für alle die, die noch eine geignete Diät für sich suchen, und evtl. schon von Wolfgang Lutz gehört haben, habe ich hier einige Kapitel aus seinem Buch eingestellt:
Wolfgang Lutz
"Leben ohne Brot"
Das Fett ist nicht schuld
"Daraus, daß viele Patienten auf Fett Beschwerden bekommen, hat sich die Meinung gebildet, daß eine Magen-Diät fettarm sein muß. Eine solche fettarme Schonkost führt aber nie zur Ausheilung. Meine Diät kann später auch ziemlich viel Fett enthalten. Schon nach einigen Tagen fühlen sich die Patienten wesentlich besser und nach mehreren Wochen ist meist alles in Ordnung. Versuchen sie jetzt wieder Kohlenhydrate zu essen, dann merken sie, daß diese ihr Leiden verschulden und nicht das Fett oder andere Nahrungsmittel."
Kohlenhydratfrei?
"Nachdem in den USA anfangs eine Zulage von Fett auf Kosten von Eiweiß ("three fat, one lean") propagiert worden war, wird neuerdings (Atkins und andere) ein totaler Verzicht auf Kohlenhydrate verlangt, wenigstens zu Beginn einer Abmagerungskur, wobei großes Gewicht auf das Erscheinen von Azeton im Harn gelegt wird. Bei einer Überprüfung an vielen Fällen in meiner Praxis hat sich weder die Brauchbarkeit des Azetonnachweises noch die Notwendigkeit der totalen Kohlenhydratbeschränkung erweisen lassen. Wer mit 6 Einheiten (72 KH) nicht abnimmt, behält seinen Speck fast immer, auch wenn er gänzlich kohlenhydratfrei lebt. Radikalkuren sind außerdem, besonders für ältere Leute, nicht ungefährlich; man hat Dr. Atkins einige Todesfälle an Herzinfarkt vorgehalten."
Männlich und weibliche Typen
"In 25 Jahren mit kohlenhydratarmer Diät habe ich allerdings gesehen, daß nur ein Teil der übergewichtigen Erwachsenen in absehbarer Zeit seine Idealfigur erreicht. Es sind meistens Männer mit Bauch und schlanken Extremitäten. Es gibt bei beiden Geschlechtern männliche und weibliche Formen der Fettsucht. Die männlich Form hat das Fett oben, einen großen abstehenden Bauch bei relativ schlanken Hüften und mageren Extremitäten; die weibliche Form hat das Fett unten mit breiten Hüften, dicken Beinen und einer Fettschürze am Bauch, d.h. einer großen Speckfalte, die den Nabel verbirgt und nach unten hängt. Je weiblicher ein Individuum ist, um so schwieriger wird es, einer Abmagerungserfolg zu erzielen, und bei Frauen ist leider um so weniger zu erwarten, je mehr sie sich bereits dem Klimakterium (Wechseljahre) nähern. Immer gilt die Regel, daß die Fettsucht um so schwieriger diätisch zu bekämpfen ist, je mehr das Fett nicht nur am Rumpf, sondern auch an den Extremitäten bis zu den Fingern und Zehen lokalisiert ist. Manche Frauen nehmen mit dieser Diät sogar zu, zwar nur wenig und meist nur anfangs. Neuerdings glaubt man gefunden zu haben, daß der männliche Typ bei Frauen eher oder ausschließlich dazu neigt, später in einen Diabetes überzugehen. Eine Bestätigung dieser amerikanischen Arbeiten steht noch aus.
Ich glaube, es ist unaufrichtig, immer wieder davon zu reden, daß mit einer Kohlenhydratarmen oder kohlenhydratfreien Diät jeder Mensch sein Idealgewicht erreichen könne. Wer dies behauptet, legt selbst die Axt an die Wurzel seiner Glaubwürdigkeit. Wir müssen auch zugeben, daß wir noch nicht wissen, warum der eine Fettsüchtige auf KH-Beschränkung anspricht und der andere nicht, und das wir daher auch keine Prognosen stellen können. Man muß es versuchen.
