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Schwammpuppe

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Jo, da bin ich wieder. Das ist wie heimkehren. Vielleicht nicht ganz so romantisch.

Ich habe gerade keine Ahnung, ob hier noch jemand rumturnt, der mich noch von damals kennt. Außer Miri, die habe ich schon entdeckt.

Ok, vorbei mit drum rum reden. Ich bin nicht hier, um euch mein rundum sorglos Paket zu verkaufen, wie man abnimmt, schlank bleibt und dann nur noch glücklich ist. Mein Name ist Programm.

Kurzer Rückblick (höhö)

2008 das dritte Kind geboren. Danach direkt mit Atkins in 10 Monaten 40 kg abgenommen.

Ab jetzt kommt chronologischer Sauerkraut. Ich habe das Gewicht gehalten, bin dann in altes Essverhalten verfallen, habe zugenommen, zig neue Versuche gestartet und wurde immer dicker.

Zwischendurch wurden mal alle LC Varianten ausprobiert. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Unterm Strich war ich am Ende immer ein bisschen dicker als ich es vorher war. Jojo kann ich!

Irgendwann kam der Punkt, da ging nix mehr. Ich konnte essen was ich wollte, essen was ich nicht wollte, viel essen, wenig essen, das Gewicht ging nach oben. Machte ich keine Diät (egal ob Crash, auch wenn ich es besser wissen müsste oder altbewehrtes) nahm ich zu. War ich gerade dabei auf mein Essen zu achten, nahm ich auch zu, nur langsamer.
Irgendwann ging ich dann wie so ein devotes Hündchen zum Arzt, fragte nach einer Untersuchung der Schilddrüse. Devot? Ja! Wie peinlich, wenn der Fettoveral ausschließlich auf die fehlende Disziplin zurück zu führen wäre! OMG!

Aber dann hatte ich eine Schilddrüsenunterfunktion. Yey, ich bin hormonell einfach nur nicht ganz beieinander, ab jetzt geht's aufwärts. Am Arsch!

Erstmal ist es ein Trugschluss, dass man Medikamente nimmt und die ganze menschliche Buttercreme an einem herabfließt. Man muss da genauso für Diäten, das ganze Topping wieder runter zu bekommen, wie vorher. Unfair!
Ich habe auch nur 12 Monate und fünf KG mehr gebraucht, um das einzusehen.

Trotzdem führte irgendwie nix zum Erfolg. Ausdauer... Ich hasse sie. Aber ich kann das. Aber der mäßige Erfolg haute mit voller Wucht meiner Motivation auf die Hinterbacken und ich sah sie noch davon galoppieren.

Trotzdem versuchte ich es immer und immer wieder. Nix war. Ich ging sogar an zu joggen und wählte dabei eine LC Variante mit max. 80g KH am Tag. Diese reduzierte ich immer mehr.

Zwischendurch jonglierte ich auch mal wieder mit Punkten. Kurz! Ist nicht meins und wird es wohl nie werden.

Letztes Jahr der traurige Höhepunkt. Höchstgewicht ever. Und Wasser in den Beinen, trotz Wassertabletten. Und das eine Woche vor der Hochzeit meiner Schwester.

Ich ging also wieder mal zum Arzt. Dieses Mal recht selbstbewusst. Da, Füße, dick, Kleid und Turnschuhe kommen in der Kirche nicht so gut, mach das weg! Nachdem Frau Doc erfuhr, dass ich diese Einlagerung trotz täglicher Einnahme von vier Wassertabletten (bei dieser Info machte meine Ärztin einen Gesichtsausdruck, der mich bedauern ließ meinen Erste Hilfe Kurs nicht aufgefrischt zu haben) hatte, wurden diese abgesetzt und plötzlich war ich Prinzessin. Alles werkelte an mir rum, zapfte Blut, überredete mich zu Pinkelspielen mit Becher, EKG, der ganze Rotz eben.

Fazit: Diabetes Typ 2, SD Medikamente um das doppelte erhöht. Ok, SD läuft seitdem wie ein geöltes Kugellager.

Diabetes... Ich wusste immer, dass es irgendwann kommt. Gestationsdiabetes in allen drei Schwangerschaften und erbliche Steilvorlage machten das ganze irgendwie unvermeidbar.

