Tagebuch von Johannes

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Elam

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16. Aug. 2005
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Rheinland
24.9.06

Das war ein herrlicher Samstag. Gearbeitet wie "Ferkelswilhelm", gegessen genau so, wie ich es mir vorstelle, und pudelwohl dabei gefühlt.

Ein paar nette Menschen machten mich darauf aufmerksam, daß das ja wohl ziemliches Low carb war, was ich da in der 38. Kalenderwoche praktiziert habe, vom Montag mal abgesehen. Und ich muß ihnen zustimmen. Es war nicht so vorgesehen, aber es hat sich einfach ergeben. Aus meinem Appetit und aus der Bestätigung durch die Ergebnisse auf der Waage.

Es ist verblüffend, welche Sättigung diese Mahlzeiten aus Gemüse, Salaten, ein wenig Obst, Joghurt, Mozzarella, Schafskäse, etwas Fleisch und Fisch doch ergeben. Wie vollkommen abwesend jeglicher Hunger, jedweder Schmacht dabei ist. Wie produktiv ich bin, wie frisch auch nach zehn oder mehr Stunden Arbeit. Beglückend, auch wenn dieses Wort irgendwie doof klingt.

Der Samstag hat normalerweise den Nachteil, daß ich abends platt bin. Klar, nach einer vollgestopften Arbeitswoche mit dem Samstag als "schlimmstem" Tag, da bin ich in der Regel platt wie ein Pfannekuchen. Aber gestern: nichts dergleichen. Die objektiv sehr bescheidene Abendmahlzeit hat mich komplett gesättigt und in keiner Weise belastet. Ich hätte durcharbeiten können. Manno.

Also dann, mach ich halt jetzt eine LC-Phase, bis sie mir vielleicht doch irgendwann zum Hals raushängt. Ich habe allerdings das Gefühl, daß das noch ein wenig dauern wird.
 
Erstaunlich, nicht wahr? Und ich dachte immer, dass man nur von KH satt wird. Denkste. Hunger ist ein Gefühl, das ich schon fast nicht mehr kenne. Und das ist ja auch gut so... Wenn nur die Lust zum Essen auch fehlen würde. Vor allem die Gelüste...
 
Hallo Elam! Du wirst feststellen daß Du körperlich viel aktiver sein kannst als je zuvor, und daß es einem gaaaaaanz lange nicht zum Hals raushängt. Wünsche Dir viel Erfolg beim Abnehmen mit "irgendwie-Low-Carb"
 
Danke! Ich werds berichten ...

25.9.06

Montag. Es ist tatsächlich Montag. Das Schlimmste für diese Woche ist überstanden.

Der Sonntag war immer der Knackpunkt für meine Ernährung. In der Woche ist es leicht, geregelt zu essen. Die Arbeit bestimmt den Rhythmus, ich kann alle Speisen vorbereitet mitnehmen.

Sonntags dagegen ist freies Familienprogramm angesagt. Die Kunst besteht darin, sich nicht in den allgemeinen Rhythmus so weit einbeziehen zu lassen, daß man die Marmeladenbrötchen, die Weckchen, die Pizza und die Buttercremetorte mitfuttert. Ich frühstücke daher vor den anderen und koche mir auch die restlichen Mahlzeiten selbst. Denn wenn ich hungrig bin und die Sippschaft das leckere Zeugs auffährt, ist alles aus.

Vorbeugen heißt die Devise für Sonn- und Feiertage. Grade beim Neustart kann mich ein verpatzter Sonntag ganz schön aus der Bahn werfen. Pustekuchen.
 
Ja, ich habe Sonntag und Montag frei, und der Sonntag kann da schon mal die Hölle sein. Aber diesmal überhaupt nicht, die konnten ihre Pizza mampfen und ihre Torten (mein Ältester ist Konditor, uff). Ich war vollkommen zufrieden, ohne irgendwas mitzufuttern.
Das Doofe ist: Wenn der Sonntag in die Hose geht, hab ich montags manchmal nicht den Schwung, es bei diesem einen "Ausrutscher" zu lassen. Der geht dann auch noch schief. Und zwei nicht gelungene Tage fallen wesentlich deutlicher ins Gewicht als mal eben nur so ein Sonntag.


26.9.06

Die erste Woche wieder kontrollierterer Ernährung ist durch. Vollkommen streß- und hungerfrei, gänzlich unkompliziert, was die Ernährung angeht.

Dieses völlig Unkomplizierte ist in gewisser Weise ein Unterschied zu früheren Startwochen. Daß es klappt, daß ich dabei 2,4 kg abnehme (vom höchsten erreichten Punkt aus gesehen, nicht etwa im Wochenschnitt), das ist nicht ungewöhnlich. Aber daß ich dabei "satt un drüsch" (satt und trocken), wie man in Köln sagt, durch die Welt laufe und nicht einmal "Schmacht" auf irgendetwas empfinde, das ist in der Form auch für mich nicht ganz alltäglich.

