Binge-Eating Disorder / Bulimie / Zuckersucht

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Cheeky1980

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08. Aug. 2007
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Hallo,

ich hab mich hier neu angemeldet, verfolge aber das Forum schon länger und kenn mich mit AD / LC ganz gut aus.

Ich möchte mich heute zum allerersten mal vor anderen Leuten zu meinem Problem äußern, dass mein Leben zu beherrschen scheint. Wie schon in der Überschrift beschrieben, denke ich, dass ich unter Zuckersucht leide, die sich bei mir mit regelmäßigen Fressanfällen und bulimischen Verhalten danach äußert. Gott, ist mir das peinlich... merk grad wie rot werde... Egal, ich habe gemerkt, dass ich mit einer strengen LC Ernährungsweise ganz gut damit klar komme, jedoch werde ich immer wieder rausgeworfen und fange bei null an. Solche Situationen sind z.B. Familientreffen, Urlaub oder auch nur Brunchen mit Freunden. Da ich recht schlank bin, ernte ich immer wieder zehrende Diskussionen über mein Essverhalten, also hab ichs mir abgewöhnt mich dazu zu äußern. Wie geht ihr denn mit solchen Anlässen um?
Ich kann ja wohl schlecht sagen: "Nö, lass mal mit der selbstgebackenen Torte, ich nehm nen Ei!":confused:
Danach bin ich manchmal bis zu 8 Wochen raus und hab in schlimmen Phasen täglich nen Anfall. Wie komme ich besser in die LC Umstellung wieder rein? Habt ihr keinen Heißhungen auf Zuckerhaltiges? Vielleicht hat der eine oder andere einen Tip für mich?
 
Hi Cheeky,

also einen direkten Tip kann ich Dir nicht geben,
aber mein Problem ist ähnlich.
Bei mir sind die Fressanfälle so ca. alle 14 Tage , dann aber
2 bis 3 Tage lang und da wird AUSSCHLIESSLICH SÜSS gegessen.
Beim letztenmal kamen über 20. 000 Kalorien zusammen, KH habe ich
aufgehört zu zählen.
Nach solch einer Attacke fang ich immer wieder mit Atkins Phase 1
an und es wird jedesmal schwieriger einzusteigen, denn es dauert
inzwischen schon 5 Tage bis ich wieder in Ketose komme.
Ausserdem bleibt nach jeder Fressorgie Gewicht hängen,
dass ich dann einfach nicht mehr runterbringe.
Ich habe seit April 6 kg zugenommen und Ende ist keines
abzusehen, die Sucht nach Eis, Torte, und Co. ist einfach stärker.
Es kommt noch dazu, daß ich ja nur stopfe, ohne zu erbrechen,
also BID.
Ich will und muß alles wieder in den Griff bekommen,
hole mir Motivation, wo nur gerade möglich,( schau mal bei den Clubräumen ) und glaube fest, dass ich es mit Atkins irgendwann
schaffen werde.

LG
Claudia
 
Kann man bei sowas nicht mit Hypnose helfen? Mein Trainer im Fitnessstudio macht Hypnose, da ich mich auch seit jahren damit befasse unterhalte ich mich öfters mit ihm darüber, der hilft den Leutenn bei allen mögliichen Problemen, intensiver Schlaf, Raucherentwöhnung, Diät...

