Club - nicht jammern und nicht klagen!

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miri

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Am 22.06.2013, also heute ist in meinem Tagebuch die Idee zu diesem Club entstanden.
Ich kopiere einfach einmal die Texte von Sonja, Karin und mir hierher.
Ich denke, keine hat etwas dagegen, es ist ja öffentlich. >:)

Miri
Ich habe eine neue Herausforderung. Wer macht mit?! >:) (keine Scherz)!

Verbringe 24 Stunden ohne zu jammern oder zu klagen, nicht ein einziges Mal.
Beobachte dann, wie dein Leben sich verändert.
Wiederhole dies täglich. >:)

LCKarin
Ich mache mit, Miri!

Eigentlich versuche ich schon seit geraumer Zeit, mir das abzugewöhnen, aber es gelingt mir oft nicht. Irgendwie gewöhnt man sich das Gemeckere und Gejammere über irgendeinen kleinen Mist echt an...furchtbar! Es lohnt sich nicht und vermiest einem ordentlich die Stimmung und damit einen Großteil des Lebens. Vielleicht liegt es auch in der Mentalität? Mein Mann gehört überhaupt gar nicht zu den Jammernden oder Meckerern. Der ist eher ein Macher. Er sagt immer, bevor ich mich aufrege, mach ich was. Der ist dann auch öfter mal über mich genervt, wenn ich mich über Nichtigkeiten ärgere...

Wann geht´s los?
smilie_girl_012.gif


Gibt es Regeln?

Sorah
Zitat:
Zitat von miri
Ich habe eine neue Herausforderung. Wer macht mit?! >:) (keine Scherz)!

Verbringe 24 Stunden ohne zu jammern oder zu klagen, nicht ein einziges Mal.
Beobachte dann, wie dein Leben sich verändert.


An dieser Herausforderung arbeite ich für mich schon seit langer Zeit dauerhaft. Und es ist wirklich eine Herausforderung. Das beginnt schon dabei, dass ich das Wetter so annehme, wie es gerade ist.

Ich versuche mir jeder Kleinigkeit möglichst bewusst zu sein. Meine Strategie, mit Dingen umzugehen, die in mir eine Reaktion auslösen, ist, dass ich mir zunächst darüber bewusst werde. Gefühle, wie Traurigkeit, Ärger und/oder Wut nehme ich wahr und achte darauf, diese nicht zu bewerten. Es ist halt einfach so und das ist in Ordnung.
Jetzt könnte man annehmen, dass auf diese Weise Gefühle unterdrückt würden. Es ist jedoch anders. Ich kann dann auch mit anderen darüber reden oder einfach auch nur selbst fühlen, jedoch achte ich dabei darauf, dass ich meine Gefühle sachlich schildere, nichts rein interpretiere und mich vor allen Dingen dabei nicht selbst zum Opfer mache. Denn ein niederes Drama bedarf eines Täters, eines Opfers oder/und eines Helfers. Darauf zu achten, keine dieser Rollen anzunehmen, ist für mich sehr hilfreich.

Also, ich bin gerne dabei und würde es klasse finden, wenn wir die Dinge, die uns auffallen, wo wir ggf. gejammert hätten, auch benennen und dann schildern, wie wir versucht haben, anders damit umzugehen. So könnten wir uns gegenseitig vielleicht mit hilfreichen Strategien aushelfen.

Was vielleicht auch ganz witzig ist, wenn wir eine Art "Jammer-Buzzer" ins Leben rufen. Immer, wenn bei jemandem, der sich an der Challenge beteiligen möchte, der Jammer-Modus in seinen Texten geortet wird, machen wir uns gegenseitig darauf aufmerksam und überlegen uns, wie die Situation auch anders benannt werden könnte. Auf diese Weise könnten wir unseren persönlichen Jammer-Detektor schulen, denn es ist erfahrungsgemäß einfacher bei anderen, als bei uns selbst festzustellen, was da gerade passiert.

Miri
Toll, dass ihr beiden dabei seid. Ich hoffe, es werden noch einige mehr.
Sollen wir dafür einen neuen Thread eröffnen oder es hier machen?

