Gibts hier auch jemanden, der sich jetzt dicker fühlt?

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sunsetbee

Neuling
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19. Apr. 2005
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Hallo Leute,
jetzt lese ich mir schon seit ein paar Monaten immer wieder eure Beiträge durch und hab schon viel für mich entdecken können.
Und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich euch auch mal eine Frage stellen möchte:
Kennt ihr die Situation, in der ihr euch nach dem Abnehmen dicker fühlt als vorher?
Ich habe jetzt Dank Atkins knapp 25 kg abgenommen und bin jetzt bei Kleidergröße 44 bei einer Größe von 1.80, was ok ist (sicher noch kein Highlight, aber ich bin ja auch noch nicht am Ende). Ganz, ganz ursprünglich komm ich von Kleidergröße 56, allerdings hab ich die 30 Kilos davor ohne Atkins runtergekriegt.
Mir geht es insgesamt soooo viel besser mit Atkins, dass es sich kaum beschreiben lässt - ich hab viel mehr Energie und fast keine Kopfschmerzen mehr (vorher 3 - 4 x die Woche nur mit Tabletten auszuhalten) - aber ich bin trotzdem irgendwie unglücklicher...
Ich habe einen Freund, der mich auch mit den 25 kg mehr bereits geliebt hat und der mir immer wieder ganz viel Bestätigung gibt - aber trotzdem komm ich mir sooo viel fetter vor als jemals zu vor in meinem Leben. Objektiv betrachtet weiß ich, dass das nicht stimmt, aber subjektiv kommt es mir so vor - da hilft auch keine Waage oder Maßband oder ???
Wenn ich nicht noch so dick wäre, würde ich mir langsam Sorgen machen, ob ich nicht Magersüchtig werde...
Kennt ihr diese Gefühle?
Kann mir irgendwer helfen?
LG
Sunsetbee
 
Hallo Sunsetbee
Ja ich kenne das von früher, dass kann auch daher kommen das du dich anders siehst als die anderen. Manchmal ist auch ein wenig Bestättigung die du hören willst von deinen Mitmenschen, dass du eben nicht mehr dick bist. Pass auf dass dies nicht das Hauptthema in deinem Leben wird, denn das könnte auch nervig sein für Kollegen etc. Denk daran, deine Ausstrahlung war bestimmt auch mega mit den Kilos und ohne sollte sie noch einiges besser sein, nicht schlechter!

Lebe endlich, sonst hat sich das abnehmen ja nicht gelohnt!

LG
Janine

Ps: Ist nur gut gemeint!
 
hallo!
jemand hat mal gesagt: "man kann nie zu reich und zu dünn sein!"
leider.
beim zweiten bin ich aber nicht einverstanden.. vor allem wenn es männer betrifft. da kann ich so zittergeister oder spargeltarzane nicht ausstehen.
eigentlich musst du dich einfach wohlfühlen, das gibt ein gutes selbstwertgefühl, das du dann auch ausstrahlst und das macht sexy. nicht die figur!!!
gruss buzi
 
Liebe Sunsetbee! :welcome:

In den letzten Jahren hab ich mich dick gefühlt. Da wog ich vermutlich teilweise deutlich über 80kg. Genau weiß ich es nicht. Hab mich nicht gewogen. Ich war damit nicht besonders zufrieden, aber leben kann man mit zu vielen Kilos auch, besonders wenn man geliebt wird. :küsschen: Jetzt nähere ich mich der 75 kg (hoffentlich endlich :god: ) und bin darüber glücklich aber auch vieel kritischer gegenüber mir selbst und meinen Fettpölsterchen. Früher hab ich mich sehr selten im Spiegel angeschaut, da gab's nichts zu schauen, ich war einfach dick.

