Proteinmangel und "Zusammenbruch" nach dem Sport

Ich habe zwei Probleme, die vllt beide zusammen hängen. Zum einen schaffe ich es kaum auf eine "normale" Proteinmenge zu kommen - d.h. ich esse ca. 40-60g Protein am Tag. Je mehr Protein ich esse um so gesättigter fühle ich mich. Das geht dann bis zu einem Druckgefühl und Übelkeit. Das ist auch außerhalb der Ketose ein Probleme nur habe ich das jahrelang nicht wahr genommen (und wohl leider die fehlenden Proteinkalorien durch KH aufgefüllt). Meine Blutwerte deuten auch auf eine niedrigen Proteinmenge hin (und auf wenig Muskelmasse).
Nun bin ich eigentlich ein sportlicher Mensch und war als Teenager leicht untergewichtig, eher drahtig/sehnig und habe locker 5x Woche Sport gemacht - zwar nicht für Wettkämpfe aber dennoch recht intensiv. Seit Mitte 20 habe ich aber das Problem, dass mich Belastung (egal ob Ausdauer oder Kraft) extrem auspowert. Das bedeutet, dass mir nach dem Sport sehr kalt wird und ich unerträglich müde werde (nur Schlafen hilft 2-3h, Essen nicht). Das klingt erstmal nach Unterzucker (ist es aber nicht) und normaler Ermüdung. Nur passiert das auch in Ketose und diese Müdigkeit kommt auch bei einem 2h Spaziergang und anderer minimaler Anstrengung. Es ist mir daher nicht möglich 3x/Woche Sport zu machen und dann noch einem Beruf nachzugehen, ergo der Sport wird vernachlässigt. Rehasport unter Anleitung und langsamstes Aufbauen bringt nichts; auch Physiotherapeuten waren ratlos. Ausdauersport (lange Radtouren von 80-100km ohne Leistungsspitzen sind kein Problem, nur danach geht es mir elend).
Für mich ist das kein Zustand, da ich eigentlich ein sehr aktiver Mensch bin und mich nach mehr Bewegung sehne.
Habt Ihr Ideen und Tipps? Liegt es an chronischem Proteinmangel?

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Blutbild machen lassen?

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Hallo Fussel,
ich werde relativ engmaschig überwacht, da ich eine Insulinresistenz und eine Schilddrüsenfunktionsstörung habe. Auch Muskelspezifische Werte (auch in Richtung Autoimmun) waren okay - eben nur mir dem Hinweis auf niegriges Protein und geringe Muskelmasse (ich glaube das sieht man am Kreatinwert, der ist grenzwertig niedrig, teilweise erniedrigt).
Vieles wurde auf die Insulinresistenz geschoben, aber weder eine medikamentöse Therapie (mir Metformin + Sport) noch Lowcarb oder Ketose schaffen Abhilfe.
Gesundheitszustand:
Schilddrüse seit Jahren stabil gut, auch Konversion zu T3 in Ketose super, Vitamin D Mangel behoben, Insulinresistenz vorhanden aber Blutzuckerwerte immer in Ordnung, Asthma nicht symptomfrei (noch eine Baustelle)

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Du wirst um ein Futtertagebuch wohl nicht drum herum kommen ;-)

In Ketose essen eigentlich die Meisten zu viel Eiweiss, weil es in den erlaubten Lebensmitteln reichlich vorhanden ist.
Du musst aber auch an FETT denken, und es zum EW dazu essen, sonst bist du zu schnell satt und es haelt nicht lange vor.
Mit dem richtigen Mischungsverhaeltnis (etwa halbe halbe in GRAMM) kommt man mit 2 Mahlzeiten durchaus gut ueber den Tag, friert nicht und ist satt.
Bei viel Sport werden wohl 2 Mahlzeiten nicht reichen...

Medizienisch koennen und duerfen wir in einem Forum nicht beraten.

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Hallo Fussel,
ich habe mal eine Übersicht der letzten beiden Tage gemacht, aber da habe ich extrem auf den Proteinanteil geachtet und auch gegessen wenn ich überhaupt keinen Hunger hatte:
Mittwoch
50g Proteinbrot mit Erdnussbutter (13,2g Protein)
50g Proteinbrot mit 15g Weichkäse (17,2g Protein)
150g Schweinenackensteak (36g Protein)
Gesamt: 66,4
Donnerstag
1 Tasse Eiermilch mit Kaffee (1Ei, 10g Butter – 7g Protein)
250g Magerquark (30g Protein)
1 Portion japanische Nudelsuppe (70g Ente mit Haut – 12,6g Protein)
Gesamt: 49,6
Freitag
50g Proteinbrot mit 15g Weichkäse (17,2g Protein)
kein Mittagessen
Abendessen vermutlich 150g Fleisch - wenn ich bis dahin wieder Hunger habe



Sobald ich Milchprotein zu mir nehme steigt das Sättigungsgefühl so enorm an, dass Essen eine Qual wird (auch bei Whey). Fleisch und Ei ist nicht ganz so extrem. Nur Eiweißbrot als Proteinquelle geht etwas besser. Bei dem Magerquark hätte ich wirklich den restlichen Tag nichts mehr essen brauchen so pappsatt war ich.