Matthias
 
Hallo Cheeky!
Dir muss das nicht peinlich sein. Im Forum sind viele mit Essstörungen. Das Problem ist, dass man bei LC verzichten muss und als Essgestörter Mensch führt genau dies dann zu extremen Attacken, wenn man eben doch mal isst. Du hast ja ein super Gewicht und musst nicht abnehmen, ich denke, Du willst raus aus dieser Sucht. Es gibt ein Buch: Zucker und Bulimie, da werden die Vorgänge beschrieben und man versteht, was mit einem vorgeht. Es werden auch Hilfen zum Essen gegeben, ist nicht richtig LC, aber auf KH wird schon geachtet.
Mein Weg aus der ES war, einfach alles zu essen, mir nichts zu verbieten und lernen, normale Portionen zu essen. Ohne Diät habe ich damit 10kg abgenommen. Meiner Meinung nach ist das der einzig richtige Weg, auf Dauer da raus zu kommen, aber dazu muss man bereit sein. Wenn Du Dir jeden Tag was gönnst, brauchst Du auch diese Attacken nicht. Ich hab seit einem Jahr keine Attacken mehr und weiß, dass die nie wieder kommen werden. Kerstin hier im Forum geht es übrigens genauso. Die Bulimie wird Dich irgendwann kaputt machen, also bitte versuch, da raus zu kommen, auch wenn Du vielleicht mal 2-3 Kilo zunimmst, die gehen auch wieder weg!
 
Ich ergänze mal Lolles Post. ;-)

Buch:
Zucker und Bulimie
von Inke Jochims
Hedwig Verlag
ca. 15 Euro
2. Auflage wohl derzeit in Vorbereitung
1. Auflage als neu derzeit überall vergriffen.
Ggf. gebraucht kaufen.
 
Danke, Kidi! Mir fiel es nicht mehr ein!
 
Hallo cheeky,

du wirst es vielleicht nicht gerne hören, aber der sicherste Weg da heraus zu kommen, ist sich Hilfe bei jemandem zu suchen, der ne Ahnung hat von dem was er tut.
Wir alle können dir hier nur unsere persönlichen Erfahrungen mitteilen, aber wirklich helfen kannst du dir nur selbst, in dem du vielleicht eine Therapie machst. Natürlich ist es zusätzlich gut, sich mit einschlägiger Literatur zu beschäftigen.

Wie ich verstanden habe, möchtes du LC bzw Atkins machen, um deine Attacken zu verringern. Ich denke nicht, dass es damit alleine getan ist! Da du ja schon sehr, sehr schlank bist, würdest du in Phase1 abnehmen und noch dünner werden und dann rutscht du zu all den anderen Qualen auch noch in die Anorexie. Ich denke nicht, dass das dein Ziel ist.

Wie du nun deine Fress-Attacken in den Griff bekommen kannst, dazu hab ich leider keine Antwort, denn ich bin kein ausgebildeter Psychologe. Vielleicht solltest du sich fragen, in wann deine FA zum ersten Mal angefangen haben und in welchen Situationen sie auftreten?
Bei normalen FA würde ich einfach raten, sich einen Essplan für den kommenden Tag zu machen und bewusst Speisen miteinzubeziehen, auf die man nicht verzichten kann. Oft reicht nach dem frühstück, Mittagessen und dem Abendessen ein oder zwei Würfel Schoki oder du kaufst dir ein Schoko-Croissant und teilst es dir über den Tag...

Ich wünsche dir wirklich von Herzen das aller-, allerbeste und hoffe, dass du die Kontrolle über dich zurück bekommst!

Sandra
 
Erst mal vielen Dank für die schönen Resonanzen!
Ich glaub, das Buch besorge ich mir mal. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich mir etwas gönne, z.B. am Wochenende ein Schokoriegel, dass sobald ich diesen gegessen und genossen hab, ich dermaßen Heißhunger bekomme, dass ich spätestens ein paar Stunden später losrenne und mir einen immensen Nachschub hole, so nach dem Motto: Ach heute ist es mal ok. Ab morgen gehts dann wieder anders lang. Das ist so schlimm, dass ich manchmal spät abends noch mal in den Nachtsupermarkt fahre. Ich hasse solche Situationen, stehe vor den Regalen, überlege was ich nehmen soll, weiß eigentlich garnicht, worauf ich genau Appetit hab, wie ein Tiger im Käfig. Das Schlimme ist auch, dass die Befriedigung ausbleibt und ich nicht aufhören kann. Dann ende ich immer im Bad... Dabei vertilge ich ausschließlich Süßes.

