Cheat Days oder Ladetage

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guter

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Diätart
Slow Food
jeder kennt das, wenn man sich etwas verbietet, geht das eine
Weile gut, dann aber → peng, man stopft sich damit voll ;)

ist ja alles kein Problem, wenn man danach wieder in seine
neue Ernährungsweise zurück findet

zum Problem wird es nur, wenn man es von vorneherein fest
in seine Ernährung einplant

dann findet kein Lerneffekt statt, man übt nur Verzicht :cool:

also Leute, betrügt Euch nicht selbst, versucht es wenigstens!
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

So pauschal ist das natürlich mal wenigstens grenzwertig.

Wenn man am Ladetag einfach alles wahllos in sich rein wirft, ist das sicher suboptimal, aber so muss es ja nicht sein.
Bei der anabolen Diät sind die Ladetage ja ein unabdingbares Element und haben nicht primär die Funktion sich selber zu beschummeln. Sie regen durch ein gezieltes Anheben des Insulinspiegels, das Muskelwachstum an.
An den Ladetagen achte ich wesentlich genauer auf die Sachen die ich esse. Sonst würde ich nicht auf die geforderten KHs kommen.

Lerneffekt? Gelernt wird mit dem Kopf. Beim Lernen wird nicht das Verhalten geändert, sondern die Verhaltensdisposition. Wenn sich der Körper daran gewöhnt ohne etwas auszukommen, ist das kein lernen.
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

bei sehr wenigen, die die anabole Diät machen, sind Ladetage
vielleicht sinnvoll
diese Leute haben aber selten Übergewicht ;)

der Normaluser hier in diesem Forum, wenn er ehrlich ist, benutzt
das eher, um sich all die Sachen, die er sich sonst versagt, doppelt
und dreifach zu geben

Lernen verändert natürlich das Verhalten; das Kind, das sich am Herd
die Hand verbrennt, wird das in Zukunft unterlassen

Lerneffekt und Verhaltensdisposition sind grundverschiedene Dinge :cool:
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Hallo

ich habe das mal so gelernt:
In der Psychologie bezeichnet man Lernen als eine Veränderung von Verhaltensdispositionen durch Erfahrung. Man spricht von Verhalten und nicht von Wissen, weil nur Verhalten beobachtet werden kann: Wissen kann nur durch Verhalten für andere manifest werden. Man spricht von Verhaltens disposition, also der Fähigkeit oder Möglichkeit, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, weil das Lernen unabhängig davon ist, ob das Verhalten tatsächlich gezeigt wird. ...
Quelle: http://information-retrieval.de/dm-ir/html/book_1.part_5.chapter_1.html

Wenn man mal ein etwas anderes Beispiel wählt, wird das deutlicher:
Das Kind lernt, dass es schmerzhaft ist, wenn man vom Baum fällt. Es hört aber deshalb nicht auf auf Bäume zu klettern, sondern wägt das Risiko gegen den Spaß ab.
Man kann etwas lernen, aber sich trotzdem anders verhalten.
Bei reiner Schmerzvermeidung muss man nicht von Lernen im klassischen Sinn sprechen. Das setzt tiefer an.

Auch für Übergewichtige kann es gelegentlich sinnvoll sein, das Abspecken für einen Tag zu unterbrechen.
1. Eine grundsätzliche Einschränkung kommt einer Behinderung gleich. Das kann sich negativ auf die Motivation auswirken. Gelegentliches Ausbrechen kann eine belohnende und kompensierende Wirkung haben.
2. Auch für den Stoffwechsel können gelegentliche Ausrutscher förderlich sein.

Man muss dabei aber auf jeden Fall das richtige Maß finden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass 1x pro Woche da zu viel ist. 1-2x pro Monat ist da evtl. schon eher angebracht. Es sollte eben wirklich die Ausnahme bleiben
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Eine grundsätzliche Einschränkung kommt einer Behinderung gleich

genau da liegt der Knackpunkt, wer sich eingeschränkt fühlt, hatte
keinen Lerneffekt

wenn ich durch einen kleinen Herzinfarkt gelernt habe, daß ich
das Kettenrauchen besser sein lasse, sollte ich mich nicht
eingeschränkt fühlen, wenn ich nicht mehr rauche ;)

aber hier geht es ja um Irrwege, die beim Abnehmen hindern,
der Trend zum "free style xyz" , die kleinen Hintertürchen, die
dann in der Frustecke enden
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Ich stimme ganz guter zu.

Eine grundsätzliche Einschränkung kommt einer Behinderung gleich.

Wenn die Ernährung eine Einschränkung ist und keine echte Ernährungsumstellung, wird man langfristig nicht erfolgreich sein.
Dann werden spätestens nach Erreichen des Ziels die Einschränkungen wieder aufgehoben und man landet da, wo man begonnen hat.
Oder noch weiter oben.

Für mich ist meine Ernährung in keinster Weise eine Einschränkung.
Ich werde z.B. öfter gefragt: "Darfst du da essen?" und meine Antwort lautet immer: "Ich darf alles essen, aber DAS DA will ich nicht essen."

