Rindertalg, Rinderfett, Rindernierentalg

http://www.lebensmittellexikon.de/r0000350.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Talg

Wir sind seit neustem im Besitz einer Friteuse und mein Mann wollte natürlich seine "Achtung Carb Alarm" Pommes wie die Belgier in Rindertalg fritieren.

Zum Glück habe ich gerade rausgefunden, dass ein Fleischer im Dorf Rindertalg als Vogelfutter verkauft (nachdem ich in den letzten Jahren schon an versch. Stellen vergeblich danach gefragt hatte).

Rindertalg (der weiße, helle Talg, auf franz. Premier Jus) eignet sich hervorragend zum fritieren, da er hocherhitzbar ist. Kein großartiges Spritzen, dezenter Geruch, sehr guter Geschmack und gute Verträglichkeit (kein Nachgeschmack, Aufstossen etc.).

Ich habe vorher noch nie was von Rindertalg gehört, in D scheint er ziemlich aus den Küchen und Fleischtheken verschwunden zu sein, zumindest in den Ecken, in welchen ich bisher gelebt habe.

In Netz findet man nicht viel, wenn eher als Futter für Haustiere oder in älteren oder ausländischen Rezepten (Stollen und Plumpudding).

Ich könnte mir vorstellen, dass er auch zum Fleisch anbraten gut geeignet ist. Werde ich mal austesten und dann hier berrichten.

Hatte letztens gleiches vor und bei zig Fleischereien und Schlachthöfen angerufen. Einer wollte mir was auslassen, wäre aber erst ab 25kg was geworden. Ein anderer sagte mir, dass das normaler Rindertalg nicht zum frittieren geeignet wäre. Es müsse erst speziell verarbeitet werden.
Habs dann erstmal gelassen.

Wie sind denn deine Erfahrungen mit Rindertalg in der Zwischenzeit?

R0mY schrieb:

Wie sind denn deine Erfahrungen mit Rindertalg in der Zwischenzeit

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Soweit bin ich noch nicht. Ich bin ja auch erst kurz dabei mit Keto, da taste ich mich nach und nach ran an das selbstmachen.

PerditaX schrieb:

Ich habe vorher noch nie was von Rindertalg gehört, in D scheint er ziemlich aus den Küchen und Fleischtheken verschwunden zu sein, zumindest in den Ecken, in welchen ich bisher gelebt habe.

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Ich habe "NannyOggs Kochbuch" zu Hause, da kommt Rindertalg ab und zu drin vor, auch in englischen Kochbüchern (eher in älteren, oder in sehr traditionellen Gerichten) ist der mir schon begegnet, aber hierzulande habe ich noch nie irgendwo Rindertalg gesehen...dabei ist da ja auch "nur" das Gegenstück zu Schweineschmalz, jetzt wo ich darüber nachdenke, wundert es mich fast warum das so wenig in der Küche genutzt wird.

Ich koche Rinderknochen und Rinderbrustbein aus. Dabei fällt neben Fleisch und Brühe auch eine Menge Fett an.

Dieses separiere ich sorgfältig vom Wasser. Falls es bei Zimmertemperatur länger stabil bleiben soll, erhitze ich das gereinigte Fett solange auf etwas über 110 Grad, bis keine Blasen mehr aufsteigen. In dem Zustand ginge es auch zum Frittieren.

Meistens spare ich mir diese Zusatzprozedur, denn für die meisten Anwendungen geht es auch so.

Ich verwende Rindertalg als Bratfett, für Rührei, Blutpudding, Energieriegel, Gemüsepürree

Düsentrieb schrieb:

Ich koche Rinderknochen und Rinderbrustbein aus.

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Düsentrieb schrieb:

Ich verwende Rindertalg als Bratfett, für Rührei, Blutpudding, Energieriegel, Gemüsepürree

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Das ist dann zwar Rinderfett, aber kein Rindertalg.
Rindertalg ist das Nierenfett vom Rind

Eher nicht
beim Lebenmittellexikon.de steht: "Rindertalg ist ein Schlachtfett und wird aus den fettreichen Teilen des Rindes gewonnen"

Und damit ist das gesetzt?
Frag doch mal jemanden, der sich mit so etwas auskennt, also z.B. einen Metzger.

Nur weil man im Netz irgendwo etwas findet, stimmt dies ja nicht gleich.

Ich verwende Rindertalg (also das Nierenfett) unter anderem auch zur Herstellung von Seife. Dabei wird auf Grund der unterschiedlichen Verseifungszahlen recht schnell deutlich, dass es eben nicht egal ist, von welcher Stelle vom Rind das Fett stammt. Das Fett um die Muskeln hat auch eine andere Farbe.

