Karriere der Giftpflanze Soja

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AW: Karriere der Giftpflanze Soja

Interessant. Fängt ja mit der Geschichtsverbiegung an. Tofu, zum menschlichen Verzehr, der nunmal aus Soja hergestellt wird, ist mindestens bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgbar.
Von wegen 19. Jahrundert in der Mandschurei von Japanischen Besetzern zum Düngeranbau zwangsweise eingeführt.

Aber so ein Wissen eignet sich ja nicht für Verschwörungstherorien.

Er stellt eine Studie vor, bei dem Erwachsene Tiere mit Soja viele Sexualhormone produzieren. Er sagt nicht, dass Sexualhormone in Soja nachgewiesen wurden.
Logisch irgendwie - Soja enthält weitaus mehr essentielle Proteine als jedes andere verfügbare Nahrungsmittel. Daraus kann ein Tier (oder Mensch) natürlich alles produzieren. Er erklärt jetzt kein Modell, woraus die Wissenschaftler eine Erklärung für die Studie ableiten. Keine Doppelt-Blind-Studien mit Vergleichsfütterung gleicher Proteinmenge z.B. tierischer Herkunft.

Sicherlich ist Soja heute ökologisch problematisch. Das liegt darin, dass er immer mehr vom Nahrungsmittelgrundstoff für den Menschen zum Viehfutter mutiert. Da man dadurch sehr viel mehr Anbaufläche braucht, bis ein Mensch satt ist, wird für Viehproduktion immer mehr Regenwald abgeholzt, satt das Vieh auf heimischen Weiden grasen zu lassen.
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

Das liegt darin, dass er immer mehr vom Nahrungsmittelgrundstoff für den Menschen zum Viehfutter mutiert.

es ist genau anders herum :shock:
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

es ist genau anders herum :shock:


Hast Du Belege dafür?

Wikipedia (mit Quellenangabe):
Direkt von Menschen konsumiert werden etwa 2 % der geernteten Sojabohnen. Der überwiegende Anteil der Sojaernte wird zur Sojaölgewinnung eingesetzt, das vor allem als Lebensmittel, aber z. B. auch für die Produktion von Biodiesel verwendet wird. Der verbleibende Sojakuchen (rund 80 % der Masse) wird aufgrund des hohen Eiweißgehalts zu 98 % in der Tierproduktion verfüttert.

Also
  • 2% direkter Verzehr
  • 20% von 98% = 19.6% Lebensmittelöle und technische Öle
  • 80% von 98% = 78.4% Viehfutter
Diese technischen Verfahren wurden in den 1920ern in USA entwickelt, davor:
Die ältesten Belege für große, gezüchtete Bohnen stammen aus Japan (3000 v. Chr.) und Korea (1000 v. Chr.). In China ist sie seit der Zhou-Dynastie (ca. 500 v. Chr.) weit verbreitet.[6] In China galt sie damals zusammen mit Hirse als eine der wichtigsten Nahrungsmittelpflanzen.
Also früher: 100% Nahrungsproduktion.

Welche Belege hast Du jetzt, dass die knapp 80% Viefutterproduktion an Soja in Zukunft direkt vom Menschen gegessen werden?
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

jetzt argumentierst Du zu dem, was ich gesagt habe ;)

Soja war immer schon Tierfutter und wurde dann über die Werbung als billiger Proteinersatz vermarktet

jetzt läuft das durch Genmanipulation für die Wirtschaft alles aus dem Ruder und das Geschäft mit den dummen Menschen ist vorüber

da gibt es Diskussionen ohne Ende im Netz, im Kontext der Low Carb
Bewegung eher uninteressant :cool:
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

jetzt argumentierst Du zu dem, was ich gesagt habe ;)

Soja war immer schon Tierfutter und wurde dann über die Werbung als billiger Proteinersatz vermarktet

Gut, wir sollten vielleicht mal unterscheiden:

  1. Soja, als eine einzelne Bohnenart, die man seit Jahrtausenden auf bestimmte traditionelle Art zum direkten Verzehr verarbeitet, so wie man das auch mit anderen Bohnen, Erbsen, Linsen machen kann
  2. Industriell verarbeitet Pflanzenrohstoffe, so wie Kokos, Soja, Raps, Mais, die nicht direkt auf den Tisch kommen, sondern die eher chemischer Rohstoff sind und aus deren Abfallprodukten was angeblich tolles für Mensch oder Tier gemacht wird

Punkt (2) enthält viel Sauerei, und Soja ist da vielleicht sogar an der Spitze der Sauerei, aber ein Proteinshake, der kein Soja enthält, dafür "Erbsprotein" ist auch nicht viel besser: nur die Bohne gewechselt. Die Sauerei steckt in dem tollen Marketing für eine miese chemische Aufbereitung. LowCarb-Kontext: Man sollte über das Fleisch reden, das mit Soja gemästet wurde. Soja selbst enthält keine Sexualhormone, wenn aber die Tiere welche aus Soja bilden, wie im Vortrag behauptet...

In (1) finde ich starken LowCarb-Kontext. Soja ist eine Bohne, also Hülsenfrucht, die Atkins erstmal ablehnte, weil Hülsenfrüche zuviele KH enthalten. Soja hat aber ein wesentlich besseres Verhältnis Eiweiß-Fett zu KH.
Traditionell weiterverarbeitet (am besten tagesfrisch von der örtlichen Tofu-Manufaktur), sind die KH raus. Kann man prima im Fett seiner Wahl, mit oder ohne Fleisch, weiterverarbeiten, passt bei mir prima zu LowCarb.
Interessanter Punkt sind noch die Purine (Gichtbildner): sie sind in der Größenordnung von Fisch und mehr, allerdings gibt's auch Studien, dass Purine aus Hülsenfrüchte die Übersäuerung wohl nicht wirklich vorantreiben, würde ich auch gern mehr zu wissen.

Und die Behauptung im Vortrag, direkter Verzehr von Soja würde den Fraßfeind unfruchtbar machen, kann jeder gerne an der Bevölkerungsentwicklung Chinas abgleichen...
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

Der Begriff Giftpflanze ist ja schon mal grober Unfug.
Fast alle Pflanzen produzieren Stoffe die sie für Tiere abschreckend, ungenießbar oder giftig machen sollen.
Die wenigsten Pflanzen haben ein Vorteil davon, wenn sie mit Stumpf und Stiel gefressen werden.
Bei den Früchten ist es oft das genaue Gegenteil. Hier trägt die Verzehrbarkeit der Frucht oft zur Verbreitung der Samen bei.

Jegliche Giftigkeit ist aber immer sehr relativ zu betrachten.
Die Äußerungen in dem Video sind wissenschaftlich wohl eher als unseriös zu sehen. Da geht es mehr um Provokation und markante Worte. Das erinnert doch an Überschriften der Bildzeitung
 
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Hallo Guter,

das kann ich aus der Seite aber nicht entnehmen. Eher das Gegenteil:
... selbständig tätig als Wissenschaftsjournalist ...
Also jemand der davon lebt, dass er Luft erwärmt ;)
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

jeder, der in der Öffentlichkeit arbeitet, erwärmt Luft, der
Professor in der Uni, der Politiker, die Medien → sonst
würde keiner zuhören, weil es uninteressant ist ;)

das nun `rauszupicken und als Negativpunkt darzustellen → naja
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

Also wenn ich mir die Wikipedia-Beschreibung von dem Mann angucke, finde ich einige Überlegungen gar nicht mal so schlecht, und würde sie auf einem Stammtisch vielleicht mal in die Runde werfen.

Aber genau das ist es: Stammtischniveau. Und am Stammtisch provoziert man auch mal gern verbiegt man auch gern mal die Realität.
 