Was ich damit sagen will!? Vielleicht empfindest du dein jetziges Gewicht weder richtig dick noch richtig schlank, weißt nicht wie du dich einordnen sollst und du fühlst dich dadurch nicht wohl.
Gib deinem Kopf ein bißchen länger Zeit sich mit dem neuen Körper an zufreunden. Dann wird sich sicher auch das falsche Bild in deinem Kopf ändern. Das es dir körperlich besser geht, weißt du ja schon. Manchmal sind die grauen Zellen eben etwas lahm. Nur nicht zu viel Grübeln. Leben und auf deinen Freund hören! :handkuss:

Liebe Grüße
PX

Tschuldigung, falls ich zu klugsch.. war :lover:
 
Hallo Sunsetbee,

Waage und Maßband helfen da sicher nicht. Aber die Liebe Deines Freundes sollte Dir Bestätigung sein und gibt es da vielleicht noch ein paar andere Menschen, die Dir sagen, dass Du toll abgenommen hast? Oder wird es jetzt vielleicht nicht mehr so beachtet, wie am Anfang? Fehlt Dir vielleicht diese Bestätigung durch andere Menschen (Kollegen, Freunde etc.).
Jeder hört natürlich gerne Positives und hechelt nach Bestätigung. Aber letztendlich musst Du mit Dir zufrieden und im Reinen sein. Man strahlt aus, was man fühlt. Und so reagiert dann auch unser Umfeld auf uns.
Mensch, Du hast doch wirklich schon super viel erreicht. Sei glücklich darüber und steck den Kopf nicht in den Sand. Das hast Du nicht nötig und Dein Freund nicht verdient. Vergiss nicht, dass Unzufriedenheit auch zur Folge haben kann, dass es in der Beziehung irgendwann nicht mehr reibungslos läuft.
Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass Du es bald aus dieser Krise heraus schaffst und dass Du wieder ein glücklicher und zufriedener Mensch sein kannst.

Gruss
Andrea
 
Hallo Sunsetbee,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Abnahme. :winke: Bei 1,80m Kleidergrösse 44 ist doch SUPER!!!!!! Im Gegensatz zu vorher doch ein Riesenerfolg.
MÜSSTEST eigentlich recht froh und glücklich sein, weil was besseres als einen so lieben Freund könntest Du Dir gar nicht wünschen.
Deine Gedankengänge sind schon im "Grenzbereich". :kratz:
Hoffe und wünsche Dir weiterhin ein "gesundes Abnehmen" und dann auch eine "gesunde Einstellung" zu Deinem Körper. :jepp:
 
Hallo ihr Lieben,
danke für eure Worte.
Irgendwie ist es komisch - und meine Beziehung leidet auch ein bißchen darunter, obwohl ich wirklich den verständnisvollsten Freund der Welt habe - aber auch er hat vor ein paar Wochen zum ersten Mal zu mir gesagt, dass ich jetzt nicht noch mehr abnehmen soll, wenn ich dann immer nur noch unglücklicher werde.
Ich hab mir immer gedacht, dass ich abnehme und dann einfach glücklicher bin.
Und an der fehlenden Anerkennung kann es definitiv nicht liegen - davon krieg ich mehr als genug, auch von Leuten, von denen ich das nie erwartet hätte und ich merke, wieviel mehr Männer auf einmal deutliches Interesse an mir zeigen.
Aber wenn ich mir dann andere Frauen angucke, die wirklich schlank sind, dann beneide ich die total (erstmals in meinem Leben - mein Selbstwertgefühl war eigentlich immer sehr ausgeprägt) oder wenn ich einkaufen sehe, sehe ich im Spiegel überall nur noch die Speckrollen, die einfach noch da sind und die überschüssige Haut, die ich trotz sehr viel Sport wohl nie ohne viel Geld komplett wegkriegen werde. Und dann wird mir bewußt, dass ich gar nicht mehr soviel abnehmen kann, wie ich es für viele Kleidungsstücke bräuchte und schon wird einkaufen viel mehr zu einer Qual. Früher war es einfacher - da gabs im Prinzip nur Ulla Popken, die hatten immer was und Ende. Und heute "muß" ich mich dem kampf mit allen anderen stellen, die in denselben Geschäften einkaufen gehen wie ich, nur das alles bei denen einfach noch besser ausschaut.
Ich hoffe, dass sich das wieder ändert und vertrete auch die Hoffnung, dass es momentan nur an meinem "Gehirn" liegt, was sich noch nicht mit meinem "neuen" Körper angefreundet hat, aber ich habe auch Angst vor mancher meiner Gedanken - selbst wenn ich mich selbst zu den absoluten Genussessern zähle, hab ich Angst, vielleicht doch mal abzurutschen in Richtung Magersucht (jaja, ich weiß, bei meiner Kleidergröße hab ich noch lange Zeit, mir darüber Gedanken zu machen...).
Aber ich hab mir halt gedacht, dass ich hier vielleicht Menschen finde, die genau das auch schon mal durchgemacht haben und mir sagen, dass es einfach eine normale Sache ist und eine Zeitfrage und dann ist alles wieder gut...
Nun, wie auch immer - ich hab mich sehr über eure Zeilen gefreut!
LG
Sunsetbee
 
