Veringerte Hirnleistung

Hallo, ich hatte eben eine disskusion mit einem Freund, der überzeugt war, dass der Körper Kohlenhydrate braucht, und man diese nicht komplett weglassen darf.

Ich habe ein wenig im Forum gestöbert und in einem Artikel folgende Passage gefunden:

Natürlich benötigt der Körper auch Kohlenhydrate, vor allem das Gehirn, das erst optimal arbeitet, wenn es ca. 100gr Kohlenhydrate am Tag zur Verfügung stehen hat. Gerade in der ersten Zeit dieser Nahrungsumstellung kann es zu regelrechten Entzugserscheinungen kommen.
Dies kann aber mit einer Zuführung von hochwertigen Kohlenhydraten wie sie in Salaten und Gemüse vorkommen unterbunden werden.


Das versteh ich nicht. Ist es nicht so dass man auf + - 20g bleiben soll in Atkins 1?

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Das Gehirn kommt wunderbar mit Ketonkörpern zurecht - aber es muss sich erst daran gewöhnen.
Somit kannst du auch unter 20g bleiben.

KH sind für unseren Stoffwechsel zwar wichtig, müssen aber nicht über die Nahrung aufgenommen werden, weil er alle notwendigen Zuckerarten selber herstellt.

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Letztes Jahr, als ich schon 1 Jahr meist ketogen gelebt habe, hatte ich die fehlenden Kh im Verdacht, für meine Schusslichkeit und Vergesslichkeit verantwortlich zu sein.

Mit Magnesium, Kalium und einem Multivitaminpräparat ist es aber erheblich besser geworden. Selbst in Phase 1 habe ich kaum noch Probleme.

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Ganz ehrlich, ich finde es schwierig verlässliche und vorallem neutrale Quellen (also welche nichts mit Ketogener Diät pro oder kontra zu tun haben) zu finden, die dies genau erläutern.

An manchen Orten liest man dies, an anderen jenes, natürlich widersprechen diese sich auch.

Das beste ist wohl immer noch, versuchen Deinen Körper wahrzunehmen. Wenn Du Dich nach einigen Wochen Ketogener Diät immer noch "schwummrig" fühlst bei Denkleistung, würd ich mal die KHs etwas erhöhen. Muss ja nicht gleich in Form von Zucker sein.

Ich persönlich finde Phase 1 schon recht heftig auf Dauer. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Jedenfalls hab ich das erstemal "Low Carb" Prüfungen geschrieben letzte Woche. Vorher hab ich IMMER an Prüfungen ein Dextro Energen oder ne Banane gegessen. Dieses mal gabs ein paar Nüsse stattdessen. Einen Unterschied habe ich jetzt nicht gemerkt in Sachen konzentrationsfähigkeit. Aber ich ess auch eher 30-40g KH pro Tag.

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Kohlenhydrate, Fett und Protein werden vom
stoffwechsel in energie umgewandelt, die maßeinheit
dafür sind kcal

also richtig ist → das gehirn braucht energie

AW: Veringerte Hirnleistung

Ich hatte in der Anfangsphase das Geühl dass mein Hirn eine bisschen braucht um sich umzustellen. Während meines Examens hätte ich diese Ernährungsumstellung nicht machen müssen. Das hat sich schnell eingependelt und jetzt funktioniert es gut genug für meien Alltag.

AW: Veringerte Hirnleistung

Ich nenne mal Werte. Ob sie stimmen weiß ich nicht, da ich diese nur von Wikipedia habe.

Nach der Umstellung des Gehirns auf Ketokörper, welche einige Wochen dauern kann, benötigt das Gehirn anstelle von 120g Glukose nur noch 40g Glucose am Tag. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass der Körper auch aus Eiweiß Glucose herstellen kann, was bei den 40g kein Problem mehr sein dürfte.

Jetzt hat man 2 Möglichkeiten.
1.Wenn man weiß, dass man zumindest bis zur Umstellung des Gehirns nicht sündigt, dann geht man halt da durch. Später darf man wohl mal sündigen ohne das das Gehirn sofort zurück umstellt. (Ich meine damit jetzt keinen ganzen Urlaub oder so!)
2.Wenn man davon ausgeht, dass man immer wieder sündigen wird, weil man auf Einladungen nicht nein sagen kann, oder eine Freundin zuhause hat, die gar nicht möchte, dass Du LC machst, so ist es vlt besser nicht in Ketose zu gehen. Das bedeutet aber, dass man die KHs die man aufnimmt über den Tag verteilt aufnehmen sollte.

