Sind rotes Fleisch und Milch doch gesund?

Ketoforum

Help Support Ketoforum:

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

wisgard

Stamm Mitglied
Registriert
16. Juli 2016
Beiträge
433
Reaktionspunkte
240
Neue Studie: Sind rotes Fleisch und Milch doch gesund?
Eine Studie bringt Überraschendes hervor
Von Caroline Staude und Björn Strauss

https://www.tag24.de/nachrichten/ka...fleisch-und-milch-doch-gesund-1002622#article

Hamilton - Achtung! Veganer und Vegetarier jetzt bitte alle mal "weglesen"! Denn: Was bisher als ungesund galt, ist jetzt offenbar doch wieder gesund. Eine neue Ernährungsstudie legt uns den Konsum von rotem Fleisch und Milchprodukten sogar nahe!

Beide tierischen Produkte sollen nun doch besser sein als ihr Ruf. Bisher wurde immer gepredigt, weder Milchprodukte noch rotes Fleisch, zum Beispiel vom Rind oder Lamm, sollten zu oft auf dem Speiseplan stehen. Die bislang größte internationale Studie zum Thema Ernährung sagt uns nun aber genau das Gegenteil.

Ja was denn nun? Viel Milch trinken, viel Rindfleisch essen? Oder lieber gar nichts davon? In der so genannten „Pure“-Studie stellt der kanadische Forscher Andrew Mente vom >> Population Health Research Institute in Hamilton fest, dass sowohl rotes Fleisch als auch sämtliche Milchprodukte ein besonders wichtiger Teil des Speiseplans und besonders wichtig für ein gesundes Herz sind.

Die Ergebnisse seiner Studie stelle Mente auf dem Europäischen Kardiologenkongress in München seinen Kollegen vor. Seine Schlussfolgerungen basieren auf einem Punktesystem, mit dem er und sein Team die Ernährung der Studienteilnehmer bewerteten.

Für die >> Pure-Studie wurden gut 138.500 Probanden aus 21 Ländern im Durchschnitt 7,4 Jahre begleitet. 35 Punkte waren die Höchstpunktzahl und galt als Bestwert. Eine Person, die diesen Wert erreichte, hat die besten Voraussetzungen für ein langes und vor allem gesundes Leben dank der richtigen Ernährung. Je höher die Punktezahl, desto geringer die Wahrscheinlichkeit früh zu sterben!

Doch warum kommt der Forscher nun zu dem Schluss, dass rotes Fleisch und Milchprodukte doch gesundheitsfördernd sind und weniger schädlich, als gedacht? Und dass, obwohl viele Mediziner seit Jahren vor übermäßigem Konsum dieser Lebensmittel warnen…

Mente sieht die derzeit geltenden Ernährungsempfehlungen als veraltet an, denn sie würden zu großen Teilen auf alten Studien basieren, die zudem nur in den Industriestaaten realisiert wurden. Bei „Pure“ dagegen untersuchte man auch Länder, in denen es an bestimmten Lebensmitteln mangelt. Es wurden unter anderem Daten in Staaten des Mittleren Ostens, Südasien und Afrika gesammelt.

"Wir sollten uns von der Fettrestriktion lösen“, sagte der Wissenschaftler beim Kardiologenkongress laut der „Ärztezeitung“. Er rate besonders von fettreduzierten Produkten ab. Menschen, die besonders viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, sollten den Konsum reduzieren, so Mente.

Laut der „Pure“-Studie sollten wir alle pro Tag nicht mehr als 54 Prozent Kohlenhydrate zu uns nehmen. 28 Prozent Fett und 18 Prozent Proteine sollten uns unsere Lebensmittel liefern. Zweimal in der Woche sollte Fisch auf dem Speiseplan stehen, täglich dagegen 1,5 Portionen rotes Fleisch, drei Portionen Milchprodukte, dazu Nüsse und Hülsenfrüchte und insgesamt acht Portionen Obst und Gemüse. So bleibt das Herz - angeblich - lange gesund.

Es gibt natürlich auch kritische Stimmen zu den Ergebnissen des kanadischen Forschers. Man könne schließlich keine generelle Ernährungsempfehlung für alle Menschen herausgeben. Die optimale Ernährung sei von der jeweiligen Person abhängig und von Land zu Land unterschiedlich.

Egal! Wer jetzt also beherzt in ein frisch gebratenes Rindersteak beißen möchte: Guten Appetit!


