Also ich oute mich dann mal ganz einsam als Big Brother Gucker. ;-)
Ich habe die meisten Staffeln im Wesentlichen gesehen.
Warum ich das gucke:
Im Haus treffen die unterschiedlichsten Charaktere in allen Altersgruppen
aufeinander und müssen sich einander arrangieren. Man kann nicht flüchten,
sich nicht ablenken und sich auch nicht wirklich bei seinem besten
Freund / seiner besten Freundin auslassen.
Wie reagieren wir, der wir an so einem Projekt nicht teilnehmen, wenn wir
auf Menschen stoßen, mit denen wir so gar keine Basis haben.
Wir gehen demjenigen aus dem Weg und umgeben uns nach Möglichkeit
mit Menschen die uns gut tun. Können wir das nicht, machen wir spätestens
in deren Abwesenheit unserem Unmut Luft.
Wie diplomatisch kann Mensch sein und wie weit gehen die Emotionen mit
einem durch?
Keinen Rückzugspunkt zu haben, sich 24 Stunden mit "fremden" Menschen
zu umgeben und für jeden öffentlich Konflikte auszutragen halte ich für
hardcore. Wie ist es, sich nur mal eine Woche lang vorzustellen, alles was
man sagt oder tut könnte von den Freunden, von der Familie, Nachbarn
gehört und beobachtet werden?
Die Tatsache wie unterschiedlich Gesagtes von anderen (im Haus) aufgefasst wird,
kann man nirgendwo deutlich beobachten als in diesem Projekt.
Wir wissen nicht wie andere auffassen was wir sagen. Wann haben wir
tief ins Fettnäpfchen getreten und wann bewertet man das eigene Handeln
kritischer als andere?
Jeder der ins Haus geht ist auf die ein oder andere Art exhibitionistisch und
wer es guckt sicherlich auch voyeuristisch veranlagt.
Wer sich zum Gucken zur Verfügung stellt, darf auch beguckt werden.
Es liegt in der Natur des Menschen sich mit anderen zu vergleichen und
sein Handeln an anderen zu messen. Der eine mehr, der andere weniger.
Unsere Werte und Ziele im Leben entstehen aus dem was uns vorgelebt
wird. Wir vergleichen und ziehen daraus unsere Schlüsse. Jeder seine eigenen.
Wie loyal sind wir wirklich und wie sehr wären wir es gerne?
Aus diesem Grunde gucke ich BB.