Tagebuch einer Eisprinzessin

Dann starte ich hier auch mal ein Tagebuch.

Eigentlich wollte ich erst ab dem Krankenhausaufenthalt anfangen, aber das scheint zu dauern.

Also zu mir:

ich bin gerade noch in den Zwanzigern, starte mit 59,5 Kilo. Ich bin froh, nicht abnehmen zu müssen, aber der Grund für die Diät ist wirklich auch nicht besser. Epilepsie. Nach allen verfügbaren Medikamenten auf dem Markt, die ich nun durch hab und kein einziges davon so richtig half, einer Gehirnoperation und ein VNS, der bei meiner Anfallsart nicht in Frage kommt, war das irgendwie der nächste Schritt.

Leider bin ich nicht allzu diszipliniert, versuch aber mein Bestes. Mein Problem ist, dass ich nicht ganz genau weis, was ich Essen kann, weil die einen sagen es geht, die anderen, nein, das geht nicht, ja was denn nun? Danke schon mal an dieser Stelle für eure Tagebücher und Ratschläge, die einen sehr viel schlauer werden lassen.

Im Moment ernähre ich mich von Bifi, Nüssen, Rührei mit Bakon, Gurke, Naturjoghurt und Beeren, hab aber Probleme, auf das Fett oder überhaupt auf ausreichend Kalorien zu kommen, da die Medis auch sehr den Hunger unterdrücken.

Also warte ich auf den Anruf vom Krankenhaus, der hoffentlich bald kommt und ich in Sachen Essen nochmal ordentlich belehrt werde+ die Umstellung besser funktioniert.

Soweit erst mal. Kommentare sind herzlich willkommen.

Schönen Tag euch allen.

Lg Eisprinzessin

Schön, das du nun auch ein Tagebuch hast
Willst du Tagespläne einstellen oder nur schreiben, wie es dir geht?

Auf eine gute Fettmenge zu kommen ist am Anfang schwer, aber wenn man erstmal den Dreh raus hat geht es automatisch^^
Rührei kan man super mit Butter machen, das sind richtige kleine Schwämme
Bacon ist top
Grünes Gemüse schmeckt mit einem Stück Butter oder einer Sahnesauce gleich doppelt so gut
Gurken kan man in Mayo dippen, ich mache aber gerne Sesamöl und Salz drüber
Bifis sind nicht so pralle, da könnte man vieleicht ein richtiges Stück fleisch nehmen. lässt sich in Streifen geschnitten mit einem Dip auch kalt gut essen

Nochmal guten Morgen,
Das hört sich nach einem harten Weg an, du hast ja in relativ kurzer Zeit einiges über dich ergehen lassen müssen, schade, dass nichts wirklich geholfen hat.

Was soll denn jetzt im Krankenhaus noch gemacht werden?
Wielang hast du die Epilepsie schon? Seit Kindheit oder die Art von Epilepsie, die meist in der Pubertät auftritt?

Mir ging es genauso, je mehr ich über Keto gelesen habe, desto weniger wußte ich.
Jeder sagt was anderes.

Einleuchtend, zumindest für den Anfang, finde ich, was Tiga immer sagt "KH weniger als 20g, und mehr Fett als Eiweiß. Das ist einfach und leicht umsetzbar.
Wenn man etwas routinierter ist, kann man mit Gemüse "jonglieren", um auf die 20g bzw. drunter zu kommen.

Danke ihr beiden für die Tipps

Linea schrieb:

Schön, das du nun auch ein Tagebuch hast
Willst du Tagespläne einstellen oder nur schreiben, wie es dir geht?

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Versuchen werde ich beides, nur vielleicht nicht jeden Tag. Je nach Lust und Zeit.

Gurke, grüne Paprika, Blattsalat und Blumenkohl schmeckt mir, beim Rest sieht es leider eher schlecht aus. In Soße ertränkt geht es besser runter.

Deine Tipps, liebe Karamella, werde ich gleich mal ausprobieren. Bifi halt, weil man die für unterwegs auch mitnehmen kann. Sonst hab ich mir immer schnell mal was beim Bäcker geholt, aber das geht ja nun nicht mehr.

Anna-Lena schrieb:

Was soll denn jetzt im Krankenhaus noch gemacht werden?