He Sunsetbee,
es ist gut und richtig dass Du Dir Gedanken über Deine Gefühle bezüglich Deines Körpers machst. Wie ich schon schrieb, es ist schon im Grenzbereich und Du solltest da auch bereit sein eventuelle Hilfe zu suchen.
Was das Einkaufen angeht solltest Du EIGENTLICH GERNE den Kampf mit all den anderen in "normalen" Läden aufnehmen.
Ich selber war vor vielen, vielen Jahren auch mal sehr, sehr dick und habe NUR bei Ulla Poppken eingekauft (wenn es denn das Geld zuliess) aber das Gefühl ENDLICH auch mal bei C&A oder anderen Läden einkaufen zu können war bei mir denn erfreulich.
Was ich wohl verstehe ist dass Dich jetzt "die restlichen Speckfältchen" noch nerven, ok, soweit ganz gut und das mit der überschüssigen Haut kann ich auch gut nachvollziehen.
Ich selber habe mir diese am Bauch vor gut 5 Jahren wegschneiden lassen. Leider musste ich es selber bezahlen.
Vielleicht solltest Du mal bei Deiner Krankenkasse vorsprechen um Dich zu informieren ob sie ggf. die OP zahlen. Wenn Du noch Deine psychischen Probleme dabei schilderst hast Du evtl. mehr Chancen.
Und wenn nicht dann sparst Du eben gemeinsam mit Deinem Freund und SO hast Du wieder etwas worauf Du Dich freuen kannst. DANN wird Dir Dein Körper sicher auch wieder besser gefallen.
Also, versuche nicht Dich weiter in Dein Gefühl hineinzusteigern sondern beginne bei Zeiten etwas dagegen zu tun.
Drücke Dir die Daumen :dafür:
 
Hallo Brigitte,
danke für deine Antwort.
Ich finde es auch prinzipiell toll, wenn ich jetzt endlich in "normalen" Läden kaufen darf - aber das war hauptsächlich bei den ersten paar Malen toll und jetzt kommen halt diese sehr gemischten Gefühle dazu...
Hast du damals nur die überschüssige Haut am Bauch entfernen lassen? Ich hab jetzt schon mehrmals gelesen, dass man das erst nach der Geburt sämtlicher Kinder machen lassen sollte (ich bin erst 27 und hab noch gar nicht damit angefangen). Lief die OP bei dir reibungslos? Und ist es wirklich so ein großer Unterschied zu vorher?
LG
Sunsetbee
 