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Pollmer ist Wissenschaftler, leider polemisiert er sehr gern. Das heißt aber nicht, das seine Argumente nicht auf wissenschaftlich evidenten Füßen stehen. Die Bücher sind voll von Quellenangaben.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Aber genau das ist es: Stammtischniveau. Und am Stammtisch provoziert man auch mal gern verbiegt man auch gern mal die Realität.

was genau ist nochmal Deine Qualifikation, die Dich berechtigt,
solche soliden Urteile abzugeben?
 
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was genau ist nochmal Deine Qualifikation, die Dich berechtigt,
solche soliden Urteile abzugeben?

Also im Wissenschaftverständnis von Pollmer geantwortet: der gesunde Menschenverstand.

Ansonsten die Grundkenntnisse Wissenschaftlicher Methodik. Derartige Arbeitsweise hätte mir mein Prof links und rechts um die Ohren gehauen.

Guck Dir seine Begründung zur Ablehnung fettarmer Kost, die im Wikipedia-Artikel zitiert wird. Zwar wissen wir alle hier, dass fettarme Kost wahrscheinlich nicht das Wahre ist, aber sein Vorgehen ist doch haarsträubend: erst zweifelt er durch Behauptung die wissenschaftliche Verankerung an, und dann begründet er seine These durch eine Verschwörungstheorie.

Wissenschaftlich vorgehen heißt aber im Normalfall: Aufgrund der Untersuchungsergebnisse anderer Studien stellt man eine These auf, und verifiziert sie durch eigene Untersuchungen, deren Datenbasis unabhängig von den vorangegangenen Untersuchungen ist.
Was ich also nicht machen darf: irgendwelche, meinem Gusto genehme Untersuchungen zusammensammeln, mir daraus die mir genehmen Daten rauspicken und zu einer Statistik zusammenstellen - um dann daraus meine These abzuleiten und gleichzeitig bewiesen zu sehen. Eine solche Studie hätte keinen wissenschaftlichen Wert und würde auch von keinen Wissenschaftler weiterverwendet werden.

Ich weiß nicht, ob Du einfach mal eine Recherche gemacht hat, was Pollmer veröffentlicht hat, und wo diese Veröffentlichungen zitiert werden. Zitate finden sich durchweg in der Boulevard-Wissenschafts-Presse.

Wenn ich das mit einem Nicolai Worm vergleiche, dann hat Worm nicht nur wesentlich mehr Zitate, sondern diverse Veröffentlichungen, die durchweg wieder in wissenschaftlichen Veröffentlichungen zitiert werden - eine Menge auch kontrovers, aber diese Angriffsfläche muss ein Wissenschaftler bieten.

Am Fallbeispiel "Übergewicht" kann man sich auch die Unterschiede angucken: Während Worm etwaige Schlüsse aus Übergewicht, wie die Empfehlung zum Abnehmen, wissenschaftlich zu präzisieren versucht um von der üblichen Generalempfehlung wegzukommen, kommt Pollmer mit einem Gegen-Rundumschlag, in dem er alle, die mit dem BMI arbeiten, für "plemplem" erklärt.
Der BMI ist eine Maßzahl, von der die Wissenschaft schon weiß, dass sie nicht optimal ist, die sich aber als Grundlage für bestimmte Vorgehensentscheidungen eignet. Kritik daran ist berechtigt. Es gibt nunmal eine Menge wissenschaftlicher Methoden, die, obwohl sie bekanntermaßen nicht optimal sind, Sinn machen - trotzdem arbeitet die Forschung daran, sie zu ersetzen. Wissenschaftlich den BMI angreifen, würde heißen, dass man anhand von Untersuchungen die Schwachpunkte aufzeigt und gegebenenfalls eine Methode aufzeigt, die den BMI oder die Verwendung einer Maßzahl ersetzt oder zumindest bestimmte Forschungsempfehlungen abgibt. Verwendete wissenschaftliche Methoden einfach für "plemplem" zu erklären ist in sich unwissenschaftlich.