Ich bin stolz, dass ich auf jeden Fall schon mal erkannt habe, dass ich das Problem habe. Momentan versuche ich gänzlich auf Zucker und besonders auch Zuckeraustauschstoffe zu verzichten. Das ist auch interessant, denn eine Zeit lang hab ich mir dann zuckerfreie Bonbons geholt. Das Resultat ist das gleiche. Ich versuche mich dann eher mit ein paar Mandeln zu belohnen, obwohl die Packungsgrößen immer so 200g sind und da kommen 1000kcal zusammen. Eine offene Packung zu Hause zu haben, ohne sie anzurühren, geht bei mir garnicht. Oder ich hol mir eine schöne Frucht, Papaya oder so und genieße diese. Das bringt mich auf jeden Fall nicht in die Zuckerschaukel. Ich habe jetzt fast eine Woche keinen Anfall mehr gehabt, bin aber auch ziemlich gereizt und mein Körper ist sehr müde. Ansonsten esse ich jeden Tag Huhn, Gemüse, wie Gurke etc., MinusL Quark mit selbstgekochten Rhabarberkompott, etwas Salat und ab und zu Käse. So komme ich auf meine Kalorien. Vor fettigen Essen hab ich Angst. Überhaupt ist die Angst vor Gewichtsschwankungen enorm. Jetzt stehe ich kurz vor meiner Periode und hab gleich mal 1,5 kg von gestern auf heute mehr, da kann der Tag schon mal miesgelaunt starten.

Aber nochmal zu meiner Frage: Wie geht ihr mit Anlässen, wie Geburtstage, Essenseinladungen bei Freunden, Familienfeiern um? Wissen Eure Verwandten und Freunde von eurer Ernährungsweise und vor allem:
AKZEPTIEREN sie es? Erzählt doch mal!

Hach es tut gut, sich das von der Seele schreiben zu können>:) Vielen Dank schon mal!
 
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Aber nochmal zu meiner Frage: Wie geht ihr mit Anlässen, wie Geburtstage, Essenseinladungen bei Freunden, Familienfeiern um? Wissen Eure Verwandten und Freunde von eurer Ernährungsweise und vor allem:
AKZEPTIEREN sie es? Erzählt doch mal!

Hach es tut gut, sich das von der Seele schreiben zu können>:) Vielen Dank schon mal!
Dazu gibt es schon etliche Treats, schon mal den Zauberknopf probiert....;)
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**
Bei Fragen bin ich zuerst zuständig:
** Ich bin die [DLMURL="https://www.ketoforum.de/search.php"]SUCHE[/DLMURL], bitte benutzt mich doch auch mal.
** Ich habe sowenig zu tun.:wink:
** Übrigens finde ich sehr gut wenn man
** die Suche auf Titel begrenzt.
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Hey Cheeky,

erstmal :welcome: !


Die Freßanfälle kenne ich gut, sehr gut! Allerdings behalte ich auch alles bei mir, so wie das extra Gewicht was ich mir in den letzten Monaten angefressen hab! Angefangen hat es bei mir als ich aufgehört habe zu rauchen, danach habe ich mich fast nur noch von fast food, süßigkeiten etc. ernährt, die Folge fast 20 kg mehr!!!. Seitdem ich Atkins mache geht es mir besser! Keine Sucht mehr nach kh. Zu deiner Frage wg. den Einladungen, meine Familie weiß bescheid und hat mich erst auf Atkins gebracht, also kein Problem, aber Freunde, Bekannte etc. kann man lange Vorträge halten wie man sich jetzt ernährt etc. aber wirklich darauf rücksicht nehmen tuen sie nicht (wenn sie einen nicht dazu noch gute Ratschläge geben wollen wie ungesundt die Atkins Diät ja sei). Ich picke mir dann immer die Sachen raus die ich essen darf bzw. esse vorher.
Denke aber genau wie sandra wenn es darum geht mit dem Problem umzugehen.