Sonja, wie schön du es wieder auf den Punkt gebracht hast. Danke!
Karin, es geht natürlich direkt los. >:) Du wolltest doch nicht noch einen Tag jammernd verbringen, oder?! :wink:

In der Arbeit ist es wirklich nervenzerrend mit einem extremen Kollegen 8,5 Std. 5 Tage die Woche verbringen zu müssen. Er beklagt, jammert, beschwert sich non-stop. Von ihm geht so viele negative Energie aus, es ist wirklich anstrengend, nicht alles prallt an mir ab. Ich habe aber gelernt, gar nicht mehr darauf zu reagieren. Solche Menschen erwarten immer eine Reaktion vom Gegenüber. Ich nutze die 30 Minuten Mittagspause immer um neue Energie zu tanken und die Natur positiv auf mich wirken zu lassen. Ich gehe in einer ziemlich schönen Gegen spazieren.
In meiner alten Firma hatte ich auch schon so einen extremen Kollegen - soll das meine Lebensherausforderung sein?:confused: Ich bin schon gewachsen, vorher bin ich immer auf den Ärger eingegangen und habe auch oft mitgejammert...jetzt nicht mehr.
__________________

Sorah
Zitat:
Zitat von miri
In meiner alten Firma hatte ich auch schon so einen extremen Kollegen - soll das meine Lebensherausforderung sein?:confused: Ich bin schon gewachsen, vorher bin ich immer auf den Ärger eingegangen und habe auch oft mitgejammert...jetzt nicht mehr.

Guter Gedanke, ich denke auch, dass wir im Leben den Herausforderungen begegnen, an denen wir noch wachsen können. Wie schön, dass du bereits eine Veränderung bemerkt hast.

Ich habe einen sehr engen Freund, der extrem depressiv war. Ich hatte mich teilweise auch sehr von seinem Verhalten herunter ziehen lassen. Das ging soweit, dass ich angenommen hatte, ich müsste den Kontakt beenden, um mich selbst wieder besser fühlen zu können.
Doch das war jedoch zum Glück nicht notwendig, obwohl ich es ganz oft versucht hatte und ihn dadurch auch in immer tiefere Krisen für ihn selbst geschickt hatte.
Dann habe ich begonnen, die Herausforderung anzunehmen und das war die Wende in meinem persönlichen erleben. Ich musste vieles ertragen und aushalten lernen und habe dabei enorm viel über mich selbst erfahren.
Inzwischen geht es meinem Freund wieder richtig gut, ohne, dass er eine Therapie gemacht hat. Auf eine gewiße Art, haben wir uns selbst therapiert. Er geht sogar soweit, dass er mir sagt, ich würde aus ihm einen besseren Menschen machen. Und das, wo er durch mein Verhalten wirklich ein enormes Leid erfahren hat, als er noch nicht in der Lage war, sich selbst zu reflektieren.
Jetzt befürchte ich schon, dass wir uns voneinander entfernen werden, weil wir uns aufgrund der veränderten Situation nicht mehr benötigen. Zurzeit bemühe ich mich, den Umgang in eine andere Richtung zu lenken, damit wir dennoch, gerade ohne Probleme, einen Kontakt pflegen können.

LCKarin
Miri, ein eigener Thread wär dazu vielleicht gar net schlecht, sonst ballern wir ja ein oder mehrere TBs zu. Ok, wenn ihr mich in meinem TB beim Jammern erwischt, bitte einschreiten! :wink:

Das sammeln und benennen der Dinge, über die wir jammern wollten find ich auch gut, Sonja. Da kann man beim nächsten mal prompt reagieren, wenn die gleiche Situation wieder kommt oder zumindest daran arbeiten.

Bin gespannt, wer noch mitmacht!!! >:)
 
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Sonja, du wärst eine gute Therapeutin. Hast du schon einmal daran gedacht, diese Fähigkeit zu nutzen und einen Beruf daraus zu machen? So als Coach für mentales Training oder etwas in die Richtung.
 
AW: Club - nicht jammern und nicht klagen!

Sonja, du wärst eine gute Therapeutin. Hast du schon einmal daran gedacht, diese Fähigkeit zu nutzen und einen Beruf daraus zu machen? So als Coach für mentales Training oder etwas in die Richtung.
Ja, das hatte ich mal in Erwägung gezogen.
Für mich ist es jedoch eine innere Hürde, Geld für so eine Leistung zu nehmen.

