Hallo:
Bei Wikipedia findet man folgende Info:
Jeder gesunde Mensch hat drei Gefäßpolster (Plexus hämorrhoidalis internus), die bei Vergrößerung oder Tiefertreten (Prolaps) zu einem „Hämorrhoidal-Leiden“ führen.
Typische Symptome sind Blutungen (
Hämatochezie = hellrotes Blut beim Stuhlgang), Druckgefühl, Juckreiz (Pruritus), Hautausschlag (
Ekzem oder
Dermatitis) und im fortgeschrittenen Stadium Störungen der Stuhl-
Kontinenz (Fähigkeit, Stuhl und Darmwinde sicher zu halten).
Die Ursachen des Hämorrhoidal-Leidens sind nicht sicher geklärt, eine Rolle spielen wohl ballaststoffarme Kost, der aufrechte Gang, langes Sitzen, genetische Veranlagung (
Bindegewebsschwäche) sowie ungünstige Stuhlgewohnheiten (lange „Toilettensitzungen“, starkes Pressen).
Eine ähnliche Erkrankung mit der Bezeichnung
Analthrombose (= unechte Hämorrhoiden) (teilweise irrtümlich als „äußere Hämorrhoiden“ bezeichnet) entsteht durch Ausbildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in den Venen der Analhaut und wird medizinisch exakt
Perianalthrombose genannt. Hier zeigt sich ein blauschwarzer, sehr druckschmerzhafter, prallelastischer Knoten neben dem After. Die Erkrankung ist in der Regel harmlos und heilt unter begleitender Therapie mit Sitzbädern und örtlichen Schmerzmitteln von selbst. Nur wenn der Patient den Schmerz nicht aushalten kann oder Zweifel an der Diagnose bestehen, ist eine operative Entfernung nötig. Diese kann in örtlicher Betäubung ambulant erfolgen.
Verbreitung [Bearbeiten]
Rund 50 Prozent der über 50-Jährigen leiden unter Hämorrhoiden. Die Erkrankung kann aber durchaus auch weit vor diesem Alter auftreten, wobei Frauen und Männer gleichermaßen betroffen sind.
Einteilung in vier Stadien [Bearbeiten]
Die krankhafte Vergrößerung der Hämorrhoiden wird in 4 Stadien eingeteilt. Zwischenstufen zwischen den einzelnen Stadien sind möglich. Kritiker dieser Einteilung weisen darauf hin, dass die Unterscheidung zwischen 2. und 3. Grad nur auf der Angabe des Patienten, die Hämorrhoiden zurückschieben zu müssen, beruhe und keine therapeutische Konsequenz habe.
Hämorrhoiden 1. Grades:
- Die Hämorrhoiden sind nicht von außen sichtbar, sie können nur proktoskopisch dargestellt werden
- Die Knoten wölben sich nur leicht innerhalb des Darmrohres vor. Voll reversibel, es treten normalerweise keine Schmerzen auf.
Hämorrhoiden 2. Grades:
- Die Knoten fallen beim Pressen in den Analkanal vor, ziehen sich aber nach kurzer Zeit von selbst wieder zurück.
- Die Hämorrhoiden sind allein nicht mehr rückbildungsfähig
Hämorrhoiden 3. Grades:
- Ein oder mehrere Knoten können bei Anstrengungen spontan vorfallen. Nach dem Stuhlgang ziehen sie sich nicht mehr von selbst zurück. Die Reposition (Hineinschieben) ist aber noch möglich.
- Es kann zur Einklemmung und Blutung kommen.
Hämorrhoiden 4. Grades:
- Entspricht einem Analprolaps (Tiefertreten).
- Die Reposition (Hineinschieben) ist nicht mehr möglich.
Behandlung [Bearbeiten]
Hämorrhoiden können mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Deshalb ist vor einer Behandlung eine Untersuchung durch einen
Proktologen sinnvoll. Dieser hat genügend Erfahrung, um sicher feststellen zu können, ob es sich um Hämorrhoiden oder um eine
Thrombose handelt (Blutgerinnsel am Afterrand), ob eine
Fistel (entzündeter Verbindungsgang zwischen Darm und Haut) oder
Fissur (Riss in der Schleimhaut) vorliegt.
Eine universelle Behandlungsmethode gibt es nicht. Der behandelnde Arzt muss sich je nach Stadium (1.-4. Grad), individueller Anatomie und Beschwerden des Patienten und nicht zuletzt aufgrund seiner persönlichen Berufserfahrung für eine Behandlungsmethode entscheiden. Normalerweise reichen bei Hämorrhoiden des 1. und 2. Grades kleinere
ambulante Eingriffe aus. Bei Hämorrhoiden ab 3. und 4. Grad kann meist nur noch eine Operation Abhilfe schaffen.
Behandlung der Symptome [Bearbeiten]
In frühen Stadien der Erkrankung kann eine deutliche Besserung bereits eintreten, wenn auf faserreiche Nahrung (
Ballaststoffe), körpergerechtes Stuhlverhalten und die richtige Hygiene umgestellt wird. Das ist aber nur bei Hämorrhoiden 1. und allenfalls frühen 2. Grades ausreichend. Die Beschwerden können durch lauwarme Sitzbäder mehrmals am Tag und milde Stuhlaufweicher gelindert werden. Noch effektiver bessern sich die Symptome durch Verwenden von
Salben,
Zäpfchen oder Analtampons (Zäpfchen mit Mulleinlage).