Bevor Kritik kommt - ja, mir ist klar, dass die Mengen kalorientechnisch katastrophal sind, daher schreibe ich ja auch und normalerweise esse ich auch viel Grünzeug, aber an solchen Tagen lasse ich dann eher das Protein zur Mahlzeit ganz weg, daher zur Zeit so wenig Gemüse. Ich bin kurz davor wieder mehr KH zu nehmen, da ich mich extrem müde und kalt fühle und ich in 5 Wochen 1kg abgenommen habe. Mein Stoffwechsel ist "runtergefahren" und so ist die Ketose nicht zielführend - ist mir klar.
Ich habe keine Verdauungsprobleme abgesehen von diesem extremen "Völlegfühl" - ich habe mich daher entschieden, versuchsweise meine Proteinverdauung medikamentös zu unterstützen.

Bei genauerem Nachdenken ist mir auch klar geworden, dass ich seit vielen Jahren Protein zu gunsten von KH vernachlässigt habe und seit diesem Zeitpunkt mein Gewicht außer Kontrolle geraten ist. Das war leider ein typischer Tagesplan mit Berufsstress und ohne Lowcarb:
Frühstück:
irgendwas vom Bäcker (üblicherweise Butterbreze)
Mittagessen:
Wurstbrötchen oder Leberkässemmel oder Nudelsalat o.ä.
Abendessen:
Pizza
Klar habe ich mich immer wieder bemüht besser zu essen, aber wenn ich ganz ehrlich bin sahen 50% meiner Arbeitstage doch so aus :shock:

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Warum Magerquark?
Und WO ist das FETT?
Eiweiss macht schnell satt und haelt nicht lange vor. Wovon auch, wenn die ENERGIE fehlt.

Eiweiss ist ein BAUstoff, kein Treibstoff.
Du wuerdest zuhause doch auch nicht Moebel und Parkett verheizen, weil du kaum Brennholz hat....

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Fussel, natürlich hast Du recht. Normalerweise esse ich auch 40% Quark, aber in disem Supermarkt gab es in Bioqualität nur Magerquark und ich versuche auch etwas zu differenzieren, ob die extreme Sättigung nun vom Protein oder vom Fett kommt. Meine beiden Tagespläne sind daher wirklich eher als Experiment anzusehen.
Ich mach dieses Jahr zum 5. Mal in meinem Leben eine mehrmonatige Phase ketogener Ernährung und noch nie hatte ich solche extremen Probleme inkl. fehlender Abnahme, aber das ist ja nicht überraschend. Wie schon geschrieben, habe ich Protein wohl schon länger eher gemieden, aber da mir die (gesunde) Fettmenge immer wichtiger war, habe ich das Protein einfach nicht mitgezählt.

Ich fette übrigens mit Butter an, wo es geht, d.h. die Brote dürften so ca. 5g Fett in Form von Butter gehabt haben. Mein Kaffee hat meisten 10g Fett (meist Kokosfett, reines MCT oder Mandelöl) oder Eiermilch - da komme ich dann oft auf 20-30g zusätzlich am Vormittag nur durch Kaffee. Aber dann sinkt der Proteingehalt noch mehr und das feste Frühstück fällt auch mal aus.

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Am Besten mal ne ganze Woche mit kompletten Daten erfassen, wie andere in ihren Tagebuechern es auch machen (muessen).
Fehlersuche ist muehsam.

Sonst kann man ja nur raten, wie es gesamt aussieht. ;-)

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Ich mische mich mal nur ganz vorsichtig ein, weil ich ja noch neu bin, aber vielleicht neigst du grundsätzlich mehr zu vegetarischem Essen? Im neuen Atkins Buch gibt es eine Anleitung für Vegetarier. Vielleicht könntest du statt den eiweißbroten mit Weichkäse was anderes essen.
Rührei mit gebratenem Paprika
Gemüse-Tofu-Pfanne
Edbeeren mit Rahm
Gemüsepfanne mit mandelmus gebunden
Usw.

Die 60 Gramm Eiweiß müsstest du doch mit hochwertigerem Eiweiß schnell beisammen haben?!
Und übrigens bin ich nicht mehr müde, seit ich die basentabletten und vitamine nehme, aber das nur nebenbei, weil das ja bei jedem anders ist.

Alles Gute!

