umafri von der Raupe zum Schmetterling

Hallo Renate,

gut, dass Du die Flinte nicht ins Korn wirfst!

Du stellst gar keine Futterpläne mehr rein. Kalorien beschränken halte ich für bedenklich. Hungergefühl erschwert das Durchhalten ungemein.

Was hältst Du davon eher die Kh einzuschränken um die Abnahme wieder in Gang zu bringen?

Ich wünsch Dir einen schönen Abend. :winke:

Futterpläne ist leider zeitmäßig nicht drin. Ich habe einen Taschenkalender, in dem ich von Hand wenigstens das Gewicht und die Ausrutscher dokumentiere. D.h. wie gestern Omas Geburtstag, so weiß ich, wenn es die nächsten Tage etwas hochgeht, woran es gelegen hat. Ich will die Selbstkontrolle auch nicht ins Unermessliche betreiben, dann geht ein Stück Lebensfreude flöten und ich breche unter dem Druck womöglich ein. Die fast 3 Wochen Stillstand habe ich ganz gut weggesteckt und habe mich im Laufe der letzten Woche wieder dem alten Stand genähert. Hart aber heftig so ein Stillstand.
Heute morgen: 97,5 kg. Das ist in Ordnung. Jetzt geht es endlich in Richtung 96,x. Unter der Woche habe ich die nächsten Wochen mehr Stress als gut wäre, aber ich versuche wenigstens ab und zu hier reinzuschauen.
Mein Vorhaben ist, mich jetzt unter der Woche auf Phase I einzupendeln und am Wochenende eher Phase II zu vollziehen. Ich weiß jetzt wo meine KH-Grenze liegt und habe in Erfahrung gebracht, daß KH weniger Einfluss auf den BZ-Spiegel haben, wenn man sie fettreich zu sich nimmt. So kommt man gut übers Wochenende

Hallo umafri...

So ein Stillstand kann einem den letzten Nerv rauben, das kenn ich auch gut! Aufgeben ist immer die schlechteste Variante!

Es kann gut sein, dass Stress eine der Ursachen für deinen Stillstand ist.. Cortisolspiegel und Fettverbrennung hängen eng miteinander zusammen. Du sagst, du kannst den Stress nicht reduzieren...da möchte ich dir widersprechen. Du kannst vielleicht dein Arbeitspensum nicht verringern - aber du kannst versuchen damit anders umzugehen. Ich habe auch viel um die Ohren, habe selten mal die Ruhe etwas für mich zu tun und zu relaxen... aber ich empfinde das nicht als Stress. Du sagst, deine Arbeit macht dir Spaß - dann genieß es auch Rede dir ein, dass du viel zu tun hast, aber keinen Stress. Irgendwann glaubst du es und dann ist es auch so!

Was machst du denn eigentlich beruflich, wenn ich fragen darf? Fernsehen klingt ja spannend...

