Nahrungsverwertung genetisch bedingt?

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kidimisa

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Ernährungswissenschaft

Quelle: www.br-online.de

Unrettbar übergewichtig?


Es gibt Menschen, die schwelgen in Schweinebraten und Schokolade
und sind trotzdem gertenschlank. Andere hingegen meinen, schon
vom bloßen Anblick kalorienreicher Speisen zuzunehmen. Jetzt
bestätigen Wissenschaftler, was wir schon immer geahnt haben: Es
gibt gute und schlechte Nahrungsverwerter, und für welche
Lebensmittel dies jeweils gilt, ist individuell ganz unterschiedlich.

Chips-Hunger: Ruf der Gene oder nur fehlende Kontrolle?
Veranlagung - so sagt der Volksmund. Nutrigenomik - so nennen es die
Ernährungswissenschaftler. Was beide meinen: Was und wie viel wir essen,
das hängt nicht nur von unseren Gewohnheiten, sondern auch von unseren
Erbanlagen ab. Und nicht nur das: Ob unsere Ernährung uns krank macht
oder nicht, auch das wird von unseren Genen mit beeinflusst.

Teure Speckschicht

Die Nutrigenomik, eine neue Richtung in der Ernährungswissenschaft,
erforscht das komplexe Zusammenspiel zwischen unseren Genen und unserer
Ernährung. Und das vor einem sehr ernsten Hintergrund: Ein Drittel aller
Gesundheitsausgaben lassen sich auf ernährungsbedingte Krankheiten, meist
auf Übergewicht, zurückführen. Abspecken ist also nicht nur eine
persönliche, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Individuelle Diät

Ein Blick auf die Gene könnte unser individuelles Essverhalten verstehen und
verändern helfen: Im Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in
Neuherberg bei München ist es beispielsweise gelungen, eines der Gene zu
identifizieren, das für Gewichtsregulation zuständig ist. Ein Träger dieser
Erbvariante ist statistisch gesehen sehr viel anfälliger für sogenannte
Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislaufschäden. Mit einer
auf den Gentyp abgestimmten, individuellen Diät könnte das Risiko in
Zukunft minimiert werden, so die Hoffnung der
Forscher.

Maßgeschneidertes Essen nach Risikoprofil


Es liegt mit an den Genen, welche Wirkung bestimmte Nährstoffe im
Organismus entfalten. Im Deutschen Institut für Ernährungsforschung in
Potsdam beispielsweise widmet man sich einem Protein, das für die
Insulinverwertung wesentlich ist. Je nachdem welche Variante ein Mensch
besitzt, hat er ein niedriges oder ein eher erhöhtes Risiko, an Diabetes zu
erkranken. Das erklärt unter anderem auch, warum es übergewichtige
Menschen gibt, die nie Probleme mit ihrem Blutzucker bekommen, während
durchaus auch Normalgewichtige an Diabetes vom Typ 2 ("Altersdiabetes")
erkranken können. Das große Ziel der Nutrigenomik heißt deshalb: Das
menschliche Genom entschlüsseln und daraus praxisreife
Ernährungsempfehlungen für den Einzelnen ableiten.
 
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