Fragen, Unklarheiten und irgendwie Bedenken

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miyazaki

Neuling
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14. März 2015
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Hallo zusammen,

ich bin der miyazaki, männlich, 28 Jahre alt, 1,77 m groß und 87 kg schwer. Ich habe mir mein Übergewicht nach meinen Wechseln in einen Bürojob angefuttert, das jetzt aber runter muss! Luftnot beim Treppensteigen oder unnatürliches Schwitzen sind nur eine der Gründe warum die Pfunde runter müssen.

In meinem Umkreis haben schon einige mit Low Carb (Atkins) sehr gute Erfolge erzielen können und ich möchte das nun auch mal probieren, da mir das ganze Low-Carb-Konzept doch sehr vernünftig zu sein scheint.

Ich lese hier schon eine ganze Weile passiv mit, viele Fragen konnten mir schon beantwortet werden, jedoch haben sich jetzt über die Tage und Wochen einige Unklarheiten und irgendwie auch Widersprüche ergeben.

Ich hoffe, dass das Ganze jetzt nicht allzu lang wird und ihr mir meine Fragen beantworten könnt: >:)


1. Grund- und Gesamtbedarf

Hier im Forum wird ja schon penetrant (positiv gemeint !!!) darauf hingewiesen, niemals unter seinem Grundbedarf zu bleiben, um auf Dauer nicht in den Jojo-Effekt zu verfallen und seinen Stoffwechsel zu ruinieren. Optimal ist es, wenn man zwischen Grund- und Gesamtbedarf isst.

Wenn ich meine Grund- und Gesamtbedarf mit der hier im Forum üblichen Formel ausrechne, bin ich konstant 200-300 kcal unter meinem Grundbedarf und fast 500 kcal weniger beim Gesamtbedarf als mit den im Internet kursierenden Rechnern. Jetzt frage ich mich, welcher Wert jetzt zuverlässiger ist. Denn 200-300 kcal auf Dauer unter dem eigentlichen Grundbedarf wirkt sich ja schon negativ aus.

Auch lese ich oft, dass man den Bedarf entweder vom IST-Gewicht oder vom SOLL-Gewicht berechnen soll. Auch wird oft geraten, den Mittelwert beider Werte zu nehmen.


2. Verhältnis Fett : Eiweiß

Folgende Empfehlungen habe ich jetzt schon gefunden:

- 70:30 Fett:Eiweiß in kcal

- 60:40 Fett:Eiweiß in kcal

- 1:1 Fett:Eiweiß in gramm

- 0,8-1,5 g pro Körpergewicht Eiweiß, denn Rest mit Fett auffüllen

Jetzt habe ich mal alle Varianten durchgerechnet und da kommen teilweise krasse Unterschied bei der Eiweißmenge aus.

Bei beispielsweise 2000 kcal Gesamtbedarf würde Folgendes rauskommen:

- 70:30 -> 155 g Fett : 150 g Eiweiß

- 60:40 -> 133 g Fett : 200 g Eiweiß

- 0,8 x 87 kg = 70 g Eiweiß + Rest mit Fett

- 1,0 x 87 kg = 87 g Eiweiß + Rest mit Fett

- 1,5 x 87 kg = 130 g Eiweiß + Rest mit Fett

Die KH habe ich jetzt mal nicht beachtet, da ich bis jetzt mit maximal 10 g KH pro Tag auskomme und daher die kcal mMn nicht ins Gewicht fallen.

Aber die Eiweiß-Mengen finde ich irgendwie kritisch und widersprüchlich. Wenn man von einem Grundbedarf von 1,0 x kg ausgeht, dann isst man ja bei einigen Verhältnissen mehr als das 2-fache an Eiweiß.

Die gängigste Empfehlung sind 70:30 in kcal bzw. 1:1 in gramm.

Da bin ich aber immer noch bei 150 g Eiweiß, bei 60:40 sogar 200 g Eiweiß - ist das nicht viel zu viel?!?!.

Bis jetzt habe ich immer so um die 80 bis 100 g EW gegessen. Bei 150 g oder sogar 200 g habe ich Angst, die Nieren auf Dauer zu belasten und vor allem auch die Abnahme zu behindern wegen der ständigen Umwandlung des nicht benötigten Eiweißes in Glukose.


3. Gesundheit bzw. Auswirkung auf Organe

- Bauchspeicheldrüse

Mir ist klar, dass die BSD aufgrund des nicht oder nur wenig benötigten Insulins geschont wird. Aber wie sieht das Ganze auf Jahre und Jahrzehnte aus. Stellt die BSD nicht irgendwann mal ihren Dienst ein oder geht irgendwie "kaputt", wenn sie gar nicht mehr oder nur ganz wenig benutzt wird?


- Leber

Geht das ganze Fett nicht auf Dauer auf die Leber (Stichwort: Fettleber) und die Galle?


