Ketose, Cortison und Diabetes Typ 2

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hmpf. arg! Vor allm weil ja nicht jeder Diabetiker (Typ2) automatisch insulinpflichtig ist... sehr komische Anweisung. *kopfschüttel*

Die Leute haben, glaub ich, das Gefühl, dass sie durch die Insulinspritzen ja sowieso gut durch das Leben kommen. Dass Komplikationen der typisch diabetischen Art nicht ausgeschlossen sind, fällt nicht auf bzw. wird auch viel zu selten erwähnt find ich!

Das und noch viel mehr macht mir so Angst, wenn ich mir vorstell Kinder zu bekommen! Ich krieg es mit, bei ALLEN Kindern: sie vom Zucker fern zu halten ist so schwierig! Von allen Seiten kriegen sie Zuckerl, Schokolade und Eis... Auch wenn man für sie selbst kocht und so die gezuckerten Glaserln umgeht, kommt man spätestens um die Großeltern nicht herum...

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Wollte unser Arzt meiner Frau auch einreden, sogar ihre Freundin.

Argumentation war auch "dann kannst Du doch alles essen. Ist doch blöd, wenn alle beim Kuchen sitzen und du zuschaust."

Klaro, nur wenn das ausgeheilt ist kann sie sich auch ohne Spritzen einen halben Streuselkuchen reinziehen, ohne dass der B lutzucker entgleist.

Zu den Nebenwirkungen von Insulin und dem Zusammenhang mit einigen Krebssorten (7 fache Risiko) schweigt man, dann doch lieber den Kuchen?

Da fämllt mir nur das Udo Jürgens Lied "aber bitte mit Sahne..." ein.

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Barni schrieb:

Um in eine Ketoacidose zu rauschen, muss neben hohen BZ-Werten ein akuter Insulinmangel herrschen. Deswegen bekommen die Typ 2er keine. Ausnahme, die BSD produziert gar nichts mehr durch eine langjährige Erschöpfung. Die hängen aber schon längst an der Nadel.

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hi barni!

nachdem das mit meinem beruf eng zusammenhängt, würd ichs gern recht genau wissen...
warum es zur ketoazidose kommt, kann ich mir herleiten (anhand von patienten).
allerdings ist die thematik ja nicht soo einfach...

wie sieht es denn aus, wenn ein langjähriger, dann typischerweise übergewichtiger Diabetiker typ2 eine ausgeprägte insulinresistenz hat... insulin kommt ja noch von der BSD, nur sind die Zellen bzw deren rezeptoren nicht mehr empfindlich genug, damit der zucker(=energie) durchs insulin in die zelle gelangt..
kommt es dann nicht genauso zu einem versorgungsengpass von energie, weshalb dann der körper genauso wie beim typ 1 gezwungen ist, auf ketogenese umzuschalten, um an energie zu kommen?

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Warum sollte er umschalten, er misst doch genug "Treibstoff" im Blut.

Es wird nur nicht abgenommen, also schiebt er Insulin nach.

Wenn Du nun den Körper in Ketose versetzt und mit Intervalltraining die Insulinresistenz beseitigst, rauscht der Zuckerwert komplett in den Keller, das ist das, was bei uns passiert war.

Das Insulin ist doch immer noch im Blut und die BSP produziert noch Vollgas mit falsche Stellwerten.

Der langsamere Regelkreis ist nicht darauf abgestimmt, dass sich eine Insulinresistenz schlagartig auflöst.


Für eine Azidose muss Insulin fehlen.

D.H. m.E. nach, dass bei Norm-C-Peptid Wert da keine Gefahr besteht, aber das ist meine persönliche Meinung.

Notfallversorgung bei Acidose - Wasser wenn die Person noch ansrechbar ist, 2 Liter oder so, hier war eine Intensivschwester, die sollte das wissen, eventuell Natron geben.

Acidosen immer Notarzt holen, Acidose und ketone Ernährung und Diabetes gleich mit angeben.
Erstversorgung/Beatmung geniesst Vorrang.

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Die Acidosen im nicht ketonischen Zustand deuten doch auf Leberversagen hin, da diese nicht mehr umbauen kann?
ZB wenn die Nierenwege nicht mehr frei sind.

Aber so genau kenne ich mich da nicht aus.

Haben heute nur Ketosticks bestellt, da meinte der Apotheker Ketonkörper im Urin müssten Diabetiker auf jeden Fall vermeiden (??? hüstel,...???)

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Habe da keine Ahnung.Ich denke, man muss sich nach dem c-peptid-Wert richten.Wenn der nahe 0 ist, dann ist eine Ketoacidose bei Typ 2 möglich.
Ich bin vor der Diagnose 6 Monate mit Werten von 450mg rumgelaufen; jedoch war der c-Peptidwert bei der Diagnose knapp unter der untersten Grenze von Gesunden. Dadurch bin ich auch nicht in die Ketoacidose gerutscht.
Da bei einer Resistenz Unmengen von Insulin gebildet werden, denke ich mir, dass ein kleiner Teil davon doch in die Zellen kommt und damit eine Acidose verhindert.

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Ketonkörper müssten Diabetiker in Verbindung mit hohem BZ und Insulinmangel vermeiden. Deswegen bekommen die Typ-1er die Ketostix verschrieben.

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danke barni, für deine antwort.

habe jetzt mal schnell gegoogelt, und ja: typ2 kann genauso ketoazidotisch werden, nur ist das risiko deutlich geringer; die typ2 tolerieren höhere bz-werte (weiß ich eh auch aus erfahrung), was sich dann bekanntlich auf die spätfolgen auswirkt

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Michael62 schrieb:

Warum sollte er umschalten, er misst doch genug "Treibstoff" im Blut.