Aber geschockt war ich trotzdem. Jetzt war es da. Also ab zum Diabetologen. Tabletten.... Sagt einem ja keiner, dass man danach erstmal nur auf dem Pott hängt.

Beim nächsten Besuch dann auch die Verschreibung von Insulin. Langzeit. Okay. Und dann? Zucker war nach drei Monaten immer noch scheiße. Sagt der mir, ja, sie sind zu dick.

Welch Erkenntnis. Ich muss echt aussehen, als wenn ich weder Spiegel noch Waage besitze. Die Ursache war mir klar. Ich wollte ein Gegenmittel. Hatte er... Irgendein Pulverscheiß, welches seine Frau gewinnbringend an die verzweifelten Schwammpüppis wie mich an den Mann bringt.

Lange Rede. Ich habe dann einen neuen Diabetologen aufgesucht. Bis dahin vergingen drei Monate mit einem Nüchternzucker von mind. 400 und einen tagesüblichen Wert zwischen 450 und 500. Mit allem Schmackes, was dazu gehört. Infektionen, Zahnfleischentzündungen, Schleierblick. Yeah. Ich habe mal einen Tag nix gegessen. Nüchternzucker 300. Mach mal nach

Innerhalb von 14 Tagen nach meinem ersten Termin war ich gut eingestellt. Insulinmenge wurde verdoppelt, Tabletten ebenfalls. Infektionen und das ganze Zeugs - weg.

Und die Aussage: sie werden niemals auf normalem Wege abnehmen können. Die einzige Lösung - Bypass! Wohoooo, Jackpot. Medizinische Indikation liegt vor.

Ach so, ich muss noch son komisches Zeugs spritzen (bei Gelegenheit gucke ich mal, wie das genau heißt. Voll einfacher Name, aber ich kann mich dat nich merkn), weiheil meine Leber Glucose raus haut. Immer. Und immer zuviel. Das Zeugs verhindert das. Das verlangsamt auch die Magenaktivität, länger satt, weniger Hunger, bla blubb

So, das war der Stand im Feburar. Durch die ganze Medikation nehme ich nicht mehr zu. Egal was ich esse. Aber auch nicht ab.

Habe mich jetzt ein paar Wochen auf den Magenbypass ausgeruht. Und dann kamen die Zweifel. Will ich das? Soll ich es nicht nochmal versuchen, bevor ich sowas nahezu endgültiges machen lasse? Die Option bleibt ja.

Und dann nahm mein Leben eine überraschende Wende. Seit nunmehr 15 Jahren bin ich Mama. Seitdem gurke ich in Minijobs rum, Jahresvertretungen usw. Einen echt beschissenen Vollzeitjob im Callcenter. Alles nix halbes und nix ganzes. Aktuell noch in einem Minijob, ursprünglich mit Aussicht auf mehr Stunden, wurde ich dahingehend leider nur vertröstet (der Job an sich ist richtig gut, Chef auch, ich hätte sogar die schlechte Bezahlung in Kauf genommen, aber es gab nicht mehr Stunden)

Im April habe ich recht spontan einen ruhigen Sonntag genutzt und mal ein paar Bewerbungen geschrieben.... Kurz: das lukrativste Stellenangebot wurde zu meinem neuen Job, den ich am 19. diesen Monat antrete. Es passt alles. Die Arbeit, der Arbeitgeber und bald auch mein Konto. Ferien noch Teilzeit, danach Vollzeit. Supergeil!

Zack, da war er der Schalter. Ich war Schoppen. So richtig. Ich kann quasi meinen Kleiderschrank komplett wegschmeißen, ich habe genug neues. Nicht nur kauffrisch, sondern neuer Stil, schicker. Und dann war sie da. Die Motivation es nochmal zu versuchen. Beginnend mit dem neuen Lebensabschnitt.

Dass heute der 1. ist und ich heute starte ist Zufall.

Nujo, jedenfalls bin ich wieder hier und hoffe, dass mein wahrscheinlich letzter Versuch getragen wird von meinem neuen Lebensabschnitt. Mal sehen. Ich werde mein bestes geben.

Gruß
Jana, mittlerweile 37, dreifache Mutter, immer noch glücklich verheiratet und wieder fett.

