Keine Blutzuckerteststreifen mehr auf Rezept

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christoph2

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Liebes Forum.

Ich bin Diabetiker mit schwerer Insulinresistenz, und ehemals insulinpflichtiger. Seit meiner Ernährungsumstellung auf LCHF habe ich meinen Blutzucker unter Kontrolle, und benötige seit mehr als drei Jahren kein Insulin mehr. Die [unverschämt] teuren Blutzuckermessstreifen habe ich aber bisher immer auf Rezept weiter bekommen, und das ist aus meiner Sicht auch gut & richtig so, denn nur weil ich jetzt ohne Insulin auskomme, heißt das ja nicht, daß ich gesund [also kein Diabetiker] mehr bin. Damit ist es aber nun vorbei. Bei meinem letzten Arztbesuch erklärte mir die Arzthelferin, die AOK hätte sie darauf angesprochen, warum ich kein Insulin mehr nehme, und daß sie mir dann auch keine Teststreifen mehr rausgeben darf. Der Arzt bestätigte genau dies, und nun soll ich die Teststreifen selbst bezahlen, oder halt darauf verzichten. Mir ist schon klar, daß im Sozialgesetzbuch V das Wirtschaftlichkeitsgebot verankert ist, aber trotzdem bin ich durch diese Entscheidung ziemlich geschockt. Die Deutsche Gesellschaft für Diabetes sieht die Dinge genau wie ich, daß Blutzuckermessen [unabhängig vom Insulin] das wichtigste Instument für uns Diabetiker ist, das uns damit aus der Hand geschlagen wird. Hier wird definitiv am falschen Ende gespart.

Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen damit?
 
Nur weil etwas notwendig und sinnvoll ist, bekommt man es ja nicht zwingend auf Rezept.
Vermutlich bleiben die Streifen aber steuerlich absetzbar.

Wie oft musst du denn messen und sind alle Messungen wirklich notwendig?
 
Ich habe Diabetes Typ 2, ich bekomme keine Meßstäbchen bezahlt, nur wenn ein neues Medikament verordnet wurde, dann aber nur 1 Päckchen, alles andere muss ich selbst zahlen.

Du bist immer noch Diabetiker, nur diätetisch eingestellt sozusagen, also MÜSSEN die es bezahlen.

Ich kämpfe auch immer darum, aber bisher ohne Erfolg.
 
@tiga

Müssen muss ich gar nichts. Ich hab mich die Jahre einfach daran gewöhnt, und nutze die Werte als Steuerungsmöglichkeit. Es ist einfach kein gutes Gefühl nicht zu wissen wie hoch der Blutzucker ist. In der Anfangszeit [also: wo zum ersten Mal ein zu hoher Blutzucker festgestellt wurde] habe ich bestimmt 5-6 mal gemessen. Heute würde ich gerne mindestens 2 mal / 24 Std. messen. Ich vermute, daß diese Sch..Teststreifen viel billiger zu haben wären, wenn man Blutzuckermessen in die Hirne [aller Hirne] reinbekäme. Dann würde sich ein Bewußtsein entwickeln, wie wichtig BZ-messen ist, und wenn dies so normal und selbstverständlich wäre wie Zähne putzen, dann wäre auch alles bezahlbar.

@Anna-Lena

Genau - wir wissen, daß ein Diabetiker mit gut eingestelltem Blutzucker immer noch Diabetiker ist, aber die Entscheidungsträger in solchen Sachen wissen es nicht. Und die allermeisten Ärzte wissen es auch nicht, weil wir nämlich wissen, daß Ärzte in aller Regel nichts von Ernährungswissenschaft/Diabetologie verstehen.
Dann bau ich mir eben mein eigenes Gerät ;-P So!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz naiv gedacht: Schreibt Eure Kasse an, schildert wortreich, wie Ihr den Zuckerwert runtergebracht habt, und rechnet vor, wieviel Ersparnis sie damit haben, dass Ihr kein Insulin mehr braucht und bittet um eine Kulanzregelung, damit kein Rückfall kommt. Manchmal klappt‘s und die überweisen die Rechnungbeträge.
Bei einer anderen Sache hat es bei mir auf diese Art und Weise geklappt.

