...und was haltet ihr davon (war damals meiner 1. Kontakt richtung LC, war aber noch nicht im studio damals):
Deutlich mehr Schwung
Powerfood-Ernährung - den Körper mit Energie aufladen
Die Nudelparty vor dem Marathon, der Riegel gegen den Hungerast, das Müsli für den Start in den Tag: Kohlenhydrate gelten nicht nur bei Sportlern als die Energiequelle für körperliche Fitness und Leistung schlechthin. Der Sportmediziner Dr. Klaus Gerlach dagegen setzt auf regelmäßige "Powerfood"-Wochen, mit wenig Kohlenhydraten, viel Eiweiß und vor allem der richtigen Nahrungsauswahl.
Mit Powerfood können Sportler, aber auch jeder Gesundheitsbewusste das körperliche Gleichgewicht finden und Energie tanken. Nach Dr. Gerlachs Auffassung konzentrieren sich viele andere Ernährungskonzepte auf eine hohe Kohlenhydratzufuhr, gerade bei Sportlern. Doch der Körper kann nur bestimmte Mengen an Kohlenhydraten in der Muskulatur und der Leber speichern. Sind die Speicher voll, werden sie in Fette umgebaut.
Kurz & knapp - der Powerfood-Steckbrief:
Powerfood-Ernährung mindestens zweimal pro Jahr, zwei bis vier Wochen lang.
Der Körper wird gereinigt und die Gesundheit gestärkt.
Erfolge bereits nach etwa 14 Tagen: deutlich mehr Schwung im Alltag.
Regelmäßige Mahlzeiten alle zwei bis drei Stunden.
Während Powerfood-Wochen tabu: Zucker, Süßigkeiten, Nudeln, Reis, Brot, Limo.
Hit-Liste: Milchprodukte, besonders Süßmolke, Fisch und Fleisch, Gemüse und Salate, Knäckebrot, Wasser.
Viel essen - und trotzdem abnehmen.
Kohlenhydrate fahren mit uns Achterbahn
Durch die vielen Kohlenhydrate steigt auch der Blutzuckerspiegel. Der Körper reagiert mit einer Ausschüttung von Insulin, worauf der Blutzuckerspiegel wieder sinkt. Das Ausgleichen dieser ständigen Schwankungen setzt den Körper unter Stress und verhindert eine gleichförmige Leistungsbereitschaft. Auf Dauer kann sogar eine Insulinresistenz entstehen und im schlimmsten Fall Diabetes die Folge sein. Eine kohlenhydratreiche Ernährung kann außerdem zu einer Disbalance des Darms führen. Dr. Klaus Gerlach spricht sogar von einer "Vergiftung". Diese geht einher mit einer erhöhten Besiedelung durch Candida-Pilze. Der Pilz lebt hauptsächlich von Zucker, also Kohlenhydraten, die er dem Körper entzieht. Das führt zu Abgeschlagenheit, Heißhunger, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Juckreiz, Befall der Haut und der Nägel sowie Allergien.
Das Powerfood-Geheimnis: Qualität statt Quantität
Powerfood soll das Gleichgewicht wieder herstellen - sowohl die Darmvergiftung als auch die Schwankungen im Blutzuckerspiegel ausgleichen. Kohlenhydrate werden deshalb stark reduziert und die Zufuhr von Eiweiß erhöht. Das Geheimnis von Powerfood besteht also in der Nährstoffverteilung und damit in der Auswahl der Nahrungsmittel, nicht in einer Reduzierung von Kalorien und Nahrungsmengen.
Abnehmen, ohne zu hungern
Das Überraschende und für viele sicherlich auch Erfreuliche an Powerfood ist, dass man sehr viel essen kann und dabei trotzdem abnimmt. Keiner muss hungern, um sein Idealgewicht zu erreichen! Studien haben ergeben, dass bei Diäten mit vielen Kohlenhydraten der so genannte katabole Stoffwechsel unterstützt wird: Das heißt, es werden Muskeln abgebaut, und der erwünschte Gewichtsverlust entsteht in erster Linie durch Wasserausschleusung.
Keine Hysterie ums Fett
Im Gegensatz dazu wirkt Powerfood durch das Eiweiß anabol, das bedeutet muskelaufbauend beziehungsweise -erhaltend. Auch auf Fette wird nicht verzichtet. Dr. Gerlach warnt vor der Hysterie, möglichst wenig Fett zu sich zu nehmen, um Gewicht zu verlieren. Denn Fette sind lebensnotwendig, um Vitamine zu "verstoffwechseln" - ohne Fette fällt das Immunsystem in den Keller, und die Infektanfälligkeit steigt.