Man sollte es aber immer versuchen, bevor man auf eine Hunger-Diät übergeht. Noch genauer gesagt: Man soll immer nur KH-arm hungern lassen. Jede Kalorienbeschränkung soll in erster Linie auf Kosten der KH erfolgen. Es gibt ganz gewichtige Gründe dafür."
Gicht
"Gicht ist ein eindeutiges Wohlstandssymptom. Ich habe schon die Vorstellung geäußert, daß es sich um eine Rezeptoren-Krankheit wie bei anderen Wohlstandsleiden, etwa beim Alterdiabetes und bei der Erhöhung des Cholesterienspiegels handeln könnte. In der Tat läößt sich durch Hungern oder wenigsten durch knappe Ernährung der Blutharnsäurespiegel erniedrigen.
Unter KH-armer Ernährung wird die Zufuhr von Fleisch und damit die von Nukleinsäuren und von Eiweiß erhöht, so daß die Harnsäure-Werte ansteigen müßten, zumal der Organismus nicht darauf gefaßt ist, plötzlich von KH auf Eiweiß und Fett umgestellt zu werden. Erst nach längerer Zeit könnte man sich eine Anpassung und damit eine Rückkehr des Harnsäurespiegels zur Norm erwarten.
Es passiert aber genau das Gegenteil. Die Abbildung (im Buch) zeigt Beobachtungen an 193 Patienten meiner Praxis mit erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut unter KH-armer Ernährung. Man sieht, daß die Konzentration der Harnsäure im Blut sofort sinkt und daß nach vier Monaten ein Tiefstand erreicht wird. Von dort aus geht es langsam wieder aufwärts, bis sich schließlich die Werte auf einem mittleren Niveau stabilisieren.
Es gibt aber auch 11 von meinen Patienten, bei denen der Harnsäurespiegel anfangs zwar auch sofort sank, anschließend aber wieder über den Ausgangspunkt anstieg.
Es gibt also zweifellos Fälle, die vom großen Durchschnitt abweichen und unter KH-Beschränkung schließlich einen weiteren Anstieg der Harnsäure zeigen ... ein Hinweis vielleicht auf eine Störung wahrscheinlich im Rezeptorenmechanismus der Zelle."
Arteriosklerose
"Es wurde schon erwähnt, daß sich Arteriosklerose von den Magen-Darm-Krankheiten grundsätzlich dadurch unterscheidet, daß sie sich sozusagen im Stillen entwickelt und erst sehr spät in Form eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles bzw. sich in Form von Durchblutungsstörungen an den Beinen bemerkbar macht. Man kann sich hier daher nicht ohne weiteres Besserung durch eine Diät erwarten, welche sozusagen erst im letzten Augenblick kommt und schon vollendete Tatsachen vorfindet.
Wenn man aber vorsichtig vorgeht, kommt es nie zur Verschlechterung der Situation ...
Man hat Robert Atkins, der zu Beginn seiner Diät ganz besonders radikal vorgeht, indem er alle KH streicht, einige Herzinfarkte angelastet. Ich bin da von vornherein etwas vorsichtiger vorgegangen und habe die KH nur bis auf 6 Einheiten (72 KH) beschränkt, was nach jahrzehntelangen Erfahrungen der Wiener Schule gut vertragen wird.
Geht man zu radikal vor, dann erzeugt man bei empfindlichen Patienten Streß, weil sie KH, die sie in größerem Ausmaß gewohnt sind, nicht mehr bekommen, dafür aber Fette und Eiweißkörper, mit denen sie zunächst kaum etwas anfangen können. Im Laufe jahrzehntelanger Adaption entwickeln sich nämlich Stoffwechselverhältnisse, welche nicht über Nacht geändert werden können. Und Streßreaktionen, wie bei Hunger, Kälte, Hitze, Belastungen, Aufregungen, Emotionen können einen Organismus schwer belasten, die Gerinnungsneigung des Blutes erhöhen und damit zu einer Katastrophe, zur Bildung von Thromben führen, wenn schon arteriosklerotische Veränderungen im Inneren von Blutgefäßen vorliegen."
