Das mit dem "schwerer" werden nach sport ist aber schon ne ältere Kamelle. Das funktioniert so:
Wenn du sportelst, beginnen deine Muskelzellen zu arbeiten. Und dabei verbrennen sie die Sachen, die das Blut so zu bieten hat an Energielieferanten. Doch bei Verbrennung entsteht Asche (Schlacke), die entsorgt werden muss: also ordert die Zelle Wasser zum lösen der Stoffe, damit sie zurück in die Blutbahn geschwemmt werden können und danach abtransportiert. Nun weiß dein Körper aber nicht, wann du aufhörst mit Sport, er ordert noch Spülwasser, wenn du schon längst vom Hometrainer geklettert bist.
Dieses Wasser liegt nun im Muskel rum, wird nicht mehr benötigt und kann aber auch nicht "entsorgt" werden (Niere, Haut), weils ja eben noch nicht in die blutbahn zurückgekehrt ist. Das geschieht erst nach und nach... langsamer als das mit Schlacke belastete Wasser, weil es keine "Gefahr" darstellt und somit weniger Priorität beim Transport hat.
Also ist es das Zellspülwasser das was dir die Waage mehr anzeigt.
Dagegen helfen zwei "Methoden":
Entweder trainierst du so regelmäßig, (auch zeitlich), dass dein Körper lernt: "Ah, nach 40 Minuten ist Schluß! Merk ich mir!"
Oder, die etwas gängigere Methode: Du wirst zum Ende der Trainingseinheit immer langsamer, so dass dein Körper Zeit hat, den Wassernachschub abzubestellen, weil er merkt, dass es weniger wird.
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Weil ich diese erklärung aus fünf unterschiedlichen, voneinander unabhängigen Quellen habe:
Das Bio-Buch aus der Schule (Aufbau und Funktion der Muskeln)
die Ärztin meines Vertrauens.
Mein Physiotherapeut
Mein Medizinlehrer bei der Umschulung zum Heilerziehungspfleger
und meine Ernährungsberaterin im Krankenhaus (die leider auf der "Lowfat mit großer Kohlenhydrat-Menge"- Welle schwimmt)
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Oh je, diese beiden Worte habe ich nur als Metaphern benutzt. Natürlich ist es KEINE Asche und KEINE Schlacke.
Aber Stoffwechselprodukte entstehen nun mal, das ist Fakt. Sonst bräuchte keiner von uns mehr aufs Töpfchen. Und das aktive Zellen mehr verstoffwechseln als inaktive, ist mehr oder weniger logisch. Es ist egal wie man es nennt, es muss raus aus dem Körper oder es sammelt sich an unerwünschten Stellen: Im Darm als Verstopfung, in der Niere oder der Galle als "Stein" oder in den Gelenken als Gichtknoten.
Und raus geht der Kram nun mal nur über den Weg: Zelle -> Blutbahn (oder Lymphsystem)-> Ausscheidungsorgan (Darm, Niere, Haut). Es ist unstrittig, dass es das nur im gelösten Zustand kann, wer schon mal einen Nierenstein ausgepullert hat, weiß das. (Sorry für diese Wortwahl)
Ich gestehe reumütig, dass für mich das Wort Stoffwechselabprodukte einfach tipptechnisch zu lang war. Dass ihr euch nun an der etwas unglücklichen Ersatz-Wortwahl stoßt, tut mir leid. Ich versichere Euch trotzdem: Das Grundprinzip ist das gleiche, egal wie man die Abbauprodukte nennt.