Sorry, dass ich das Thema nochmal aufgreife.
Aber kann mir jetzt mal einer schlüssig erklären, warum der Körper nicht abnimmt, wenn er zu wenig Kalorien bekommt?
Natürlich nimmt er ab, das ist aber erstmal nicht das Fett das man loswerden möchte, sondern er knabbert erstmal die Muskeln an bevor später das Fett dran kommt. Muskeln sind dann Luxusware, verbrauchen nur unnötig Energie und das stoppt der Körper mit deren Abbau.
Die Frage ist, wie lange er das macht. Abnehmende Menschen bewegen sich trotzdem. Er baut die Muskeln ab, die er erstmal nicht braucht. Alles andere würde vor Fettverbrennung dazu führen, dass wir zusammenbrechen, was den Bewegungsapparat betrifft.
Natürlich bewegen sich auch abnehmende Menschen. Steht aber nicht genug Energie zu Verfügung wird der Körper dafür sorgen das es sich auf ein Minimum beschränkt. Man hat die Energie dafür dann einfach nicht mehr. Das wird man mit der Zeit auch merken. Der Körper drosselt einen selsbt.
So! Ganz nüchtern betrachtet, was macht der Körper?
In nahrungsreicher Zeit bunkert er überschüssige Energie in Form von Fett.
In nahrungsarmer Zeit nutzt er dieses Fett um es wieder in Energie umzuwandeln und stellt es sich selbst nutzbar zur Verfügung.
Sind die Reserven aufgebraucht (für uns also Ideal- und Normalgewicht), dann versucht er sein Überleben zu retten, in dem er Stoffwechsel runter fährt, friert etc. Das übliche eben.
Der Körper wartet natürlich nicht ab bis seine Reserven aufgebraucht sind, er weiß doch nicht wie lange die ihm suggerierte oder echte "Hungersnot" dauert. Er startet die Sparmaßnahmen also sofort, baut Muskeln ab, drosselt alles was er kann um Energie zu sparen und verbrennt nur sparsam die Reserven. Es wäre auch nicht effizient erst die Reserven zu verbrennen und dann mit den Sparmaßnahmen anzufangen. Andersrum überlebt er länger.
Ich glaube eben nicht daran, dass er die Reserven "sparsam" verbrennt. Wenn er die Energie benötigt, benötigt er sie. Er muss sie verbrennen, nur eben schneller. Vor allem, weil ich eben nicht glaube, dass es für ihn einen Unterschied macht, ob man bei einem GU von 1800 einen Unterschied macht, ob man 1800 kcal zu sich nimmt oder 1200 kcal. Verbrennen muss er so oder so, um sich zu bewegen. Vor allem (ich hatte das schon mal irgendwo geschrieben). Was ist, wenn ich morgens von 1500 kcal GU 1000 kcal zu mir nehme, mittags 400 kcal und abends 100 kcal. Dann hat er seinen Grundumsatz gedeckt. Jetzt gehe ich aber vormittags 1 Stunde joggen. Ups und nun?
Aber es ist eben keine Glaubenssache. Er verbrennt seine Reserven sparsam. Wäre dem nicht so wären wir Menschen schon in der Steinzeit ausgestorben als es oft tage- oder wochenlang nicht genug Nahrung gab. Wäre der Körper dann nicht effizient mit seinen Reserven umgegangen hätte der Mensch das nicht überlebt.
Zum joggen: Das hat nichts mit deinem Grundumsatz zu tun. Der Körper achtet darauf ob er genug Energie zugeführt bekommt um alle Grundarbeiten auszuführen, ob die tatsächlich zur Verfügung stehen oder du einen Teil davon anderweitig (z.B. für Bewegung) verbrennst ist was anderes. Für mich ist das einfach logisch, deshalb weiß ich auch nicht wie ich es dir besser erklären kann.
Wieso hält es sich so hartnäckig, dass der Körper nicht an das Fett geht, wenn man "zu wenig" Kalorien zu sich nimmt?
Das tut er schon, als letzten Schritt.
Mag sein, dann ist die Abnahme am Anfang langsamer, danach aber schneller.
Warum schneller? Er geht mit seinen Reserven sparsam um.
Ich nehme mich mal raus. Aber was ist mit denen, die Fasten? Die nehmen lediglich die Nährstoffe zu sich und ein paar lächerliche Kalorien. Verlieren aber Gewicht. Und es gibt genug, die es länger als ein paar Tage machen. Warum fährt da der Stoffwechsel nicht runter, da ist der Kalorienverbrauch doch noch viel niedriger.
Natürlich fährt auch da der Stoffwechsel runter, warum sollte er nicht? Muskelabbau führt auch zu Gewichtsverlust.
Fasten habe ich wieder raus genommen. Da kann ich zu wenig mit argumentieren wegen Nichtwissen.
Das geht mir auch so, ich habe mich noch nicht ausführlich mit Fasten beschäftigt.
Warum können wir mit 800 kcal genauso eine Leistung im Sport bringen, wie mit 1500 kcal, die wir zu uns genommen haben? Gibt es da keine nachhaltige Fettverbrennung?
Das bezweifel ich doch sehr stark. Mit 800 kcal werde ich im Sport sicher nicht die gleiche Leistung bringen wie mit 1500 kcal.
Warum nicht? Alles was er für die Bewegung braucht muss er sich so oder so durch Fettverbrennung holen. Ich merke da keinen Unterschied. Und ich habe durchaus längere Zeit mit dem ein oder anderen Wert gelebt.