Und durch die ketogene Ernährung bin ich zum ersten Mal in meinem Leben in der Lage, alle Entscheidungen zum Essen mit Bewusstsein und freiem Willen zu treffen.
Ich werde nicht mehr vom Heißhunger oder dem Jieper gejagt.

Ich glaube aber, dass viele in diesem Forum diese Vorteile nie erreichen, weil sie weiter Junk food, Industriemüll, Süßstoffe im Massen zu sich nehmen.
Es findet keine wirkliche Ernährungsumstellung statt, es bleibt eine Einschränkung, die auch so empfunden wird und die Cheat days oder wie sie heißen, sind dann willkommene Fluchten, die aber aus meiner Sicht nur Vorboten eines späteren Scheiterns sind.

Meine Meinung.
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Ich sehe es ganz genau so! :jepp:

Ich empfinde es teilweise sogar als Befreiung und bemitleide die "Normalen".
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Hallo
das sehe ich mal grundsätzlich anders.
Ich habe die Freiheit alles mögliche zu essen. Da habe ich keinerlei Einschränkungen.
Wenn ich mir aber Beschränkungen auferlege, dann schließe ich ja gewisse Speisen grundsätzlich aus. => Verlust der Freiheit.
Wenn ich mir aber an wenigen Tagen grundsätzlich alles erlaube, dann habe ich diesen grundsätzlichen Verlust nicht.

Ich verstehe echt nicht, warum hier immer so viel von Zielen und erfolgreicher Ernährungsumstellung gesprochen wird.
Meine Ernährungsumstellung kann mich beim Erreichen meiner Ziele unterstützen, oder sie kann mich behindern. Auf jeden Fall ist sie von meinen Zielen unabhängig und meine Ziele von ihr.
Mir ging es auch mit HighCarb gut. Jetzt geht es mir auch nicht besser. Wenn ich ein für alle mal auf die vielen leckeren Sachen verzichten müsste, dann würde mir was fehlen. Dann würde es mir schlechter gehen.
Wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, beschlossen habe LowCarb zu leben und mir dabei gelegentlich und geplant auch andere Nahrung gönne, dann habe ich nicht das Gefühl einen Verlust zu erleiden. Dann bin ich nicht das Opfer, dass sich in der Nahrung beschränken muss, damit es nicht zunimmt. Dann bin ich der freie Mensch, der für sich den Weg von LowCarb gewählt hat, ohne deshalb einem Dogma zu unterliegen.
Dann darf ich an Weihnachten auch mal ein Stück Christstollen essen und sogar am nächsten Tag die Kartoffeln zu Mutters Roastbeef genießen. Das ist alles nicht schlimm, denn nach den Feiertagen werde ich auch alles was ich mir angefuttert habe, mit Leichtigkeit wieder los.
Es ist ja die Freiheit die man hat, wenn man mit dem Werkzeug Ernährung umgehen kann.
Das sollte man aber üben, damit man es auch kann.
Wenn man mit regelmäßigen und geplanten Ausrutschern abnehmen kann, dann kann man auch damit leben.
Dann muss man bei den Ausrutschern auch keine Angst und kein schlechtes Gewissen haben. Man ist ja frei.

Sehen wir das Ganze doch mal analog zum Rauchen:
Ich habe vor 9 Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Seit dem rauche ich immer dann, wenn ich Lust darauf habe, z.B. abends am Lagerfeuer oder nach einem gemütlichen Grillabend eine oder mehrere Zigaretten. (Die bekomme ich von rauchenden Freunden angeboten da sie wissen, dass ich als Nichtraucher keine eigenen habe.) Ich bin frei dies zu tun und werde dadurch nicht wieder zum Raucher. Ich bin nicht im Nichtraucher sein gefangen. Ich habe die Nikotinsucht überwunden und zwar komplett.
Ich genieße es eben manchmal einfach eine Zigarette zu rauchen. Das passiert nicht jeden Monat, aber es gibt Monate da ist es auch mehrfach der Fall.

So sehe ich das auch mit dem Essen. Ich habe einfach die Freiheit. Da gibt es keinen Dämon der mich bedroht, wenn ich gelegentlich ausbreche.
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Das ist alles nicht schlimm, denn nach den Feiertagen werde ich auch alles was ich mir angefuttert habe, mit Leichtigkeit wieder los.

ja, das ist aber bei vielen hier nicht der Punkt, LC und Atkins haben
mit gesunder Ernährung zu tun, abnehmen kannst Du mit jeder
Wald- und Wiesendiät ;)
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Klar, aber sollte man nicht auch die Ausnahmen üben?
Am Anfang erleichtern sie den Einstieg (und verlangsamen evtl. die Fortschritte) und am Ende geben sie den Leuten ihre Selbstbestimmung wieder.
Die Leute lernen dadurch auch Disziplin beim Essen. Ich bin ganz sicher, dass das jeder lernen kann.
Wenn man das drauf hat, bedeutet ein Ausrutscher keinen Ausraster. Dann führt es nicht zum Fressflash
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Wenn Du das für Dich kannst, ist das ganz toll!
Aber die Meisten können es nunmal nicht.
Hinzu kommt, dass bei vielen einfach auch die gesundheitlichen Aspekte im Focus stehen und denen, wie auch mir, geht es ohne KH bedeutend besser!