Interessant ist auch, dass er das über Leute sagt, die aus einer anderen Wissenschaftdomäne kommen. Pollmer ist Lebensmittelchemiker und maßt sich an, über Wahrheit in der die Medizin das letzte Wort haben zu müssen - die Eingangsfrage nach der Qualifikation muss man da gleich mal bei Pollmer beginnen.

Aber nichtsdestotrotz - einige seiner Sprüche sind recht cool und prima fürn Stammtisch geeignet, z.B.

Code:
In einem anderen Interview empfahl er, einen „Kater“ 
durch den maßvollen Konsum von Alkohol am Folgetag zu bekämpfen.
 
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es ist ja legitim, wenn man sagt, daß man eine andere Meinung hat,
daß man die Argumentationen als falsch empfindet oder man den Typ
einfach nicht mag

aber jemanden, der europaweit als wissenschaftlicher Journalist
anerkannt ist und auch als Gutachter gerichtlich arbeitet, als
quasi "Stammtisch Dummschwätzer" abzuurteilen, ist schon herb

zu der wissenschaftlichen Methodik; es ist sozusagen seine Aufgabe,
den Finger auf den wunden Punkt zu legen, nur so werden öffentliche
Meinungen beeinflusst

oder wie will man denn sonst Menschen dazu bringen, ihre Ernährung
kritisch zu hinterfragen und sich nicht auf vorgelutschte Erklärungen
von der DGE oder den Ärzten zu verlassen?

wenn man so denkt, kann man direkt alles in die Stammtischecke
verbannen, was nicht vom öffentllichen Konsens abgedeckt wird
und dazu gehört auch die Atkins Diet oder viele andere hier
verfolgte Ernährungsweisen
 
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zu der wissenschaftlichen Methodik; es ist sozusagen seine Aufgabe,
den Finger auf den wunden Punkt zu legen, nur so werden öffentliche
Meinungen beeinflusst
...sein selbst gegebene Aufgabe

oder wie will man denn sonst Menschen dazu bringen, ihre Ernährung
kritisch zu hinterfragen und sich nicht auf vorgelutschte Erklärungen
von der DGE oder den Ärzten zu verlassen?
Guck hin: ich habe Nicolai Worm genannt. Auch nicht unumstritten. Ist jetzt auch nicht unbedingt der Typ, wo ich sagen würde "mag ich". Aber wissenschaftlich weitestgehend korrekt. Geht also.
Und seine Forderung nach evidenzbasiertem Herangehen finde ich 100% unterstützenswert, fehlt IMO zusehr im Gesundheitsbereich. Pollmer macht eher das Gegenteil.

Die Tatsache, dass einer Gerichtsgutachter ist, spielt für mich keine große Rolle - das ist eine mögliche Einnahmequelle. Ein freier Ingenieur als Gerichtsgutachter im Verkehrsrecht ist auch nicht der, der in Fahrzeugtechnik die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, schon gar nicht ich für Fachrichtungen außerhalb der Fahrzeugtechnik.
 
AW: Karriere der Giftpflanze Soja

Die Tatsache, dass einer Gerichtsgutachter ist, spielt für mich keine große Rolle

tja, wie gehabt, Diskussion sinnlos, begründe Dein hohes Ross,
ansonsten sehe ich Dich eher als Stammtisch Schwätzer
 
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ansonsten sehe ich Dich eher als Stammtisch Schwätzer
gerne, solange ich davon keine youtube-Videos am Overhead-Projektor drehen soll ;-)
 
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Aber nichtsdestotrotz - einige seiner Sprüche sind recht cool und prima fürn Stammtisch geeignet, z.B.

Code:
In einem anderen Interview empfahl er, einen „Kater“ 
durch den maßvollen Konsum von Alkohol am Folgetag zu bekämpfen.

Hierzulande bekannt als "Konterhalbe", funktioniert tatsächlich ;)
 

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