Werte bei einer Insulinresistenz

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terz

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Hallo zusammen, ich lese gerade das Buch "Unlocking the Keto Code" und der Autor ist der Meinung, dass bei einer Insulinresistenz weniger eine ketogene Ernährung eine Rolle spielt, sondern eher intermittierendes Fasten.

Der Autor sagt, dass man vor allem am nüchternen Blutzuckerwert feststellen kann, ob eine Insulinresistenz bestehen kann oder nicht. Ich habe heute auch noch mal normale Blutzucker-Werte gegoogelt und nicht nur morgens den Blutzucker gemessen, sondern nach Mahlzeiten.

Nüchtern hatte ich heute einen Wert von 85 mg/dL. Was etwa so in der Mitte des Normalbereichs liegt. Heute gab es keinen Frühstück, aber Lasagne zum Mittagsessen.
2 Stunden nach der Lasagne war der Wert bei 100 mg/dL. Was auch ganz ok ist. Nach den zwei Stunden gab es bei uns Kuchen (wahrscheinlich eher den letzten für eine lange Zeit).

Nach 1 Stunde war der Wert bei 104mg/dL. Nach 2 Stunden bei 141mg/dL. Nach 2,5 Stunden bei 124mg/dL.

kA, man sagt ja, dass der Wert nach 2 Stunden unter 140 mg/dL liegen sollte. Bei diesem Test, bei dem man eine Zuckerlösung trinkt, sind es nur 75g Glucose. Ich schätze, dass der Kuchen schon mehr Glucose hatte + Energy-Drink. Und da eine halbe Stunde später der Wert wieder runterging, beruhigt mich schon etwas. Außerdem... 139mg/dL wäre die Grenze. Ob das Gerät so genau misst... Und dann noch 1-2 mg. Ich bin der Meinung, die Werte liegen soweit noch im Rahmen.

Sonst deutet nichts darauf hin, dass eine Insulinresistenz oder Prä-Diabetes vorliegen könnte.

Was meint Ihr?
 
Ich lasse dem Autor seine Meinung ;)

Ich bin darüber hinaus auch noch sehr großzügig: Jeder darf meiner Meinung sein. :D

KH die man nicht isst, haben den geringsten Einfluss auf den Blutzucker.
Bei dauerhaft unter 20 g KH pro Tag erübrigt sich zudem jede Diskussion. Dann wirst du nur bei Typ 1 noch Diabetiker sein.

Sieh es doch mal realistisch. Die 20 g KH verteilst du auf 2-3 Mahlzeiten. DIe verbleibenden KH kommen eher aus grünem Gemüse und nicht aus Getreide oder Früchten.
Damit kannst du keine Insulinachterbahn mehr befeuern. Das geht einfach nicht. Damit wird sich der Blutzucker automatisch in einen gesunden Bereich bewegen und du wirst auf Dauer nicht nur den Bereich des Diabetes, sondern sogar den Bereich des Prediabetes hinter dir lassen.

Diabetes Typ 2 ist keine Krankheit, sondern ein Symptom des metabolen Syndroms.
Intermittierendes Fasten und ketogene Ernährung schließen sich zudem nicht aus, sondern unterstützen sich gegenseitig.
Ohne Insulinschaukel hast du keine Probleme nur in einem kleinen Zeitfenster zu essen und in der übrigen Zeit ist Ketose für den Körper eine ganz natürliche Form der Energiegewinnung.

Man sagt ja immer: Lieber reich und gesund, als arm und krank. :)
Mit intermittierendem Fasten und ketogener Ernährung hast du genau das uns es unterstützt sich gegenseitig.
Also stellt sich die Frage was von beidem besser ist doch gar nicht.
 
Mit intermittierendem Fasten und ketogener Ernährung hast du genau das uns es unterstützt sich gegenseitig.
Also stellt sich die Frage was von beidem besser ist doch gar nicht.

Im Buch werden zwei Probleme adressiert, die ich selbst hatte. Zunächst wäre da diese Keto-Grippe. Dass man nicht in der Lage ist, etwas zu tun, sich krank fühlt, etc. Und das ganze gepaart mit der "Sucht" des Gehirns nach Zucker. Das hat bei mir immer wieder dazu geführt, dass ich wieder KH zu mir genommen habe.

Der zweite Punkt ist der Verzicht auf LCFAs also langkettige Fettsäuren. Auch davon habe ich bisher mehr als genug verspeist.

Deshalb sagt der Autor, dass man langsam anfangen sollte, erst intermittierendes Fasten, dann Keto und nur wochentags. Wochenende ist "Cheat"-Day. Denn wenn Insulin-Resistenz besteht, ist im Blut Insulin und das Insulin verhindert, dass der Körper überhaupt Ketonkörper herstellt. Und selbst Low-Carb reicht aus, damit das Insulin (auch mit den LCFAs) dauerhaft die Ausschüttung der Ketonkörper verhindert.
 