Wolfgang Lutz
"Leben ohne Brot"
Das Fett ist nicht schuld
"Daraus, daß viele Patienten auf Fett Beschwerden bekommen, hat sich die Meinung gebildet, daß eine Magen-Diät fettarm sein muß. Eine solche fettarme Schonkost führt aber nie zur Ausheilung. Meine Diät kann später auch ziemlich viel Fett enthalten. Schon nach einigen Tagen fühlen sich die Patienten wesentlich besser und nach mehreren Wochen ist meist alles in Ordnung. Versuchen sie jetzt wieder Kohlenhydrate zu essen, dann merken sie, daß diese ihr Leiden verschulden und nicht das Fett oder andere Nahrungsmittel."
Kohlenhydratfrei?
"Nachdem in den USA anfangs eine Zulage von Fett auf Kosten von Eiweiß ("three fat, one lean") propagiert worden war, wird neuerdings (Atkins und andere) ein totaler Verzicht auf Kohlenhydrate verlangt, wenigstens zu Beginn einer Abmagerungskur, wobei großes Gewicht auf das Erscheinen von Azeton im Harn gelegt wird. Bei einer Überprüfung an vielen Fällen in meiner Praxis hat sich weder die Brauchbarkeit des Azetonnachweises noch die Notwendigkeit der totalen Kohlenhydratbeschränkung erweisen lassen. Wer mit 6 Einheiten (72 KH) nicht abnimmt, behält seinen Speck fast immer, auch wenn er gänzlich kohlenhydratfrei lebt. Radikalkuren sind außerdem, besonders für ältere Leute, nicht ungefährlich; man hat Dr. Atkins einige Todesfälle an Herzinfarkt vorgehalten."
Männlich und weibliche Typen
"In 25 Jahren mit kohlenhydratarmer Diät habe ich allerdings gesehen, daß nur ein Teil der übergewichtigen Erwachsenen in absehbarer Zeit seine Idealfigur erreicht. Es sind meistens Männer mit Bauch und schlanken Extremitäten. Es gibt bei beiden Geschlechtern männliche und weibliche Formen der Fettsucht. Die männlich Form hat das Fett oben, einen großen abstehenden Bauch bei relativ schlanken Hüften und mageren Extremitäten; die weibliche Form hat das Fett unten mit breiten Hüften, dicken Beinen und einer Fettschürze am Bauch, d.h. einer großen Speckfalte, die den Nabel verbirgt und nach unten hängt. Je weiblicher ein Individuum ist, um so schwieriger wird es, einer Abmagerungserfolg zu erzielen, und bei Frauen ist leider um so weniger zu erwarten, je mehr sie sich bereits dem Klimakterium (Wechseljahre) nähern. Immer gilt die Regel, daß die Fettsucht um so schwieriger diätisch zu bekämpfen ist, je mehr das Fett nicht nur am Rumpf, sondern auch an den Extremitäten bis zu den Fingern und Zehen lokalisiert ist. Manche Frauen nehmen mit dieser Diät sogar zu, zwar nur wenig und meist nur anfangs. Neuerdings glaubt man gefunden zu haben, daß der männliche Typ bei Frauen eher oder ausschließlich dazu neigt, später in einen Diabetes überzugehen. Eine Bestätigung dieser amerikanischen Arbeiten steht noch aus.
Ich glaube, es ist unaufrichtig, immer wieder davon zu reden, daß mit einer Kohlenhydratarmen oder kohlenhydratfreien Diät jeder Mensch sein Idealgewicht erreichen könne. Wer dies behauptet, legt selbst die Axt an die Wurzel seiner Glaubwürdigkeit. Wir müssen auch zugeben, daß wir noch nicht wissen, warum der eine Fettsüchtige auf KH-Beschränkung anspricht und der andere nicht, und das wir daher auch keine Prognosen stellen können. Man muß es versuchen.