Mee, das ist leicht gesagt mit dem Stress. Eigentlich ist es nicht wirklich Stress. Ich fühle mich immer so gehetzt. Ich denke ich muss alles schaffen. Dafür müsste der Tag aber länger sein. Mein Mann hilft mir schon wo er kann, er bügelt und wischt, saugt Staub und quält sich durch die schwierigen Hausaufgaben des Nachwuchses. Ich mache mir die Hatz selbst. Ich will zwanghaft alles perfekt haben. Meine Mutter sagt schon dauernd, man muß auch mal etwas liegenlassen und über Dinge hinwegsehen, aber so einfach ist das nicht. Ich arbeite in einer großen Behörde die mit Hartz IV zu tun hat. Jetzt kann mich wahrscheinlich keiner mehr leiden . Durch jahrelange Schulungen habe ich mich in eine gewisse Position katapultiert, auf die ich stolz bin, weil sie hart erarbeitet ist. Ich bin ein Kämpfer und erwarte von mir selbst im Job und auch privat eine gewisse Perfektion. Das ist jetzt übertrieben in Worten dargestellt, aber so ist es. Deswegen ist es für mich ein Kampf mit mir, daß ich um mich herum einige Perfektion schaffen kann, körperlich dennoch nicht. Perfekt wäre 65 kg, gutaussehend und jung. Mich wirklich mit mir selbst zu befassen, dafür hat mir die letzten Jahre der Nerv gefehlt. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich körperlich und seelisch an meine Grenzen gestoßen bin. Immer mehr gesundheitliche Probleme stellten sich ein, die die Quittung für den Raubbau sind. Wie oft habe ich 10 Stunden gearbeitet, den Haushalt gemeistert, meine Familie bekocht (jeden Tag) und nachts gelernt, damit ich die Prüfungen schaffe. Monatelang hatte ich manchmal nicht 2 Stunden Schlaf. Aber ich möchte nichts davon missen, auch wenn dadurch meine erste Ehe gescheitert ist. Ich bin eben ein Streber. Erst mein 2. Mann hat mir gezeigt, daß es mehr im Leben gibt. Trotzdem kann ich gewisse Dinge nicht abstellen. Ich finde nachts keine Ruhe, wenn ich weiß, dass etwas noch zu tun ist. Dann warte ich bis mein Mann schläft und stehe auf, um es zu erledigen. Danach habe ich wenigstens noch 2,3 Stunden ruhigen Schlaf.
Jetzt habe ich mich eigentlich geoutet. Aber nun seht ihr auch, wie wichtig mir es ist, mich nicht zwanghaft mit Ernährung zu befassen, nicht hier auch noch den Druck reinzubringen, den ich mir sonst schon mache. Natürlich könnte ich verrückt werden, dass ich noch nicht 10 kg weghabe, aber nein, ich will mich ändern, meine Einstellung und mich fangen. Ich kann meinen Körper nicht bezwingen nur leiten, führen. Er soll mein Freund sein und ich will ihn nicht niederringen. Dfür habe ich ihn jahrelang zu sehr mißachtet. Jetzt soll er mit mir ein freundlilches Nebeneinander führen und ich will ihn nicht mehr als Belastung empfinden und ihn nicht mehr hassen.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen! Offenbar sind wir uns ein bisschen ähnlich... ich stelle derart hohe Ansprüche an mich, dass ich häufig hochgradig frustriert war, weil ich sie nicht erreicht habe. Dann hab ich mich wie ein Versager gefühlt! Schwäche war - und ist auch immer noch ein bisschen - etwas, vor dem ich im Grunde einen Riesenschiss habe. Frag nicht warum, das habe ich noch nicht ergründet.

Ich find´s super, dass du stolz auf deine erreichte Position bist! Ich lerne jetzt erst langsam stolz auf das zu sein, was ich bisher erreicht hab, statt zu mosern, was ich alles noch nicht geschafft habe...

Neuer Tiefstand: 97,0 ! Das hat jetzt aber auch gedauert. Kaum freut man sich, daß es weiter geht, rafft einen schon wieder die Grippe dahin. Das dritte mal seit November, das ist nicht fair. Fieber, Kopfweh, Augen so dick wie Eier, alles was Frau in der Situation attraktiv macht. Ein Glück, daß mich heute keiner sehen kann. Ich bin käseweiß (zum Schminken fehlt mir heute der Mauk), meine Haare hängen wie struppige Fäden auf meiner Birne rum (also hat Frau ein paar Zwicker reingewurstelt), Rollkragen bis an die Ohren, Jogginghose, Kuschelsocken. Echt ein Traumanblick. Hätte ich ein Schürze, könnte ich mit Frau Flodder mithalten. Aber ich will nicht jammern. Jetzt geht Gesundheit vor, ich habe für heute alle Termine abgesagt und beschlossen, da Haus nicht zu verlassen. Deswegen sitze ich hier schniefend rum und mache nebenbei Finanzcheck. Ja, Mee, ich kann nicht ohne . Jetzt weiß ich eigentlich nicht, wovon mir die Augen tränen, Finanzkrise oder Schnupfen. Wohin verschwindet eigentlich unser ganzes Geld? Saniert sich davon die Bank oder was? :twisted: Kann ja wohl nicht sein.
So, aufgefallen ist mir diese Woche etwas ganz anderes. Ich habe mir letztes Jahr im Sommer eine 3/4 Hose gekauft. Da hatte ich ungefähr das gleiche Gewicht wie jetzt. Einfach ohne probieren mitgenommen im Ausverkauf, für 5 € oder so. Wie ich immer so bin, passt schon irgendwem. Passte aber nicht, vor allem nicht mir. Gr. 42 mit ganz wenig Stretch. Habe ich in meinen Schrank gepackt, für irgendwann. Diese Woche war irgendwann. Sie fiel mir in die Hände. Letzten Sommer ging sie nicht über den Hintern. Diese Woche ging sie drüber und sogar zu. Tragbar zu.
Das sind die kleinen Dinge des Lebens, die einem zeigen, daß man auf dem richtigen Weg ist. Leider habe ich nicht auf Lolle gehört und mich nicht vermessen. Aber diese Hose spricht Bände. Ich wiege das gleiche wie im Sommer 08 und passe in eine Nr. kleiner. Dann schxxx doch auf die Waage.
Die lügt doch! Ich bin happy, daß trotz mehr oder weniger Stillstand etwas passiert. Dann soll sich jetzt mal in Ruhe der Körper formen. Vielleicht bracuht er die Zeit. Hat ja schließlich einiges umzuformen. Alles inallem gehen jetzt aber aklorienreichere Tage oder Tage mit Spätessen nicht mehr in Richtung 98 kg oder drüber, sondern bewegen sich sicher im 97er Bereich. Es ist mühsam, aber es geht. Ziele habe ich ja nicht wirklich, nur Träume und alles was weniger ist, ist gut. Vielleicht wiege ich mich im März mal einen Monat garnicht. Wenn es dann wieder bloß 1 kg weniger ist, ist auch in Ordnung.