Eine professionelle Ausbildung kostet ein paar Tausend Euros und dann müsste ich auch Geld dafür nehmen. Ohne entsprechende Ausbildung ist es riskant, an irgendwelchen Symptomen rumzudoktern, denn ich kann jetzt sicherlich nicht konkret unterscheiden, wo etwas krankhaft ist und wo jemand ggf. nur etwas Unterstützung braucht.
Wenn ich nun jemandem durch einen Denkanstoss, durch meine persönliche Erfahrung oder einfach auch nur durch mein bloßes Handeln in irgendeiner Weise eine Hilfe bin, freue ich mich sehr. So kann jeder, der möchte, möglicherweise einen Nutzen daraus ziehen. Ich habe auch die Vorstellung, mit meinem Verhalten ansteckend zu wirken. Wenn viele in dieser Art ähnlich aggieren und sich daraus im Miteinander gute Gefühle generieren, helfen wir uns alle ein Stück weit selbst und dann brauchen sicher die meisten Menschen weniger therapeutische Hilfe.
 
AW: Club - nicht jammern und nicht klagen!

Habe bei Miri davon gelesen und würde mich gerne anschließen.
Da ich mich gerade mit so vielen Dingen auseinandersetzten muss gerate ich oft ins jammern und es nervt mich dann schon selber ;) .

Sonja, du wärst eine gute Therapeutin. Hast du schon einmal daran gedacht, diese Fähigkeit zu nutzen und einen Beruf daraus zu machen? So als Coach für mentales Training oder etwas in die Richtung.

Das habe ich mir bei so vielen Texten von Sorah auch schon gedacht.
Aber ich kann ihr Problem dafür Geld zu nehmen nachvollziehen, ich habe das bei anderen Dingen auch ;) , aber auch schon oft überlegt eine ganz andere Berufsrichtung einzugehen. Damit wäre auch viel Verantwortung und Feingefühl nötig , vor allem in dem wie ich mich dann ausdrücke. Da hat Sorah mir schon mal etwas voraus, aber was nicht ist kann ja noch werden >:)
 
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Prima, Miri, Du hast gleich Nägel mit Köpfen gemacht und nun haben wir einen eigenen Thread für dieses Thema!!! Mir liegt das echt am Herzen, ich will nicht Zeit verbraten, indem ich mich über Nichtigkeiten aufrege, die ich Minuten später wieder vergessen habe. Das ist doch Energieverschwendung! Und ich bin sicher, dass man sich das abgewöhnen oder abtrainieren kann.

Einfach ist es nicht, nachdem ich das Forum und Miri´s TB verlassen hatte, mit dem guten Vorsatz, mich nun ganz easy 24 Stunden nicht zu ärgern, ha, da ging es schon los, als ich zum Einkaufen ins Auto stieg... Und es ging noch lustig weiter. Ich bin selbst erschrocken. Hier mal eine kleine Liste meiner Ärgernisse heute:

- Der Autofahrer vor mir schläft! So komm ich nicht mehr über die grüne Ampel! Bingo! Jetzt ist rot! Na toll, Du...... !!!
- Im Supermarkt ruft mich Schatzi an, dass ich am anderen Ende der Stadt noch was holen soll...auch noch das, ich will doch heim, hab keine Lust...
- Ich komm heim und Schatzi hat nicht wie versprochen, die Küche aufgeräumt...
- Die Küche ist schmuddelig, der Boden gehört auch gesaugt, das Fenster ist auch schon lang nicht mehr geputzt...

Es waren noch ein paar Kleinigkeiten mehr, aber ich kriege die schon gar nicht mehr ganz zusammen, aber in Summe war die Aufregerei total unnötig.

Und über was habt ihr euch heut unnötigerweise aufgeregt?
 
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Oh, ich bin dabei! Gestern hatte ich nämlich so einen Jammer- und Mecker-Tag, dass ich mich selbst genervt habe ;) Ich musste mich abends richtig zusammenreißen, damit der Tag nicht ganz verloren ist. Dabei ist gar nichts besonderes passiert.
 
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Es gab heute keine Walnüsse im Supermarkt. Ich habe daürber nicht gejammert und ich habe mich auch nicht aufgeregt. Ich habe es einfach so hingenommen.
 
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Bis jetzt noch jammerfrei!
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An dem Thema arbeite ich auch schon einige Zeit, und es wichtiger als vieles andere im Leben um gesund und glücklich zu sein.

Manchmal erwische ich mich noch zu meckern und zu jammern, ich habe viele Herausforderungen auf dem Tisch derzeit, und das führt zu solchen Anfällen.