Liebe Grüße

Jane
 
Hallo Ihr!
Diese Zuckerschaukel kenne ich auch viel zu gut - Atkins hilft da wirklich ganz gut, so lange man brav is(s)t. Und einfach nur eine halbe Packung Mandeln essen kann ich auch nicht - manchmal portioniere ich eine Packung gleich nach dem einkaufen in kleine Säckchen und klebe jedes einzeln zu, aber das hilft auch nicht immer - krank, oder?

Bei meinen Verwandten hab ich es nicht so schwer, weil bei meinen Allergien keiner von ihnen durchblickt (wobei es nicht schwer wäre, darf nur keine Milchpodukte und nichts glutenhältiges essen... aber die meisten Leute wissen eben gar nicht, was in dem drin ist, was sie essen). Ich kann also immer sagen "darf ich doch nicht!" und wenn sie mit der "einmal ist keinmal"-Leier kommen, sag ich ihnen, sie können ja mal meinen Freund fragen, wie "toll" es mir geht, wenn ich versehentlich was Falsches erwische...
Aber es ärgert mich, weil ich oft wie ein Wesen vom Mars behandelt werde, wenn ich da sage.
Was solls.
 
Ach Suchfunktion gibts ja auch>:)

Ich überlege schon seit längerem ob ich es meiner Familie sagen soll, aber ich hab echt Angst... Vielleicht ist es besser zu sagen, dass man eine Unverträglichkeit gegen irgendeinen Zucker hat und deshalb komplett drauf verzichtet, weil man nicht weiß welcher das ist und wenn ich "normal" essen würde, würde ich totale Bauchkrämpfe bekommen, oder so... Schlimm, dass man sich überhaupt Ausreden ausdenken will. Aber ich hoffe ja immer noch dass ich die B in den Griff bekomme und somit das Thema nie zum Thema wird.

Manchmal komm ich mir schon wie ein AnorexieMädchen vor, die sich möglichst gesellschaftlichen Anlässen, wo man bestimmte Sachen essen muss, entzieht und sich Ausreden einfallen lässt. Hab Angst dass dadurch das soziale Umfeld schrumpft.Wisst ihr was ich meine? Zum Beispiel, Sonntags zu Freunden zum Kaffee trinken fahren, wo garantiert der tolle selbstgebackene Kuchen serviert wird, den man uuuuuunbedingt probieren muss und wenn nicht, hängt der Haussegen schief.

Vielleicht noch was interessantes für alle Leidesgenossen und alle anderen LCler auch: ich hab mir jetzt nach den Tipps von David Kirsch diverse Nahrungsergänzungen geholt und nehme diese seit einer Woche. Darunter:

Zimtkapseln (für Diabetiker gut, weil diese wohl den Blutzuckerspiegel konstanter halten)
Chrom-Hefe Kapseln (auch gut für die Zuckerverwertung und Insulinausschüttung)
und Diabetiker Vitamine, die speziell auf die Insulinausschüttung ausgerichtet sind

Kann natürlich auch Einbildung sein, aber habe wirklich das Gefühl, dass es mich stabiler macht. Schaden tuts nicht und bei DM gibts die sehr günstig für 1-3 Euro für eine große (60-100Stk) Packung. Also ich kanns nur empfehlen.>:)

Hätte nicht gedacht, dass es doch einige hier gibt, die das gleiche Problem wie ich haben. Fühl mich zum ersten mal verstanden. Aber an eine Therapie traue ich mich noch nicht. Wenns diesmal wieder schief geht, denk ich vielleicht anders, aber im Moment hab ich zuviel Angst davor.
 