Das ist ja nicht so ganz neu. Hier ein Artikel aus der Ärztezeitung von 2017:

Fettreiche Kost
Megastudie stellt Empfehlungen zur Ernährung auf den Kopf
Fettarme Kost ist nach den Ergebnissen einer großen Studie offenbar nicht mehr zu empfehlen. Wider Erwarten sinkt bei hoher Zufuhr gesättigter Fettsäuren das Sterberisiko sogar.

Von Veronika Schlimpert

https://www.aerztezeitung.de/medizi...udie-stellt-empfehlungen-ernaehrung-kopf.html

BARCELONA. Aktuelle Ernährungsempfehlungen müssen nach neuen Erkenntnissen aus der PURE-Studie offenbar über Bord geworfen werden. Den Gesamt-Fettanteil auf weniger als 30 Prozent der Energiezufuhr zu beschränken, wirkt demnach nicht lebensverlängernd.

Auch die seit langem postulierte Empfehlung, möglichst wenig gesättigte Fettsäure zu konsumieren, kann offenbar ad acta gelegt werden; derzeit wird ein Anteil von weniger als zehn Prozent der Energiezufuhr empfohlen.

Für die PURE-Studie wurden 135.335 Menschen aus 18 Ländern in sieben Regionen der Welt (Nord- und Südamerika, Europa, Mittlerer Osten, Südasien, China, Südostasien und Afrika) zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und über einen Zeitraum von 7,4 Jahren nachbeobachtet.

Viel Fett = langes Leben?
Ergebnis: Probanden mit einem hohen Fettanteil in der Ernährung lebten deutlich länger als jene mit niedriger Fettzufuhr (höchstes vs niedrigstes Quintil). Die Gesamtmortalität lag signifikant um 23 Prozent niedriger.

Selbst ein erhöhter Konsum gesättigter Fettsäuren ging im Vergleich mit einer 14 Prozent geringeren Sterberate einher, bei einfach gesättigten Fettsäuren war sie um 19 Prozent und bei mehrfach gesättigten Fettsäuren um 20 Prozent geringer.

Eine hohe Zufuhr von Kohlenhydraten ging dagegen mit einem um 28 Prozent erhöhten Sterberisiko einher.

Lieber Fett als Kohlenhydrate
Dr. Andrew Mente von der McMaster University im kanadischen Hamilton hält aktuelle Ernährungsempfehlungen aufgrund dieser Ergebnisse für fragwürdig. "Wir sollten uns von der Fettrestriktion lösen", kommentierte der an der Studie beteiligte Epidemiologe beim ESC-Kongress.

Menschen mit einem hohen Kohlenhydratanteil in der Ernährung (>60 Prozent) sollten diesen auf ein gemäßigtes Maß reduzieren. Von einem hohen Fettanteil gehe dagegen keine Gefahr aus. Von fettreduzierten Lebensmitteln rät Mente ab.

Dreimal Obst und Gemüse reichen
In der PURE-Studie wurde zudem der Zusammenhang zwischen dem Konsum von Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten und der Gesamt- sowie der kardiovaskulären Mortalität untersucht. Probanden mit drei bis vier Portionen pro Tag (etwa 375 g) hatten dabei im Vergleich zu Probanden mit weniger als einer Portion pro Tag ein um 22 Prozent geringeres Sterberisiko als. Noch höhere Zufuhr brachte keinen weiteren Lebenszeit-Gewinn.

Bisher raten Leitlinien zu täglich mindestens fünf Portionen Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchten (≥ 400 g). In weniger entwickelten Ländern seien die ebenso gesundheitsfördernden drei bis vier Portionen wahrscheinlich realistischer zu erreichen. Nach den Daten sei zudem rohes Gemüse gesünder als gekochtes.

Erstaunlicherweise war der Einfluss einer ballaststoffreichen Ernährung auf die kardiovaskuläre Mortalität nur gering und statistisch nicht signifikant (Hazard Ratio: 0,89). Ein hoher Fett- und Kohlenhydratanteil wirkte sich ebenfalls weder vor- noch nachteilig aus.

Begrenzte Aussagekraft
Wie lässt sich aber die Reduktion der Gesamtmortalität erklären? Nach Ansicht von Studienleiterin Dr. Mahshid Dehghan von der McMaster University könnte die Ernährungsweise auch die Prävalenz anderer Erkrankungen wie Krebs- und Atemwegserkrankungen beeinflusst haben. Ein Einfluss von Störfaktoren schließt die Epidemiologin weitgehend aus.

Die Aussagekraft der Studienergebnisse ist allerdings begrenzt, räumen die Autoren ein. Die Angaben zur Ernährung wurden nur zu Studienbeginn erfasst. Es gibt keine Angaben zur Zubereitung der Nahrungsmittel, also ob zum Beispiel frittiert oder gebraten wurde. Und auch der Anteil der als besonders schädlich geltenden Transfette wurde nicht erfasst.