Wenn ich es besonders eilig habe und auf dem Weg zur Arbeit bei den vielen Baustellenampeln als erster stehenbleiben muß weil vor mir jemand unheimlich viel Zeit hatte auf die grünen Ampel zuzuschleichen um selber noch so eben rüber zu kommen, und bei mir ist sie dann rot....ja dann nenne ich den Autofahrer schon mal "Weihnachtsmann" in Gedanken.

Da werde ich dran arbeiten!

Und ja! wenn ich jammere sagts mir bitte.
 
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Doris, Weihnachtsmann ist aber ein netter Ausdruck für solch einen Schleicher. >:)
 
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Wir waren gestern Abend, mit 8 Personen, beim Italiener und die hatten dort die den Laden voll.
Also haben wir über eine Stunde auf unser Essen gewartet.
Ich war ganz entspannt, obwohl ich hungrig war. Das fiel mir aber erst auf, nachdem die ersten um mich herum meckerten. Dabei hatten alle anderen zuvor schon reichlich Brötchen mit Kräuterbutter gegessen, was für mich nicht in Frage kam.
Mein überbackenes Gemüse war sehr lecker und ich habe es genossen. Allen anderen hatte es auch gut geschmeckt, doch wurde über die Portionsgröße geschimpft, sie sei zu klein gewesen. Satt waren sie jedoch trotzdem wegen der Brötchen, das zählte aber nicht. Einzig mein Mann fand sein Essen nicht richtig gut. Ich vermute, das lag an seiner Stimmung, die durch das Warten und dem Verhalten des Kellners beeinflusst war. Außerdem war ein Gericht nicht überbacken, das ging natürlich auch nicht.^^ Zum Schluss wurde eine Fassbrause versehentlich doppelt gebracht, die ging dann zurück, erschien jedoch auf der Rechnung, das war natürlich die Krönung. ;-) Ich hatte dann vorgeschlagen, dass wir eine geschlossene Fassbrause mitnehmen, darüber hatte sich mein Neffe sehr gefreut, weil er sie nun heute noch trinken kann. Von der Rechnung abziehen und dann noch Trinkgeld geben, fand ich irgendwie komisch.

Hinterher haben wir zuhause noch zusammen gesessen und das Restaurant war Thema. Es ist unglaublich interessant zu beobachten, wie viele verschiedene Wahrnehmungen es über die selbe Angelegenheit gegeben hat.
 
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Hm, also in dieser Situation hätte ich mich aber auch geärgert. Gut, es ist eine Frage, wie man dann damit umgeht. Nur ärgern und stillschweigend gehen find ich dann nicht ok, das ist ja irgendwie sinnlos. Ich hätte zumindest dem Kellner was gesagt, manchmal (aber sehr selten, schade) sind die ja froh über Kundenfeedback und versuchen es dann wieder gut zumachen. Das ist dann ok, Fehler passieren jedem mal, jeder hat mal nen schlechten Tag.
Aber wenn es kein Einsehen und keine Entschuldigung gibt, dann gibt es auch kein Trinkgeld und hingehen werd ich wahrscheinlich auch nicht mehr. Dann reg ich mich kurz auf und gut ist. Aber was ich nicht gut finde, wenn man etwas, über das man sich ärgert, immer wieder tut. Da kenn ich auch einige. (...und ich nehm mich auch selbst nicht davon aus...) Aber da frag ich mich dann schon "WIESO TUST Du´s dann???" :rolleyes:
 
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Das war etwas unübersichtlich, es waren 2 Kellner und der eine hatte vergessen die Brause zu streichen und der andere, der dann abgerechnet hat, wusste nicht, dass überhaupt eine zuviel gebongt wurde. Er gab sie uns anstandslos, ohne sich zu vergewissern, dass wir den Vorgang richtig geschildert hatten.

Wenn ich unzufrieden bin, sage ich es auch, aus dem gleichen Grund, wie du auch, Karin. Ich finde es gut, den Leuten eine Chance zu geben, sich zu verbessern. Die Kunst dabei, ist sachlich zu bleiben und zu unterscheiden, wo der Fehler wohl lag. Und dann mache ich mir auch immer bewusst, dass es auch Missverständnisse gibt, darauf beruhen die meisten Streitigkeiten. Ich meine z.B., dass mein Sohn vergessen hat, zu sagen, es soll überbacken werden, denn bei dem anderen Italiener gibt es sein Gericht genauso auf der Karte und dort hat er es als Sonderbestellung geordert und m.M.n., vergessen den Käse zu nennen.