Liebe Cheeky,

das Problem bei Feierlichkeiten kennt wohl jeder von uns hier.
Kürzlich waren wir bei meinen Schwiegereltern eingeladen und ich hatte riesen Muffe davor. Ich hab dann überlegt, wie ich was essen könnte. So ganz ohne Kuchen beim Kaffee kann man ja schlecht sitzen.
Ich hatte dann die obergeniale Idee: Ich hab in meine Handtasche 2 Scheiben Ketokuchen und Ketobrot gemacht. Beim Kaffee hab ich mir ein Stück Kuchen geben lassen, habs dann klammheimlich meinem Mann auf den Teller geschmuggelt und dann gab es da einen Marmorkuchen, der ääääähnlich aussah, wie mein Ketokuchen, fiel also überhaupt nicht auf. Mann war ich erleichtert !!!
Beim Abendessen wars schon leichter. Wieder mein Ketobrot auf den Teller geschmuggelt und den Wurst und Fleischbelag vom Tisch genommen.

Klar, fühlt man sich wie ein Räuber, aber wenn ich was von Ernährungsumstellung erzählt hätte, hätte es so eine riesen Debatte gegeben, da hat ich überhaupt keinen Bock drauf.

Wär das was ?

Liebe Grüße
Sigrid

>:)
 
Auch ich kenne das Problem. Auch ich hänge zwischen Bulämie mit einem leichten Hang zur Magersucht. Ich war einige Zeit sehr sehr schlank (49kg) dann wieder hoch auf 63kg. Das geht recht regelmässig hoch und runter, wobei ich in den letzten 2 Jahen recht stabil war. Bei mir gibt es auch Zeiten da stopfe ich mich den ganzen Tag mit Zeugs voll alles hoch in KH und Kalorien.

Atkins hat mir aber geholfen zu lernen es in den Griff zu bekommen. Weil ich jetzt einfach LC binge und dann ist das nicht so schlimm. Das schlimme ist nur wenn ich KH esse. Wie dieses Wochenende. Bin heute morgen fast umgekippt als ich auf der Waage stand.
Habe mir aber heute morgen einen Mandelkuchen gebacken fürs Büro und so komme ich nicht in Versuchung von der Bäckerei was zu essen.

Wenn Du eingeladen bist, backe doch einfach einen Kuchen und bringe ihn mit. Sowas wie eine Schokotorte oder Philadelphia Torte oder einen cremigen Käsekuchen. Das mache ich auch so...versuche es wo es geht.

Mit Deiner Famile zu reden mag ein guter Anfang sein. Ich selber habe mit meiner Familie nie darüber reden können aber mein Freund weiss das ich mit meiner Figur meine Probleme habe.

Aber es ist schon wichtig das Du Dir Hilfe holst.

Ganz liebe Grüsse,
Gwen
 
Voll im Griff ?

Hallo Cheeky,

eine Eßstörung bekommst Du mit einer Diät nie in den Griff, denn die Eßstörung hat Dich im Griff. Das einzige, was langfristig wirklich hilft, ist eine Therapie. Das dumme an so einer Eßstörung ist ja, daß Dein Gehirn jeden Versuch sabotiert, Deine Essensauswahl einzuschränken, und Dich zu Freßanfällen treibt.

Das Wort "Therapie" läßt die meisten Leute erst einmal zurückschrecken. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich mich dazu entschlossen habe. Bereut habe ich es nie - mich höchstens geärgert, weil ich nicht früher damit angefangen habe.

Zur Orientierung kann man auch einfach mal in eine Beratung gehen oder dort anrufen und mit den Leuten sprechen. Die drängen einen zu nix. Gute Informationen findest Du zum Beispiel im "Frankfurter Zentrum für Eßstörungen". (Ich darf noch keine Links posten, aber Du findest die Seite leicht im Internet) So weit ich weiß, haben die auch Adressen von erfahrenen Therapeuten in anderen Regionen.

Andrea
 
eine Eßstörung bekommst Du mit einer Diät nie in den Griff, denn die Eßstörung hat Dich im Griff. Das einzige, was langfristig wirklich hilft, ist eine Therapie.