Hättest halt doch auf mich hören sollen:lol:
Glückwunsch zum Tiefstanf unf zur passenden Hose!

Ich will mich auch mal wieder hier sehen lassen. Eigentlich wollte ich garnicht. Ich bin die letzten drei bis vier Wochen nur angearscht gewesen. Im Job. Was zählt eigentlich noch ein Mensch? Verkommen zur mechanischen Institution, wo vorn eine Anweisung reingesteckt wird und hinten eine logische und natürlich korrekte, zweifelsfrei verständliche Umsetzung der Unsinnigkeit herauskommt. Dazu Mobbing vom Feinsten. Ein Umsetzungsplan in allen Abteilungen, weil sich keiner mehr grün ist. Jetzt soll ich doch wieder in die Chefetage ziehen, dabei wollte man mich doch weghaben, weil ich immer die Klappe aufmache. Plötzlich braucht man meinen konstruktiven Elan . Der hilft dort nur auch nicht mehr. Eingefahrene Schienen kann ich auch nicht mehr ändern und ich bin garnicht begeistert aus meiner Turnschuh-Lässig-Look-Abteilung in die Schickeria zu wechseln. So ging das einige Zeit auf und ab, jeden Tag was anderes. Chefgespräch. Überstanden. Geschäftsleiter-Vier-Augen-Verhör (natürlich wegen der Äußerung beim Chef). Wieder Chefgespräch usw. so kann man auch mich mürbe machen. Dann hatten sie mich weich und ich habe die alles entscheidende Aussage "Macht doch was ihr wollt!" getätigt, bin an meinen Schreibtisch und hab erst einmal gewimmert. War zu diesem Zeitpunkt sowieso gesundheitlich am Boden. Hatte Dauerschmerzen in meiner Hüfte und seit vielen Tagen unerträgliches Ziehen in der Brust. Total am Boden liege ich abends in der Wanne und ertaste in meiner linken Brust einen Knoten. Ja, das hatte auch noch gefehlt. Sofort kreisen meine Gedanken "geht es mir deswegen seit Wochen gesundheitlich so mies?", "ist das vom Stress", "IST DAS KREBS". Ich in der Wanne sitzend, Tränen in den Augen nach meinem Mann geschrien, weil ich hoffte, das sei Einbildung und ich mache mich jetzt wirklich vollends verrückt. Nein, mein Mann fühlte auch etwas. Also Arzt und der Beginn einer Odyssee. Noch immer weiß ich nicht, was ich wirklich habe und frage mich, warum das alles so lange dauert. Bisher ist herausgekommen, dass ich Endometriose habe (also meine Gebärmutter und die Reste meiner Eierstöcke miteinander an der Bauchdecke innen verwachsen sind), was aber immer noch nicht erklärt, woher der Knoten kommt. Man wollte mich erstmal beruhigen und hat gesagt, es sei entweder ein Lymphom oder Fibrom. Allerdings weiß man das erst genau, wenn es biopsiert wurde. Ich habe vielleicht den Kanal voll. Entschuldigt, dass ich das hier rauslasse. Eigentlich kann ich eine ganz Menge ab, aber nicht alles auf einmal.
Ernährungstechnisch habe ich also mehr oder weniger die Flinte ins Korn geworfen. Mein Gewicht pendelt zwischen 95 und 96 trotzdem ich ein paar KH esse und es geht sehr sehr langsam abwärts. Aber das ist derzeit auch zweitrangig. Ich esse gesund und die KH, die ich esse, bestehen hauptsächlich aus Milchprodukten und Obst.

Mist, soviel Sch... auf einmal, da dreht wohl dein Körper durch. Klar das Gewicht da zweitrangig ist. Wann bekommst du denn die Ergebnisse der Biopsie? Oder war die noch nicht? Mach dich nicht fertig, auch wenn es schwer fällt.

Liebe Grüße
Perdita