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Der Arzt meinte, ich kriege von früh bis Abends Ernährungsunterricht. Und es heisst auch immer, dass das streng ärztlich überwacht werden soll, wegen der Anfälle.Ich

Anna-Lena schrieb:

Wielang hast du die Epilepsie schon? Seit Kindheit oder die Art von Epilepsie, die meist in der Pubertät auftritt?

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Das war/ ist leider nur der halbe Weg. Die ganze Geschichte erzählt würde seeeeehr lange dauern, also versuche ich mich kurz zu fassen.

Ich kenne mich nur mit Epilepsie. Mit 18 Monaten fing es an. Ein böser Magen-Darm-Virus hat die Familie befallen. Alle wurden gesund, nur ich nicht. Die Vieren sind irgendwie bis ins Gehirn vorgedrungen, kommt nicht oft vor, gibt es aber. Resultat der Gaudi: 2 komplizierte Fiberkrämpfe im Sinne eines Status, Gehirnentzündung, massenhaft Hirnschaden, eine Halbseitenlähmung, die viereinhalb Jahre andauerte und mit 4 Jahren brach dann die Epi endgültig aus (Ärzte vermuten aber, dass sie sich schon mit eineinhalb Jahren bei den Fiberkrämpfen gezeigt hat)

Ab da ging es dann los mit bis zu 10 Anfällen am Tag, NA Stammgast, alle Kinderkrankenhäuser der Stadt kennen gelernt. Mit knapp 10 Jahren operiert, seitdem bis heute die größeren bis 2, manchmal 3 die Woche, die kleinen zähle ich nicht mehr, sind öfter, unübersichtlich.

Aber alles ist besser als früher.

Anna-Lena schrieb:

Einleuchtend, zumindest für den Anfang, finde ich, was Tiga immer sagt "KH weniger als 20g, und mehr Fett als Eiweiß. Das ist einfach und leicht umsetzbar.

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So halte ich es auch, klingt ganz vernünftig.

Auch wenn ich das immer sage, so ist es deshalb nicht zwingend vernünftig Auch wenn das natürlich grundsätzlich in mein Selbstbild passt.

Als ich angefangen habe wurde mir gesagt:
KH unter 20 g/Tag und Fett soll mehr sein, als Eiweiß und KH zusammen.

Das ist auch nicht vernünftiger oder weniger vernünftig. Es sind beides nur Erfahrungswerte.
Wenn man nun dazu übergeht, die KH zu minimieren, kommt man Mathematisch ja auf genau die gleiche Aussage. Ist nur eben einfacher zu beachten/merken.
Klappt beides, darum verwende ich die einfachere Form.
Das sagt ja nicht, dass man da später nicht noch ins Fein-Tuning gehen kann.

Wenn man sich Regeln merken kann, ist dies ja schon mal nicht schlecht. Wenn man es dann auch noch schafft sie zu befolgen, ist es besser.
Gerade für den Einstieg halte ich so einfache Regeln für sehr sinnvoll. Wenn man dann noch Grundsätze wie "Möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel essen", daraus ergibt sich fast schon zwangsläufig "Süßstoffe meiden", dann noch ein wenig die "Milchprodukte beschränken" und natürlich den Hintern aus dem Sessel bekommen und "Sport treiben" hinzu nimmt, dann ist man auf einem guten Weg.
Da du ja nicht abnehmen willst/brauchst/solltest, ist das mit den Milchprodukten vermutlich weniger wichtig. Süßstoffe meiden hilft aber zum Einen gegen die Zuckersucht (haben wir alle, nur unterschiedlich ausgeprägt) und zum Anderen haben fast alle Süßstoffe einen sehr zweifelhaften Ruf. Da ist es sicher kein Fehler, wenn man da ein wenig zurückhaltend ist.

Eisprinzessin schrieb:

Aber alles ist besser als früher.

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Tendenz hin zum Besseren, das klingt gut und nach Hoffnung.

Ist das Krankenhaus in das du jetzt gehen willst, erfahren mit Keto-Ernährung?

Das ist bei dir wirklich ein seltener und krasser Verlauf. Habe ich in der Zeit, wo ich als Kinderkrankenschwester auf einer Säuglingsstation mit Schwerpunkt Neurologie, nur zwei oder dreimal erlebt.
Bei diesen Kindern war das Immunsystem flach gelegt durch die Impfungen, die in diesem Alter Standard sind. Da hatten die Viren/Bakterien leichtes Spiel. Der Verlauf war dann ähnlich wie bei dir.