Das mit der Seife klingt ja mal interessant.

Rindertalg hat meine Mutti schon mal bei Amazon oder eBay gekauft. Gab ne Feier und sie wollte unbedingt belgische Fritten anbieten. Ist aber schon ne Weile her.

Weisst du vielleicht, ob man das Nierenfett, sobald es ausgelassen wurde, so zum frittieren geeignet ist?
Ein Schlachter meinte (vlt war er deinformiert), und oben schon erwähnt, dass das so nicht ginge und es erst speziell aufbereitet werden müsse damit es hitzestabil wird.
Würde so gerne mal mit Rindertalg arbeiten bin mir aber echt noch unsicher.

Das Nierenfett mal ordentlich auslassen und dann den Talg in entsprechenden Portionen abfüllen und im Kühlschrank lagern.
Für Fritten sollte es so gehen, um wirklich heiß zu braten, würde ich aber eher Kokosöl nehmen

Und nur weil du es sagst?
Warum sollte denn so ein allgemeiner Name nur für ein spezielles Organfett gelten?

Als Talg wird das besonders harte Fett bezeichnet. Nimmt man anderes Fett, so erhält man eher Schmalz.

Natürlich ist Sprache hier nicht absolut trennscharf.

Tante Wikipedia und Onkel Google können durchaus bei Begrifflichkeiten helfen.

Nach dieser Definition handelt es sich bei meinem Fett um Talg.
Wikipedia behauptet betreffend Rindertalg dasselbe wie das Lebensmittellexikon

Ich habe schon mit Rindertalg frittiert, das klappt gut. Die besten Pommes haben wir aber mit einer 50/50 Mischung Rind und Palme gemacht.

Nach meinem Wissen ist Rindertalg das ausgelassene Fett der/um die inneren Organe. Es enthält eher gesättigte Fettsäuren, daher auch die Eignung zum Frittieren.
Die Beschaffenheit hängt aber auch von der Fütterung ab. Ich hatte auch schon mal welches von Biorindern. Das war deutlich weicher.

Pommes gehen bei mir ja momentan schlecht. Vielleicht mal ne Hand voll nach dem Halbmarathon. Ob das okay ist, weiss ich noch nicht.

Wo hattest du denn den Rindertalg her?

Hab auch noch unraffiniertes rotes Palmöl vom Afro-Shop hier. Soll gut für Fleisch, Fisch und Gemüse sein. Bisher noch nicht getestet. Das Palmöl, was du meinst, ist aber bestimmt das raffinierte, weisse, gell?

Ja, ganz normales. Den Talg hatte ich vom lokalen Schlachter und einmal von einem Fleischsupermarkt.

PerditaX schrieb:

Ja, ganz normales. Den Talg hatte ich vom lokalen Schlachter und einmal von einem Fleischsupermarkt.

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Ich telefoniere morgen mal rum. Vielleicht komme ich nun endlich auch in den Genuss.

Und wie @tiga schon schrieb, kommt es (lt. diesem Angebot hier https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre=https://www.ebay.de/ulk/itm/232711781708 ) von den Rindernierenstollen.

Und dabei steht, dass es raffiniert ist, weiss und geruchslos. Kann mir nun auch denken, warum der Schlachter mir sein ausgelassenes nicht empfehlen wollte, wenns arg riecht und verunreinigt ist. Aber vielleicht ist das ja das Geheimnis des guten Geschmacks?

War deins denn auch so weiss und geruchsfrei? @PerditaX

Das ist ja interessant, dass ebay glaubwürdiger sein soll als Wikipedia und Lebensmittellexikon ....

Mein Fett ist selbstverständlich NICHT geruchfrei.
Das ist auch gut so, denn ich suche den Geschmack.
Wenn dieses Aroma nicht passt, kann ich eines meiner anderen Fette und Öle verwenden

Kokosöl
Kakaobutter desodoriert oder mit vollem Aroma
rotes Palmfruchtöl
Schweineschmalz
Olivenöl extra vergine
Gänseschmalz

Nein, ich wollte damit nur sagen, dass im Angebot halt geschrieben wird, dass deren Talg aus den Nieren stammt. Weil ja die Aussage ja war, dass der Talg, (den ich zum frittieren haben möchte), aus allen fettreichen Bereichen des Rindes kommen kann, wo tiga ja meinte, dass dieser aus den Nieren gewonnen wird.

Hatte das iwie so in Erinnerung. Verzeiht, wenn ich da falsch lag.


Eine schöne Liste an Zutaten hast du da. Gänseschmalz mag ich auch gern. Kakaobutter hab ich auch noch daheim in so Drops. Leider ohne Etikett. Hab bisher leider keine Verwendung dafür gefunden.