Stärkerer Muskelkater und sehr schlechte Regeneration

Hallo,

Lebe nun seit 2 Wochen ketogen. Mein Limit liegt zurzeit so bei 20g KH pro Tag. Manchmal sind es auch ein paar Gramm mehr, aber immer deutlich unter 30g.

Zu Beginn habe ich mich extrem schlapp gefühlt. Ist jetzt etwas besser, aber immernoch nicht gut.
Jedenfalls war am Montag ein Lauf, auf den Ich mich schon lange gefreut habe, also bin ich auch mitgelaufen, obwohl ich mich noch ziemlich schlapp fühlte.
Ich bin da etwa 3.5 Stunden gelaufen.
Am nächsten Tag hatte ich sehr starken Muskelkater. Viel viel stärker als ich sonst hätte, bei so einem Lauf. Der Muskelkater entsprach in etwa dem, den ich nach einem 12h Lauf habe.

Zudem musste ich feststellen, dass die Regeneration sehr schlecht war. Normalerweise regeneriere ich ziemlich schnell und bin den Muskelkater innerhalb von 2 Tagen los. Mittlerweile ist fast 'ne Woche vergangen und mein Muskelkater ist immernoch sehr ausgeprägt.

Das bin ich absolut nicht gewohnt. Muss wohl an der Ernährung liegen.
Wo genau könnte das Problem sein.
Bin zurzeit bei etwa 1.2g Protein / kg Körpergewicht. Reicht das nicht?
Muss ich da noch höher gehen?
Oder an was kann das sonst liegen???

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

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Du musst bedenken, dass ein Erwachsner mehrere MONATE benötigt, um sich biochemisch und hormonell auf den Fettstoffwechsel umzustellen.

Und wenn man sich schon schlapp fühlt, sollte man keine Bäume ausreißen - also auch besser auf den Körper hören.

EW-Menge müsste passen, aber es kann ganz woanders liegen.
Supplementierst du?

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2 Wochen ist nicht viel. Der Witz für ketogene Ernährung zum Training ist ja, dass mehr Mitochondrien gebildet werden, weil der Energiedurchsatz von Ketonen nicht so hoch ist. Die neuen Mitochondrien können dann am besten mit den Ketonen umgehen. Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Dreco spechen in "Funktionelle Histologie" Seite 11 von einer Lebensdauer von 10-20 Tagen für ein Mitochondrium. Also kann man davon ausgehen, dass in 20-40 Tagen die meisten Mitochondrien erneuert sind.
Das kann zumindest Schlappheit erklären. Wie das mit dem Muskelkater zusammenhängen kann, weiß ich nicht, hängt sicher vom erklärungsmodell für Muskelkater ab.

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Du bist noch mitten in der Umstellung.
Wenn du erst mal richtig dabei bist (in ein paar Wochen) wirst du feststellen, dass kleine Verletzungen deutlich schneller heilen und ich hatte nach einer Weile gar keinen Muskelkater mehr. Schon kleine Mengen KH verlangsamen die Wundheilung dabei merklich

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Hallo Bursbeli, darf ich fragen was das für ein Lauf war bzw. wieviele km? 3,5h sind schon enorm. Hast du das tatsächlich ohne Kohlenhydrate durchgezogen?? Das das funktioniert zweifel ich in keinem Fall an, jedoch bin ich fest davon überzeugt, dass man mit Kohlenhydraten schneller unterwegs ist und es konnte mir bisher keiner das Gegenteil beweisen.

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Also ich habe die Erfahrung auch gemacht. Bei mir kam neben einem nicht mehr enden wollenden Muskelkater noch ein drastischer Leistungsabfall hinzu. Ich bin Schwimmerin und brauche sowohl Kraft, als auch Ausdauer und es sollte auch mal schnell von 0 auf 100% gehen können.
Ging gar nichts mehr und ernährte mich knapp 3 Monate LC mit um die 80 gr/d

Heute habe ich mich so um die 100 bis 150 gr. Kh/d eingependelt. Fühle mich super und mein Muskelkater ist auch wieder nach 2 Tagen verschwunden.

Mein Gewicht halte ich, da ich derzeit keinerlei Energie einspare. Es steht ein für mich wichtiger Wettkampf an, daher will ich meinem Körper kein Defizit antun, was ja auch die Leistungsfähigkeit beeinflussen würde.

3 Tage vor Wettkämpfen fülle ich so nach und nach meine KH Speicher auf. Esse dann vermehrt KH haltiges Gemüse, sowie Reis. Ich bin für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, dass ein Leben in Ketose für mich keine Option ist.

Gesünder und bewusster ernähren, ja. Aber ich sehe für mich, als gesunden, sehr sportlichen Menschen keinen Anlass, meinen Körper auf Fettstoffwechsel umzustellen.

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klar, ob Ketose was für einen ist oder nicht, ist sicherlich bei jedem anders.
Mit 80g/d warst Du natürlich nicht in Ketose/Fettstoffwechsel.

Für mich verfestigt sich immer mehr der Eindruck, dass man mit diesem Zwischen-LC (nicht HighCarb ab 100g/d, aber auch nur so ein bissel LowCarb) eher die Nachteile von LC und HC vereint, und die Vorteile außen vor lässt.