LG
Liliane
 
Genau - wir wissen, daß ein Diabetiker mit gut eingestelltem Blutzucker immer noch Diabetiker ist, aber die Entscheidungsträger in solchen Sachen wissen es nicht. Und die allermeisten Ärzte wissen es auch nicht, weil wir nämlich wissen, daß Ärzte in aller Regel nichts von Ernährungswissenschaft/Diabetologie verstehen.
Dann bau ich mir eben mein eigenes Gerät ;-P So!
Ja, das stimmt. Im Studium wird die Ernährung total vernachlässigt,ist quasi nicht vorhanden. :(

Ich messe derzeit den NBZ und immer mal wieder vor dem Essen und 1 und 2 Std. nach dem Essen. Und nachts, wenn ich wach bin.

Ich konnte ja schon einige Medikamente absetzen, weil durch Keto mein Zucker unter 100 war.
Dann bekam ich das leidige DAWN-Phänomen, damit schlage ich mich derzeit rum, ich kriege es einfach nicht in den Griff. Nehme jetzt wieder zweimal tägl. Metformin. Aber ohne Erfolg. Ich denke, dass die Werte ohne Metformin genauso wären.

Hast du Typ 1 oder 2?

ICh schau immer im Internet bei Ebay, manchmal habe ich Glück und ich bekomme die Teststreifen günstig, diesmal hatte ich weniger Glück, kosteten über 100 Euro.
 
Ganz naiv gedacht: Schreibt Eure Kasse an, schildert wortreich, wie Ihr den Zuckerwert runtergebracht habt, und rechnet vor, wieviel Ersparnis sie damit haben, dass Ihr kein Insulin mehr braucht und bittet um eine Kulanzregelung, damit kein Rückfall kommt. Manchmal klappt‘s und die überweisen die Rechnungbeträge.
Bei einer anderen Sache hat es bei mir auf diese Art und Weise geklapp
Das ist eine gute Idee, werde ich auf jedenfall mal probieren. Danke dir für den Tipp!!
 
Wie schon geschrieben, nur weil es sinnvoll oder notwendig ist, muss es die Kasse noch lange nicht zahlen.
Ordentlicher Zahnersatz gilt allgemein als förderlich für die Gesundheit, die Kasse zahlt deshalb aber noch lange nicht.
Wie sieht es mit einer Brille aus? Wie viel davon zahlt die Kasse?
 
nur weil es sinnvoll oder notwendig ist, muss es die Kasse noch lange nicht zahlen.
Ja, da hast du leider Recht.
Überall heisst es, dass man VORBEUGEN soll gegen allesmögliche, aber die Maßnahmen dazu, die werden nicht gezahlt.

Ich habe vor zwei Jahren bei der Kasse nachgefragt, ob sie mir die B-Vitamine verschreiben, um der Polyneuropathie vorzubeugen, es hieß nein, ich habe geheult, weil ich taube Zehen habe und da sagte der Sachbearbeiter doch glatt, ich bräuchte nicht weinen und keine Angst zu haben, die Amputation und die Reha würden selbstverständlich vollumfänglich bezahlt :(
 
ich bräuchte nicht weinen und keine Angst zu haben, die Amputation und die Reha würden selbstverständlich vollumfänglich bezahlt :(
Oh man, eigentlich gehört der für die Aussage mal ordentlich vermöbelt. Das kanns doch echt nicht sein.
 
Oh man, eigentlich gehört der für die Aussage mal ordentlich vermöbelt. Das kanns doch echt nicht sein.
Ja, da hast du Recht. Ich war nach dem Gespräch fix und fertig und habe stundenlang nur noch geheult.
Ich empfand es als kalt und letztlich auch als menschenverachtend, wie er das rüberbrachte.
 
Vielleicht kann man sich bei anderen KK erkundigen und ggf wechseln?
Arzt wechseln? Was ist denn die Diagnose -kein Diabetes mehr? Oralen Glukose Toleranztest beim Arzt machen um die Diagnose aufzufrischen?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Liliane

Das ist 'ne gute Idee. Ich spreche mit denen mal. Danke.

@Anna-Lena

Ich bin Typ II. Und dem Typen von der Kasse gehört die Fresse eingeschlagen. Die denken auch nicht langfristig, denn würde man in Vorsorge investieren, ließen sich viele Kosten vermeiden.

Habe bei db ein Gerät [wird wahrscheinlich B-Ware sein] für 1,-€ gefunden, und 200 Teststreifen dazu für 46,90 €. Mal sehen, ob die was taugen.
 
Die denken auch nicht langfristig, denn würde man in Vorsorge investieren, ließen sich viele Kosten vermeiden.
Das sehe ich ganz genauso. Und ich verstehe nicht, warum die Kassen nicht auch so denken, sie würden doch letztlich viel mehr verdienen, weil sie weniger Kosten für vermiedene Erkrankungen und vermiedene Operationen etc. hätten.

Was ist db?
 

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