Schön, daß Du Dich auf den Weg gemacht hast, und auch.... anstatt in vorgegebenen Rastern zu agieren, Deine ganz persönliche Ernährung suchst/zusammenstellt.
Die timframe Diät kann ein nützliches Hilfskonstrukt sein. Weil sie auch den Gedanken vermittelt.. ich muß auf Nichts verzichten. Ich muß mich nur daran hindern ständig das Falsche zu essen. Und die Qualität der Nahrung verbessern.. parallel dazu die Nährwertdichte verringern. Du versuchst so nicht in "Entzugsstress" zu kommen. Zählen und abwiegen entfällt, das ist auch eine Erleichterung. Du hast auch viele gute Richtlinien eingearbeitet..z.B. der Spaziergang und die Wiegefrequenz.
Du wirst bei Deinem Ausgangsgewicht sicher sehr gut abnehmen, wenn Du nicht die schon erwähnten 60 Mozartkugeln (bäähh) in das Zeitfenster ....bzw. während des Zeitfensters, in Deinen Mund..... steckst
Wie hältst Du es mit Fleisch und Milchprodukten? Du weisst, daß es keine Cholesterin-Probleme gibt, wenn Du mehr Eier isst? Ich finde sie sind genial zum mitnehmen, kompakt und es sind kleine Energiebomben.
Hast Du Dich schon mal mit der "Insulin-Hungerspirale" beschäftigt.. bzw. warum low carb mit den Mechanismen....und nicht wie low fat... gegen die Mechanismen des Körper arbeitet. Ich empfehle auch gerne Syndrom-X von N. Worm.
Da es Deine ganz persönliche Ernährung/Diät ist... kann ich auch nur ganz persönlich Stellung dazu nehmen.
Ich würde mich durch das Zeitfenster reglementiert fühlen. Zählen/abwiegen will ich auch nicht, aber es ist für mich einfacher Lebenmittel ganz aus meiner Ernährung zu streichen. Und ich bekomme durch den Fruchtzucker im Obst und Möhren spürbar Hunger. Mir würde der Genuß fehlen, wenn außerhalb des Zeitfensters nur Obst und Gemüse erlaubt wären.
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Dein Beitrag hat mich animiert, meine Gedanken über die mentale Seite der Ernährung zu sammeln. Was die Richtung betrifft, da kann es für mich nur LC sein.
Nachstehendes ist natürlich nur fragmentarisch und kann auf auf keinen Fall vollständig sein. Und natürlich ist es meine ganz persönliche Meinung. Soviel zum Haftungsausschluß
Übergewicht (Krankheiten ausgenommen) entsteht durch die bisher praktizierte Ernährung. (Es geht hier nicht um die 2-3 Kilo.)
Der Wunsch nach Gewichtsreduktion bedingt eine andere Ernährung.
Die Rückkehr zu der alten Ernährung würde natürlich wieder zu einer Zunahme führen.
Ergo... letztlich geht es nicht um Diät, sondern um eine für den Rest des Lebens praktikable Ernährung, die den persönlichen Neigungen, Vorlieben, Schwächen, Lebensumständen gerecht wird. Und es wird ein lebenlanger Prozeß sein. Es ist eine Illusion, daß nach erfolgter Gewichtsabnahme alles erledigt ist..
Wahrhaft nichts Neue, ich weiß. Doch selbst bei höchster Motivation und Ausdauer scheitern viele an just dieser Erkenntnis. Das erklärt für mich die vielen Rückfälle. Offen oder versteckt taucht immer wieder der Gedanke auf, irgendwann wieder "NORMal" zu esse. Oder zumindest viele der "NORMalen" Lebens- und Genußmittel wieder einzubauen. Die Ernährungsform ist mental nicht als Teil des Leben integriert worden.
Und damit meine ich auch Gedanken wie "Bei Festen muß ich eben doch mal zuschlagen" "An Fasching gehört Alkohol dazu" "Zu einem gelungenen Urlaub gehört es sich mal ein wenig gehen zu lassen" usw. immer mit dem Grundgedanken, daß es sonst kein schönes/schöner Fest/Fasching/Urlaub sein kann.
Diese Gedanken finde ich viel gefährlicher als einen spontanen Freßanfall! Wobei der natürlich wieder zeigt, daß alte Muster "Frustfraß" ist noch aktiv, aber hier geht es um Ausnahmesituationen, die ich als Ausrutscher ansehe. Und die gehören zum Leben dazu. (Will hier nicht auf "geplante Sünden/Belohnungen" eingehen, würde zu weit führen)
Eine Userin hat geäußert, sie stellt sich einfach vor, gegen die KH-Bomben allergisch zu sein, und deshalb existieren diese Lebenmittel für sie einfach nicht mehr. Das ist eine gute mentale Hilfe. Ich möchte es auch mit einem Alkoholkranken vergleichen. Er muß den Alkohol, in jeder Form aus seinem Leben verbannen, um nicht wieder zum Alkoholiker zu werden. Das Thema richtig Essen, wird jeden ehemals Übergewichtigen sein Leben lang begleiten, und immer einer gewissen Aufmerksamkeit/Kontrolle bedürfen
Eine erfolgreiche Ernährungsumstellung muß also verinnerlicht werden. Und das Gefühl vermitteln... so kann ich für den Rest meines Lebens essen ohne Angst wieder zuzunehmen. Wie das für jeden individuell aussieht, entwickelt sich im Laufe der Ernährungsumstellung. Deshalb ist die Umstellung des Sinnes genauso wichtig, wie im Kühlschrank die richtigen Lebenmittel zu lagern.
Meine persönl. Schlußfolgerung ....auch aus Erfahrungen aus zweiter Hand, sowie meinem Wissensstand über die Funktionsweise des Körpers bezüglich Nahrung :
-Es geht um eine lebenlange Ernährungform.
-Sie muß alltagstauglich sein.
-Sie muß die Sinne befriedigen, darf kein Gefühl von Hunger/Mangel auslösen..
-Sie muß auch ausser Haus praktikabel sein
-Sie muß mit den Mechanismen des Körpers arbeiten
-Sie darf keine Unterversorgung an Vitaminen usw. auslösen
-Kein Punkte/Kalorien oder auch KH zählen
Ich finde es leichter bestimmte Lebenmittel völlig aus meinem Essensplan zu streichen, als ständig zu überlegen.. ob oder ob nicht... und wieviel oder vielleicht irgendwann wieder. Wenn jemand mit 2x in der Woche Kartoffeln oder Nudeln seinen Weg gefunden hat ist das sein Weg. Bei mir ist das nicht möglich, und da ich Beides immer noch nicht vermisse, auch nicht nötig.
Nach über zwei Jahren LC-Ernährung löst der Gedanke nie wieder Nudeln/Kartoffeln/Pommes zu essen, in mir keinerlei Reaktionen mehr aus.
Konkret bedeuet es für mich eine LC-Ernährung, die immer mal wieder eine Feinjustierung erfahren wird... z.B. durch Einschübe von Phasen in den ich KH und Fett reduziere (3D).