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Wie gesagt, wenn der zucker im blut bleibt, haben die zellen äußerst wenig davon; die einzelnen zellen sowie in weiterer folge bekommt der ganze körper nicht genug energie, da muss er sich was einfallen lassen, also setzt er fettsäuren aus dem speichergewebe frei, die er dann zu ketonen verarbeitet.

wir hatten einen patienten, das war ein junger mann um die dreißig, der ging mit 700mg/dl noch arbeiten.. er hatte in wenigen wochen sehr viel gewicht verloren. irgendwann wurde ihm unwohl, er wurde somnolent und wurde bei uns eingeliefert. Ketone +++, pH sauer (kurz vorm verrecken), elektrolytverschiebungen, eingeschränkte diurese und triglyzeride bei 15000(!) - zum vergleich: ich habe 35.
die hohen triglyzeride waren das resultat aus dem abgebauten fettgewebe, aus dem sich der körper ernähren musste.
diagnose: spät aufgetretener juveniler diabetes mellitus (=typ1). auslöser: vermutlich eine infektion.

trotz massig elyte-infusionen und therapeutischer BZ-senkung wurde sein zustand immer schlechter und wir mussten ihn intubieren. nach einigen wochen verließ er unsere intensivstation wieder. Nierenschaden hat er mitgenommen.

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Barni schrieb:

Habe da keine Ahnung.Ich denke, man muss sich nach dem c-peptid-Wert richten.Wenn der nahe 0 ist, dann ist eine Ketoacidose bei Typ 2 möglich.
Ich bin vor der Diagnose 6 Monate mit Werten von 450mg rumgelaufen; jedoch war der c-Peptidwert bei der Diagnose knapp unter der untersten Grenze von Gesunden. Dadurch bin ich auch nicht in die Ketoacidose gerutscht.
Da bei einer Resistenz Unmengen von Insulin gebildet werden, denke ich mir, dass ein kleiner Teil davon doch in die Zellen kommt und damit eine Acidose verhindert.

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Du hattest C-Peptid 450, jetzt 900, das heisst doch deine Pankreas regeneriert sich (entgegen jeder Schulmeinung).

Glückwunsch.

Falls Du Neuhochdeutsch kannst - vielleicht für dich interresant:
http://www.wheatbellyblog.com/2013/04/type-1-diabetes-cured/

Michael

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Israelische Wissemschaftler haben schon längst nachgewiesen, dass sich die Betazellen regenerieren können. Von 0 hochwärts.
Danke für den link, Michael, beherrsche nur Mittelhochdeutsch und Althochdeutsch.

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Hab mir den Link gestern Abend noch durchgelesen. Das war ziemlich das erste mal, das ich mir einen etwas längeren Text auf "Neuhochdeutsch" durchgelesen hab. Auch die Kommentare dazu.

War gar nicht so schlimm...
Und Interessant!

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Wenn Du Diabetiker bist, dann sind die Seiten (mit den Unterseiten) auch interessant

cureddiabetes.com

Die Studie aus Newcastle ist eher schwieriges Fachenglisch.

Hier ist eine verifiziere Eigenstudie, er hat es aber lange gemacht und anders, so dass er wieder mit KH-s normal essen kann, ohne die Newcastle Erkenntnisse

Er hat Grafiken mit ungesunder und geheilter Insulinresistenz mit Nüchten BZ und 2 Stunden BZ (FBS = Nüchtern Blutzucker, PPBS = 2 Stunden nach Essen Blutzucker, deutscher Fachbegriff postprandialer BZ ).

http://www.appropedia.org/Diabetes_mellitus_cured_-_George's_experience

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So, kurzes Update:
Nehme das cortison jetzt den - ich glaube - fünften Tag.
War bis heute Nachmittag in Ketose. Hab mich dann aber an den soeben selbst mit den kids gebacken Keksen vergriffen. Hab dann noch ein halbes Brot mit Frischkäse verdrückt mit viel Gemüse, Wurst und Käse!

Resultat: Der höchste Werte, den ich bei mir jemals gemessen hab, nämlich - 204.
Bin zwar immer noch in Ketose lt. Stix, aber vermutlich nicht mehr lange.

Heutiger NBZ war 101.

Werd jetzt mal schauen in welche Richtung sich der BZ verändert.

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Du könntest vielleicht mal probieren, die Insulinresistenz zu senken, dann geht auch der Heisshunger auf Brot weg.

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Der Heißhunger auf Brot/KH ist wirklich schon ganz selten. Jedoch an so Tagen wie gestern - beim Kekse backen mit den Kids - da kann ich dann einfach nicht anders!

Die paar Tage mit dem Cortison muss ich noch durchstehen, dann siehts alles wieder anders aus...

Heutiger NBZ: hohe 108 :???:

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NBZ 108 ist nicht ein Problem.

Meine Frau hatte 180-198 NBZ unter M etformin+Xelevia.
Beim E ssen bis 300.

Jetzt hat sie 78-90 NBZ OHNE medis !!!
108 1 Stunde nach Messen, 78-94 2 Stunden danach.

Freu Freu !!!

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Ein beneidenswerter Erfolg, Michael!

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Morgen ist wieder Kohlenhydrat - Belastungstest.

Ich bete schon, dass die Sprunghöhe nach einer Stunde und die Ausregelung sich deutlich verbessert hat.

Wenn Sie meine Werte hat, und die Mengen gesteigert sind, ist sie wieder so gesund wie jeder junge Mensch.

Ich drücke auch Dir die Daumen für eine zügige Heilung deiner insulinproduzierenden Zellen.

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Danke, Michael. Bei mir sind aber noch Insulin-Antikörper im Spiel. Wünsche deiner Frau morgen ein gutes Ergebnis!