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Momi29

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15. Aug. 2011
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Schleswig-Holstein
Habe am Dienstag mit Atkins Phase 1 angefangen und war voller Hoffnung und Tatendrang.
Im Laufe des Nachmittags schlich sich bei mir ein Migräneanfall ein, der sich immer weiter steigerte. Da ich in Abständen immer mal wieder Migräne habe, gibt es für mich spezielle Tabletten, die ich dann einnehme und dann geht es normalerweise.
Diesmal leider nicht, nichts zu machen. Das Essen klappte auch nicht so gut. Ei, Käse, Salat, Fleisch erzeugten bei mir zusätzliche Übelkeit, so dass ich ab Mittwoch Nachmittags gar nichts mehr essen konnte. Bei jedem Versuch überkam mich das Würgen. Köperlich ging es mir schlecht, ich fühlte mich schwach, hatte Herzklopfen und etwas Schwindel.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war ich drauf und dran den Notarzt zu rufen, ungelogen, so schlecht ging es mir und mein Kopf drohte einseitig zu platzen. Dann habe ich Donnerstag morgen eine Scheibe Toast mit dünn Marmelade gegessen und ein Glas Milch getrunken und habe dann noch einige Stunden geschlafen. Was soll ich sagen, danach ging es mir etwas besser. Die Migräne wurde erträglicher und eine erneute Tablette zeigte endlich Wirkung. Zum Mittag gab es dann ein paar Kartoffeln und etwas Seelachs und auch das war zu merken. Es ging mir einfach besser und auch wenn ich mich freuen sollte, bin ich doch traurig, dass ATKINS bei mir wohl nicht das Richtige ist, ich hatte mir soviel davon erhofft und weiß nun gar nicht, was ich machen soll. Das Buch habe ich angefangen zu lesen und bin nur begeistert von dem, was da steht.
Nun habe ich aber Angst, noch einen Versuch zu starten, denn wenn ich an meinen Kopf denke und an das körperliche Empfinden, dann habe ich wirklich Angst. Eier und Fleisch mag ich aktuell gar nicht mehr essen, ich brauch nur daran denken, dann wird mir übel.
Hat jemand auch solche Erfarhungen machen müssen? Hat jemand einen Rat für mich?
Viele Grüße Momi29 :help11:
 
So hart es klingt, aber das, was Du erlebt hast, ist mehr oder weniger "normal".
Die meisten haben nicht so extreme Kopfschmerzen, aber ich kenne das durchaus auch - es ist der "Entzug" der Kohlenhydrate.
Wenn Du durchhalten würdest, wäre damit nach spätestens 3-5 Tagen Schluss ...
Eigentlich ist Atkins oder LC grad für Migränepatienten super, weil es eben LANGFRISTIG Migräne verhindert.
Blöd ist halt nur, dass man am Anfang durchmuss, aber wenn man weiß, dass es einem danach dauerhaft gut geht, sollte das zu schaffen sein.

Vielleicht liest Du das Buch erst ganz, bevor Du einen neuen Versuch startest und legst den dann aufs Wochenende oder ein paar Urlaubstage?
Am besten dann gleich beim geringsten Kopfschmerzanzeichen eine Tablette nehmen und ab dem ersten Tag gleich morgens eine Tasse Brühe trinken für den Mineralstoffhaushalt und ausreichend Salz.
 
Hallo Momi :)

Ich kann Care da nur zustimmen!

Auch ich bin Migränepatientin und seit ich ketogen lebe, haben sich meine Attacken wirklich minimiert. Ich hatte sonst einige Anfälle pro Monat die jeder für sich ein paar Tage anhielten.

Ich nehme auch Triptane, damit ging es zwar einigermaßen, aber ich brauchte pro Attacke mindestens 6 Tabletten (was ja auch nicht wirklich gut ist, weil diese Hämmer stark aufs Herz gehen).

Inzwischen bekomme ich eigentlich nur noch Migräne um meine Periode herum und damit kann ich gut leben.
Natürlich kam das nicht von heute auf morgen sondern hat sich mit den Monaten so eingependelt.

Das was Du erlebt hast, war schlicht und einfach die Atkinsgrippe und dieser Zustand kann schon einige Tage anhalten.

Was es besser gemacht hat war die "Droge" Kohlenhydrate.

Du hast quasi Deiner Sucht nachgegeben und jeder Süchtige der auf Entzug ist fühlt sich besser wenn er seine ganz persönliche Droge wieder in die Finger bekommt....

Dass Du nach nur einem Tag keine Eier, kein Fleisch usw. mehr sehen konntest ist mir irgendwie schleierhaft....hast Du Atkins vielleicht schon mit einem Widerwillen begonnen?