Entgiftung mit Power
Die positiven Wirkungen von Powerfood sind zahlreich: Der Darm und die Körperzellen werden entgiftet und die Schlacken abtransportiert. Zusätzlich verbessert sich die Zusammensetzung des Körpers, und auch die Haut wird spürbar straffer und reiner. Ein Nebeneffekt ist ein Gewichtsverlust - trotz vieler Mahlzeiten.
Eine Veränderung spürt man sofort: Der Stoffwechsel wird angeregt und der Gang zur Toilette recht häufig. So lästig es auch sein mag - es ist ein gutes Zeichen! Denn der Körper entgiftet über die Niere und den Darm. Müdigkeitsattacken verschwinden, und die Abwehrkräfte des Körpers werden stabilisiert. Auch die Bauchspeicheldrüse wird aufgrund der verminderten Insulinausschüttung entlastet.
Deutlich mehr Energie nach zwei Wochen
Langfristig führt eine regelmäßige Reinigung des Körpers durch die richtige Ernährung zu einer Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes. Nach ungefähr zwei Wochen spürt man deutlich mehr Energie in sich und man blüht auf, lauten die Erfahrungen von Dr. Gerlach.
Die Furcht vor dem berühmten Hungerast
Insbesondere Sportler fürchten einen Hungerast, den plötzlichen Einbruch der Leistungsfähigkeit, wenn sie nicht genügend Kohlenhydrate zu sich nehmen. Nach Angaben des Sportmediziners kann ein Hungerast jedoch nicht eintreten: Bei Powerfood wird großer Wert gelegt auf regelmäßige Mahlzeiten; alle zwei bis drei Stunden wird etwas gegessen. Die Insulinausschüttung ist aufgrund geringer Kohlenhydrate auf ein Minimum reduziert. So bleibt ein Gleichgewicht erhalten.
Süßmolke als unentbehrliche Helferin
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Süßmolke. Sie leitet zum einen die Entgiftung ein, indem sie den Darm durchspült. Zum anderen hält die Süßmolke durch ihren Laktosegehalt den Blutzuckerspiegel stabil. Außerdem verhindert sie eine Übersäuerung des Körpers: Im Gegensatz zu vielen eiweißreichen Nahrungsmitteln wirkt die Süßmolke basisch und damit ausgleichend.
Extrem entschlackende Wirkung
Ihre wichtigste Wirkung vollbringt die Molke im Magen-Darm-Trakt. Durch ihren Laktose- und Milchsäuregehalt fördert sie die natürliche Regeneration der Darmflora. Sie schafft ein milchsaures Milieu, das für die Ansiedlung von schädlichen Keimen ungünstig ist. Der Darm kann so besser Antikörper bilden. Süßmolke hat eine extrem entschlackende Wirkung, entzieht dem Körper dabei allerdings Wasser. Deshalb muss zusätzlich viel Wasser getrunken werden.
Molke ist ein Milchprodukt, das bei der Käse- und Quarkherstellung gewonnen wird. Um sie haltbar zu machen, wird sie unmittelbar nach der Gewinnung getrocknet. So bleiben die wichtigen rechtsdrehenden Moleküle der Milchsäure erhalten. Süßmolke enthält zudem zahlreiche B-Vitamine, Calcium, Kalium, bioaktive Substanzen, Laktose und hochwertiges Protein. Deshalb wird bei einer Diät kein körpereigenes Eiweiß aus den Muskeln abgebaut.
Ausnahme vom Zuckerverbot
Aber Laktose (Milchzucker), so könnte man einwerfen, sind auch Kohlenhydrate! Das Besondere am Milchzucker ist jedoch, dass die Pilze im Darm diesen nicht wie die anderen Kohlenhydrate (Beispiel Zucker) verstoffwechseln können. So bildet Laktose eine Ausnahme vom Zuckerverbot der Powerfood-Ernährung. Bei der Auswahl der Süßmolke sollte man darauf achten, dass es sich um reine Süßmolke ohne Zusätze handelt. Angeboten wird sie als Pulver.
Powerfood mindestens zweimal pro Jahr
Dr. Klaus Gerlach empfiehlt, Powerfood mindestens zwei Wochen lang durchzuhalten, um einen Effekt zu erzielen. "Die ganz Harten können es dann über vier oder sogar acht Wochen durchziehen. Wenn man allerdings länger als vier Wochen Powerfood durchführt, dann sollte man zwischendurch eine Laborkontrolle beim Arzt machen lassen", sagt der Sportmediziner. Der Arzt aus Weiler bei Bingen rät, mindestens zweimal im Jahr Powerfood auf den Speiseplan zu setzen, jeweils für zwei Wochen. Powerfood stärkt und stabilisiert das Immunsystem. Deshalb sei diese Ernährung auch gut für Menschen, die nicht "immun-gesund" sind, sagt Dr. Gerlach. Allerdings ist Powerfood nicht angezeigt bei Personen, die unter einer ernsthaften Krankheit leiden. Bestehen gesundheitliche Probleme, sollte man vor Beginn der Ernährungsumstellung mit seinem Arzt sprechen.