Man sollte es aber immer versuchen, bevor man auf eine Hunger-Diät übergeht. Noch genauer gesagt: Man soll immer nur KH-arm hungern lassen. Jede Kalorienbeschränkung soll in erster Linie auf Kosten der KH erfolgen. Es gibt ganz gewichtige Gründe dafür."
Gicht
"Gicht ist ein eindeutiges Wohlstandssymptom. Ich habe schon die Vorstellung geäußert, daß es sich um eine Rezeptoren-Krankheit wie bei anderen Wohlstandsleiden, etwa beim Alterdiabetes und bei der Erhöhung des Cholesterienspiegels handeln könnte. In der Tat läößt sich durch Hungern oder wenigsten durch knappe Ernährung der Blutharnsäurespiegel erniedrigen.
Unter KH-armer Ernährung wird die Zufuhr von Fleisch und damit die von Nukleinsäuren und von Eiweiß erhöht, so daß die Harnsäure-Werte ansteigen müßten, zumal der Organismus nicht darauf gefaßt ist, plötzlich von KH auf Eiweiß und Fett umgestellt zu werden. Erst nach längerer Zeit könnte man sich eine Anpassung und damit eine Rückkehr des Harnsäurespiegels zur Norm erwarten.
Es passiert aber genau das Gegenteil. Die Abbildung (im Buch) zeigt Beobachtungen an 193 Patienten meiner Praxis mit erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut unter KH-armer Ernährung. Man sieht, daß die Konzentration der Harnsäure im Blut sofort sinkt und daß nach vier Monaten ein Tiefstand erreicht wird. Von dort aus geht es langsam wieder aufwärts, bis sich schließlich die Werte auf einem mittleren Niveau stabilisieren.
Es gibt aber auch 11 von meinen Patienten, bei denen der Harnsäurespiegel anfangs zwar auch sofort sank, anschließend aber wieder über den Ausgangspunkt anstieg.
Es gibt also zweifellos Fälle, die vom großen Durchschnitt abweichen und unter KH-Beschränkung schließlich einen weiteren Anstieg der Harnsäure zeigen ... ein Hinweis vielleicht auf eine Störung wahrscheinlich im Rezeptorenmechanismus der Zelle."
Arteriosklerose
"Es wurde schon erwähnt, daß sich Arteriosklerose von den Magen-Darm-Krankheiten grundsätzlich dadurch unterscheidet, daß sie sich sozusagen im Stillen entwickelt und erst sehr spät in Form eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles bzw. sich in Form von Durchblutungsstörungen an den Beinen bemerkbar macht. Man kann sich hier daher nicht ohne weiteres Besserung durch eine Diät erwarten, welche sozusagen erst im letzten Augenblick kommt und schon vollendete Tatsachen vorfindet.
Wenn man aber vorsichtig vorgeht, kommt es nie zur Verschlechterung der Situation ...
Man hat Robert Atkins, der zu Beginn seiner Diät ganz besonders radikal vorgeht, indem er alle KH streicht, einige Herzinfarkte angelastet. Ich bin da von vornherein etwas vorsichtiger vorgegangen und habe die KH nur bis auf 6 Einheiten (72 KH) beschränkt, was nach jahrzehntelangen Erfahrungen der Wiener Schule gut vertragen wird.
Geht man zu radikal vor, dann erzeugt man bei empfindlichen Patienten Streß, weil sie KH, die sie in größerem Ausmaß gewohnt sind, nicht mehr bekommen, dafür aber Fette und Eiweißkörper, mit denen sie zunächst kaum etwas anfangen können. Im Laufe jahrzehntelanger Adaption entwickeln sich nämlich Stoffwechselverhältnisse, welche nicht über Nacht geändert werden können. Und Streßreaktionen, wie bei Hunger, Kälte, Hitze, Belastungen, Aufregungen, Emotionen können einen Organismus schwer belasten, die Gerinnungsneigung des Blutes erhöhen und damit zu einer Katastrophe, zur Bildung von Thromben führen, wenn schon arteriosklerotische Veränderungen im Inneren von Blutgefäßen vorliegen."