- Magen bzw. Reflux

Ich habe das ein oder andere Mal Sodbrennen und schon eine Speiseröhrenentzündung gehabt. Mein Arzt hat mir damals absolutes Fettverbot auferlegt. Jetzt habe ich irgendwie die Angst, dass doch durch das ganze Fett der Magen und die Speiseröhre negativ beeinflusst wird, wegen andauernder Bildung der Magensäure. Jeder, der schon mal zu eine Entzündung gehabt hat, weiß, was ich meine. :(


4. Begrenzung der KH-Menge

Kann man die KH-Menge dauerhaft sehr niedrig halten? Z.B. max. 10 g pro Tag über mehrere Monate hinweg? Und dann erst schrittweise die KH-Menge erhöhen?

Ab welcher KH-Menge ist man nicht mehr in der Ketose?


5. Verhältnis der Fettzufuhr

In welchem Verhältnis sollte tierisches und pflanzliches Fett gegessen werden?


6. Maximale Fleisch- und Käsezufuhr

- Warum wird Käse nur auf 100 g pro Tag begrenzt. Ich habe viele Threads darüber schon gefunden, aber irgendwie will mir das nicht klar werden. Oft werden die vielen Kalorien als Grund aufgeführt. Einige Male auch eine mögliche "Pilzinfektion".

- Die maximale Fleischmenge soll laut einigen Instituten nicht mehr als 600 g pro Woche betragen. Ich habe teilweise schon nach 3 Tagen mir als 600 g gegessen. :confused:


7. Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen

Ein Auftreten an Mangelerscheinungen kann man doch ohne Probleme mit Supplemente wie A-Z Tabletten, etc. kompensieren bis man wieder genügend Gemüse essen kann. Wie lange sollte man maximal ergänzen?


8. Refeed-Day

Sollte man 1x wöchentlich bzw. alle 10 Tage mal einen ketogenen Refeed-Day machen, damit der Stoffwechsel nicht einschläft/stagniert, auch wenn man zwischen Grund- und Gesamtbedarf liegt.



Sorry, dass das jetzt doch so ein langer Text geworden ist. Ich hoffe aber, dass ihr mir bei meinen Fragen helfen könnt. :help11:

Ich bedanke mich jetzt schon für jede Antwort. :god: :winke:
 
AW: Fragen, Unklarheiten und irgendwie Bedenken

Die Formel für den Energiebedarf hier im Forum ist vom Ergebnis in etwa die von fddb.
Es klappt damit recht gut.

Fett:Eiweiß 1:1 ist so eine Mindestanforderung. Ein höherer Fettgehalt ist eher besser.
Wenn du relativ viel Sport treibst, sind 200 g Eiweiß vermutlich kein Problem. Nötig ist das aber nicht.
Um die 150 g/Tag sollte in etwa passen.
Das ist aber alles keine Wissenschaft, sondern Nahrung. Essen soll Spaß machen. Also nicht immer alles so extrem genau nehmen.

Nein, das Fett geht nicht auf die Leber. Fruktose führt zu erhöhten Leberfettwerten. In Ketose will dein Körper die Ketone und die Leber produziert diese zuerst aus Leberfett und Nahrungsfett und wenn das verbraucht ist, aus Fett welches über das Blut von den Fettzellen zur Leber transportiert wird. In der Leber ist also eher Fettmangel.

Zum Fettverbot bei Sodbrennen: Arzt wechseln.

Dauerhaft wenig KH? Klar, warum nicht?

Pflanzliches Fett ist OK, tierisches Fett ist meist besser. Verhältnis? Schei... drauf, Hauptsache Fett.


Fleischmenge: Ich esse manchmal am Tag mehr als 600 g. Vergiss diese Ratschläge.

Käse bremst oft die Abnahme. Darum sollte man damit sparsam sein.

Eigentlich sind in Eiern praktisch alle Vitamine bis auf Vitamin C enthalten.
Fleisch ist auch nicht vitaminarm.
Viele Lebensmittel werden heute mit Ascorbinsäure und Ascorbaten konserviert. Damit kann man ohne Probleme auch den Vitamin C-Bedarf decken.
Man braucht keine Supplemente. Die braucht mehr dein Apotheker (oder wer dir das Zeug sonst verkauft)

Den Stoffwechsel hält man mit schwankenden Nahrungsmengen/Energiemengen in Fahrt. Man sollte sich ab und zu ruhig mal richtig satt essen. Wenn es dabei dir Knitter aus dem Hemd zieht, ist das nicht schlimm. Das macht man ja nicht beliebig oft
 
AW: Fragen, Unklarheiten und irgendwie Bedenken

Zum Sodbrennen-Fettverbot stimme ich Tiga zu, gerade im Urlaub habe ich wieder festgestellt, dass zumindest bei mir Fett sogar dagegen hilft!
 

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