Ich mach mir nichtmal son Kopf über Nährwerte uns so ein Zeug. Als Einsteiger hätte das sogar mein sicheres Scheitern bedeuten können.
Machen wir uns doch nichts vor. Die wenigsten wollen die Ernährung, um sich "besser" zu fühlen. Wer skeptisch ist, dass das überhaupt möglich ist, zieht wohl nicht in Erwägung, dass er deswegen plötzlich Frühling im Kopf hat. Ausnahmen bestätigen da die Regel.
Generell lehne ich mich jetzt aus dem Fenster und behaupte, die meisten fangen mit Atkins an, in dem sie ihr Gewicht kontrollieren. Und das ist auch das erste Zugpferd in der Startphase. Wieviel habe ich abgenommen, wie schnell usw. Gerade am Anfang wird auch gerne mal gehungert, damit der Erfolg kommt. Da ist "soviel essen wie man möchte" doch eine willkommende Aussage.
Und es geht! Wer bitte stellt sich am Start einer Diät hin, wo es heißt Fett und lecker und schlemmen und macht das, was er zig mal vorher gemacht und verzichtet dann auch noch freiwillig auf Dinge, die er in anderen Diäten darf? Ich habe glaub ich das erste Mal nach 35 kg Abnahme darauf geachtet, wieviele Kalorien usw. weil ich das Gefühl hatte es geht nicht weiter. Was eine Einbildung war. Nur 3 kg im Monat sind plötzlich wenig, wenn vohrer mal 5 in ein paar Tagen weg gingen.
Atkins bringt es doch mit sich, dass man - bei richtiger Durchführung- automatisch weniger isst, weil man schneller satt ist. Oder überhaupt mal merkt, was satt überhaupt bedeutet.
Ich finde am Anfang sollten keine Regeln her, außer die grundsätzlichen: So wenig Carbs wie möglich. Alles andere Eiweiß-Fettverhältnis ausrechnen etc. Weg damit!
Fleisch in die Pfanne mit nen guten Schuss Öl, Würzen nach belieben, bei Bedarf Gemüse in Butter und rein damit. Ich hab in der ersten Woche so ein Hungerkiller gehabt, dass ich nichtmal zwei Hähnchenschenkel in einer Mahlzeit geschafft habe und ewig satt war.
Wenn man dann irgendwann seine Mahlzeit gefunden hat und dann merkt man, hm, Stillstand, irgendwie geht nix, dann kann man anfangen die Kalorien mal zu überschlagen und ob sich etwas eingeschlichen hat, was da voll reinknallt (Stichwort Sahne). Dann reduziert man das ein bißchen und gut.
Das ist zumindest damals mein Erfolgsrezept gewesen und ich versuche es jetzt wieder anzuwenden. Ich möchte dem Essen nicht zuviel Bedeutung geben, was schwer genug ist, aber trotdem möchte ich es genießen. Wenn ich merke es geht nix, dann nehm ich halt mal keine Butter zum Gemüse und gucke was passiert. Oder ich reduziere den Käse oder oder oder. Aber mit Kalorienrechnerei werde ich nicht glücklich. Schon gar nicht im Hinblick darauf, dass ich das mein Leben lang machen soll. Atkins ist bekannt dafür, den Körper dahin zu bringen, dass er nur fordert, was er möchte. Wenn man mal vom Weg abkommt, weil man zuviel Fett bzw. Kallos zu sich genommen hat, dann halt reduzieren. Was Kalorienbomben sind, wissen die meistens auch ohne auf die Packung zu gucken .
Die meisten Abnehmstops bei Anfängern sind durch zwei immer wieder auftretenden Gründen am ehesten zu erklären:
1. Sie machen grundlegende Fehler (Obst, Ersatzlebensmittel in Phase 1 mit zu hohen Carbs, zuviel Wurst - ergo zuviel Carbs - eigentlich immer zuviel Carbs)
2. Sie haben in kurzer Zeit sehr viel abgenommen und der Körper erholt sich erstmal.
Später sind es die Stillstände, die zum Ernüchtern führen
1. Durch wieder angewöhnte Carbs (ach der Fleck Ketchup, das bißchen Käse, die Nüsse, der Quark, das Gemüse, in der Summe einfach zuviel Carbs)
2. Sorglose Einbindung von Kalorienbomben: Sahne im Übermaß. Butter als Kartoffelbeilageersatz, Fleisch mit zentimeterdicker Fettschwarte, 28 Mahlzeiten in kleinen Portionen und nie richtig satt werden usw.
3. Die neuerdings erlaubten Ausrutscher (jetzt darf ich mal ein Stückchen Kuchen, war ja nur ein Kleines, und nach so langer Zeit)
Irgendwann ist man halt an dem Punkt, wo man sich fragen möchte, ob man jetzt in die Haltephase geht und sich das alles erlaubt, dafür nicht weiter abnimmt, oder ob man wieder etwas genauer drauf achtet und wieder ein bißchen back to basic geht, weil man noch nicht am Ziel ist.
Auch hier Ausnahmen bestätigen die Regel.