Oja, der Unterschied ist schon sehr gross. Bei mir hat man 1 kg Haut am Bauch weggenommen!!! Die OP verlief reibungslos und ohne Probleme.
Die schneiden in der Leistengegend von der rechten zur linken Hüfte und lösen die "Haut" bis oben zum Brustbein. Dann wird von oben nach unten gezogen und die überschüssige Haut (meist die unschönste da am meisten strapaziert, oft auch mit Schwangerschaftsnarben ob mit oder ohne Kinder) wird weggeschnitten. Bekommst auch einen neuen Bauchnabel oder der Deinige wird an die richtige Stelle versetzt.
Ich selber habe zwei Kinder und ob man das jetzt erst NACH den Kindern machen soll, davon habe ich keine Ahnung. Aber das ist ja kein Problem sich zu erkundigen.
Nimm Dir doch einfach bis zu einer bestimmten Kilozahl noch "langsam" abzunehmen und erkundige Dich doch jetzt schon einmal bei Deinem Frauenarzt. DIE wissen oft welche Ärzte zu empfehlen sind und wie teuer und so. Und fragen kostet doch noch nichts.
Ich drück Dir die Daumen und schreib mal weiter wie es Dir ergeht.
Und vielleicht hilft es Dir ein Vorher-Nachher Foto bei Dir aufzuhängen damit Du so oft wie möglich SELBER siehst wie toll Du abgenommen hast.
Dir fehlt nämlich nicht die Selbstbestätigung durch ANDERE sondern durch DICH SELBST und DAS ist die Gefahr!!!!!!
Alles Liebe Brigitte
 
Hallo sunsetbee

Ein paar Gedanken zu Deiner Situation. Da ich auch sehr viel abgenommen hatte, kenne ich Deine Gefühle, hatte ähnliche... und auch den verständnisvollen Partner der mich so liebte und jetzt immer noch liebt :)
Vielleicht ist was ich von mir erzähle nicht Dein Ding.. nimm auf was Dir zusagt, und vergiss den Rest als eine fremde Erfahrung.
Als ich "richtig" dick war, hatte ich keine Identitätsprobleme. Ich wusste wer und was ich war.. ich möchte nicht behaupten immer mit meiner Figur glücklich gewesen zu sein, aber ich bin zu mir gestanden.
Als ich abnahm, bekam auch ich viele Komplimente. Aber ich hatte immer mehr das Gefühl mich selber nicht mehr zu finden... und auf "Figur" reduziert zu sein. Ein Kollege dutzte mich plötzlich, ein anderer wollte Kaffe trinken gehen. Ich fand das gar nicht so angenehm, es gab mir das Gefühl eines seltsamen Kastensystems, in dem ich als dicke Frau mal ganz unten angeordnet gewesen war. Und solche Schubladen haben mir noch nie zugesagt! Aber wo war ich nun?
Dazu kam, das ich eben doch nicht perfekt geworden war. Ein nebulöse Zone zwischen nicht mehr dick, aber auch nicht schlank. Es hat eine ganze Weile gedauert bis Seele und Körper wieder auf einer Ebene waren.
Wenn man "richtig" dick ist steht man auf einer ganz anderen Ebene als irgendwo zwischen schlank und mollig. Es geht darum wieder seinen Platz zu finden... und sich neu zu akzeptieren. Denn auch entgegegen der allgemein gängigen Meinung muss man sich auch als schlankere Person wieder finden und annehmen. Es ist nicht nur Jubel... und das nicht nur weil man eben doch nicht alles anziehen kann :)

Wünsch Dir viel Kraft!