Die Ketose scheint also sinnvoller, solange man nicht ständig den gesellschaftlichen Zwängen unterliegt.

AW: Veringerte Hirnleistung

JBC08 schrieb:

Jetzt hat man 2 Möglichkeiten.
1.Wenn man weiß, dass man zumindest bis zur Umstellung des Gehirns nicht sündigt, dann geht man halt da durch. Später darf man wohl mal sündigen ohne das das Gehirn sofort zurück umstellt. (Ich meine damit jetzt keinen ganzen Urlaub oder so!)
2.Wenn man davon ausgeht, dass man immer wieder sündigen wird, weil man auf Einladungen nicht nein sagen kann, oder eine Freundin zuhause hat, die gar nicht möchte, dass Du LC machst, so ist es vlt besser nicht in Ketose zu gehen. Das bedeutet aber, dass man die KHs die man aufnimmt über den Tag verteilt aufnehmen sollte.

Die Ketose scheint also sinnvoller, solange man nicht ständig den gesellschaftlichen Zwängen unterliegt.

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Das ist auch ein Grund, warum ich keine Ausnahmen mache, und auf Ladetage verzichte.
Ich habe den Eindruck, dass solche ständigen Wechsel sich eher nachteilig auswirken können.

Wenn ich jedoch überlege, was "natürlich" ist, dann denke ich, dass es auch schon früher, also sehr weit zurück in der Vergangenheit, eine nie gleiche Kalorien- und/oder Nährstoffzufuhr gegeben hat; bis auf die Jahreszeiten, in denen halt regional, je nachdem das Obst und Gemüse verfügbar war.

Grundsätzlich hat es vermutlich jedoch bestimmt nicht solche KH-Exzesse gegeben, wie sie heutzutage aufgrund des Angebots möglich sind.

So muss dann wohl doch jeder individuell nach dem eigenen Bauchgefühl handeln und hoffen, dass es nicht durch zu großen Kohlehydratverzehr in die irre geführt wird. ;-)

AW: Veringerte Hirnleistung

Sorah schrieb:

Wenn ich jedoch überlege, was "natürlich" ist...

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Dann bedenke auch, ob unsere Lebens-und Arbeitsweise noch natürlich ist ;-)

Leider passt die natürliche Ernährung nicht mehr zu den Anforderungen unsres Alltags und man muss somit auch eine ketogene Ernährung anpassen.

Damals gabs keine nunmal langen Autofahrten (da muss ich immer etwas nachzuckern), keine Prüfungstage, keine Computerarbeit usw...
Alles Tätigkeiten, die einen gesteigerten Hirnstoffwechsel haben.

Dennoch gab wohl in unserer frühen Vergangenheit der neuzeitlichere Fettstoffwechsel des Gehirns den Schub für die Entwicklung - gegenüber dem älteren, reinen Glukosestoffwechsel.

AW: Veringerte Hirnleistung

Sorah schrieb:

Wenn ich jedoch überlege, was "natürlich" ist, dann denke ich, dass es auch schon früher, also sehr weit zurück in der Vergangenheit, eine nie gleiche Kalorien- und/oder Nährstoffzufuhr gegeben hat; bis auf die Jahreszeiten, in denen halt regional, je nachdem das Obst und Gemüse verfügbar war.