Ob es das einzige ist weiß ich nicht, aber ich kann auch nur dazu raten.
Es tut unheimlich gut zu wissen da gibt es einen Ort,einen Arzt eine Anlaufstelle wo man sich VERBAL so richtig auskotzen kann, die zuhören, und vor allem VERSTEHEN was man zu erklären versucht. Außerdem haben sie schweigepflicht, man muss also keinerlei Bedenken haben. Ich glaube niemand sonst, der keine ES hat, kann nur ansatzweise nachempfinden was man da innerlich für Kämpfe führt und können daher auch nicht wirklich helfen, machen es eher ungewollt schlimmer.

Es gibt da so viele Möglichkeiten, auch ambulant oder per Überweisung an einen Psychologen deiner Wahl.

Für mich war es auch ein Ringkampf und erst rückblickend kann ich sagen es war gut so dass ich hin bin. Das merke ich daran, dass man mit Konflikten besser umgeht, weil man weiß wo sie her kommen, warum man reagiert wie man reagiert, das man versucht hat das mit Essen , nicht essen, oder wie auch immer auszugleichen.
Es dauert lange, aber man findet es wieder, dieses "sattgefühl"und man merkt ganz nebenbei dass keine Fressanfälle kommen ...man keine Schweißausbrüche mehr hat wenn Schokolade im Haus ist *weil man weiß dass man sie früher oder später essen wird und der Stein dann schon wieder ins Rollen kommt* ...die ganze Panik,Hysterie ....dieser blöde kreislauf ... es gibt einen Ausweg und der befreit ungemein.

Ansetzen muss man im Kopf .....LC kann dann eine Möglichkeit sein normal zu essen und trotzdem nicht umfangsmäßig zu explodieren....ich halte mich aber auch nicht mehr streng daran.

Es entwickelt sich auch ein gewisser automatismuss... man lernt und prägt sich ein was gesund ist. Früher beim Autofahren musste man noch nachdenken ..."ah ok jetzt kupplung...schalten...lenken...guggen" ...so ging es mir beim einkaufen ... total überfordert WAS ich kaufen soll. Der Schweinehund war groß, doch genauso wie man irgendwann Auto fährt ohne drüber nachzudenken wann man was tun muss, so gehe ich auch einkaufen. Fertigessen kauf ich eh so gut wie nie...daher immer viel Gemüse ...Fleisch,Eier ...oder Milchprodukte ...es ist einfach normal geworden...so ne gewisse Mischung an "Grundnahrungsmitteln" und inzwischen muss ich dran denken wenn ich mir was süßes mitnehmen will. Früher dachte ich NUR an süßes, während ich durch die Reihen lief.

Wenn man erst gar keine Unmengen zu Hause hat, kann man die auch nicht vernichten ...dafür dann aber von Herzen etwas genießen.

@ claudia maria .... du sagst du willst da raus, setzt dein Zielgewicht aber knallhart ins Untergewicht, das sagt mir dass du nicht wirklich raus willst, oder täusche ich mich ?


Manchmal macht es mich sauer, dass die Leute selber nicht wissen was sie eigentlich wollen,Untergewicht,aber bitte mit normalem Essverhalten, aber das führt mir auch vor Augen wie schlimm ich gewesen sein muss. *gleich drei kreuze mach*

Man verpasst so viele schöne Dinge wenn man den ganzen Tag nur mit sich kämpft ...*seufz*

Ich wünsch euch jedenfalls ganz viel Kraft da rauszukommen.
 
Tja, Nino, das hast Du richtig gesagt. Untergewicht bei normalem Essverhalten ist irgendwie schwierig....Wer aus den Essstörungen raus will, muss auch lernen, seinen Körper zu akzeptieren.
Therapie muss nicht unbedingt sein, aber ab einer bestimmten grenze schon. Wenn man alleine gar nicht mehr klar kommt, sollte man sich nicht scheuen, Hilfe zu holen
 
Untergewicht ist relativ, finde ich. Ich habe einen sehr schmalen, asiatischen Körperbau. Laut BMI Tabelle bin ich mit 52kg Untergewichtig, aber bei einer richtigen Fettmessung beim Arzt bin ich noch gut im normalen Bereich.