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Hallo Christina,
ich freue mich doch über jede Einmischung
Erstmal einen kurzen Zwischenbericht - ich habe für mich angefangen ein Esstagebuch zu führen, zeitgleich hatte ich aber auch meine "Verdauungshilfen" alle zusammen, so dass ich diesen Versuch vor einer Woche gestartet habe. Siehe da - mit Magensäure und Enzymen habe ich dieses extreme Völlegefühl nicht und kann 60g Protein am Tag essen. Sobald ich die Tabletten nicht nehme, sind die Probleme sofort wieder da. Wieso ich mit Protein Probleme habe, verstehe ich nicht - ich habe keine Gallenblase mehr, was eigentlich ja eher ein Fettverdauungsproblem machen sollte. Es scheint auch v.a. an der Magensäure zu liegen. Zusätzlich zu den Tabletten mache ich IF (keine feste Nahrung zwischen 20h - 14h) wobei ein Kaffee mit Butter/Kokosöl zum Frühstück mit 300kcal pflicht ist. Tja, was soll ich sagen, nach 5 Wochen die erste Abnahme (1kg in der letzten Woche).
@Christina
Ja, mich fasziniert die vegetarische Lebensweise immer wieder (v.a. Rohkost) - aber da ich nicht-fermentiertes Soja als Nahrungsmittel strikt ablehne (habe eine Schilddrüsenstörung und halte Soja für ein "Antilebensmittel") und ich mich bzgl. Hülsenfrüchte noch nicht entschieden habe, ist es schwierig. Meine ketogene Ernährung geht immer mehr in Richtung Paleo und ich bemühe mich um exzellente Fleischqualität. Komischerweise verursachen gerade Milchprodukte die massivsten Probleme -Laktoseintoleranz und Milchallergie definitiv ausgeschlossen); Ei funktioniert am Besten, aber bei 5g Protein/Ei muss ich schon eine Menge essen.
Ich bin mir im Augenblick noch nicht ganz sicher wie ich weiter mache, aber Protein ist wohl ein Problem egal wie ich mich zukünftig ernähre und ich werde die Menge genau im Auge behalten.

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Tabasco2010 schrieb:

ich habe keine Gallenblase mehr, was eigentlich ja eher ein Fettverdauungsproblem machen sollte..

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Meine ist schon lange raus, es gab nie Probleme mit Fett. Eher in Gegenteil. Fett könnte ich pur essen, kein Problem.

Zu Beginn meiner Ernährungsumstellung hatte ich bereits den den Anfang einer Fettleber. Das Problem war dann ketogen schnell weg.
Damals, bei den Ladetagen der Anabolen Diät, ist meine Leber allerdings immer spürbar angeschwollen und schmerzte sogar. In Phasen ohne Ketose spüre ich das noch immer.

Lt. Dr. Lutz ist die Verarbeitung von Kohlenhydraten für die Leber sogar belastender als die von Alkohol.

Die Gallenblase dickt den Gallensaft ja nur ein, dennoch fließt er auch ohne reichlich.

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Meine gallenblase ist auch weg, hatte vor diätbeginn irgendwie so ein "leberzwicken", habe auch die Fettleber.
Seit nun fast 2 Wochen Atkins kein zwicken mehr, alles gut, fett habe ich allerdings auch immer gut vertragen und gerne gegessen.

Normalerweise ist es auch eher so, dass die Leute, die mit dem Magen Probleme haben, Eiweiß nicht so gut vertragen. Vielleicht kannst du mal zu einer upledger Craniosacral Therapeutin gehen, die in viszeraler Manipulation ausgebildet ist. Mir hilft das immer recht gut.

Aber es scheint, als ginge es dir schon besser, und das freut mich!

Lg

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Ich denke ja auch, dass es nicht die Galle ist, deshalb ja auch der wiederholte Test mit Magerquark. Bei den Tabletten die ich schlucke habe ich auch ganz klar das Gefühl, dass mir v.a. das Betain HCl extrem hilft - ich konnte sogar einen ganzen Grillteller beim Griechen essen (normalerweise esse ich den sonst über 3 (!) Mahlzeiten).
Ich muss jetzt noch austesten welche der 3 Enzympräparate eine Wirkung hat, aber das Betain HCl werde ich wohl zukünftig häufiger einnehmen.
Craniosakralthereapie ist leider derzeit finanziell keine Option, aber klingt ganz spannend. Ich werde mich wohlmal einlesen müssen, welche weiteren Auslöser es für mangelnde Magensäure gibt. Eigentlich hatte man bei mir vor 2-3 Jahren eine Entleerstörung vermutet, da ich damals auch schon Probleme hatte und verschiedenste Tests kein Ergebnis brachte. Eine Fettleber hatte ich noch nicht, nur einige Zysten, aber meine Leber "drückt" bis zum heutigen Tag öfter. Über die Belastung der Leber durch Fruktose habe ich gelsen, das fand ich doch sehr überraschend. Phantomgallenkoliken habe ich auch noch :twisted: und definitiv keine Steinchen die sich noch irgendwo verstecken.

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Ja, manchmal bleibt einfach nur das Testen, was einem persönlich hilft. Für den Magen gibt es noch ein Öl von Youngliving, es heißt Di-Gize. Da gibt man ein paar Tropfen auf die Gegend Magen, das hilft auch sensationell. Ich weiß gar nicht, ob ich das hier überhaupt schreiben darf, wenn nicht, löscht es bitte einfach raus.

Fröhliches Grilltelleressen, liebe Grüße !