Zu den Psychopharmaka:
Ich habe durch Citalopram nicht zugenommen, aber auch nur sehr schwer abgenommen. Meine Freundin hat durch Citalopram erheblich zugenommen, eine Bekannte jedoch hat abgenommen. Ist also ganz individuell.
Durch Olanzapin habe ich in drei Wochen unglaubliche 12 Kilo zugenommen. Ich hatte ständig Hunger, habe versucht, mich zusammenzureißen, aber durch Stofwechselumstellung trotzdem so rapide zugenommen. Das Medikament wurde darauf abgesetzt;
Abilify, das ich dann als Ersatz erhalten habe, hatte gar keine Wirkung gezeigt (weder gewichtstechnisch noch sonstwie).
Atosil hat das Gewicht bei mir nicht beeinflusst.
Amytriptilin hat in einem Jahr zu einer Gewichtszunahme von 15 Kilo geführt, wobei ich in der Zeit zugegebenermaßen meiner Ernährung gar keine große Aufmerksamkeit geschenkt habe. Gegessen, was da war, bis es weg war. Und dann eben nichts mehr für eine Weile.
Lithium hat zu einer Appetitsteigerung geführt, jedoch offenbar nicht zu einer Beeinflussung des Stoffwechsels. Das heißt, obwohl ich in der letzten Zeit, nachdem ich 7 Kilo mit Atkins abgenommen hatte, aufgrund psychischer Probleme die Diät abgebrochen habe, habe ich insgesamt nur 5 Kilo wieder zugenommen, definitiv durch fast ausschließliche Ernährung mit Süßigkeiten. Da kann ich das Lithium nicht beschuldigen! Trotz der medikamentenbedingten Appetitsteigerung lag es definitiv an meiner Zügellosigkeit und der Auswahl der "Nahrungsmittel". Erstaunlich, daß ich nur 5 Kilo zugenommen habe.
Man kann also pauschal gar nicht sagen, durch welche Psychopharmaka man eher ab- oder eher zunimmt; da reagiert jeder ganz anders. (Wer sich übrigens über den merkwürdigen Medikamentenmischmasch wundert: ich wurde mehrfach fehldiagnostiziert, wie viele psychisch Kranke, und nicht ganz richtig behandelt. Letztenendes war das gute alte Lithium die Rettung.)
Zum Cortison:
Beim Cortison ist es meiner Erfahrung nach (durch die Arbeit in der Kinderklinik) schon so, daß man zum Teil erheblich zunimmt; dies jedoch verschwindet nach Absetzen der Medikamente langsam wieder und ist auch dosisabhängig. Die Zunahme ist hormonell bedingt und kaum durch Ernährung zu steuern. Wie gesagt aber auch dosisbedingt. Und bei einem begrenzten Zeitraum tritt das Problem evtl gar nicht erst großartig auf. Und Gesundheit geht vor Figur!
LG,
Michaela