du? Also: was könnte es sonst sein?

@Christina
Kann ich machen. Also, heute:

3 Paprika [rot]
Olivenöl [nagel mich nicht fest] ca. 50ml
Essig
Maggi
ca. 100g Zwiebel-Griebenschmalz
Tee mit Schlagsahne [ca. 100g]

BZ im Verlaufe des Tages zwischen 208mg/dL und 240mg/dL
Jetzt aktuell: 183mg/dL um 21:28 Uhr
 
Irgendwas stimmt das definitiv nicht. Diese Werte kannst du nicht über einen längeren Zeitraum so lassen. Da entstehen Schäden in deinem Körper, auch wenn du sie jetzt noch nicht wahrnimmst...

Ich möchte dein Essen nicht kritisieren... möchte dir aber nahelegen, vielleicht deine Ernährung noch einmal zu überdenken... und über Medikamente zumindest mal nachdenken...
Irgendwas grundlegendes muss sich verändert haben, dass deine Werte so mies wurden.

Wie gut waren deine Werte zu den guten Zeiten?
 
Wenn du mit dem bisschen Essen kein Gewicht abnimmst stimmt da etwas insgesamt nicht.
Hast du mal deine Schilddrüse überprüfen lassen?
 
Lieber Christoph,
zum Thema Diabetes kann ich leider keinen Rat geben, damit kenne ich mich nicht aus.
Aber falls 3 Paprikaschoten, Maggi und ein Batzen Fett einen typischen Tag für dich darstellen, möchte ich dir auch dringend raten, deine Ernährung zu überdenken.
Wie soll sich dein Körper denn mit so einer Ernährung selbst helfen können?

Ich schliesse mich daher Ms.Chan voll und ganz an und würde dir auch empfehlen, dass du deinen Diabetes vorübergehend in die Hände eines Arztes abgibst, dich dann ein wenig facettenreicher ernährst und wenn sich dein Körper erholt und Nährstoffe aufgetankt hat, wenn genügend andere Prozesse ordentlich laufen .. DANN kannst du ja wieder einen Versuch starten, ob sich der Diabetes per Ernährung verbessern lässt.

lG
Nina
 
alles was Rang und Namen hat.
Atkins kennst du nicht, der Klassiker
https://www.ketoforum.de/thema/atkins-diaet-buecher.47991/

Wie sieht es mit Dr. N. Worm aus? Die Bücher von ihm sind die deutschen Klassiker.

Soviel Milchprodukte nehm ich eigentlich gar nicht.
Hhm, bin mir nicht sicher, was hier viel ist, fürs abnehmen muss es manchmal 0 sein.

war ich bei einer Diabetologin, die mir nach und nach vorschreiben wollte, was ich essen soll. Als ich ihr dann z.B. erklärte, daß ich jetzt auf Brot komplett verzichten wolle, war sie ganz enttäuscht, und ab da war mir klar, daß selbst eine Diabetologin von LCHF so gut wie nichts versteht.
Wann war das? Ärzte und Ernährung ist so eine Sache. Es gibt mittlerweile auch Ärzte die LC befürworten, bei Diabetes und Krebs, aber in der Realität sind die nicht so leicht zu finden.

https://www.ketoforum.de/thema/stopp-diabetes-gutes-einsteigerbuch-fuer-lowcarb.32482/
Das ist ein gutes Einsteigerbuch für LC und Diabetes. Vieles darin wirst du in den Videos schon in der einen oder anderen Art gehört haben, aber das richtet sich direkt an Diabetespatienten.

Momentan hört sich das wirklich eher gefährlich an. Ich kann dir nur den Vorschlag machen dein Essen und deine Werte hier über einen längeren Zeitraum in einem Tagebuch (am besten in einem mit und einem ohne Kommentare, da hat man nach 2 Wochen einen besseren Überblick) zu dokumentieren. Wenn andere drübergucken, kann das schon helfen, auch wenn du es dir momentan nicht vorstellen kannst. Als Einzelkämpfer ist es schwerer. Momentan kann man sich deinen Speiseplan nicht wirklich vorstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@PerditaX
Okay - ich mach ein Tagebuch und lade es auf meiner Website hoch.
Hm.. kann keinen Link einfügen :-((
 
Dafür musst du erst noch mehr Beiträge haben, ich glaube 50.
 
@Chris05
Ah - danke.
Dann bräuchte ich jemanden, der mir hilft ein Tagebuch hier im Form zu erstellen (hab ich noch nie gemacht). In Board-support bin ich nicht fündig geworden. Desweiteren: Wie finde ich z.B. einen Admin? Wie kann ich einem User eine persönliche Nachricht schicken?
 
Hmm.. Spezialisten. Nicht ganz einfach. Als ich noch Insulin gespritzt habe, war ich bei einer Diabetologin, die mir nach und nach vorschreiben wollte, was ich essen soll. Als ich ihr dann z.B. erklärte, daß ich jetzt auf Brot komplett verzichten wolle, war sie ganz enttäuscht, und ab da war mir klar, daß selbst eine Diabetologin von LCHF so gut wie nichts versteht.
Kennst Du denn jemanden in Berlin, der sich mit ketogener Ernährung auskennt, wie sagen wir ein Dr. Jason Fung [Canada]?
Wenn es keine fortgeschrittene Insulinresistenz ist - auf was tippst Du? Also: was könnte es sonst sein?
Ich meine keinen Spezialisten für Ernährung, sondern einen, der sich deinen Körper ansieht.
Internist mit Schwerpunkt Bauchspeicheldrüse, Endokrienologe um die Hormone zu checken und eventuel noch einen Arzt, der über Bildgebende Verfahren weitere Uhrsachen abklärt.
Über die Ernährung würde ich mit den meisten Ärzten nicht reden, die haben die DGE Regeln gelernt und halten daran fest.
 

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