Bin ich hier richtig? Nicht abnehmen mit Paleo

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absinthe

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03. Jan. 2024
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Hallo liebe Ketoforum-Community,

Ich wollte mich ganz kurz vorstellen, um erstmal abzuchecken, ob es überhaupt "okay" bzw sinnvoll ist, wenn ich hier mitschreibe bzw ein Tagebuch eröffne oder ob dann die Meinungen bzgl "richtiger/falscher" Ernährung zu weit auseinander gingen. Ich wünsche mir ja eher Support und Bestätigung und möchte mich ungern verunsichern lassen.

Paleo ist ja nicht unbedingt als Low-carb-Ernährung konzipiert bzw es geht eher um die Ideologie, weniger um eine bestimmte Nährstoffverteilung, obgleich die Kohlenhydratmenge vmtl geringer als bei einer Durschnittsernährung sein wird. (Auf Getreide, Zucker, Bohnen usw wird ja komplett verzichtet).

Zudem möchte ich mit dieser ernährungsweise NICHT abnehmen, da mein Gewicht schon eher an der Untergewichtsgrenze ist (zuletzt so ca 57kg bei 1,74m). Und ich möchte mich auch was die erlaubten Lebensmittel (dazu gehören eben auch früchte aller art, Honig, auch stärkehaltiges Gemüse, Kartoffeln etc) nicht einschränken.

Es geht mir eher darum mein körperliches, geistiges Wohlbefinden zu steigern. Und auch meine Fitness. Eher auch etwas zu- als abnehmen.

Also ich würde mich über eine Rückmeldung freuen. Und dann ggfls ein Tagebuch eröffnen wollen bzw eben mitschreiben.

Danke für die Aufmerksamkeit :p und liebe Grüße!

Absinthe
 
Hallo Absinthe, herzlich Willkommen!
Mit deinem Vorhaben kannst du dich gut zu uns gesellen. :)

Du bist bei uns weder an Keto noch LC gebunden. Nach dem Paleo-Prinzip haben hier schon so manche User gelebt.
Ich selbst auch vor ein paar Jahren. Viele andere Ernährungsweisen sind hier immer mal vertreten und auch Fasten ist ein Dauerbrenner bei uns.
 
Mal ganz davon abgesehen, dass es nicht wenige Leute gibt, die mit der Paleodiät gut leben, finde ich das dahinter stehende Konstrukt doch sehr unlogisch.
Man könnte auch sagen, dass es ein typisch amerikanisches Konstrukt ist. Man könnte sie auch als eine Dummheit der späten Hippiegeneration bezeichnen, denn sie ist in den 70ern entstanden.

Was daran ist gut?
In den 1990er Jahren wurde die Paleodiät durch die Arbeit des Arztes Loren Cordain popularisiert. Cordain vertrat die Ansicht, dass die moderne Ernährung mit ihren verarbeiteten Lebensmitteln und raffinierten Kohlenhydraten für viele der heutigen Gesundheitsprobleme verantwortlich ist. Er argumentierte, dass eine Rückkehr zu einer Ernährung, die sich an den Essgewohnheiten der Steinzeitmenschen orientierte, die Gesundheit verbessern würde.
Das klingt im ersten Moment nicht schlecht, da damit tatsächlich die ganzen hoch verarbeiteten Lebensmittel wegfallen.

Was sind die Kritikpunkte?
Die Paleodiät ist in vielen Punkten so gar nicht steinzeitlich. So verlockend die Idee mit der Steinzeiternährung auch klingt, so wird dabei vernachlässigt, dass es im namensgebenden Paläolithikum, also der Altsteinzeit keinerlei Konservierungsmöglichkeiten gab. Nahrung wurde zu der Zeit immer gegessen, wenn sie verfügbar war und dies so lange wie sie verfügbar war. Ein Schwein geschlachtet? Also gab es Schwein, bis es alle war. Da das Fleisch ja nicht konserviert werden konnte, gab es vermutlich auch nur Schwein und nichts dazu. Im Herbst einen Apfelbaum gefunden? Dann gab es Äpfel, bis sie einem zu den Ohren wieder raus kamen. Zwischendurch dann auch mal Hirsch, Reh, Fuchs, Dachs,Nager und Vögel (da sind die Portionen eher übersichtlicher). Es gab sicher auch mal Knollen und Wurzeln, wenn die passenden Pflanzen gefunden wurden. Ganz wichtig bei Obst und Gemüse ist aber, dass es dies nur 1x im Jahr gab. genau dann, wenn es reif war. Außerhalb dieser Zeit waren diese Pflanzen eher ungenießbar. Es gab kein Jetset-Gemüse oder -Obst. Man musste selber dort sein, wenn Erntezeit war. Im Herbst lebst man im Überfluss und den Rest des Jahres kämpft man ums Überleben. Natürlich würde man in unseren Breiten eher Äpfel, Birnen, Bucheckern, Haselnüsse und Eicheln essen, aber ganz sicher keine Bananen, Mangos, Papayas, Tomaten, Kürbisse usw. Natürlich auch keinerlei Milchprodukte und auch keine Säfte oder gar so etwas wie Bier, Wein, Met (Spirituosen scheiden natürlich komplett aus).