Mein Mann mag jetzt nicht mehr dort hingehen, für ihn ist das eine gerechtfertigte Reaktion und eine Art Strafe für den Laden, vermute ich mal.
Und da sind wir dann genau beim Thema. Die Einstellung zu verändern, bereichert mein Empfinden enorm. Sich jedes mal zurückzuziehen, schränkt ein und zu denken, andere sollten uns zum Gefallen immer perfekt reagieren, ist ein unglaublicher Anspruch.
Da wünscht sich so manch einer, eine Fernbedienung für die Köpfe anderer, damit sie auch ja richtig funktionieren. Ging mir früher auch so, vor allem bei meinen Kindern und meinem Mann. Dabei ist es einfacher bei uns selbst das Verhalten zu ändern und interessanterweise resultiert daraus auch eine andere Reaktion in unserem Umfeld.

Auf dem Rückweg hatten wir auch einen Schleicher bzw. Weihnachtsmann vor uns.^^ Mein Mann kann sich darüber ziemlich aufregen und wenn ich dann argumentiere, dass sich derjenige vielleicht nicht auskennt oder Fahranfänger bzw. unsicher ist, regt er sich auch über mich auf. Das ist echt witzig, denn in manchen Situationen, ist er der Meinung, ich würde mir zu sehr von anderen auf der Nase rumtanzen lassen. Mit mir könne man es ja machen. Er glaubt wohl, ich bin gefährdet, weil ich Situationen, seiner Ansicht nach, zu wohlwollend beurteile. Für ihn stellt es häufig auch eine Art Machtkampf dar, bei dem Positionen behauptet werden müssen. Dabei bekommt er dann gar nicht mit, dass ich mich in meiner Haut und im Umgang mit anderen, meist deutlicher wohler fühle, als er.

Und wenn ich jetzt wahrnehme, welch komplexer Sachverhalt das ganze darstellt und dabei war das alles nur so am Rande gestern passiert, bin ich von den Möglichkeiten fasziniert, die sich bieten, um ein entspannteres Miteinander zu erleben.
 
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Mein Freund ärgerte sich immer furchtbar über seine Arbeit (das ist auch ein Sauhaufen und sein Ärger begründet), und mir ging das irgendwann so sehr an die Nerven, dass ich irgendwann gesagt habe "wenn du dich nur um des Aufregens willen aufregen willst bin ich der falsche Ansprechpartner. Wenn du was ändern willst bin ich die erste, die mit dir die Stellenangebote durchgeht und deine Bewerbung checkt. Aber nur meckern bringt keinen weiter, und du nimmst die schlechte Stimmung noch mit in deinen und meinen Feierabend" Seitdem erzählt er mal hin und wieder was, aber er regt sich nicht mehr so sehr auf. Ich habe das Gefühl, er kann dadurch auch entspannter mit seinem Job umgehen.

Und wie du sagst Sonja, das hat für mich nichts mit zurückweichen zu tun. Es ist lediglich ein entspannterer Umgang mit Situationen, die ich jetzt nicht selbst ändern kann. Ich bin da sehr pragmatisch. Was mich weiterbringt, das mache ich. Was mich nicht weiterbringt, das lasse ich. Meckern bringt einen nie weiter ;) Also versuche ich das zu lassen.
 
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;) JA, die Sache mit den bummelnden Autofahren die erst dann ihr Gaspedal finden und aktiveren wenn es die Ampel kurz vor rot ist so das man selber dann doch wieder warten muss , scheinen weit verbreitet ;) , mir uitscht dann auch schon mal das A... Wort raus.

Ich finde es aber auch wichtig Emotionen raus zu lassen damit sie sich nicht innerlich festsetzten, denn das ist auch ungesund, wichtig ist das man es dann aber auch gut sein sollte.
Seine Standpunkt Sachlich darzustellen um eine Klärung herbei zu führen ist wirklich eine Herausforderung, aber ich finde es toll wie viele das hier mal ganz bewusst mit üben wollen.