Anders kann ich mir das gar nicht erklären :-(

Gruß vom feuer
 
Ich glaube ja eher, dass die Übelkeit beim Anblick von Fleisch und Eiern eher auf die Migräne zurückzuführen war - wenn ich Migräne hab, find ich auch jegliches Essen einfach nur eklig ...
 
Für Migränepatienten immer wieder gut zu brauchen bzw. zu lesen ;-)
die Mersch-Diät

http://www.miginfo.de/molmain/main.php?docid=855

Allein das Training der Ketolysefähigkeit (das ist noch keine Ketose) des Gehirns hilft schon Vielen.

Das oben geschilderte halt ich nicht für die allgemeine Atkins-Grippe, sondern für die von Mersch beschreiben cerebrale Energiekrise durch Glukosemangel + unzureichende Ketolyse. Hab ich geradezu "vorbildlich".
Triptane verschlimmern das sogar teilweise, d.h. sie erhöhen durchaus die Zahl der Anfälle, auch wenn die Stärke gemindert wird.
Stichwort Ketonwerte im Blut - die durch das durch Übelkeit usw. erzwungene Fasten während eines Anfalls entstehen und HELFEN.
(Schneller kann man fast gar nicht wieder in Ketose kommen ;-))
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Antworten, das ist sehr nett von euch.
Dass die Nahrungsumstellung einen Migräneanfall auslösen kann, hatte ich mir schon vorher gedacht, aber das körperliche Empfinden hat mir Angst gemacht. Ich habe Atkins nicht mit Wiederwillen angefangen, im Gegenteil, ich habe einiges darüber gelesen und war mir sicher mit den erlaubten Lebensmitteln gut zurecht zu kommen. Es ist nur ein Unterschied, ob mann die Dinge so, oder mit Brot und Beilagen ißt, das ist mir besonders aufgefallen. Fettig zu essen ist eine große Umstellung, die wohl auch die Übelkeit verstärkt hat. Brühe habe ich getrunken, weil ich das gelesen hatte, hat aber die Situation nicht viel gebessert.
Ich habe Atkins diese Woche bewusst angefangen, weil ich noch Urlaub hatte, ab Montag muss ich wieder arbeiten und da muss ich fit sein (Altenpflege)
Was ich jetzt weiter mache, weiß ich noch nicht, klar das Buch lese ich in Ruhe zu Ende.
Ich muss aber ehrlich sagen, dass die sogenannte Atkins Grippe mir wirklich Angst gemacht hat, so habe ich mich noch nie gefühlt. 3 Tage können sehr lang sein, besonders die Nächte.
Wie meine Tage mit Atkins gelaufen sind, macht mich traurig und ich hoffe, dass ich nochmal einen Start machen kann, das wird wohl nur noch etwas dauern.
Wenn man seine Kohlenhydrate nur reduziert, nach was muss man sich denn da richten, oder wo liest man da am Besten nach?
 
Wenn dir Atkins zu heftig ist, kannst du auch einen sanfteren Einstieg wählen und, wie du schon meinst, einfach die KH reduzieren.
Die Logipyraminde bietet eine Möglichkeit der Orientierung, wer viele Kilos abzunehmen hat, fährt mit Atkins meist besser, aber das ist bei ja nicht der Fall, hier kannst du anfangen zu lesen:

Logi
 
Hallo Momi,
auch ich bin Migränikerin. Kann dir nur empfehlen vorsichtig einzusteigen. Befor ich mit Atkins Phase I gestartet bin, habe ich vorher 2 Wochen lang erstmal nur auf Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Zucker und allen Süßkram verzichtet. Am 2. Atkinstag bekam ich dann eine Migräneatacke, die sich aber mit Triptanen gut unterbrechen lies. Das wars dann bei mir mit Atkinsgrippe. Dank Atkins konnte ich meine Atacken von 15 auf 2 pro Monat reduzieren. Ohne Triptane komm ich zwar immer noch nicht aus, obwohl der Schmerz fast erträglich geworden ist. Nur, wenn ich nichts nehme, habe ich 3 Tage lang Dauerkopfschmerz.
Wir haben hier auch einen Migränethread, wo du mal ein bisschen stöbern solltest. Werf die Flinte nicht sofort ins Korn, es lohnt auf jeden Fall durchzuhalten. Am besten du startest dann mit Phase I am Wochenende, wenn du Dienstfrei hast. Bei den ersten Anzeichen von Migräne sofort Triptane nehmen, nicht zu lange warten, nach dem Motto, wenn es normale Kopfschmerzen sind, habe ich das falsche Medikament genommen. Triptane wirken meistens nicht mehr, oder sehr stark verzögert, wenn man zu lange wartet.

Ich kann dir das Buch von Lutz empfehlen: Leben ohne Brot
 
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