Omega 3 Fettsäuren

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Omega-3 Fettsäuren (n-3 Fettsäuren) Prof. Dr. Günther Wolfram, Department für Lebensmittel und Ernährung der TU München, Freising-Weihenstephan

Funktionelle Lebensmittel sollen Wirkungen entfalten, die über den reinen Nähr- und Geschmackswert hinaus den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Verbraucher positiv beeinflussen. Bei der Qualitätssicherung funktioneller Lebensmittel stehen einerseits der Wirksamkeitsnachweis und andererseits die Sicherheitsaspekte im Vordergrund. n-3 Fettsäuren werden potentiell funktionellen Lebensmitteln zugesetzt und haben ihre Ziel-funktionen vor allem auf dem Gebiet des Herz-Kreislauf-Systems, darüber hinaus aber auch antientzündliche, immunologische, antikachektische und möglicherweise antikanzerogene Wirkungen.

Ergiebige Quellen von n-3 Fettsäuren sind fetter Seefisch (Makrele, Lachs, Hering) und Pflanzenöle wie Rapsöl und Walnussöl. Langkettige n-3 Fettsäuren (EPA und DHA) werden auch in Form von Konzentraten (Kapseln) eingesetzt.

Auch mit n-3 Fettsäuren angereicherte Lebensmittel (Omega 3-Eier, Omega 3-Brot) sind bereits auf dem Markt. Hinsichtlich der Wirksamkeitsnachweise genügen die n-3 Fettsäuren hohen Ansprüchen durch Konsistenz der Ergebnisse in der wissenschaftlichen Literatur, in in vitro-Studien, in Untersuchungen an Tiermodellen und vor allem in prospektiven Kohortenstudien und klini-schen Interventionsstudien am Menschen. In all diesen Untersuchungen ist die statistische und biologische Signifikanz abgesichert und ein plausibler Zusammenhang zwischen Inter-vention und Ergebnis gegeben.

Nach den dabei gewonnenen Fakten senken n-3 Fettsäuren durch eine günstige Beeinflussung des Lipoproteinmusters im Plasma, der Blutviskosität, der Thrombozytenaggregation, der Endothelfunktionen, des Blutdrucks, der Entzündungsreak-tionen und der Immun-Phänomene die Risiken eines Herzinfarkts und weiterer arteriosklero-tischer Komplikationen sowie das Ausmaß von Endzündungsreaktionen und von bestimmten Immunkrankheiten. Neuerdings wurde auch eine antikachektische Wirkung bei Krebs-patienten gezeigt.

Untersuchungen in vitro, am Tier und erste Hinweise beim Menschen sprechen auch für eine Senkung des Risikos für z. B. Dickdarmkrebs. Die koronarprotektive Wirkung wurde sowohl mit Seefisch wie mit n-3 Fettsäuren enthaltenden Lebensmitteln (angereicherte Margarine) als auch mit Konzentraten (Kapseln) gezeigt. In Hinsicht auf Sicherheitsaspekte erfüllen n-3 Fettsäuren alle Anforderungen und führen auch bei Anreicherungen in Lebensmitteln mit ausreichendem Oxidationsschutz durch Vita-min E zu keinen Einbußen in der Sicherheit. n-3 Fettsäuren haben eine große therapeutische Breite, d.h. unerwünschte Wirkungen wie Verlängerung der Blutungszeit treten erst bei deutlich höherer als der therapeutisch wirksamen Dosierung auf und führen nur selten zu z.B. Nasenbluten. Auch in großen und langfristigen Studien am Menschen mit vergleichs-weise hoher Dosierung konnten keine schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen be-obachtet werden.

Zusammenfassend kann man n-3 Fettsäuren als erwiesenermaßen wirksam und bei großer therapeutischer Breite auch als sicher bezeichnen. Dies gilt auch für eine Anreicherung in Lebensmitteln. Beim Gesunden präventiv wirksame Mengen von n-3 Fettsäuren können mit einer vollwertigen Ernährung durch den Verzehr von fettem Seefisch und die Verwendung von Rapsöl und Walnussöl erreicht werden. Anreicherungen in Lebensmitteln und Konzen-trate von n-3 Fettsäuren können zusätzlich für begründete Indikationen wie z. B. die sekun-däre Prävention eines Herzinfarktes eingesetzt werden.

Quelle:
Wissenschaftliches Symposium
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.
Moderne Lebensmittel:
In Zukunft nur noch mit Zusatznutzen?
11. und 12. September 2002
„La Redoute“, Bonn-Bad Godesberg
 
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