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Das sehe ich auch so. Wenn man die Umstellung erst mal geschafft hat, läuft es in Ketose super.
Nicht ketogenes LowCarb ist wohl eher was für Masochisten

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Mittlerweile bin ich ja schon 1 Monat dabei. Hätt nicht gedacht, dass das jetzt schon ein Monat ist.

Ich fühle mich Energie mässig mittlerweile etwas besser, wenn auch immernoch meilenweit entfernt vom Energieniveau als ich auf KH lief...:lol:

Mir wurde bewusst, dass mein Körper scheinbar vorher immer nur auf KH lief, selbst wenn ich Ausdauersport gemacht habe, da ich intuitiv immer wieder KH nachgeschoben habe. Also hat mein Körper hier vermutlich einiges nachzuholen bzgl. Fettstoffwechsel.

Mittlerweile habe ich zumindest wieder soviel Energie, dass ich vor 2 Tagen wieder begonnen habe täglich Rad zu fahren. Wenn auch zur Zeit nur sehr kleine Touren (25-30km). Zuvor ging nichts mehr, bin nach kurzer Zeit gleich kollabiert...

Aber eines ist mir extrem aufgefallen:

Der Körper fühlt sich nun bei Leistung völlig anders an als zuvor. Ich habe nicht die Energie wie vorher (hoffentlich kommt das noch), aber wenn ich drücken muss, wie z.B. schnell den Hügel rauf, dann ist die Energie die ich habe konstant da. Vorher auf KH, konnte ich zwar extrem drücken für eine gewisse Zeit, die Leistung fiel dann aber schnell ab. Jetzt kann ich einen kompletten Hügel raufflitzen und bin oben trotzdem nicht erschöpft. Das ist irgendwie schräg. Auch körperlich fühlt es sich ganz anders an. Ist schwer zu erklären. Das Gefühl in den Muskeln ist ganz anders.
Irgendwie seltsam, dieses Gefühl, aber da muss man sich wahrscheinlich dran gewöhnen...

Auch verliere ich nicht mehr so Gewicht wie zuvor. Das hat mir echt Angst gemacht. Meine Haut wurde sehr sehr dünn, da der Körper scheinbar versuchte sämtliches Hautfettreserven zu mobilisieren.

Und das obwohl ich extra zum Dagegenhalten viel zu viel Fett gegessen habe (etwa das 3fache an Kalorien, die nötig wären).

Ich vermute, dass meine Zellen einfach Nicht so viel Ketone verarbeiten konnten, wie nötig gewesen wäre. Weil die Zellen deshalb aber immer "geschrien" haben, dass Sie zuwenig Energie bekommen, hat vermutlich der Rest des Stoffwechsels gedacht: OK, produzieren wir and Ketonen was wir haben. So wurde dann auch wohl völlig unnötig das Körperfett abgebaut.
Weil das Problem ja eben daran gelegen haben könnte, dass die Zellen, gar nicht so viele Ketone verarbeiten konnten.
So landeten dann die ganzen Ketone im Urin, wo ich Sie dann ja auch mit höherer Konzentration messen konnte.

Ist nur so eine Theorie, die ich mir gebastelt habe, um mir zu erklären, was bei mir so ablief.
Das würde aber auch bedeuten, dass für jemand, der damit abnehmen will, es am besten funktioniert, solange der Körper sich noch nicht an den Fettstoffwechsel angepasst hat, da man dann sogar das mehrfache an Fett Essen kann und trotzdem rasend Gewicht verliert, weil die Ketone eben nicht benutzt werden können.
Dafür hat man dann aber auch keine Energie...

Egal.
Wäre interessiert, was andere für Erklärungen für meine Erfahrungen haben.

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Hmm... dass man sein Körperfett auspullern kann, funktioniert nur bei Fabelwesen.
Ketone im Urin sind ja messbar mit Ketostix. Die höchste Menge die dort angezeigt wird, ist 160mg/l. Bei dieser Konzentration kannst du also in 6 Litern Urin ein Gramm ketone herausbefördern. Um also 1kg über den Urin abzunehmen, bedarf es 6 Kubikmeter Urin.

AW: Stärkerer Muskelkater und sehr schlechte Regeneration

Interessant. Wo ging dann die ganze Fettenergie hin???
Und wieso hat mein Körper soviel Körper-(Haut)fett abgebaut, wo das doch gar nicht nötig gewesen wäre?

Würde mich wirklich interessieren, da ich bei den ganzen Stoffwechselgeschichten immernoch nicht wirklich den Durchblick habe...

AW: Stärkerer Muskelkater und sehr schlechte Regeneration

ich glaube der Körper baut das Fett gleichmäßig ab. Ich fand zum Beispiel nie, dass ich fette Arme habe, habe aber jetzt schon 2 glieder aus dem Band der Uhr rausgenommen und sie schlabber schon wieder.