Die Einschränkung der Kohlenhydrate hat bislang keinen Heißhunger etwa auf Brot oder Nudeln verursacht. Wenn der kommt, gibts die Teile natürlich auch (dann in Montignacscher Kombination), wenn er aber nicht kommt, auch schön, dann gehts weiter wie in der 38. KW.
 
Bei uns im Rezeptteil stehen auch Pizzarezepte. Mir schmeckt am besten der Pizzaboden der mit Thunfisch zubereitet wird. Schau mal rein (ins Rezeptteil) dann brauchst du zu hause nicht in die Röhre zu gucken.
 
Den mag ich, den Rezeptteil .... Wenns ne Pizza ist, die ich mir selber zubereite, mit Vollkornboden und nichtfettigem Belag (ich weiß, das ist jetzt aus ner anderen Schublade), dann machts auch keine Probleme. Aber die Allerweltspizza, die finde ich immer mit Pauken und Trompeten auf der Waage wieder.


28.9.06

Gestern kein Eintrag. Hab mir die rechte Schulter angeschlagen, konnte nur links tippen. Doofes Gefühl.

Wohl auch etwas Temperatur dabei gehabt, also der klassische kleine Herbstanflug irgendeines Infektchens. Halb so wild, aber lästig.

Gestern kam dann auch der große Appetit auf Vollkornbrot. Wurde zweimal sehr gründlich gestillt. Lecker. Doch, so läßt es sich leben.

Werd die Schulter schonen und jetzt Schluß machen. In der nächsten Tagen sicher wieder mehr.
 
Danke! Arm arbeitet wieder prima. Nur ein oder zwei Bewegungen wollen noch nicht, aber die brauch ich nicht beim Schreiben. Ich werde alt, glaub ich.


30.9.06

Es gibt Tage, an denen ist das einzig Gute, daß man nicht mal Appetit hat und der Figur nutzt. Der 29. wird als solcher in dieses Tagebuch eingehen. Abgesehen vom Erfolg auf der Waage hätte es das Datum wohl nicht unbedingt zu geben brauchen.

Wie satt zwei Mozzis und etwas Salat mit Schafskäse machen können, wird mir immer nur an Tagen klar, an denen das Essen auch in meinem Kopf eine vollkommen untergeordnete Rolle spielt. Bei guter Laune und Geselligkeit ist die Gefahr wesentlich größer, ohne Hunger zu essen. Vielleicht sollte ich ein Abo auf Stunk und Griesgrämigkeit abschließen? Für die Dauer der Kilokorrektur zumindest.
 
Scheint ein wirklich mieser Tag gewesen zu sein :-?, aber du weißt ja, irgendwann
kommt die :sunny: wieder raus ;-)!!
 
oh, oh, Frust hoch 10!

Ein Tag ist ja noch zu verkraften aber mehr sollten es nicht werden. Hoffentlich geht es heute besser. Deine Seele braucht das.
 
Danke! Ja, der war irgendwie abgrundtief mies, ein Stimmungsloch. Das Gute daran: Es folgt dann zumeist ein Jahrhunderthoch. War diesmal auch so. Und gewichtsmäßig wars eine Superwoche, im Schnitt jetzt 93,7 - 34 Kilo unter höchst. Heute morgen sogar neuer Rekord nach unten. Doch, die Sonne ist wieder da.


1.10.06

Auf die glücklichsten Tage (welche gerne den unglücklichsten folgen) folgen manchmal die glücklichsten Wiegeergebnisse. Neuer Tiefstpunkt. 92,4. Strahlendes Herbstwetter,
ein Samstag, wie er schöner nicht hätte sein können, menschlich alles in trockenen Tüchern, glücklich, einfach nur glücklich.

Die kleinen Krisen entwickeln sich mehr und mehr zum Anlauf für die großen, die entscheidenden Momente in meinem Leben. Legen kleine Stolpersteine frei, machen sichtbar, was noch aus dem Weg geräumt werden kann.

Wenn ich mies drauf bin, weiß ich schon, daß dies der Auftakt zum schieren Gegenteil ist. Die Routine, die zwischenmenschliche Lethargie wird aufgehoben. Nichts bleibt unausgesprochen, nichts wird mehr unter den Teppich gekehrt. Ein kurzer, offener Schlagabtausch, und wir sehen wieder, warum wir uns lieben. Brilleputzen. Klar Schiff machen.
 
2.10.06

Herbstferien. Hab auch weitgehend frei. Kann bis in die Nacht in Büchern stöbern und am Compi schreiben. Schöndas.

Früher waren die Ferien ein ähnliches Problem wie die Sonntage. Mitten im Getümmel. Und das auch ernährungstechnisch. Die Zeiten sind vorbei.

Am Donnerstag steht ein Geburtstag an, da ist der Kuchen eingeplant, ansonsten ernähre ich mich so wie immer. Selbst und dem Appetit entsprechend. Es hat sich einiges verändert.
 