 

Mente sieht die derzeit geltenden Ernährungsempfehlungen als veraltet an, denn sie würden zu großen Teilen auf alten Studien basieren, die zudem nur in den Industriestaaten realisiert wurden. Bei „Pure“ dagegen untersuchte man auch Länder, in denen es an bestimmten Lebensmitteln mangelt. Es wurden unter anderem Daten in Staaten des Mittleren Ostens, Südasien und Afrika gesammelt.

Die Angaben zur Ernährung wurden nur zu Studienbeginn erfasst.

Hört sich nach ziemlich viel Fehlerquellen an. Aber dass übermäßiger Kohlenhydratkonsum ungesund ist, setzt sich wohl langsam durch. Und 400 Gramm Gemüse ist immer noch eine ganze Menge, das schaffen doch die wenigsten, die nicht Vegetarier sind oder sich wirklich bewusst/planmäßig ernähren.
 
Die Studie hat ziemlich viele Schwächen, davon ab das es sowie so eine schwache Befragungsstudie ist:
-eine der größten: die größten Carb-Esser/ zunehmende % Carbs in der Ernährung -> die ärmsten Leute/desto ärmer, im Anhang der Studie sieht man dann das in vielen dieser Ländern sowas wie weißer Reis neben der Carb-Quelle auch noch die größte Proteinquelle ist. Also Mangelernährung...aber ja sicher das liegt dann an den Carbs...nicht daran das die völlig Nährstoff unterversorgt sind und dann vergleicht man das mit Ländern wie Schweden..nicht sehr sinnvoll.
-es gibt nur drei wohlhabende Länder unter den untersuchten
-von Assoziationsstudien aus (Studien die niemals Kausalität herstellen könne) Ernährungsempfehlungen abzugeben ist unseriös
-keine Unterscheidung der Qualität der Nahrungsmittel/Carbs
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört sich nach ziemlich viel Fehlerquellen an. Aber dass übermäßiger Kohlenhydratkonsum ungesund ist, setzt sich wohl langsam durch. Und 400 Gramm Gemüse ist immer noch eine ganze Menge, das schaffen doch die wenigsten, die nicht Vegetarier sind oder sich wirklich bewusst/planmäßig ernähren.

400g Gemüse schaffe ich locker jeden Tag, ich hab nur immer öfter keine Lust dazu. Dabei mag ich Brokkoli doch sehr gerne.
Ich pansche mir dann lieber nen Smoothie oder Proteinshake zusammen, werf da Gemüse oder Ballaststoffe rein.
 
400g Gemüse schaffe ich locker jeden Tag, ich hab nur immer öfter keine Lust dazu. Dabei mag ich Brokkoli doch sehr gerne.
Ich pansche mir dann lieber nen Smoothie oder Proteinshake zusammen, werf da Gemüse oder Ballaststoffe rein.

In Brühe zerkleinern mach ich auch manchmal, ist praktisch für unterwegs. Zu Hause klappt das einigermaßen, aber wenn es schnell gehen soll, dann ist ein belegtes Brot halt einfacher.
 
Die Studie hat ziemlich viele Schwächen, davon ab das es sowie so eine schwache Befragungsstudie ist:
-eine der größten: die größten Carb-Esser/ zunehmende % Carbs in der Ernährung -> die ärmsten Leute/desto ärmer, im Anhang der Studie sieht man dann das in vielen dieser Ländern sowas wie weißer Reis neben der Carb-Quelle auch noch die größte Proteinquelle ist. Also Mangelernährung...aber ja sicher das liegt dann an den Carbs...nicht daran das die völlig Nährstoff unterversorgt sind und dann vergleicht man das mit Ländern wie Schweden..nicht sehr sinnvoll.
-es gibt nur drei wohlhabende Länder unter den untersuchten
-von Assoziationsstudien aus (Studien die niemals Kausalität herstellen könne) Ernährungsempfehlungen abzugeben ist unseriös
-keine Unterscheidung der Qualität der Nahrungsmittel/Carbs

ich gebe dir Recht mit deinen Einwänden.
Aber ich bin ja schon froh, wenn man sich von "offizieller" Seite überhaupt erst mal dazu herabläßt, die im Moment üblichen Ernährungsempfehlungen zu hinterfragen. Das Thema ist immer noch ein lahmer Gaul, den man schieben muß, damit der mal in die Hufe kommt. :)
 
Oben