Ketogrippe hat man eigentlich nur ganz am Anfang für 1-3 Tage. Wenn man dann einknickt, kann man das natürlich auch länger und öfter genießen.

Du solltest nicht so viel darüber lesen, sondern einfach anfangen und es durchziehen.
Fängst du an einem Donnerstagmittag an, beginnt die Ketogrippe nicht vor Freitagabend. Dann ziehst du das Samstag und Sonntag durch und am Montag ist es dann auch vorbei.
MCT-Öl hilft am Anfang (ist aber nicht leicht zu vertragen, also vorsichtig anfangen).

Was macht man bei Ketogrippe?
Viel trinken. Bei mir ist es immer schwarzer Tee, aber Wasser geht natürlich auch.
Unterstützen kannst du das durch eine kräftige, fette Fleischbrühe. Salz nicht vergessen.
Gegen Kopfschmerzen nimmt man ne Ibu.

Mach dir keinen Kopf um die Art der Fette. Erst die Umstellung auf Ketose und danach kannst du anfangen an den Schrauben zu drehen.

Für den Anfang: Spätes Frühstück gegen 10:00 Uhr aus in Schmalz oder Butter gebratenen Rühreiern mit Speck.
Screenshot 2023-02-12 202601.jpg
Über den Tag gibt es (wenn du Hunger bekommen solltest) eine kräftige Rinderbrühe. Wenn man die richtig macht, hat die mehr Fett als Eiweiß und liefert auch das benötigte Salz.
Leichte Bewegung hilft die KH-Speicher zu leeren. Also geh spazieren, das lenkt auch ab.
Am Abend gibt es vor 18:00 Uhr was richtiges auf den Teller. Ein gegrilltes Nackensteak oder wenn du über den Tag keine Brühe hattest, kann es auch eine Rindfleischsuppe mit Sellerie, Eierstich, Pastinaken, (wenig) Möhren und Petersilie und Lauch sein.

Wenn am späteren Abend dann doch noch mal Hunger aufkommen sollte, ist die salzige Brühe dein Freund.

Wenn die Eier am Morgen nicht reichen, mach dir ne zweite Portion oder sogar ne dritte. Beim Abendessen gibt es auch keine Mengenbeschränkungen.

Die Brühe oder zur Not auch ein paar Landjäger oder Kabanossi, sind auch in den kommenden Tagen dein Notnagel. Wenn der Körper nach Zucker schreit, gib ihm Fett.
Er muss dann Fett als Energiequelle nutzen und wird dies auch schnell tun.
Es geht ja gar nicht anders.

Zu Cheat-Days habe ich eine ganz klare Meinung: Englisch to cheat = schummeln, bescheißen. Genau das ist es auch: Selbstbeschiss. Damit macht man nichts besser, versaut sich aber die Fortschritte
 
Der Autor sagt, dass man vor allem am nüchternen Blutzuckerwert feststellen kann, ob eine Insulinresistenz bestehen kann oder nicht.

Der Autor sagt vor allem, dass man es NICHT am NBZ festmachen kann sondern am Nüchtern-INSULIN-Wert!

Es sei denn du hast deutlich das DAWN-Phänomen und dein NBZ ist auch in Ketose am Morgen hoch. Das lässt das auch vermuten und dann kannst du den Nüchtern-Insulin-Wert nehmen...
 
der Autor ist der Meinung, dass bei einer Insulinresistenz weniger eine ketogene Ernährung eine Rolle spielt, sondern eher intermittierendes Fasten.

Das bezieht sich auf die diabetische und prädiabetische amerikanische Bevölkerung, die nach Erfahrug von Gundry et al. durch das ständige Essen vorzugsweise von hochaufgeschlossenen KH eine so hohe Insulinresistenz hat, dass sie Ketolyse nicht durch Fasten erreichen können sondern über die Ausdehnung der nahrungsfreien Fenster daran vorher vorbereitend gewöhnt werden muss.

Also Frühstück nach hinten schieben, von 8 auf 10, dann weiter. Und wenn dann 16 zu 8 IF erreicht ist, DANN kann man über Ketolyse nachdenken ohne dass das Gehirn leidet.

Alternativ und in dringenden Fällen wird bhb und/oder MCT eingesetzt um die Ketolyse zu erzwingen und die Gehirnnahrung sicherzustellen.

Vielleicht solltest du das Buch nochmal lesen? Vielleicht im Original? Vielleicht mal die Podcasts anhören? Da geht ja wohl einiges durcheinander oder wird völlig verkürzt und missverständlich dargestellt?
 