3.10.06

Manchmal stimmt es schon, daß das Leben ein langer ruhiger Fluß ist. Im Moment auf jeden Fall. Es geht unaufhörlich vorwärts. Die Stromschnellen sind vergessen. Ein gemächliches Treiben in Richtung Ozean.

Wir lösen keine Probleme, wenn wir versuchen, sie zu ignorieren. Sie nicht ansprechen, nicht anpacken, die blauen Flecken fürchten, die wir uns holen werden, wenn wir uns nicht mehr verstellen. Die Verletzungen werden nur größer, wenn wir zögern.

Wie oft rennen wir offene Türen ein. Wie oft wartet der andere nur auf das Signal, endlich das ändern zu dürfen, was wir selbst auch ändern möchten. Und uns nicht trauen, danach zu fragen - genau wie er.

Solange wir einander nichts Böses wollen, findet sich immer ein Weg. Ist er gefunden, beginnt der lange ruhige Fluß.
 
5.10.06

Jetzt laufen wieder meine beiden "Lockerlasstage". Richtig gut sattessen, viel Vollkornbrot, Nudeln, ne kleine Leckerei.

Das Gewicht stagniert irgendwann an einer hartnäckigen Schwelle, will sie einfach nicht überspringen. Dann nehme ich ein wenig Anlauf mit diesen Tagen, an denen ich anders und auch mehr esse als sonst. An denen ich den Begriff "Hunger" etwas großzügiger auslege. Gibt dann ein oder zwei Pfund mehr, weil der Bauch ja auch viel voller ist, und wenns dann wieder strammer zugeht, wird die Schwelle mit Schwung übersprungen.

Paßt diesmal ganz prima, Väterchen wird heute 79, da gibts leckeren Kroppenberg Kuchen. Und morgen bin ich dann eh pappsatt.
 
Hallo Johannes,

komme mal wieder in deinem TB vorbei um zu schauen wie es dir geht. Freue mich, dass alles so gut läuft und du gut drauf bist.

Dann viel Spaß auf der Geburtstagsfeier bei deinem Papa.
Hast du deinen Gewichtsticker rausgenommen, oder hattest du keinen?
 
Hi Christel!

Nö, hatte noch keinen Ticker. Könnt ich ja mal einen installieren ...

Den Geburtstag hab ich um einen Tag verschoben und dann statt der Sahnetorten, die es gegeben hätte, Bioteilchen mitgenommen. Vollkorn. War genauso nett und absolut figurschonend.

Klar, mir gehts an 9 von 10 Tagen gut, und durch diesen 10. muß ich halt durch.

Liebe Grüße von Johannes!
 
7.10.06

So, Vollmond ist rum. Ein paar Stunden zwar erst, aber doch merklich. Diesmal hat er mich wirklich gezwiebelt. Macht mich unruhig, ein wenig unzufrieden, kopflos. Jetzt hab ich den Kopf wieder fest aufgeschraubt, sitzt perfekt.

Nordsee-Winterwetter. So fühlt es sich an, sobald ich die Nase vors Fenster strecke. Schöner als jeder Sonnenschein. Windig, naß, frisch.
Wetter, bei dem nichts unmöglich ist.

Warum ist der Herbst so produktiv? Im Herbst nehme ich am besten ab, arbeite ich ununterbrochen, wenn man mich läßt. Um diese Jahreszeit habe ich Ideen, bin ich mit der Welt im Einklang. Wenn er mal richtig da ist. Dieser ungemütliche Herbst, den sie alle verschmähen. Meine Zeit. Was ist der Sommer dagegen langweilig.

Keine Frage. Wenn ich so schreibe wie oben, dann klappts auch mit dem Abnehmen. Wird ein monströs guter Wochenschnitt morgen. Und ich hab weder sehr wenig gegessen (außer an einem Tag, da hatte ich echt keinen Appetit) noch irgendeine "Methode" konsequent befolgt. Außer der, in mich hineinzuhorchen und das zu essen, worauf ich Hunger hatte.

Wochenende, du kannst kommen.
 
Hallo Johannes,

du scheinst für dich den richtigen Weg gefunden zu haben. Ich meine jetzt was das Essens betrifft. Toll wie du das machst und mit Erfolg!

Du bist anscheinend der Herbsttyp. Mir geht es ähnlich. Der Sommer mit seinen oft hohen Temperaturen ist mir zuwider. Am wohlsten fühle ich mich so bei 22°. Ich liebe z.B. das Meer, aber am meisten wenn es richtig bläst. Darum habe ich mich auch immer in Norwegen so wohl gefühlt. Mein Sohn lebte auf einer kleinen Insel im Nordmeer.
In deinem Tagebuch lese ich sehr gerne.

Wünsche dir ein schönes Wochenende mit viel lguter Laune!
 
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