PS: ich schreibe vom Handy und da bin ich eine absolute Katastrophe. Ich lese Korrektur und hoffe, ich bekomme das dann gewuppt. Wenn nicht. Verzeiht das bitte.
 
Willkommen zurück, auch wenn wir uns nicht kennen. ;)
Klingt nach einem ganz schönen Brocken, den du da zu stemmen hast. Aber mit Der richtigen Einstellung und Durchhaltevermögen schaffst du das sicher!
Irgendwie hatte ich zumindest beim lesen das Gefühl.
Ich weiß nicht, ob ich dir irgendwelche sinnvollen Tipps geben kann (außer bei Magen-Problemen, da bin ich Profi^^), aber ich wünsche dir schon mal alles Gute!
 
Hallo :)

Da hast du ja wirklich bei allem Hier gerufen....
Ich drück dir die Daumen, das du endlich alles wieder in den Griff bekommst :)
 
Wenn du nun alles an Erfahrungen durch hast kann es nur besser werden.
Und wenn wir dich dabei unterstützen können würde mich das freuen.

Liebe Grüße Renate
 
Naja,ich habe das mit dem Diabetes noch nicht verinnerlicht. Man merkt ihn ja nicht. Zumindest, wenn man Medikamente nimmt. Aber da liegt mein Problem. Spritzen und Schilddrüsentabletten, okay. Das sitzt.

Mein Metformin - Katastrophe!

Aber ich bemühe mich.

Alles andere werden wir sehen. Mir fehlte die letzten Male der Versuche der Anfangskick. Also da ging nix. Drei Tage, vier Tage...nicht mal ein, zwei Kilo Wasser.

Aber, jetzt ist das schon mal anders. Ich bin gespannt. Immerhin habe ich jetzt auch gute Chancen auf eine Wiederherstellung. Das war damals anders. Aber mal gucken, ob ich das verinnerlicht bekomme. Und trinken muss ich lernen. Wieder.

Wir werden sehen und ich hoffe, ich werde hier berichten. Seit Facebook ist meine allgemeine Forenbeteiligung unter aller Sau. Aber ich bin gewillt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf ein Neues...willkommen zurück.
 
Et läuft. Also es fühlt sich gut an. Von einer genauen Abnahme kann ich gar nicht berichten. Ich gehe nämlich nicht mehr so regelmäßig auf die Waage. Zwischendurch mal. Aber auch mit Klamotten, mitten am Tag. Ich nehme nicht mehr zu. Dafür sorgen meine Medikamente. Der Rest ist mir egal. Wenn ich zwischendurch gehe, reicht mir, wenn ich die Tendenz erkennen kann.

Ich weiß jetzt momentan nicht, was ich mit meinem Insulin machen soll. Ich spritze jeden Abend Insulin, morgens spritze ich das Hormon, was die Glucoseausschüttung in der Leber hemmt. Und ich nehme zweimal am Tag Metformin.

Bin momentan ketogen mit max 20g KH. Jetzt frag ich mich, ob ich das Insulin einfach mal rauslasse. Nicht, um dadurch etwas zu bewirken. Ich habe eher Angst, dass das schief gehen könnte. Aber von außen kommen kaum KH rein. Die Leber wird gehemmt und Metformin...hm. Habe Angst, dass es zur Unterzuckerung kommen könnte. Da ich nachts am meisten Glucose ausschütte, ist mein Nüchternwert nicht gerade aussagend.

Ich werde das mal mit meiner, hoffentlich wohlgesonnenen, Diabetologin durchquaseln.

Sport fange ich jetzt eh an. Also ivh mache. Aber noch kann man es nicht Sport nennen. Ich baue erst auf. Manche Übungen sind mangels Kraft noch gar nicht möglich. Wird Ausdauer und Krafttraining werden. Allerdings zuhause. Für Studio habe ich keine Zeit. Zuhause geht es und vor allem - es geht eben.

Nujo. Ansonsten habe ich ein gutes Wochenende gehabt. In neuen Klamotten. Ist ja auch fast wie ein neuer Mensch...so halb. Aber meine Schuhe....voll geil.

Heute ist noch Feiertag. Time to relax.
 
Alles gut bei dir? Bist du noch dabei?
 
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