Es ist jedoch wesentlich komplizierter und aufwändiger Energie aus den Depots bereitzustellen als aus den Speichern. Ich habe da zu meinen extemen Sportzeiten (das war noch bevor ich LC entdeckte) schon einen Unterschied gemerkt. Aber ich kann dir auch schlecht deine eigene Erfahrung ausreden, es ist schließlich deine.
Wer berechnet das Verhältnis? Wenn ich mit einem ungefähren Grundumsatz von 1200 kcal auf 800 kcal runter fahre, warum schreit alles "Oh nein!", wenn jemand mit einem Grundumsatz von 2000 kcal trotzdrum ruhig auf 1500 kcal runterreduzieren soll?
Unter dem Grundumsatz sollte man nie essen, NIE! Dafür gibt es auch keinen vernünftigen Grund, wer zwischen Grund- und Gesamtumsatz isst nimmt auf gesunde Weise ab (medikamentöse oder gesundheitliche Gründe mal außen vor gelassen). Der Körper weiß dann er bekommt genug um alle wichtigen Arbeiten auszuführen und fühlt sich nicht bedroht.
Wer sagt das, dass man das NIE machen sollte? Wenn man übergewichtig ist, ist es nicht immer ein gesundheitlicher Grund sein Gewicht zu reduzieren? Und wenn man es mit weniger kcal machen kann, warum nicht?
Die Logik sagt das. Sein Gewicht reduziert man auch wenn man zwischen Grund- und Gesamtumsatz ist und zwar viel effektiver weil eben der Stoffwechsel nicht gedrosselt wird. Übergewicht allein ist für mich auch kein Grund sein Gewicht zu reduzieren. Nicht jeder mit Übergewicht hat gesundheitliche Probleme oder ist unglücklich mit seinem Gewicht. Man kann es eben nicht mit weniger Kalorien machen, jedenfalls nicht sinnvoll.
Warum ist es okay, wenn man eine ärztlich begleitete Abnahme durchführt, dass man da auf 800 - 1000 kcal reduziert wird? Arbeitet der Körper da anders, weil ein Arzt zuguckt?
Eine so strikte Kalorienreduktion wird sicher nur in Ausnahmefällen empfohlen wo es keine Alternative mehr gibt. Ich kann mir nicht vorstellen das ein Arzt allgemein zu so etwas rät. Mein Arzt käme jedenfalls nicht auf so eine Idee.
Was heißt keine Alternative? Es ist doch egal, ob ich 125 kg wiege oder 170 kgl, solange nur das Gewicht ausschlaggebend ist. Mit der vorherigen Argumentation würde man den Körper nur noch mehr schaden, wenn man ihn in der Situation noch mehr stressen würde, vorausgesetzt es ist so. Ich rede hier auch von denen, denen man das empfiehlt und das sind keine Patienten die lapidare 15 kg weg haben wollen. Es ist gang und gebe, dass 1000 kcal von jeher in Rehaaufenthalten und selbst in Krankenhäusern als die magische Grenze gesetzt wurden.
Mag sein das eine solche Grenze festgesetzt wurde. Das sind jedoch meist die selben die eine kh-reiche Ernährung empfehlen. Nur weil solche Grenzen existieren heißt es nicht das sie richtig oder gesund sind.
Wie gesagt, dass der Körper sich versucht selbst zu schützen, indem er die Körpertemperatur runter fährt, man müde wird usw. kann ich nachvollziehen, solange der Körper keine Reserven hat.
Er will aber auch seine Reserven schützen und das fängt direkt ab dem Zeitpunkt an, an dem er feststellt das er nicht genug Energie für seine alltägliche Grundarbeit erhält.
Das macht für mich aber keinen Sinn. Der Körper ist ein verdammt gutes System. Er legt Reserven an für den Notfall. Der Notfall tritt ein und er will es schützen? Bis zu einem gewissen Grad ist das nachzuvollziehen. Aber dann müsste er genauso seine Reserven schützen wollen, auch wenn wir noch über dem GU liegen.
Eben, ein verdammt gutes System. Ein System das uns so lange wie möglich überleben lässt wenn eine Notsituation eintritt.
Der Körper hat aber keinen Grund seine (vielen) Reserven zu schützen wenn er dauerhaft genug Energie in Form von Nahrung zur Verfügung gestellt bekommt. Dauerhaft ist hier entscheidend.
Aber es will mir nicht in den Schädel, warum er sein Überleben retten will, während er 50,60, 70 kg Reserven Energie mit sich rumträgt. Das ist doch total Banane.
Das ist die Natur, Reserven alle = sieht sich bald die Radieschen von unten an. Also tut der Körper alles damit es nicht so weit kommt und geht äußerst sparsam mit seinen Reserven um.
Aber warum macht er das nicht, sobald ein Defizit entsteht? Wenn mein GU gesichert ist und ich 1 km laufe, muss er an die Reserven. Genauso als würde der GU nicht gesichert sein. Da ist er auf einmal ganz spendabel, obwohl er doch die Reserven für Notzeiten hat, wo es ums überleben geht??
Was meinst du mit Defizit?
Du schreibst es doch selbst, wenn der GU gesichert ist hat der Körper keinen Grund dazu auf Notsituation umzuschalten, 1km laufen oder nicht.
Genau wie du schreibst, die Reserven sind für Notzeiten in denen es ums überleben geht.