Herzlich
Monika
 
hallo sunsetbee,

ich hab mir über das, was du geschrieben hast auch meine gedanken gemacht.
ersteinmal herzlichen glückwunsch...von größe 56 auf 44 finde ich absolut super :pokal: :pokal: :pokal: .
guck jetzt bitte nicht auf mein bild....ich trage 38/40. die 40 brauche ich für mein superbreites becken, bzw. meine breiten hüften (der frauenarzt sagte ein gebärfreudiges becken...haha...1 kind)
ich habe auch schon 42 getragen, so und jetzt kommt der punkt wo ich ansetzen will. mit größe 56 musstes du anziehen, was gerade da war, jetzt bei 44 ist die auswahl schon groß. nun setzt das hirn ein, du siehst die frauen, die noch schlanker sind und die andere auswahl in den kleineren größen.....zupp ist frau unzufrieden.
meine schwester trägt 36 und kleiner......ich hab manchmal so einen haß auf sie, wenn sie in den läden mit den babydamengrößen einkaufen geht :domina: . dann denk ich mir immer, warum nur, du musst auch so eine kleine größe bekommen, vollkommener schwachsinn, ich bin 10 cm größer als sie und ganz anders gebaut, außerdem will ich nicht wie ein biafra-kind aussehen.
warum denken wir frauen eigentlich immer so auf "model-figur"? weil irgendwelche bescheuerten, fetten männer uns das einreden :hammer2: ..........aber, es ist doch so, dass die männer gerne eine twiggy zum vorzeigen auf der straße haben möchten, (oh hat der eine tolle frau), aber im bett die rubensfigur vorziehen, (ich möchte mir keine blauen flecke holen und ich will was zum anfassen haben).
also bei 180cm denke ich, bist du mit einer größe 42 super gut dabei, sonst siehst du aus wie ........keine ahnung, ohne proportionen. das mit dem bauchstraffen kannst du dir ja noch überlegen. wenn du kinder willst, solltest du vielleicht wirklich vorher eins bekommen, sonst war die liebesmühe womöglich umsonst.
lg

melanie
 
Ich muß einfach mal schreiben, dass hier eine Menge sehr wahre Gedanken schon von meinen Vorschreibern aufgezeigt wurden!!!

Es ist einfach, als Frau unzufrieden zu sein. Ich ertappe mich auch öfter dabei, obwohl ich keinen Grund habe. Ich habe Mann, Kind, ausreichend Geld u. s. w. Es geht mir gut. Was will ich denn noch mehr? Ich würde mich durchaus ernstgemeint als "glücklichen Menschen" bezeichnen!
Aber mir sollte das im Alltag auch öfter mal einfallen!!!

Vom Gewicht her kann ich hier eigentlich gar nicht mitreden. Ich war nie wirklich dick und Fremde finden mich meistens normalgewichtig, eben einfach unauffällig, unnötig zu kommentieren.

Ich bin 1,67. Also eher klein, bzw. auch nur stinknormal und unauffällig. Ich sollte mir darüber klar sein, dass sich meine kurzen, kräftigen (auch kräftig behaarten) "Fußballerbeine" mit keiner Gewichtsabnahme in der Proportion oder im Hinblick auf Miniröcke wesentlich verbessern werden. Und jünger werde ich auch nicht (dies Jahr 40).

Was ich damit sagen will: Es ist leider eine Realität, dass eine Frau, die über Monate 20, 30 oder noch mehr Kilo abgenommen hat und jetzt am Kleiderständer Größe 42 guckt, sich nicht in Konkurrenz mit der Frau am 38-Ständer nebenan stellen kann, die in ihrem Leben noch nie dick war.

Leider sieht ein Fremder einem so eine extreme Leistung (Gewichtsabnahme von 30 kg ist so eine Leistung!) nicht an. Je normaler das Gewicht wird, desto weniger Beachtung zollen Fremde eben diesem Gewicht.

Der eigene Eindruck von sich ist auch sehr subjektiv. Mein "bestes" Gewicht war 56 kg. Das hatte ich auch lange Jahre. Ich war zu der Zeit aber nicht weniger unzufrieden oder glücklicher als jetzt.

Dann habe ich eine ganze Weile 61/62 gehalten und war unzufrieden, weil ich verbissen und vergeblich versucht habe, es wenigstens wieder auf 60 zu drücken.

Der Herzinfarkt meines Mannes warf uns beide aus der Bahn. Er nahm rasant zu, weil er das Rauchen aufgeben mußte und ich schloß mich einfach an, nach dem Motto: Egal, dann werden wir eben beide immer dicker. Einholen werde ich ihn ja wohl nicht so schnell. Von der Idee "gut auszusehen" oder "sexy sein zu können" hatte ich mich sowieso längst verabschiedet.