Während der Powerfood-Ernährung sind tabu:
Zucker in jeder Form, zuckerhaltige Speisen und Süßigkeiten aller Art
Honig, Konfitüre, Gelee, Marmelade
Teigwaren und Mehlspeisen, zum Beispiel Weißmehlprodukte, Nudeln, Brot, Brötchen, Müsli
Reis (entwässert, zieht Wasser aus dem Darm)
Süßes Obst, roh oder gekocht, zum Beispiel Weintrauben, Erdbeeren, Birnen, Pfirsiche, Orangen, Pflaumen, Ananas, Bananen, Kirschen
Obstsäfte, gesüßte Getränke wie Limo, Cola, außerdem Bier, süße Weine
Erlaubt sind:
Kartoffeln (bis zu 200 Gramm am Tag; Kartoffeln wirken basisch, durch sie entstehen weniger Schwankungen im Körper als durch Nudeln oder Reis)
Knäckebrot
Süßmolke
Milch und Milchprodukte wie Buttermilch, Molke, Dickmilch, Kefir, Joghurt, Quark ohne Zucker, Käse (Buttermilch: der Feind eines jeden Pilzes im Darm; Quark ist nicht so reinigend wie zum Beispiel Buttermilch oder Kefir)
Fisch und Fleisch, auch Wurst (um den hohen Eiweißbedarf zu decken)
Eierspeisen (zwei bis drei Eier pro Woche)
Jegliches Gemüse (Gemüse ist sehr wichtig: wirkt wie ein Besen im Darm, bringt Schlacken und Pilze heraus; von Gemüse kann soviel gegessen werden, wie man möchte)
Salat in allen Variationen
Gewürze in allen Variationen
Saures Obst, zum Beispiel Zitronen, Grapefruit, saure Äpfel
Brühe
Wasser und kalorienfreie Getränke wie stilles Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees: mindestens drei Liter pro Tag; Kaffee und Schwarzer bzw. Grüner Tee: nur ein bis zwei Tassen pro Tag; trockener Wein: ein Glas
Fette wie Öl (besser pflanzliche als tierische Fette)
Sojaprodukte (haben hohen Eiweißgehalt)
Bei der Auswahl der Nahrungsmittel sollte natürlich auch auf die Qualität geachtet werden. Es empfiehlt sich, zu Bio-Produkten zu greifen.
Was man sonst noch wissen sollte
Gemüse und Salat stehen etwa zweimal täglich auf dem Programm. Man kann aber soviel essen, wie man möchte. Bei Fleisch sollte man sich auf zirka 100 bis 120 Gramm pro Tag beschränken, für Fisch gelten 150 Gramm. Wer möchte: einmal am Tag eine Obstfrucht.
Für Süßmolke gilt: ein Liter pro Tag; am besten morgens, denn Süßmolke bringt den Stoffwechsel auf Trab und ist deshalb abends ungünstiger (da man öfters auf die Toilette muss).
Buttermilch trinkt man vor allem abends, in einer Ruhephase: Ist die Darmflora nicht optimal, können in dieser Zeit die Eiweiße in der Buttermilch die Darmbakterien am besten angreifen. Empfehlung: täglich ein halber Liter.
Beispiel für einen Powerfood-Tag:
1. Frühstück (ca. 8 Uhr):
0,5 Liter Süßmolke, 2 bis 3 Scheiben Knäckebrot, Wurst oder Käse, Joghurt, Tomate, Kaffee oder Tee ohne Zucker
2. Frühstück (ca. 10 Uhr):
0,5 Liter Süßmolke, Gurke, Tomate, Dickmilch, Quark, Buttermilch
Mittagessen (ca. 13 Uhr):
Fleisch (z.B. Rind, Lamm oder Geflügel) oder Fisch, bis zu 200 Gramm Kartoffeln, Salat, Gemüse (oder wie 1. Frühstück)
Kaffeepause:
Knäckebrot, Quark, Gemüse wie Tomate oder Salatgurke, Buttermilch
Abendessen:
Salatteller oder Gemüse, 1 bis 2 Scheiben Knäckebrot, Wurst oder Käse, zuckerfreie Getränke
Zur Nacht:
Ein Glas Buttermilch oder Kefir
Je nach Körpergröße und -gewicht können die Mengen variieren.