Ich habe das mit dem Blutzuckerwert, vor allem dem Nüchtern-Blutzucker nie wirklich verstanden.
Ich starte den Tag, vollkommen unabhängig von der Ernährungsweise mit über 150. Über den Tag verteilt, auch bei Omad, bin ich immer zwischen 140 und 180.
Aber: Mein Langzeitblutzucker ist bei 5,5, also quasi ideal.
Selbst bei der Einnahme von Metformin zu Testzwecken vom Arzt verschrieben blieb mein Wert in diesen Höhen. Warum auch immer.
Kurz: Ich bin kein Diabetiker, aber meine BZ Werte sind höher. Egal ob ich KHs, Fette oder nix esse. Warum das so ist, ist immer noch ein Rätselraten. Ich habe lange geraucht, das kann eine Ursache sein. Aber nix Genaues weiss man nicht.
 
Der Autor sagt vor allem, dass man es NICHT am NBZ festmachen kann sondern am Nüchtern-INSULIN-Wert!
Vielen Dank für die Klarstellung.

Vielleicht solltest du das Buch nochmal lesen? Vielleicht im Original? Vielleicht mal die Podcasts anhören? Da geht ja wohl einiges durcheinander oder wird völlig verkürzt und missverständlich dargestellt?

Ja, ich habe das Buch im Original auf Englisch gelesen. Allerdings merke ich gerade, dass ich wohl ein paar Zusammenhänge nicht verstanden habe. Ich glaube, ich muss die wichtigen Kapital mal am Wochenende noch ein Mal lesen. Aber vielen Dank für die Richtigstellung.
 
Ich habe das mit dem Blutzuckerwert, vor allem dem Nüchtern-Blutzucker nie wirklich verstanden.

Wichtig in jedem Fall ist, dass du das, was über amerikanische Blutwerte liest, nicht auf die von unseren Ärzten erstellten Werte 1:1 überträgst.

Wie du siehst hat der Ersteller des Threads hier auch Blutzuckerwert und Blutinsulinwert durcheinandergebracht.

Allerdings kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass meine hohen Zuckerwerte, die mich immer wieder aus der Ketose gekippt haben inzwischen mit ein wenig Durchhaltevermögen und Geduld und dem Einsatz von Ballaststoffen und Resistenter Stärke runter gegangen sind. Meine Insulinresistenz ist weg, die Diabetes auch. Mein hbA war nie im kritischen Bereich, mein Bz aber schon, ähnlich wie bei dir.

Bei mir lag es am Leaky Gut und an meinem durch Antibiotika verarmten Mikrobiom, das ich erst wieder aufbauen durfte damit es genügend Butyrate produzieren kann, Ketone werden nämlich nur zum Teil von der Leber produziert. Von daher können exogene Ketone hilfreich sein in Abhängigkeit davon, was dein Ziel ist.
 
Vielen Dank für die Klarstellung.

Da ich das Buch vor 2 Wochen erst gelesen habe und davor und danach etliche Podcasts zum Thema gehört und gelesen habe, ist mir genau das besonders aufgefallen, dass dieser Wert bei uns eigentlich nie genommen wird, sondern allgemein auf den NBZ abgezielt wird und hbA1c als Langzeitwert. Beide sagen aber nur wenig zur Insulinresistenz.

Für mich war das die einzige Erklärung, warum mein NBZ auch bei normalen Keto-Werten so hoch lag und dann über Tag wieder auf unter Normal ging. Logisch, wenn keine KH kommen.

Es ist ja völlig unlogisch, warum in Ketose nach 8 Stunden Schlaf der NBZ bei ~7,5 liegen sollte und bei weiter keinen KH dann absinkt bis zum Keto-Frühstück um 14 Uhr bei 4,7 liegt. Und das täglich.

Ein Teelöffel MCT beim Schlafengehen hat es dauerhaft behoben, warum auch immer gab es wohl eine Hormonlage, die sowohl eine Insulinausschüttung zur Glykolysierung von Protein als auch eine Blutdruckerhöhung zum Tagesanfang/Morgengrauen auslöste, entweder circadian oder als Rebound, nämlich Nahrungsmangel im Gehirn in der Nachtmitte.

Vielleicht verursacht auch eine bestimmte Genvarianten solche Sachen, oft geht das auch mit der Diabetes-Veranlagung einher. https://www.schlafkampagne.de/die-wolfsstunde-jede-nacht-zwischen-2-und-3-uhr-aufwachen/
 
Bei dauerhaft unter 20 g KH pro Tag erübrigt sich zudem jede Diskussion. Dann wirst du nur bei Typ 1 noch Diabetiker sein.

Das ist völlig richtig. Und wenn du das für dich so machst und ich für mich - dann ist das wirklich kein Problem

Es als Arzt einem Diabetiker zu empfehlen, der seit Jahrzehnten auf American-Hi-Glucose-Diet alle 2-3 Stunden was Süßes reinpfeift und auch nachts den Kühlschrank plündert wäre fahrlässig und würde die Zulassung kosten.

Solche Leute brauchen erstmal eine Entwöhnung und Nahrungsumstellung, damit sie überhaupt an den Punkt kommen können, wo ein Fastenfenster sie nicht direkt ins Koma schießt. Wenn die dann mal 16:8 IF über Wochen schaffen, dann bist du wieder dran.
 
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