Leider habe ich den Kontakt zu ihnen im Laufe der Zeit verloren, so dass ich nicht weiß wie es ihnen heute geht. Sie müssten alle schon weit über 30, 40 sein.

Ich drück dir ganz feste die Daumen, dass du es mit der Ernährung in Griff kriegst. Die Chancen stehen gut dafür, denke ich.

tiga schrieb:

Das ist auch nicht vernünftiger oder weniger vernünftig

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Das stimmt schon.
Aber für Einsteiger ist es genau richtig, weil es ja schon verwirrend ist, was es im Netz an Infos gibt.
Ich habe versucht eine Ernährungsberatung zu finden, die sich mit Keto auskennt....ohne Erfolg.
Auch Ärzte mit dieser Erfahrung....Fehlanzeige, obwohl es beides wie Sand am Meer gibt.

Ich wußte auch nicht woran ich mich gerade für den Anfang orientieren kann, deshalb kam dieser Rat von dir mit der einfachen Formel gerade richtig.
Wenn man dann mal drin ist, kann man immer nachbessern.

Wobei ich doch noch zu gerne wüßte wo der Unterschied liegt zwischen LCHF und Keto, das blicke ich einfach nicht.

LC = 0-100 KH
LCHF = 0-50 KH
Keto = 0-20 KH

Das sind so grobe Werte. Ist bei jedem etwas unterschiedlich aber über 100 KH ist es nicht mehr LC.

LCHF ist dann auch schon mehr so eine Art Philosophie. So habe ich es zumindest in den LCHF-Gruppen empfunden.
Die KH-Grenze wird dort auch oft bei 20 g/Tag gesetzt, was ich auch für sinnvoll erachte, da das dann bei fast jedem klappt.
Bei LCHF wird aber auch das Eiweiß noch stark beschränkt und es wird für jede Mahlzeit der Skaldemann-Index errechnet.

Kann man schon machen, wenn man da Spaß dran hat. Mir war das, gerade am Anfang zu dogmatisch

tiga schrieb:

Mir war das, gerade am Anfang zu dogmatisch

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Genau das ist es auch, was mir ein ungutes Gefühl macht.

Ich bin an Sätzen gescheitert wie "Das Gericht ist LCHF, aber nicht ketogen", wobei ich den Unterschied nie sehen konnte, auch nicht beim Nachrechnen, die KH waren immer unter 20.
warum sollte es dann nicht ketogen sein.

Am besten denjenigen fragen der es geschrieben hat. Hier können wir nur raten warum es nicht Keto sein soll.

Chris05 schrieb:

Am besten denjenigen fragen der es geschrieben ha

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Stimmt. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Einiges ist mir bei Betti von HappyCarb aufgefallen, da schreibt sie öfter, dass etwas eher nicht keto-geeignet ist. Ich werde sie mal fragen.

Gerichte sind nicht ketogen? Das ist ja schon begrifflicher Unsinn.
Wenn jemand in Ketose ist, ernährt er sich wohl ketogen. Es gibt zwar Gerichte, die eine solche Ernährung unterstützen, aber deshalb sind die Gerichte doch nicht ketogen.
Wenn jemand zuviel getrunken hat, ist er ja umgangssprachlich blau. (Ich meine da jetzt nicht mein Avatarbild ) Deshalb sind die meisten Getränke aber noch lange nicht blau, auch wenn sie teilweise durchaus zu dem Zustand führen können.

Anna-Lena schrieb:

Ist das Krankenhaus in das du jetzt gehen willst, erfahren mit Keto-Ernährung?

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Ja, da gibt es Ernährungsberater/innen, es ist ein Epilepsiezentrum und die machen das laufend, haben damit Erfahrung.

Anna-Lena schrieb:

Das ist bei dir wirklich ein seltener und krasser Verlauf. Habe ich in der Zeit, wo ich als Kinderkrankenschwester auf einer Säuglingsstation mit Schwerpunkt Neurologie, nur zwei oder dreimal erlebt.
Bei diesen Kindern war das Immunsystem flach gelegt durch die Impfungen, die in diesem Alter Standard sind. Da hatten die Viren/Bakterien leichtes Spiel. Der Verlauf war dann ähnlich wie bei dir.