Ich kann bei mir so grob sagen -10 kg = -10% Umfang an Körper und Extremitäten; mit einer Ausnahme

AW: Stärkerer Muskelkater und sehr schlechte Regeneration

Bursbeli: was sagt denn die Waage?
Um den Abbau kommst du nicht umhin, und wo dein Körper abbaut, kannst du auch nicht steuern, dass ist genetisch bedingt.
Die meisten hier haben genug Fettreserven, bei deren Verschwinden sie sich immer freuen.
Wieviel Kalorien mehr isst du denn jetzt?

AW: Stärkerer Muskelkater und sehr schlechte Regeneration

was sagt denn die Waage?

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Ich habe in den letzten 3 Wochen etwa 3Kg abgenommen. Ziemlich viel dafür, dass ich ja eigentlich nicht abnehmen möchte.

Um den Abbau kommst du nicht umhin, und wo dein Körper abbaut, kannst du auch nicht steuern, dass ist genetisch bedingt.

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Wieso genau kommt man um den Abbau nicht herum?

Wieviel Kalorien mehr isst du denn jetzt?

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Im Moment esse ich noch etwa das Doppelte, so 4000-5000 Kalorien. Die zusätzliche Kalorien eigentlich einfach als Fett pur. Da sitze ich dann auch schon Mal Abends einfach da und löffle etwas Kokosöl...:lol:

Mittlerweile scheint der Gewichtsverlust aber langsam besser zu werden und scheint, als ob er fast aufgehört hätte. Das ganze läuft synchron mit dem gefühlten Energieniveau, welches stetig steigt (aber immernoch nicht sonderlich hoch ist).
Ich werde also wohl nun wieder mit dem Zusatzfett Mal langsam runtergehen.

AW: Stärkerer Muskelkater und sehr schlechte Regeneration

3kg hält sich ja noch in Grenzen.
Davon sind ca. 2-3kg Wasser. In der KH-Ernährung speichern die Muskeln und die Leber Kohlenhydrate, in dem sie mit Enzymen Zuckermoleküle wie Stärke zusammen bauen, im Gegensatz zu Stärke aber die Enzyme kurzfristig wieder deaktivieren können um den Zucker zu verbrennen - das sind die Glycogenspeicher http://de.wikipedia.org/wiki/Glykogenspeicher . Glycogen bindet viel Wasser, so dass es sein könnte, dass Du gar kein Gewicht in Fett verloren hast.

Die Umstellung auf Ketogen frisst etwas Körpersubstanz: da KH entzogen werden, aber der Körper noch keine Ketone kann, lebst du Anfangs von Muskelmasse. Aber damait dürftest Du jetzt durch sein.
Bei deiner Kalorienmenge dürftest Du sicherlich kaum abnehmen. Natürlich ist der Körper im Katabolismus, der eher abbaut als zunimmt. Aber der Organismus ist sehr flexibel. So, wie man im Anabolismus auch abnehmen kann, kann man im Katabolismus auch zunehmen - nur sind diese beiden Kombinationen wesentlich langsamer, also Zunehmen im Anabolismus oder Abnahmen im Katabolismus.

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flo schrieb:

3kg hält sich ja noch in Grenzen.
Davon sind ca. 2-3kg Wasser.

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Nö, nicht bei mir. Die 3 Wochen sind ja schon innerhalb der Umstellung, da war das Wasser schon weg. Es ist eindeutig Fettgewebe, was dann eben zu dem sichtbaren dünner werden der Haut führte.

Aber ich frage mich immernoch wo denn die ganze überschüssig aufgenommene Energie hin geht. Wie Du ja erwähnt hast, kann es nicht über den Urin sein.

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Na, ein Teil kann über den Stuhl rausgehen. Aber auch nicht zu viel, dann ürde das Fett Durchfall machen.

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Viele berichten ja, dass ihnen in Ketose weniger kalt ist.
Da liegt wohl ein Bereich, in dem Energie verschwindet. Sie wird einfach verheizt

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Ich glaube, bursbeli meint, wo der Rest der Energie, der Abfall hinkommt, Also ich hatte tatsächlich, vor ein Paar Jahren, als ich es mit Strunz Radikal nur Eiweisshake probiert habe, einen "fettstuhl" das war furchtbar, hatte ich danach nie wieder, ich glaube bei manchen Abnehmpillen gibts das auch, aber ich weiss auch nicht so genau wohin der Abfall der Fettzelle hinkommt, verraucht ja schließlich nicht

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hmmm... von der Deutung auch schwierig.
Eine leicht erhöhte Körpertemperatur macht das auch nicht aus, siehe Der_Mensch_als_waermetechnisches_System.pdf Seite 4.
Die höhere Körpertemperatur macht sich danach auch nicht mehr bemerkbar als eine niedrigere Umgebungsemperatur.

Interessanter ist Schwitzen bzw. Wasserdampf ausatmen: 1 Liter Wasser hat eine Verdampfungswärme von 2257KJ = 539 kcal ~ 77g Körperfett.
Wenn also das Wärmegefühl mit mehr Schwitzen verbunden ist, könnte das die Energiesenke sein. Ist aber schwierig rauszubekommen, wieviel Wasser rein geht, wieviel rausgeht, und was verdampft wird...