Ich rege mich seid längerem über eine Baustelle auf die sich meiner Meinung nach unnötig lange hält, nun schon die zweite auf meinem Weg zur Arbeit :-x , Tagelang sieht man nicht was etwas passiert und das nervt mich. Klar gibt es dort auch diese "Ampel die man als erster bei grün nicht mehr schafft und diese Ampeln sind auch noch länger rot als die "normalen Ampeln" ;) .
Ich versuche mir aber auch immer zu sagen das es ärgerlicher wäre wenn die Straße einfach kaputt , sprich mit Löchern bliebe, daher schaffe ich es jetzt öfters mich über die Baustellen zu freuen >:)

Auf der Arbeit ist schon wesentlich schwieriger diese emotionale Ärgereien abzustellen , auch weil die meisten Kollegen einen immer wieder aufheizen wollen . Es herrscht generell eine angespannte Stimmung bei uns, was nicht verwunderlich ist wenn sich immer so alle 3 Jahre der Firmen Name wieder ändert aber die Art Arbeit abzuwickeln sich nicht bessert. Aber auch hier schaffe ich es schon öfters mich von Stimmungen nicht mit ziehen zu lassen.

Ich versuche Entscheidungen hin zu nehmen und meine Job trotzdem gut zu machen. Wenn ich merke das es anders besser gehen könnte sage ich das auch und oft wird mein Vorschlag auch schon mal angenommen ;)

Mein Reitelehrer hatte auch mal einen guten Spruch als ich meckerte das mein Pferd bei einer bestimmten Übung immer gleich negativ reagiert.
Seine Meinung dazu: "Dann überlege doch mal was DU anders machen kannst anstatt es immer auf die gleiche Art zu probieren"
 
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Bei meiner Baustelle , die aus einem etwa 50 m langen Stück Straße besteht, woran jetzt seit 2 Jahren gebastelt wird.
Eine Stützmauer rutsche weg und man möhrt sich einen ab und es ist die vielbefahrene B45 durch den Odenwald:rolleyes:

Bei Regen sitzen sie natürlich im Bauwagen, und die Szene dass einer etwas tut und 3 Leute dabeistehen und schauen, 2 m weiter wird gesimst, dort sitzt jemand der raucht, oder einer wartet im Bagger sitzend bis der einzige der sich bewegt, sowiet ist, dass er ne Schüppe Erde in ein Loch werfen kann.

der Rest spielt das traditionelle Spiel:

4 Mann stützen sich auf die Schippe, man guckt sich an, und entweder hat der der zuerst lacht verloren oder derjenige der sich zuerst bewegt....:rolleyes:

Manche Tage finde ich es lustig wie uneffizient diese Männer zu arbeiten scheinen, manchmal ist es auch ein wenig nervig.

Sei es ihnen gegönnt keinen Stress zu haben;)
 
AW: Club - nicht jammern und nicht klagen!

Hallo Ihr Lieben kann man sich hier noch mit einklinken ? :)..Finde das ein sehr schönes und sehr wichtiges Thema :)..habe mir das "Jammern"auf hohem Niveau nämlich schon eine Weile abgewöhnt :) ...Und warum ? Ganz einfach..weil ich glücklich bin..bin nicht immer ganz gesund..aber vor vielen Jahren hat mir eine Wahrsagerin gesagt das ich 96 werde...warum also über die Gesundheit jammern :)..Nein es geht wohl bei dem Thema um die Kleinigkeiten von denen wir denken das Sie uns das Leben so schwer machen und sowieso nur für uns bestimmt sind :)...Sich vornehmen das man sich nicht ärgert ist eine Sache..das auch durch zu ziehen eine andere..sehr viel habe ich darüber in NL gelernt..die Menschen sind hier doch eine ganze Ecke relaxter als die Deutschen und packen IHR Leben einfach an..Ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Sonntag..Liebe Grüsse von der sonnigen Nordsee.. ( ach ja es ist auch nicht zu heiss..sondern gerade richtig :)..also kein Grund zum Meckern :) )
 
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Welch schöne Resonanz zu dem Thema. :)

Coffee, deine Einstellung über Dinge, die man nicht ändern kann oder manchmal auch bewusst noch nicht ändern will, teile ich auch. Eine geänderte Haltung bringt da bereits eine Menge. Das hast du ja bei deinem Freund auch bemerkt und dabei war dein Hinweis im Grunde naheliegend und doch so fern.