Die Paleodiät ist in ihrer Konzeption nicht an die Ernährung der Steinzeit angelehnt, sondern eine recht willkürliche Auswahl von Lebensmitteln. Ist wohl eher was für Leute, die jeden noch so unsinnigen Kram glauben und diesem (oft wider besseren Wissens) nacheifern. Dabei werden Konstrukte nicht hinterfragt.
Mit so einem Programm ist die Kirche auch schon seit Jahrtausenden auf Tour :rofl:
 
Hallo Absinthe,
herzlich willkommen, schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast.

Lass dich von dem vorherigen Beitrag von tiga nicht verunsichern, recht hat er zwar, aber wird dir momentan nicht weiterhelfen.
Das Grundprinzip der unverarbeiteten Lebensmittel zieht sich durch das Forum (völlig zu Recht), denn nur dann weiß man, was man isst!

Lies dich hier durch alle Beiträge und schau nach, was für dich passt. “Richtige“ Ernährung … hmm, was sollte das sein? Das muss jeder für sich, anhand der individuellen Ziele, entscheiden.

Also dann, finde deinen Weg und es finden sich hier immer Leute, die sich mit dir austauschen werden. Ein paar mehr Informationen deinerseits könnten sehr hilfreich sein (m/w, Gewicht, Ziel, Alter o.ä.)
 
Herzlich willkommen.
Tiga musst du nicht ernst nehmen,
Schön, dass du dich austauschen möchtest,
da bist du hier genau richtig.
 
Hallo, danke für die netten Begrüßungen. :) Ich antworte morgen ausführlicher darauf.

Wollte nur kurz noch @tiga anmerken, dass Milchprodukte bei Paleo auch tabu sind. Viele kombinieren ja Paleo auch mit Keto (was ich nicht werde, es passt einfach nicht in meine aktuelle Lebenssituation und zu meinen Zielen).
Und klar, dass diese Ernährungsform nicht wirklich die tatsächliche Ernährung in der Steinzeit imitiert (und man sich da ja auch je nach Region unterschiedlich ernährte) ist mir bewusst. Und vermutlich auch den meisten Paleoanhängern.

Dennoch finde ich den Ansatz, sich eben möglichst von "echten", natürlichen Lebensmitteln zu ernähren und auch kein Getreide, keinen Zucker zu konsumieren sinnvoll und praktikabel. Auch eben beim Fleisch, Fisch auf Qualität statt Quantität zu setzen. Da ich aktuell recht viel Sport mache (vor allem Ausdauer) und eben nicht abnehmen möchte, zudem auch einen körperlich relativ anstrengenden Job habe, wäre es für mich eben nicht sinnvoll das Ganze in der low-carb-version zu betreiben. Aber muss jeder für sich selbst entscheiden bzw es sollte eben zu den persönlichen Zielen passen mMn.
 
Wenn du Gewicht zulegen willst, wäre Kraftsport wohl besser als Ausdauertraining. Wenn du Muskeln aufbaust, nimmst du auf jeden Fall ein wenig an Gewicht zu.

Wenn ich einen körperlich anstrengenden Job hätte, würde ich ganz sicher wieder ganz streng "keto machen".
Mehr Ausdauer hatte ich nie.
Aber wie du richtig erkannt hast, muss man das auch wollen. Ohne den willen dazu geht es nicht. Da fehlt es bei mir auch gerade.
 
Man könnte auch sagen, dass es ein typisch amerikanisches Konstrukt ist. Man könnte sie auch als eine Dummheit der späten Hippiegeneration bezeichnen, denn sie ist in den 70ern entstanden.

Also Jan, haste ma schön zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.

Eine der Schwierigkeiten hast du übersehen, dass seit der Grünen Revolution die Pflanzen und Früchte zur Wertsteigerung modifiziert wurden. Was heißt das? Die Pflanzen, auch was man selbst anbaut, sind hochgezüchtet. Ein Apfel heute, ist kein alter Apfel mehr, eine Birne ist keine alte Birne mehr und Trauben? Autsch. Wurde alles auf süß gezüchtet.
Und die Getreide, Knollen und Gemüse auch. Grapefruit ist nicht mehr bitter, Chicoree auch nicht. Und so zieht sich das durch.

Ich esse zwar nicht Paleo - Gründe siehe oben - da ich aber Blutgruppe Nullnegativ bin und entsprechende Probleme hatte, ernähre ich mich idR mit alten Sachen, gutem Fleisch, Pflanzen aus dem Garten und inzwischen gehen auch wieder Eier ab und zu und hie und da Ziegenkäse. Das kommt der Sache nahe.