Sie es mal analog zu einer Nussallergie:
Wenn Du darauf allergisch bist und beim Verzehr von ein paar Nüssen einen Erstickungsanfall bekommst, überlegst Du bestimmt nur einmal ob das ein Verzicht ist oder nicht.

Du darfst nicht immer von Dir auf Andere schließen. ;)
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Ok, ich gehe natürlich von gesunden Leuten ohne besondere Defekte aus.
Wenn jemand tatsächlich Allergien oder akute Krankheiten wie Diabetes hat, kommen da ja noch andere Parameter ins Spiel.
Davon war aber vorher auch nicht die Rede.

Natürlich trifft es auf viele zu. Aber man sollte sowas nicht in pauschalen Aussagen implizieren.
Das ist ja hier nicht das Forum für Leute mit akuten Essstörungen, dies ist ein Ketoforum. Da sollte man doch erst mal von "normalen" Menschen ausgehen. Natürlich gibt es hier sicher auch Leute mit Essstörungen. Warum auch nicht. Aber nur weil es sie gibt, müssen sie doch nicht ständig adressiert werden. Wenn ich etwas für bestimmte Leute sagen möchte, dann mache ich es deutlich.

Um es mal überspitzt zu beschreiben: Wenn ich Klimmzüge als intensive Art des Schulter- und Rückentrainings anpreise, dann gehe ich davon aus, dass die Leute auch Arme haben. Dabei würde ich auch außer Acht lassen, dass es hier auch Armamputierte geben kann.

Woher kommen denn die Erkenntnisse, dass es wirklich die Meisten sind, die das nicht können?
Wer hat das alles schon probiert?
Du gehst doch auch nur von dir aus. Weil du meinst es nicht zu können und/oder weil du es nicht willst und deshalb natürlich auch nicht kannst.

Ich sage ja auch nicht, dass es jeder so machen sollte. Ich sage nur, dass es eine von vielen Möglichkeiten ist, die durchaus auch Vorteile haben kann.

guter hat gemeint, dass ein festes Einplanen von solchen "Störungen" schlecht sei.
Ich bin der Meinung, dass die ordentlich geplanten Störungen nicht das Problem sind, sondern sogar vor umgeplanten Ausrutschern schützen können, bzw. den Leuten auch die Angst vor solchen Ausrutschern nehmen können, da sie dann eben nicht in Panik verfallen.

Da ich Beispiele liebe, kommt hier nochmal eins ;)
Wenn jemand gelernt hat richtig zu fallen und sich abzurollen, so wird er sich vermutlich nichts brechen wenn er auf der Straße stürzt. Jemand der das nie gelernt hat, versucht vielleicht sich abzustützen und bricht sich dabei den Ellbogen oder die Schulter.
Natürlich möchte ich es nicht für alle zur Pflicht machen, jetzt in die Fallschule zu gehen. Aber ich würde auch nicht davon abraten, nur weil man dabei ein paar blaue Flecken bekommen kann.
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

jetzt mal unabhängig von Meinungen, jeder hat da natürlich seine eigene,
die wahrscheinlich für ihn selber auch stimmt

aber von den Erfahrungen hier im Forum (und in amerikanischen Foren)
von mir, und ich bin ja schon ein paar Jahre dabei, endet das in den
allermeisten Fällen in JoJo, Frust und Diätabbruch

Ausnahmen bestätigen die Regel, aber es sind eben nur wenige Ausnahmen ;)
 
AW: Cheat Days oder Ladetage

Ok, ich gehe natürlich von gesunden Leuten ohne besondere Defekte aus.

Das ist dein Denkfehler.
Die meisten Leute die hier ankommen, sind nicht gesund, denn sonst hätten sie nicht einige Kilo's zuviel und wir haben hier sehr viele die mehr als 10kg los werden wollen und meist auch müssen.
Wir sind hier schon einige Jahre und haben viele kommen und gehen sehen.
Und auch viele die mehrfach gekommen und gegangen sind, weil sie eben diese "geplanten" Ausrutscher gemacht haben und sie haben eben nicht wieder die Kurve gekriegt.

Wie ich schon geschrieben habe, Du darfst hier nicht von Dir auf Andere schließen.

Das Du das anders siehst, ist ja ok, hat aber trotzdem nichts damit zu tun, dass die Mehrheit der Neuen oft unwissend ist und Unterstützung braucht.
Und gerade diese "Ladetage" sind in den meisten Fällen nur Selbstbetrug und davor wird hier in aller Nüchternheit gewarnt.
 
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