Bei 71 wurde ich dann aber nervös. Der Gedanke, den Kampf um die Grenze 60/61 jetzt bei 70/71 ewig zu wiederholen, war nicht so prickelnd. Glücklicherweise rückte mein Mann mit dem Vorsatz raus, zum 1. Urlaub nach Herzinfarkt endlich abnehmen zu wollen, um einige der alten Sommerklamotten mitnehmen zu können. Endlich der nötige Anstoß!!

Jetzt wiege ich 65 kg. Habe also 5 abgenommen. Nur 5 und nicht die erhofften 10.

Trotzdem fühle ich mich jetzt in einer alten Shorts, die gerade wieder paßt, besser und schlanker,
als zu der Zeit mit 61 kg (da fand ich mich nur plump und fett), obwohl die Shorts für 60 kg noch nicht wieder paßt.

Das eigene Bild von sich selbst mit den dazugehörigen Gefühlen, ist eben sehr irreal, unlogisch, unvernünftig, tagesformabhängig etc.

Danke an alle, die das Durchhaltevermögen hatten, bis hierhin zu lesen. Ihr habt beste Voraussetzungen, auch die Diät zu schaffen. :D

Liebe Grüße
Dicke Katze
 
Kenn ich !

Ich kann deine Gefuehle total nachvollziehen, denn ich hatte so in etwa das gleiche Problem. Nicht mit meinem Gewicht, aber mit Akne.

Jahrelang habe ich unter sehr starker Akne im Gesicht gelitten, habe alles probiert, was man sich denken kann. Nichts half - mein Gesicht war eine einzige Kraterlandschaft, aber irgendwie kam ich doch klar damit; war relativ selbstbewusst.

Vor 3 Jahren habe ich dann ein Medikament probiert, das mich innerhalb eines Monats pickelfrei werden liess.
Und von diesem Tag an war ich unzufrieden ueber jeden kleinsten Pickel, der zu sehen war. war neidisch, wenn andere eine glattere Haut hatten, etc.

Es ist schon komisch, dass man sich dann nicht ueber den entstandenen Erfolg freuen kann, sondern nur diejenigen sieht, die noch glatter, duenner, etc. sind.

Dein bisheriger Erfolg ist enorm. Du kannst stolz auf dich sein.

Gruss, Lieschen
 
Ihr redet mir alle aus der Seele heraus.
Es ist schon seltsam was der Kopf weiss aber nicht wahrhaben will. Ich war nie ein schlankes Kind, hatte immer einige kilos "mehr" drauf als meine Mitschüler, aber richtig fett war ich auch nie. Ich habe in meinen Kinderjahren extrem viel Sport gemacht. Ich bin im Tschechien im Prag aufgewachsen und dort besuchte ich jahrelang eine sportschule. Wir hatten 20 Stunden in der Woche training + ausdauerturnen, daneben spielte ich noch baseball, volleyball und fuhr kayak. ABER SCHLANK WAR ICH TROTZDEM NICHT!
wir sollten uns bei selbsbetrachtung auch auf unsere genetische anlagen besinnen und mal die familiären voraussetzungen miteinbeziehen, wie auch den körperbau. Ich bin klein, sogar sehr klein, nach dem BMI könnte ich sogar bei meiner grösse 45 kilo wiegen, soviel hatte ich glaube ich das letztes mal in der 5ten klasse..... :!:

Na ja, alle frauen in unsere familie, muter und auch vatterseits, sind vollschlank bis fett. Also denke ich das ich NIE NIE NIE schlank werde, und da muss mir niemand kommen dass ich keinen willen zum abnehmen habe. Die habe ich nämlich, aber mein Körper weigert sich standhaft unter 57 kilo leicht zu weden.
Ich habe mich selber jahrelang mit minderwertigkeits Komplexen gequällt und habe gelitten , weill ich nicht schlank war.
Jetzt habe ich mich angenommen so wie ich bin, aber eine "Schallgrenze" ist doch geblieben, na ja, und die habe ich ja überschritten, sonst wäre ich nicht hier.
Zu allem habe ich das Glück einen freund zuhaben, der mich mit meinen ganzen Speckröllchen liebt, mich aber jetzt ganz doll unterstützt. Er ist selber auch leicht übergewichtig.
Ein gesundes selbstbewusstsein und befreiung von dem blödem schönheitsdiktat hat bei mir lange gedauert. Es ist nicht einfach als frau sich in dieser oberflächlichen schnelllebigen welt anfangen selber zu lieben so wie man(frau) ist. Es ist harte arbeit aber für mich hat es sich gelohnt, zu verinnerlichen das nicht alle schön und schlank sein können.

Uff.... jetzt habe ich aber einen halben Roman geschrieben..... :type:

Herzliche Grüsse

lunic
 
All Eure Beiträge haben mir sehr gut gefallen und spiegeln das heutige Weltbild der Frau wieder. LEIDER!!!
Ich glaube JEDE Frau kann nachvollziehen was Ihr geschrieben habt, ausser VIELLEICHT ein paar Supermodels und selbst da bin ich mir nicht sicher.
Hoffen wir dass sich das irgendwann ändert, aber den Anfang müssen WIR machen.
 
Ich kann mich allen hier nur anschließen. Was Ihr schreibt, zeigt, dass viele die gleichen Erfahrungen machen.

Das Selbstbild der Frau wird aber auch durch die Medien und die Modeindustrie stark beeinflusst. Man sagt uns, wie wir zu leben und auszusehen haben. Man hechelt einem Idealbild hinterher und wird zwangsläufig immer unzufriedener.

Was mich dazu bewogen hat abzunehmen, war die Tatsache, dass in meiner Familie mütterlicherseits Herz- und Kreislauferkrankungen, sowie ein zu hoher Cholesterinspiegel und Übergewicht an der Tagesordnung sind und väterlicherseits Gelenkerkrankungen. Also war da zum einen der gesundheitliche Aspekt. Zum anderen gab es noch den wirtschaftlichen Aspekt. Jedes halbe Jahr eine neue Garderobe übersteigt einfach meine finanziellen Möglichkeiten.

Ob ich mich noch einmal neu finden muss, wenn ich mein Zielgewicht erreicht habe, bleibt abzuwarten. In ein Loch fällt man schnell und Frauen sind leider auch schneller unzufrieden als Männer.

Was mich stört, ist, dass heutzutage nicht mehr danach geschaut wird, was für einen Charakter ein Mensch hat, sondern eher nach dem „Was hast Du“ „Was bist Du“ „Wie siehst Du aus“. Die guten alten Werte wie Ehrlichkeit, Charakterstärke, Wertschätzung, Mitgefühl etc. verschwinden in der modernen westlichen Gesellschaft immer mehr. Und sie werden einem vielleicht erst dann wieder bewusst, wenn das Schicksal einem übel mitspielt.
Hier in diesem Forum mache ich im Internet zum ersten Mal die Erfahrung, dass sich die Menschen wieder füreinander interessieren. Und davon bin ich mehr als positiv überrascht.

Alle hier haben Menschen an ihrer Seite, die sie von Herzen lieben. Egal ob dick oder schlank. Auch egal, ob das die Eltern, ein Partner oder einfach nur wahre Freunde sind. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen halten und wir sollten dieses Glück hegen und pflegen, denn es kann nur allzu schnell vorbei sein.

Zufriedenheit können wir nur in uns selber finden. Und wir sollten niemals aufhören, danach zu streben. Manchmal hilft es auch, sich vor Augen zu führen, dass andere Menschen viel mehr Grund hätten unzufrieden zu sein, und es dennoch nicht sind.

Mir selber hilft oft, etwas von meinem Lieblingsautor zu lesen, wenn mich meine Depris heimsuchen. Kurzgeschichten, Märchen für Erwachsene oder Gedichte.