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Das sehe ich ganz genauso.
Die Geschichte mit der Steinzeiternährung mag sich zuerst schlüssig anhören,
aber wenn man mal etwas genauer darüber nachdenkt kommen doch Zweifel.
Wir stellen uns Steinzeit immer so mit Mammuts, Kälte, Säbelzahntigern etc. vor.
Man sollte aber nicht vergessen, dass es auch in anderen Regionen wo ein anderes, wärmeres Klima herrschte (Ur)menschen gegeben hat.
Und wenn du z.B. mal in Asien oder Südamerika warst, wirst du selber wissen, dass es da Obst und Früchte satt gibt und auch früher mit Sicherheit gab.
Ich bezweifle dass sich alle Urmenschen überall und überwiegend ketogen ernährt haben. Ich denke auch dass gerade durch die verschiedenen Stoffwechselmöglichkeiten der Mensch einen Selektionsvorteil hatte der es ihm ermöglicht hat sich quasi überall anzusiedeln.
Das Argument, das immer gebracht wird, dass genetische Stoffwechseländerungen nur über extrem lange Zeiträume möglich sind und wir eigentlich immer noch Steinzeitmenschen sind, ist übrigens auch umstritten. Es gibt zig Änderungen die innerhalb ein paar 1000 Jahren stattgefunden haben, so z.B. die Laktosetoleranz.
Ich denke man muss unterscheiden zwischen "normaler" Ernährung die auch
KH reich(er) sein kann und der Kohlenhydratmast die sich in den letzten Jahrzehnten etabliert hat.
Ich bin kein KH-Freak, ich ernähre mich ja selber ziemlich Low-Carb,
aber ich mag auch keine Dogmas und Verteufelungen. Weder beim Fett, noch beim Eiweiss aber auch nicht bei den KH.
Ohne Reis, Hirse, Kartoffeln etc. wäre es gar nicht möglich einen grossen Teil der 7 Milliarden Menschen zu ernähren.
Letztendlich muss eh jeder die für ihn passende Ernährung finden.
Wir haben nun mal in unseren Zeiten und Breiten die Qual der Wahl, müssen uns dafür aber auch keine Sorgen machen zu verhungern.

AW: Veringerte Hirnleistung

fussel schrieb:

Damals gabs keine nunmal langen Autofahrten (da muss ich immer etwas nachzuckern), keine Prüfungstage, keine Computerarbeit usw...
Alles Tätigkeiten, die einen gesteigerten Hirnstoffwechsel haben.

Dennoch gab wohl in unserer frühen Vergangenheit der neuzeitlichere Fettstoffwechsel des Gehirns den Schub für die Entwicklung - gegenüber dem älteren, reinen Glukosestoffwechsel.

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Wir dürfen nicht vergessen, dass das menschliche Gehirn seit Erfindung des Ackerbaus geschrumpft ist. Von daher wäre LC am Sinnvollsten.
Mich würde es nicht wundern, wenn der Körper die Nahrungsaufnahme im Darm dem Bedarf entsprechend regulieren könnte, solange es sich nicht um Kohlenhydrate handelt.

AW: Veringerte Hirnleistung

Ich möchte mal von meiner persönlichen Erfahrung berichten.
Als ich das erste Mal versucht habe Kohlenhydrate wegzulassen,
war das ein Desaster. Mein Hirn funktionierte eigentlich gar nicht mehr.
Konzentration unmöglich. Das Lesen eines einzigen Satzes hat mich
schon überfordert, weil ich beim Punkt schon nicht mehr wusste was
ich gelesen hatte. Schusseligkeiten ohne Ende, sodass im Job alles
schief lief, was für jeden eine Katastrophe ist.
Das führte dazu, dass ich immer wieder abgebrochen habe.

Meine Lösung war die schrittweise Reduzierung.
Von Zeit zu Zeit habe ich auf immer mehr verzichtet.

Heute ist das Switchen gar kein Problem mehr.
Das gesamte letzte Jahr habe ich richtig kohlenhydratreich verbracht
und vor einigen Wochen wieder auf kohlenhydratarm umgestellt, ohne
irgendeinen Unterschied in meiner Hirnleistung zu merken.

Was für mich beweist, nicht für jeden ist der konsequente Entzug die
wahre Lösung, sofern man am alltäglichen Leben teilnimmt und
Verpflichtungen zu erfüllen hat.
Aber es ist jedem möglich, das Stadium zu erreichen. Der Körper richtet
sich darauf ein. Nur wie schnell das geht, ist bei jedem verschieden.

AW: Veringerte Hirnleistung

Danke Irving für Deinen Post, mir schien diese Steinzeitgeschichte zuerst nämlich auch absolut logisch. Hab mich auch eine Zeit lang mit der Paleo-Diät auseinandergesetzt, die natürlich reichlich Argumente dafür liefert.