Meine Mutter hatte ihr leben lang 49kg bei 167cm. Sie galt immer als untergewichtig, hatte aber einfach nur einen sehr guten Stoffwechsel und eben auch einen sehr schmalen Körperbau. Ein Arzt hat sie mal gebeten ob er ihr Röntgenbild behalten darf, da ihrs das kleinste Schlüsselbein ist, das er bei einer erwachsenen Frau jemals gesehen hat.

Eine Therapie ist sicher das Beste, es muss aber auch die Bereitschaft dafür da sein. Zwingen kann man jemanden mit einer ES nicht. Wobei ich aus eigener Erfahrung weiss, wie gut es ist jemanden zu haben der einen Versteht. Deshalb finde ich es ganz toll wie Ihr alle versucht sie zu unterstützen. Ist wirklich ganz lieb...

Also, es gibt Beratungsgruppen in Deutschland, hier der Link zu einer Adressdatenbank bür Beratungsstellen: http://www.bulimie-online.de/adress.htm
 
Untergewicht ist relativ, finde ich. Ich habe einen sehr schmalen, asiatischen Körperbau. Laut BMI Tabelle bin ich mit 52kg Untergewichtig, aber bei einer richtigen Fettmessung beim Arzt bin ich noch gut im normalen Bereich.

Meine Mutter hatte ihr leben lang 49kg bei 167cm. Sie galt immer als untergewichtig, hatte aber einfach nur einen sehr guten Stoffwechsel und eben auch einen sehr schmalen Körperbau. http://www.bulimie-online.de/adress.htm

Teilweise stimme ich dir zu, aber ich finde solche Vergleiche gefährlich.

Natürlich kann man NICHT von einem BMI auf eine ES schließen, da es viele Gen-Wunder gibt, die quasi nichts dafür tun müssen,normal essen und trotzdem sehr wenig wiegen.Doch wie erwähnt sie KÖNNEN normal essen, das ist der Punkt.

Überwiegend ist es aber so, dass es für viele ein langer ,erbitterter kampf ist umihr Ziel (UG) zu erreichen und es nichts als eine Illusion ist, man würde keine Essstörung davontragen und könne dann *wenn man es erreicht hat* ja wieder normal essen, weil andere (die GenWunder) das ja auch können.

Diese Esstörungen können sehr unterschiedlich ausfallen und ich glaube wir haben hier im Forum alles vertreten, viele wiegen danach sogar mehr als davor, andere haben es geschafft und einige drehen sich im Kreis, doch eins haben sie/wir alle gemeinsam....den Wunsch dünner zu sein ohne zu akzeptieren ( sich zu akzeptieren), dass eben nicht bei jedem so göttliche Gene schlummern und man vermutlich bei normalem Essverhalten kein Untergewicht haben wird. Dieses Glück (?) haben die wenigsten.

Wichtig ist also, dass man nicht links oder rechts guggt,denn jeder Mensch ist anders, schon allein wie du sagtest vom Körperbau und dem Stoffwechsel. Man muss seinen eigenen Weg finden, doch das ist schwer wenn man sich auf Zahlen fixiert statt zu schauen, dass man seinen Körper halbwegs gesund ernährt.

Im prinzip müsste man sagen ( und so versuche ich es zu halten)
" ...versuchen sich so gesund wie nur möglich und ausreichend zu ernähren , zusätzlich Sport treiben und dann wird der Körper ( nicht der Kopf) langfristig die für ihn bestmöglichste Zahl nennen die für ihn vertretbar und normal ist.
 
Ich hatte vor 4 Jahren bei 170cm 53kg, was noch kein Untergewicht ist. Ich sah aber völlig krank aus. Was ich sagen will: jeder Körper hat sein eigenes Gewicht und mit Untergewicht sehe nur die gesund aus, die eben essen können, ohne zuzunehmen und einfach so sind. Alle anderen sehen krank und ausgemergelt aus, ob sie es nun glauben wollen oder nicht
 

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