Ich wünsche allen hier, dass sie die Kraft finden, ihre innere Zufriedenheit zu stabilisieren und in einem Tief den Glauben an ein kommendes Hoch nicht verlieren.

Liebe Grüße
Andrea
 
Erfahrungen gibts hier auch jemanden.....

Hab mir jetzt die Inhalte eurer Texte gut überlegt, und will hier auch nicht die Männer schlecht machen. Aber in meinem Leben haben sich bisher vorallem die Männer über meine Vor-od.Nachteile meiner Äusserlichkeit geäussert, und mich damit auch beeinflusst.

Der Vater sagte schon als ich klein war vor dem Besuch:"Schaut mal alle, wie schön sie aussieht in ihrem Ballett-Tutu, Süsse, zeig doch mal allen den Spagat!"

Dem 1. Freund zuliebe hungerte ich mich von 57 auf 49 Kilo runter, weil er mir stänig sagte, dass, wenn ich weiterhin soviel esse, sicherlich bald fett und hässlich werde.

Mein Ex. machte mich jeden Sommer, wenn ich die Beine übereinanderschlug beim Sitzen, auf meine leichte Cellulite aufmerksam mit den Worten:" Das sieht aber hässlich aus, möchtest du nicht etwas abnehmen...!"

Der erste Mann in meinem Leben, der mich nicht nach meinen Äusserlichkeiten wertet, ob ich mal dicker od. dünner bin, ist mein jetztiger Mann (zum Glück schon seit 20 Jahren).

ein gutes Selbstbewusstsein zu erlangen ist oft im Leben nicht einfach, - aber da könnten wir einander helfen!
 
Also ich hab mir von meinem Vater immer gewünscht, daß er mich auch mal für mein Aussehen lobt. Als ich mit ca. 16 Jahren in seinem Beisein ein Kompliment von einem Bekannten erhielt, meinte er zu ihm: Sag so was nicht, sie wird sonst eingebildet. :hammer2: Aber er war mit Lob generell sehr, sehr sparsam. Mittlerweile ist das Verziehn, aber vergessen hab ich es nicht. Als Teenager ist man ja sehr empfindlich und ich bekam sehr selten Komplimente.

Daran hat sich eigentlich nix geändert, bis ich vor 10 jahren meinen jetzigen Mann kennengelernt habe. Der hat mich mit Komplimenten überhäuft und völlig verlegen gemacht. Aber er hat einfach nicht aufgehört :serenade: und das hat so nach und nach dazu geführt, daß ich meine positiven Seiten mehr gesehen habe und mir selbst auch besser gefallen habe. Aber das dauerte mind. 2 Jahre.

Die größten Schwierigkeiten mache ich mir selbst, indem ich mich mit anderen Frauen vergleiche und dadurch unzufrieden bin.
Das Meckern :mercker2: über die Klamottenhersteller lasse ich jetzt mal weg.

@kleiner Buddha
Verrätst du uns deinen Lieblingsautor?

Danke allen, die hier schreiben ich finde eure Gedanken sehr interressant und hilfreich. :liebdank:
 
Hallo Perdita,

klar verrate ich meinen Lieblingsschriftsteller. ;-) Es ist Hans Kruppa. Er schreibt Gedichte, die sehr lebensnah sind und wunderschöne Märchen für Erwachsene. Wer sowas mag, dem ist auch der Lucy-Körner-Verlag, der Dana-Verlag und Herder ans Herz zu legen.
Mein Lieblingsbuch von Kruppa ist Amanda und das Zauberbuch. Aber es gibt auch von anderen Schriftstellern aus den oben genannten Verlagen wundervolle Märchen. ;-)
Wer mal reinschnuppern möchte, kann das unter www.hans-kruppa.de machen. Dort findet man eine kleine Auswahl an Gedichten und Passagen aus drei Büchern. Viel Spaß!

Lieben Gruss
Andrea
 
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