Mein simpler Gedanke dazu war letztendlich: Wenn wir uns immer an der Steinzeit orientieren würden, wie wäre dann eine Anpassung an die neuzeitlichen Gegebenheiten überhaupt jemals möglich?

AW: Veringerte Hirnleistung

Moin, moin,
ich dachte auch immer, wenigstens zum Frühstück müssen KHs auf den Tisch, damit die Kids in der Schule konzentriert lernen und beim Sport powern können. Inzwischen bin ich eines besseren belehrt worden. Mein großer Sohn war Keeper beim Fussball und spielte nicht nur konzentrierter, sondern auch mit mehr Energie. Dem Trainer gefiel es, nur Sport und KH-arme Ernährung ließen ihn sich wundern. Mein Jüngster muss abnehmen. Seine Lieblingsspeisen sind Brot, Brötchen, Kartoffeln, Nudeln ... alles böse Sachen. Nun hab ich ihm diese entzogen und ich bekomme aus der Schule die Rückmeldung, dass er sehr konzentriert sei und von den Noten her schon zu den Strebern gehört. Meine eigene Erfahrung ist, dass es mir ohne KHs besser geht. Ich bin besser gelaunt, kann besser und mehr schlafen und hab viel mehr Energie als sonst. Somit sagt mir das, dass viele KHs einen nicht klüger machen

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Hallo Mandalaire,

das hört sich sehr interessant an. Wieviel KH esst ihr täglich?

Lieben Gruß ... Sonja

AW: Veringerte Hirnleistung

Hallo Sonja,

genau kann ich es zur Zeit nicht sagen, da ich den ganzen Tag außer Haus bin. Doch ich hoffe, sobald die Ferien angefangen haben, meinen Jüngsten wieder besser unter Kontrolle zu haben. Aber als die krasse Wandlung der Jungs von statten ging, lagen wir bei ca. 15 KH. Zu dem Zeitpunkt hatte ich alles aus der Wohnung verbannt, was nicht zu Atkins oder Low Carb passte.

Liebe Grüße, Steffi

AW: Veringerte Hirnleistung

mandalaire schrieb:

Nun hab ich ihm diese entzogen und ich bekomme aus der Schule die Rückmeldung, dass er sehr konzentriert sei und von den Noten her schon zu den Strebern gehört. Meine eigene Erfahrung ist, dass es mir ohne KHs besser geht. Ich bin besser gelaunt, kann besser und mehr schlafen und hab viel mehr Energie als sonst. Somit sagt mir das, dass viele KHs einen nicht klüger machen

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Das passt zu dem was Wolfgang Lutz in seinem Buch schrieb.
Es freut mich sehr, dass ich jetzt zum ersten Mal von jemandem lese, der sich getraut hat seine Kinder mit LC zu ernähren. Das es klappen wird, davon war ich überzeugt, schön zu hören wie gut es klappt mit den Noten und dem Sport. Ich wünsche Euch dreien weiterhin alles Gute.

Eßt Ihr derzeit gar keine Kohlenhydrate (also Ketogen) oder LC?

AW: Veringerte Hirnleistung

vielen vielen dank für die vielen Antworten. Bei mir siehts ähnlich aus merke keinen unterschied zwischen meiner Konzentrationsfähigkeit oder logischem denken etc.

Naja leider bleiben mir auch die anderen lc vorteile verwährt, mehr energie oder weniger müde, davon merk ich nix

AW: Veringerte Hirnleistung

Kann hier auch nur von mir sagen (Ketose).. ich hatte gestern und heute Lehrabschlussprüfungen. Also pro tag 2 Prüfungen an 3 Stunden und hatte null Probleme mit der Konzentration.. War eigentlich immer top konzentriert..

AW: Veringerte Hirnleistung

Ich hatte in der ersten Woche etwas Proleme mit der Konzentration, es war recht schwer sich auf eine Sache zu konzentrieren, bin ständig abgeschweift. Hatte da aber auch noch eine art "Übergansform", bei der ich morgens noch KH gegessen habe. Hatte auch häufig leichte Kopfschmerzen.
Seit gestern esse ich nur noch mittags ein wenig Hülsenfrüchte, und mir gehts jetzt wirklich rundum super.

Mehr Energie, besserer Schlaf und keinen Hunger mehr hatte ich schon nach 1-2 Tagen.
Kann so weiter gehen!