Anja, die Emotionen raus zu lassen, halte ich auch für notwendig und wichtig. Das WIE ist dabei die Herausforderung. Mir hilft es, wenn ich mich selbst beobachte und dann dabei feststelle, dass ich mich z.B. ärgere. Dann sage ich mir sowas ähnliches wie "Interessant ich ärger mich gerade. Warum eigentlich? Gab es eine Erfahrung, die dieses Gefühl von Ärger in mir geparkt hat?" So ähnlich sind dann meine inneren Dialoge. Wenn andere Personen betroffen sind, wird es richtig spannend, denn die spontane Reaktion war früher, entweder gar nichts zu sagen, um dann irgendwann mit einem Schwall an Vorwürfen raus zu platzen. Inzwischen überlege ich mir meist ganz genau, wie ich meinen Unmut ausdrücken kann und die betroffene Person dabei auf Augenhöhe zu mir bleibt, also ohne Verunglimpfung oder Vorwürfe. Da hilft es auch etwas Zeit verstreichen zu lassen. Und wenn ich dann sage, was mich stört, achte ich inzwischen sehr auf meine Wortwahl, denn es macht für mich einen großen Unterschied, ob ich sage, "Ich ärger mich über dich" oder " Was du gesagt hast oder Verhalten XY, hat ein Gefühl von Ärger in mir ausgelöst, weil ich mich dabei so und so fühle ..." Generalisierungen versuche ich inzwischen grundsätzlich zu vermeiden. Es gibt immer mal wieder Fallstricke oder besser gesagt, Chancen, es besser zu machen.
Es ist auch möglich, ein Gefühl bewusst auszuleben, ohne es mitzuteilen, so ganz allein im stillen Kämmerchen. Hauptsache die Energie kann fließen und es staut sich nichts an.
 
AW: Club - nicht jammern und nicht klagen!

Oh das ist ein schöner Club. Aber das schaffe ich nie. Mein Umfeld ist von meinen Depressionen und Gemecker scbon genervt und eine Freundin brach den Kontakt ab.
 
AW: Club - nicht jammern und nicht klagen!

Hallo Janine,

24 Stunden lang schaffst du bestimmt. Es wird dir ja nichts genommen.
Danach kannst du wie gewöhnlich reagieren und vielleicht spürst du den Unterschied in dir und auf deine Umwelt.

Mein bester Freund, der früher meist depressiver Stimmung war, war damals der Meinung, das wäre halt er. Und wenn er sich bewusst verdrehen würde, wäre es nicht mehr seine Persönlichkeit. Ihm schien es so, als würde er einen Teil seinerselbst verlieren. Mit der Zeit konnte er feststellen, welche Funktion diese Stimmungen für ihn übernommen hatten. Es wurde ihm auch immer klarer, woher diese Reaktionen teilweise stammten.
Das meiste wird als Grundstein in unserer Kindheit geprägt und Erfahrungen, die wir dann im Leben machen, bestätigen uns dann darin. Wenn dir mal bewusst wird, welche Situationen möglicherweise dazu beigetragen haben könnten, erhältst du den Einblick darin, dass unsere Charaktere in so einem frühen Stadion eher zufällig und unbewusst geformt wurden. Unsere Eltern und Umwelt, die in in den meisten Fällen auch unbewusst von ihren Eltern und ihrer Umwelt erzogen wurden, haben dies, ganz selbstverständlich auch an uns weitergegeben. Wenn wir dann erwachsen sind, spüren wir ziemlich deutlich, wie sich diese Prägungen in uns auswirken. Wir haben die Denkmuster und damit verbunden, auch deren schlechten Gefühle übernommen.
Als ich mir dessen bewusst wurde, schien es mir nicht so, dass ich meine Persönlichkeit aufgeben müsste. Es gab nichts zu verlieren, vielmehr hatte ich ab dem Moment die Gelegenheit selbst zu entscheiden, welcher Mensch ich sein will und wie sich mein Charakter ausdrückt. Das ist ein sehr mächtiges Gefühl, wir haben wieder Verantwortung für unser Handeln und brauchen die Opferrolle nicht länger.
Wenn einem dieser Gedanke Unbehagen bereitet, könnte das einen Hinweis darauf geben, welche Aufgaben möglicherweise Depression und Jammern für uns übernehmen. Das kann soweit gehen, dass wir das nicht aufgeben wollen.
Aber auch dann haben wir die Möglichkeit, uns zu entscheiden, dass wir genauso bleiben wollen und das auch mit allen Konsequenzen tragen werden, statt weiterhin hilflos zu bleiben und ein Opfer der Personen, Umstände und aller Ungerechtigkeiten, die es nun mal auch gibt.

Lieben Gruß ... Sonja
 
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