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Impfungen waren es nicht. Wohl eher nur Pech und ein gemeiner Winter. Krass ja, das hat sogar der eine Chefarzt vom Epilepsiezentrum gesagt und der hat viel gesehen.

Danke fürs Daumen drücken. Ich hab so von einer 50 % Chance gehört. Den einen hilft es, den anderen nicht. Hoffentlich gehöre ich zu ersteren.

Jetzt weis ich auch, was dieses LCHF zu bedeuten hat, wie schön. Danke.

Immer positiv bleiben und sauber ernähren, dan gehörst du zu den 50%

Hast du ihn gefragt, ob er dir die Blutteststreifen verschreibt?

Eisprinzessin schrieb:

die machen das laufend, haben damit Erfahrung.

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WOW!!! Das klingt echt gut. Da kannst du ja auch fragen, wie die Erfahrungen dort sind.


Auf jedenfall musst du uns davon erzählen!!

Deine Erkrankung hatte wirklich einen seltenen und seltenen schlimmen Verlauf, das gibt es wirklich eher sehr selten. Da kam echt einiges zusammen, was sich ungünstig auswirkte.

Klar wirst du zu den ersten 50% gehören. Irgendwann hat jede Pechsträhne mal ein Ende.

Du hast soviel ausprobiert, alles ohne nennenswerten Erfolg, da ist das vielleicht der "Stein der Weisen" für dich.

Linea schrieb:

Hast du ihn gefragt, ob er dir die Blutteststreifen verschreibt?

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Ne, das hatte ich leider vergessen, aber das macht er ganz bestimmt.

Anna-Lena schrieb:

Auf jedenf

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Ganz sicher. Ich weis nur nicht, wann die anrufen und ein Bett frei haben. Das kann morgen sein, dass die anrufen und sagen kommen sie Montag oder die melden sich erst in 3 Wochen, keine Ahnung.

Bin schon sehr gespannt, was die dann da so sagen und evtl. schwer irritiert, wenn das dann von den Meinungen hier abweicht.

Anna-Lena schrieb:

Deine Erkrankung hatte wirklich einen seltenen und seltenen schlimmen Verlauf, das gibt es wirklich eher sehr selten. Da kam echt einiges zusammen, was sich ungünstig auswirkte.

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Das nennt sich HHE-Syndrom, den Prozentsatz, wie viele das haben, konnte ich nicht finden. Also wohl wirklich nicht viele.

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2005-858159

Jacka ja, wir schaffen das!

Also das Essen für heute-Danke übrigens für den Tipp mit dem Sesamöl, hab ich gleich gekauft und macht sich bei Gurken sehr gut.

Morgens:

Mandeln 38 g
Bifi 50 g
Leerdammer 16 g


Mittags:

Rührei 75,3 g mit Bacon 46 g (Durchschnittsrechnung von der App)
Olivenöl 4,7 ml
Butter 8 g

Abends:

Gurke 161 g
Sesamöl 1 g
Salz

Nährwerte:

Eiweis 42 g
Fett 80 g
KH 7 g

Kalorien: 928

Morgen wollte ich dann doch mal was warmes machen, hab schon Hackfleisch gekauft und abends geht es zu den Eltern. Meine Mutter hat erzählt, dass sie einen Keto-Schokokuchen gemacht hat und sonst achtet sie grad auch aufs Essen.

Also wird schon werden.

Lg Eisprinzessin

Du isst ja tatsächlich Bifi.
Als Kind mochte ich die auch, heute bekomme ich die Teile kaum noch durch den Hals. Bifi ist zudem richtig teuer. Ich esse meist Pfefferbeißer. Ich packe sie nach dem Kauf direkt aus und hänge sie zum Trocknen in die Küche. Nach 2-3 Tagen schmecken sie deutlich besser

Hab die auch zuletzt in der Kindheit gegessen. So mega schmecken tun sie nicht, aber es geht. Preislich naja... In dem Fall habe ich sie geschenkt bekommen.

Danke für den Link. Das ist interessant und scheint wirklich sehr sehr selten zu sein.
Wielange hat es gedauert bis du die Diagnose hattest?