Aber ansonsten finde ich es von der Idee her nicht schlecht um einen Start in eine immer mehr personalisierte Ernährung. Und letztendlich ist es das, was die meisten hier umtreibt.

Das es kein OneForAllAndEver gibt haben wir inzwischen glaube ich alle soweit erlebt und verstanden. Und wie man einsteigt ist am Ende egal. Manche kamen auch mit gewissen Sojaeiweiß-Honig-Pulvern an und sind zu FoodPorn avanciert, nich? Also? Es gibt Hoffnung.


@absinthe
Herzlich Willkommen.
Wenn du es aushältst, dass hier gerne immer mal kontrovers diskutiert wird, bist du richtig.
Klare Ziele sind hilfreich. Und die Wege, die man nimmt um ihnen näher zu kommen, nennt man "Leben".
Du kannst es einfach ausprobieren.
Ich zumindest hab viel Spaß hier.
 
Ich habe mir mal dein Tagebuch angesehen.
Du möchtest nicht abnehmen, tust es aber.
Möchtest du Tipps und Hinweise dazu oder lieber nicht?
 
Was auf jeden Fall auffällt, es war praktisch kein Fleisch dabei. (Hähnchenfilet zählt nicht, das ist praktisch nichts).
Die Eier zum Frühstück sind gut, aber auch mit sehr wenig Fett. Ich verwende eher Schmalz als Kokosöl, aber das ist eher Geschmackssache. Mir würde da auch der Speck fehlen. Zu 3 Eiern mit 50 g Schmalz, kommt bei mir immer noch 50-100 g Speck
 
@tiga:
Joa, das mit dem kokosöl ist ne gute Idee, werde da mehr verwenden. Und bzgl Fleisch hast du schon recht, habe ich auch vor, aber bin da iwie aktuell noch recht heikel... War auch lange Vegetarierin usw. Aber muss ich wohl durch.

@Chris: kannst schon Tipps geben, wenn dir was einfällt
 
Tatsächlich musst du da nicht durch. Es gibt auch Leute die Keto vegetarisch machen.
OK, da fehlt mir jedes Verständnis, da ja gerade das fette Fleisch so lecker ist
 
@absinthe
Leg' dir doch zusätzlich noch ein TB zum Plaudern und Diskutieren an.
Den Vorstellungsthread damit zu füllen, ist nicht so angedacht.
 
Das was tiga schon sagte, Fleisch, mehr Fett, fetter Fisch.
2 Löffel Müsli ist halt auch nicht sehr viel.
 
Herzlich Willkoemmen bei uns-
wie Du siehst ist hier immer was los XD.
Mit der Zeit wirst Du dann auch die einzelnen Leute besser kennenlernen.
 
Also, Paleo hat jetzt mit keto nicht unbedingt was zu tun. Unabhängig davon, ob es logisch, sinnig oder sonst was ist, wenn es dazu führt, dass man weniger verarbeitete Produkte zu sich nimmt als vorher, dann ist es wohl gesünder als vorher? Also, wieso nicht. Mach mal.
 
Paleo hat jetzt mit keto nicht unbedingt was zu tun

Kann man so nicht sagen. Denn Paleo im mitteleuropäischen Raum bedeutet eben fleischlastig und Obst nur kurze Zeit im Frühherbst, Beerenfrüchte wenige ab Juni. Außerdem waren die Leute damals täglich viele Kilometer unterwegs und hatten wirklich schwere körperliche Arbeit bei wenig Nahrung, dh sie waren permanent ketogen unterwegs. Außer bei Festen, wo man sich vollfraß und schlief. Da war ein Fettansatz Gold wert. Getreideanbau gab es noch nicht und auch keine Gärten, das meiste waren Wildsammlungen jeweils am Standort. Blätter schmecken übrigens ausgezeichnet, wenn man weiß, welche.

Die Frage ist für mich immer, ob man dem was man da treibt einen Namen geben muss? Aber wenn man schon einen Namen wählt, dann sollte man sich an die Regeln halten und nicht dran rumschrauben nach eigenem Gusto.

Aber das ist meine Meinung dazu. Kann jeder machen wie er will.
 
Kann man so nicht sagen. Denn Paleo im mitteleuropäischen Raum bedeutet eben fleischlastig und Obst nur kurze Zeit im Frühherbst, Beerenfrüchte wenige ab Juni.
Dies wäre so, wenn man die wörtliche Bedeutung/Herkunft zur Beschreibung der Ernährung verwenden würde.
Die Paleodiät ist aber wohl eher ein Geistesprodukt bekiffter Hippies aus Kalifornien und entzieht sich damit jedem vernunftbasierten Ansatz. Darum ist das JetSet-Obst (und -Gemüse) auch kein Problem.

Gute Punkte an der Paleodiät: Keine verarbeiteten Lebensmittel, kein Getreide, keine Milchprodukte.
Negative Punkte: Durch viel Obst => Fruktose hat man gute Chancen auf eine Fettleber, logikfern
 
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